• Hallo zusammen:

    Thusis an einem heißen Junitag im August 1998: das rhätische Krokodil Ge 6/6 I 415 macht sich

    mit drei beladenen Rollschemelwagen wieder auf die Rückfahrt nach Landquart. Heute leider schon längst Geschichte.

    Falls jemand etwas zu den damaligen Transporten beitragen kann würde ich mich sehr freuen. Was genau wurde in den Silowagen transportiert, woher kamen die Transporte und an welche Firma in Thusis gingen sie? Wann erfolgte die Einstellung der Fahrten?

    Viele Grüße, Matthias

  • Hallo Matthias


    Ich würde mal ganz fest behaupten dass das Zementsilowagen waren.....oder dann eventuell andere für die Betonherstellung notwendigen Zusatzstoffe wie z.B. EFA - Füller...


    Gruss


    Manfred

  • Ich würde mal ganz fest behaupten dass das Zementsilowagen waren..

    Denke auch, hinten ist das Zementsilo. Die RhB hatte -soweit ich weiß- das Transportmonopol* für die Zementtransporte, die Feinverteilung war dann per LKW ab den Silos in den Bahnhöfen.

    *war das damals wirklich so?

    Edit: Da die SBB nur bis Chur fuhr, war das ab Chur oder Untervaz mit der RhB. Der Zement war warscheinlich von weiter her, da es Normalspurwagen sind.

  • DIe genaue Lösung kenne ich nicht, dafür haben sich andere hier schon mehr den Kopf darüber zerbrochen ( stivaraetica ) ;)

    Lange wurde aber auch Tausalz aus den Basler Salinen (Möhlin) in 2-Achsige Ucs Silowagen nach Thusis gebracht. Das Salz wurde dann im Anschlussgleis beim Tiefbauamt oder direkt am Bahnhof umgeladen. Dies geschieht Heute durch Wechselbehälter welche in Landquart auf den LKW verladen werden oder SBB Ucs welche bis Chur zum Umlad auf LKW kommen.
    SBB Wagen wurden lange noch in Chur selber, später dann nur noch in Landquart Geschemmelt.

    Zement wurde vorwiegend direkt in Landquart in den Silos gemischt und danach verteilt. Richtung RhB Netz wohl direkt in RhB Uc geladen.
    Und ab Untervaz wurde der Zement üblicherweise direkt in RhB Wagen verladen.

    Soweit mein nicht abschliessendes Wissen darüber, auch von alten SBB Rangier-Kollegen aus Landquart und Chur.

    Grüess, Ciril

  • Ich tendiere auch zu Zement-Zusatzstoffe (EFA-Füller, Flugasche usw.) in den Zementwagen. Mein Vater fuhr in den 70er Jahren dieses Zeug mit seinem Zementlastwagen vom Aargau über den San Bernadino-Pass nach Ambri zum Bau des Gotthard-Strassentunnel. Ich denke, für die GR-Kraftwerke brauchte man dieses Sachen auch, macht also Sinn...

    Gruss

    Jörg

  • Mein Vater fuhr in den 70er Jahren

    Das Foto war von einem... "Junitag im August 1998"... :) also im Sommer. 1998 waren die großen Bauten alle abgeschlossen. Nochmal nachgedacht: Zement wäre zu der Zeit wahrscheinlich in RhB-Wagen gekommen ab Untervaz. Salz? Das macht eher Sinn, denn das wäre stest mit der SBB gekommen, was man hier sieht.

  • Ganz herzlichen Dank Euch für die Recherche. Ja, ich denke (Tau-)Salz könnte hier wohl die wahrscheinlichste Lösung sein. Zement kam doch eher mit den "Mohrenköpfen".

    Viele Grüße,

    Matthias

  • Aufgrund der roten Verschlusskappen an den Materialförderleitungen dürfte es sich um Salztransporte handeln. Um Verwechslungen vorzubeugen erhielten die im "Salzverkehr" eingesetzten Ucs rote Verschlusskappen.

    Der auf Herberts Foto abgebildete Wagen wurde aufgrund des angebrachten Materialförderschlauchs sowie des Luftschlauchs an dieser Stelle in einen SiloLKW umgeblasen. Für das Umblasen in den Zementsilo (hinter dem abgebildeten LKW) wären andere Schläuche verwendet worden.


    Freundliche Grüsse

    Stefan

  • Hallo zusammen

    Es kann beides sein, Salz oder Zement.

    Das Salzlager war das Holz-Gebäude in der Flucht der heutigen HGC und steht immer noch. Es wurde durch Silowagen befüllt, diese Wagen mussten mit mobilen Förderbändern direkt in das Salzlagerhaus entladen werden.

    Hingegen brauchten die Kraftwerkbauten der 60er und 70er Jahre für hochbelastete Betonstellen speziellen Zement, den es in Graubünden nicht gab. Dieser Zement kam jeweils in zwei geschemelten SBB-Silowagen und wurde damals immer beim Portalkran direkt in LKW's umgeladen.

    Die gezeigten Aufnahmen von 1998 könnten ebenfalls Spezialzement enthalten. Für Erweiterungen oder Renovationen an den bestehenden Kraftwerken. Salz könnte es zwar auch sein, dass wäre aber ev. relativ einfach herauszufinden, man müsste nachfragen, wann das Salzlagergebäude ausser Betrieb gesetzt wurde.

    en liebe Gruess

    Thomas

  • Hallo Freunde von Thusis ( und solche, die es noch werden wollen;))!

    Um die Raterunde weiter anzuheizen ein paar Bilder aus der Zeit, als in Thusis noch was los war...

    Der Silo war da aber schon lange abgebrochen ( Bilder von 2011) und ein Foto hat nichts mehr gekostet weil digital. Deshalb habe ich auch Details fotografiert.

    Frage, was könnte die ungewöhnliche Beschriftung in Bild 2 bedeuten?

    Gruss

    Herbert



  • Hallo Herbert

    Danke für deine Bilder.

    Das war kurz bevor ich zu SBB Cargo stiess, leider aber in Buchs SG und nur Aushilfe in Landquart.
    Selber habe ich zwar leider keine Ucs mehr auf Schemmel geschoben, aber die Ucs welche beladen ins Bündnerland kamen, brachten zu der Zeit noch Tausalz.
    Die für Zementtransporte Reservierten Ucs und Uacs (4-Achsig) wurden zu fast 99% an die 3 Zement-Firmen der Schweiz verkauft und kamen höchstens noch nach Sargans zur STAG in den Unterhalt oder nach Untervaz ins Zementwerk.
    Das sind also definitiv Salzwagen auf deinen Bildern. Wie ja auch durch die roten Kappen an den Entladestutzen sichtbar.

    Trockenes Tausalz ist wie gewisse Sande, Zement, Kohlestaub,… ein „Pulver-Förmiges“ Material welches aus dem Dom ausgeblasen wird. Also passt die Anschrift ;)

    Grüess, Ciril