Beiträge von stivaraetica

    lieber Fabian

    Super, dass Du eine Lösung gefunden hast. Ich freu mich schon auf Deine Berichte. Wieviel Promille Steigung hattest Du denn früher im Wendel bei welchem Radius?

    Ich frage, weil meine Planung mit angenommenen Radien/Steigungen (bis jetzt), - ohne ein Mocke-up gebaut zu haben - , erfolgte.

    en liebe Gruess
    Thomas

    Hallo zusammen

    Jetzt verstehe ich immer besser, was ihr gemeint habt mit euren Wünschen "gutes Duchhalten"...

    Ich freute mich voller Lötfreude auf die komplexen Seitenteile, die ineinander gefädelt und gleichzeitig auch in die Brückenträger gefädelt, irgendwie gebaut werden müssen. Ich lötete Prototyp um Prototyp bis ich endlich eine Lösung fand, die Teile so zu löten, dass sie zum Schluss ineinandergesteckt und so überhaupt an der Brücke montiert werden konnten :rolleyes:

    Als dies gelang, begann ich die exakten Profilmasse aus den originalen Konstruktionsplänen zu errechnen:

    Ihr glaubt es nicht: KEIN einziges Profil gab es in diesen Stärken für diese Seitenteile. Das bedeutete, ich musste die nächst grösseren Profile nehmen und sie entsprechend zuschleifen... dazu baute ich erstmal gefühlt endlos Schleiflehren für die Profile, der kalte Lötkolben geduldig neben mir in der Halterung X/.

    Die Brücke ist, wie fast jede Stahlbrücke aus Gewichtsgründen zur Mitte hin mit immer kleiner werdenden Profilen gebaut. Bei der Thusner Brücke nehmen die Profile (für 1:87) zwischen 2/10mm bis 3/10mm pro Kreuz zur Mitte hin ab.

    Ich habe alle Profile auf diese Masse schleifen können. :love:

    Und nun: Das erste Kreuz ist fertig!! Inklusiv der senkrechten Strebe, die sich als echter Endgegner entpuppte:

    Grosse Geduld brauchte es bei dem Anzeichnen der Positionen der Plättchen, damit nachher alles spaltfrei zusammenpasste, die roten Punkte zeigen, welche Teile zusammengehören:


    Ein erster Eindruck, wie später mal der freie Durchblick, - eines der faszinierenden Konstruktionsmerkmale der Brücke -, aussehen wird:


    Das Übersichtsbild mit dem Endriegel und Leiter zum Revisionssteg. Auf der rechten Brückenseite ist das Kreuz bereit, um die diagonalen Winkelprofile aufzunehmen:


    Alle Seiten-Teile halten nur durch Friktion. Sie werden, wenn alle Kreuze fertig sind, spannungsfrei verlötet, wenn die Brücke umgekehrt auf der Fahrbahn liegt und auf einer absolut planen Fläche fest fixiert ist.


    LÖTEN wird fortgesetzt... :):thumbup: ich hoffe, es wird dann bald so aussehen...

    en liebe Gruess

    Thomas

    Hallo zusammen

    Es geht weiter mit der Brückenmitte... aber zuerst noch Andreas: Die Brücke hatte nie ein Geländer am Revisionssteg, der ist immerhin 138cm breit. Ein Absturz ist glücklicherweise nicht bekannt.

    Als Grundlage für die Seitenteile baute ich zuerst den Stab in der Brückenmitte. Dieser Stab ist auf Zug und könnte irgendwo in der Brücke sein, wurde aber aus ästhetischen Gründen in die Mitte genommen. Es ist die einzige durchgehende senkrechte Verbindung von der Fahrbahnebene zum Untergurt.


    Würde dieser Stab weggelassen, würde sich die Brücke wie folgt verziehen:

    Der Stab, war schon winzig, die 0,5mm Winkel, dann 5mm lang zuschneiden und auf das T-Profil löten.... aber es ging :)

    Und bereits eingebaut auf beiden Seiten, erstaunlich was die Brücke dadurch schon an Stabilität gewann !


    Jetzt kanns losgehen mit den Seitenteilen...


    en liebe Gruess

    Thomas

    Hallo zusammen

    Sie hatte leider nicht mehr durchgehalten. Das Gute ist, ich brauchte sie auch nicht mehr.

    Ich schreibe von der Lötlehre für diese 72-teilige Revisionssteg-Sektion: Es ist die letzte Sektion der Thusner Hinterrheinbrücke....


    und das bedeutet JAAAAAAAA ! der Untergurt ist fertig: Dieses Brüggli vermittelt schon ein richtiges Eisenbahn-Gefühl !


    Bald wird dieser Blick nicht mehr so möglich sein, wenn die Seitenteile mit den inneinander gefädelten Diagonalstreben aufgebaut werden.


    Habe mich mal unter die Brücke gewagt...


    Die beiden Leitern als Zustieg zum Revisionssteg sind bereit für den Streckenwart. Durch Luken in der Bretterabdeckung neben der Fahrbahn gelangt er zu diesen Leitern.

    Ein Vergleich mit dem Vorbild: Zuhinterst beim Endriegel sichtbar, die schräge Leiter von der Fahrbahn zum Revisionssteg.

    Im Modell fehlen nur noch die paar Seitenteile...

    en liebe Gruess, Fortsetzung nach den Ferien in Elba :love:

    Thomas

    Hallo Michiel und Emanuel

    Herzlichen Dank für euer grosses Lob!!!

    auch dir wird einer irgendwann mal vorstellen die Brücke gar nicht zu Lackieren😎

    lieber Michiel: Du meinst dann so etwas wie die "golden Gate" der RhB...


    ich glaube ich hätte keine Nerven diese Arbeit selber lackieren zu wollen....

    lieber Emanuel : ich auch nicht, das Lackieren gebe ich lieber in professionelle Hände...


    en liebe Grues
    Thomas

    Hallo Emanuel

    Fantastisch !!! So konsequent wie Du das Diorama Stück für Stück überarbeitet hast und mit feinstem Modellbau beglückt, sind Deine Bilder entsprechend. Die ersten beiden Bilder Deines neuen Beitrags sind genial. Ich habe sie lange angeschaut, bis ich schlussendlich voll eingetaucht "vor Ort" war. :love:

    en liebe Gruess
    Thomas

    Also Jörg

    ich finde, Deine Brücke ist super gelungen: Sie ist topfgerade, kein Verzug, die Länge überschaubar und bereits mit Gleis versehen :thumbup:. Und diese feinen Zierlinien an der Brückenlängsseite :love: traumhafter Finish. Besonders positiv fallen die einmalig gefärbten Widerlager auf und auch deren Grösse wirkt imposant und belastbar.

    Sicher ein Hingucker !!! Bleibt die "Schlucht mit Bachlauf" holzfarben oder malst Du noch eine blaue Welle drauf?

    Ok Jörg ;), allerherzlichen Dank für Dein schönes Kompliment !!!!!!!! :thumbup::thumbup::thumbup: Ich mag Deinen Humor mega !!!


    Und euch allen andern:

    Ich habe solche Freude an euren Komentaren, echt jetzt, dass motiviert so bis ins Herz und ihr trägt damit diese Brücke so unglaublich mit:

    Peter

    ... dass du meditativ vor deinem Werk sitzst und dies in vollen "Zügen" geniessen kannst.

    genau so wird das geschehen und vorallem nicht nur in vollen Zügen sondern hoffentlichen bald mit vollen Zügen (obendrauf)...

    @Manfred: Mit dem Lackieren triffst Du voll ins Schwarze.. das wird eine Herausforderung, definitiv, da bin ich selbst sehr gespannt drauf.

    @Aad: Dein grosses Kompliment in langem Text freut mich sehr sehr: Hartelijk dank !!!

    Bernie, Peter und Heiko: Ihr nennt es Meisterwerk... aus eurem Munde mit eurer Bauqualität... das ist schon ein Superkompliment!!!


    Mit solchem Support ist natürlich das "Durchhalten" kaum ein Durchhalten sondern nur Freude am Bauen.

    en liebe Gruess und viiiielen Dank

    Thomas

    Hallo zusammen

    Nun, der Lötkolben schön warm, draussen an der herrlichen Sonne, gedieh der Revisionsteg der Thusner Brücke Strebe um Strebe voran... eins ist sicher: Wenn dieser Revisionsteg fertig gelötet ist, brauche ich auch eine Revision... :S

    Ich habe mitgezählt... mittlerweile sind gesamthaft 1970 Teile hergestellt und verlötet...

    en guata Wuchastart

    Thomas

    Hallo zusammen

    Ich danke euch von Herzen für eure anspornenden Kommentare !! Es macht so richtig Freude!

    Ich habe nun die Brücke in den Keller gezügelt für ein ganz besonderes Experiment...

    Aber zuerst:

    Peter: Ja, es wird sicher eine Oberleitung geben, hauptsächlich mit den alten Gittermasten (Ferro Suisse) aber auch erste H-Träger Masten, die in den 50er/60er Jahren ja schon da und dort verbaut worden waren.

    Emanuel: Deine Aufnahme von 1957 würde mich sehr interessieren, da ich bis heute auf meinen Seitenansichtsfotos der Brücke noch nicht erkennen konnte, ob in der Mitte ein einzelner Mast stand oder ein Joch.


    Und nun zum Experiment:

    Die beidseits der Eisen-Brücke im Bogen verlaufenden Steinbrücken wurden mit Kurvenüberhöhung gebaut, das heisst, die Seitenteile der Steinbrücken sind unterschiedlich hoch und somit der Fahrbahntrog in entsprechender Schräglage, wie dies beim Original der Fall ist.

    Da stellte sich die Frage, welche Schiene nun fix bleibt und welche sich der Fahrbahnneigung entsprechend in der Höhe verändert.

    Es gibt drei Möglichkeiten:

    • 1. die Aussenschiene hebt sich an, die Innenschiene bleibt in ihrer Höhe
    • 2. die Innenschiene senkt sich ab, die Aussenschiene bleibt in ihrer Höhe
    • 3. beide Schienen heben bzw. senken sich und somit ist der Drehpunkt der Überhöhung in der Gleismitte

    Fakt ist: Grundsätzlich hebt sich in der Praxis die Aussenschiene in der Kurve.

    Bei der Thusner Brücke wurde die 3. Variante angewendet. Nach zahlreichen Versuchen, eine solche Überhöhung hinzubekommen, gelang es schliesslich, indem ich eine Korkbettung von 5mm Dicke aufleimte. Norm ist 4mm auf der Geraden. Jetzt konnte ich mit selbstgemachten Schleiffeilen (dünne Holzleisten mit verschiedenen Schleifpapieren beklebt) die 5mm auf der einen Seite auf 3mm schleifen und die andere Seite liess ich auf 5mm, in der Mitte entstanden so die normierten 4mm der Geraden. Mit diesem Vorgehen war die Innenschiene von 4 auf 3mm abgesenkt, die Aussenschiene von 4 auf 5mm angehoben.

    Das Resultat ist der Hammer: Die Übergänge liessen sich seidenweich schleifen und der Zug legt sich sehr sanft aus der Geraden in die Kurve. Das war bei den Übergängen von der Eisenbrücke zu den Vorflutbrücken eine sich lohnende Arbeit.

    Mit einem Zug unterschiedlicher Wagenlängen, testete ich meine Schleiferei xxxx-mal, bis es alles weich ineinander übergleitete: In der Mitte der Eisenbrückenersatz...


    Der Testzug im Handbetreib, die Hakenschraube vor dem Postwagen wirkt gegen 25 Promille Gefälle... Beide Vorflutbrücken sind auf 24mm starkes Sperrholz gesetzt und mit einem rundum laufende Schuh ist jeder Pfeiler exakt in seiner Position gehalten. Dies ist absolut nötig, denn beim Gipsen wird sich die Brücke durch die Feuchtigkeit verziehen und sie danach wieder in die ursprüngliche Form zu bringen mit Radius und Kurvenüberhöhung ohne Schuhe ist völlig ausgeschlossen. Deshalb wird die Brücke nach jedem einzelnen Bogen gipsen zum Aushärten sofort wieder in die Schuhe zurückgesetzt.


    Diese Ausfahrt liegt in einem Radius von 90cm:


    Auch die Aussenseite der Brücke wird, glaube ich, ein toller Betrachtungsstandort:


    Die Peco-Geleise sind mit doppelseitigem Teppichklebeband aufgeklebt, damit die Schienen wirklich satt auf dem Kork aufliegen, dies aber nur provisorisch, um den Kork korrekt zu schleifen. Nach Fertigstellung der Brücke werden dann die finalen Holzschwellen aufgeleimt und die Geleise genagelt.


    Zwar kaum sichtbar, aber hier ist der Übergang von 4mm Unterbaustärke in der Geraden zu 5mm Aussenschiene und 3mm Innenschiene. Im Hintergrund die kleine Aussparung im Trasse für die Kiesrutsche und anschliessend die Thusner Strasseüberführung. Diese Brückenausfahrt liegt in einem Radius von 120cm.

    Gut sichtbar an der Brückenkrone, die polygonale Brückenkonstruktion, die aber dann radial gemauert wurde. So wird auch der Gipsauftrag radial sein.


    Die Steinbrücken werden jetzt etwas ruhen, der Lötkolben ist am aufwärmen...

    en liebe Gruess
    Thomas

    :saint::saint: Peter und Jörg:

    Ja, ich ritze die Brücke beidseitig, weil sie von beiden Seiten gut einsehbar ist. Alle grossen Bauten auf meiner MOBA plante ich mit einer beidseitigen Betrachtungsmöglichkeit, um verschiedene interessante Blickwinkel zu bekommen, so eben auch die Thusner Brücke.

    aber Jörg.... alles was nur von einer Seite sichtbar ist, bekommt keine Rückseite, das gilt nebst Brücken auch für Gebäude. Der Grund ist simpel, die geplante MOBA ist auch ohne Rückseiten längsten gross genug zum bauen;).

    Hier der Ausschnitt mit Thusis und der Thusner Brücke, die Pfeile zeigen die Betrachtungsstandorte:

    en liebe Gruess

    Thomas

    Liebe Forumaner

    Ich habe mich so gefreut über eure Kommentare, einfach fantastisch, welche Motivation ihr da mit reinbringt!!

    Bei Deinem Post Jörg musste ich so herzhaft rauslachen, dass meine Familie sofort nachfragte, was denn da geschrieben wurde.

    Die mehrfach angesprochene Grösse der gesamten Brücke ist lange gerechnet, damit sie in das Konzept exakt reinpasst. So sind bei den Vorflutbrücken wie auch bei der Eisenbrücke, kleine, aber im Verhältniss (hoffentlich) stimmige Konsense eingegangen worden, um den MOBA-Plan einzuhalten.

    Das Beste daran für mich ist, dass die Vorflutbrücke direkt mit der Fahrbahn an den bestehenden Anlagerand von Thusis bereits angrenzen kann, bzw. dort als Fortsetzung eingebaut wird:

    Thusis - und ganz im Hintergrund, das eine Vorflutbrückenmodul bereits geschäumt:

    Nebenbei: Der oben abgebildete Schnellzug Nr. 94 im Sommer 1964 führt an zweiter Stelle den A 1221, ein wunderschöner Wagen von WABU auf der Basis von STL, dem zusammen mit Marc die korrekte Inneneinrichtung mit 6er Abteil und Seitengang noch eingebut wird. Marc, herzlichen Dank, dass Du mir diesen Wagen zugehalten hast :love:. Ich werde den Wagen noch auf crème/grün umlackieren, da er nachweislich bis 1965 dieses Farbgebung trug:


    In der Nahaufnahme gut zu sehen die Strassenüberquerung... und das frühere Gesellenstück "Portalkran", dienend als Wegbereiter der Thusner Eisenbrücke, schlussendlich sind die Beiden gar nicht so weit von einander entfernt :). Im Vordergrund die beiden Normalspurgleise mit Weichverbindung, Vierschienengleis und die Thusner Rollschemelgrube:


    Bei der schwarzen Markierung (roter) Pfeil wird die temporäre Thusner Kies- und Sandentladerutsche gebaut. In 10er Kieskistenwagen-Zügen wurde in meiner MOBA-Zeit Sand und Kies für das Thusner Betonwerk (Staumauerbau Lei da Seara 1965-68 und Valle di Lei 1957- 61 dort entladen und dem tiefer unten liegenden Werk zugeführt:


    Die Aufnahme von Tibert Keller zeigt gut, dass die Brückenbogen nur grad eine Personenwagenlänge nach der Thusner Unterführung begannen, also nicht viel Platz für die temporäre Sand/Kiesrutsche... (Vielen Dank an dieser Stelle Tibert Keller, dass ich die Fotos publizieren darf).


    Zu guter Letzt:

    Schaumbäder sind herrlich ;)

    Fortsetzung kommt

    en liebe Gruess

    Thomas

    Hallo zusammen

    Ich hab einfach nur Freudefreudefreudefreude :love:.

    Damit die Thusner Brücke nicht plötzlich fertig ist und dann keine Auflager in Form der Vorflutbrücken hätte 8|, beschloss ich, die steinernen Vorflutbrücken parallel zur Eisenbrücke aufzubauen. Gestern sind sie in Holz (à la Brückenbaukurs) fertig geworden. :saint:

    Dank Peter's (Perki59) Hilfe mit der "Albulabahn Denkschrift" von Friedrich Hennings 1908 konnten alle Masse bis in die kleinsten Details herausgelesen werden, um die Vorflutbrücken und Widerlager zu konstruieren. Die Brücken sind in 25 Promille Steigung und die Kurvenüberhöhung ist bereits in der Brückenkonstruktion verankert.

    Vorhang auf für die Thusner Rheinbrücke:


    Der nächste Schritt ist das Ausschäumen der Brückenbogenteile mit Bauschaum, damit nachher die Bogen gegipst werden können:


    In die vertiefte Fahrbahn wird die Korkbettung mit Kurvenüberhöhung gelegt.


    Kann die erste Zugsüberquerung jetzt schon kaum erwarten.... der Güterwagen als Grössenverhältnis.


    Der letzte Bogen überspannt die Kantonsstrasse von Thusis nach Solis:


    Jetzt kann ich wahlweise löten, löten, löten oder ritzen, ritzen, ritzen.... je nach Meditationsmotivation....

    Fortsetzung wird geschäumt...

    en liebe Gruess
    Thomas