Liebe Alle
Ich hoffe, es geht Euch allen gut. Über die nächsten paar Tage möchte ich Euch einige Ausschnitte aus den Tätigkeiten der RhB aus der ersten Hälfte der 70iger Jahre vorstellen. Dazu basiere ich mich auf Artikel der RhB Nachrichten, die regelmässig über verschiedenste Aspekte der Bahn, Technik und des Personals berichtet hat. Dabei ging es in jeder Ausgabe der Nachrichten auch um ausserbetriebliche Tätigkeiten.
Zu Beginn der 70iger Jahre hat die RhB erste Schritte Richtung leistungsfähige Bahn bereits gemacht. Dazu zählen die Anschaffung der Ge 6/6II (703-707), die ersten 6 Bernina Triebwagen (ABe 41-46) und die grosse Serie Einheitswagen I. Im ersten Heft des neuen Jahrzehnts beschreibt die Direktion, welche Investitionen in den nächsten 10 Jahren geplant sind.
Das Zehnjahresprogramm der Rhätischen Bahn zielt darauf ab, ihre Konkurrenzfähigkeit zu erhalten und zu steigern. Wichtig sind höhere Geschwindigkeiten, Komfort und die Vorteile einer Bahn, wie Kapazität, Sicherheit, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Dafür sind gut abgestimmte technische und betriebliche Mittel notwendig, die ein vernünftiges Mass an Kosten nicht überschreiten. Die Direktion plant bis 1980 Maßnahmen, die 175 Millionen Franken kosten werden. Dazu gehören Linienverbesserungen, Doppelspurgeleise, neue Tunnel, Bahnverlegungen (Fuchsenwinkel) und Untertaglegungen (Chur - Chur Sand). Auch sind ständige Erneuerungen der Geleise und Schutzbauten gegen Naturgefahren erforderlich. Bis 1980 soll der Streckenblock auf allen Linien eingeführt sein, begleitet von Automatisierungen und Fernsteuerzentralen. Fernmeldeeinrichtungen und Kabel sind ebenfalls zu verbessern. Zudem bedarf es einer Modernisierung der Betriebsgebäude, Wohnungen und Anlagen für elektrische Zugförderung. Wichtig ist auch die Erneuerung des Triebfahrzeugparks mit neuen Lokomotiven, Triebwagen und weiterem rollendem Material.
Dazu gehören:
“Im ersten Jahrfünft:
10 vierachsige Lokomotiven für das Stammnetz,
4 Triebwagen für die Strecken Bernina und Chur -Arosa, sowie eventuell Triebwagen für eine zu modernisierende BM-Linie.
Der Bahndienst wünscht zwei weitere Elektrotraktoren.
Im zweiten Jahrfünft:
Weitere 10 vierachsige Lokomotiven für das Stammnetz, weitere 4 dreiteilige Pendelzüge für den Nahverkehr auf dem Stammnetz, sowie 2 Rangierlokomotiven für den Einsatz in Chur, Landquart oder Samedan.
Selbstverständlich muss auch der Wagenpark den steigenden Anforderungen und Ansprüchen angepasst werden. Es wird an die Neubeschaffung von ca. 50 Personenwagen, 2 Speisewagen, 8 Zugführungswagen (Steuerwagen), 15 Gepäckwagen und über 100 Güterwagen gedacht. Dann soll auch der Park der Dienstfahrzeuge modernisiert werden. Vorgesehen ist der Bau einer weiteren Diesel-Schneeschleuder, von weiteren Spurpflügen und von 2 Hilfswagen mit moderner Ausrüstung.“
Die Finanzierung soll aus Betriebsergebnissen und Erneuerungsprogrammen sichergestellt werden.
Der aktuelle Stand zeigt sich schön an folgendem Bild aus Filisur von 1970, wo zwei Generationen Ge 6/6 zusammen kommen. Das Wagenmaterial ist zum grossen Teil über 50 Jahre alt. Gleismaterial und Fahrleitung sind zum Teil sicher gleich alt.
Ich wünsche Euch allen fröhliche Weihnachten!
Christian