Thüringen - Anlage von Thias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thias

    Zitat

    wie mir gesagt wurde, besteht auch hier Interesse für eine "ausländische" Anlage.


    ... wenn man die Bilder sieht war das wohl die Untertreibung des Monats 8)

  • Hi allerseits,

    nun kommen noch ein paar weitere Impressionen:

    Der Frühzug als Lumpensammler mit den Arbeitern auf dem Weg in die Stadt. Der Jura ist zwar nicht unbedingt typisch für Thüringen, aber an einigen Stellen durchaus imposant anzutreffen.

    Nochmal die "Kammerlöcher" aus einer anderen Perspektive, die haben mir es irgendwie angetan.

    Dieses Jahr gab es viele Pilze und viele Pilzsucher waren unterwegs.

    In Thüringer Wald gibt es natürlich auch viel Wald, meist Fichten, aber in der Sand - und Kalkgegend auch viele Kiefern und Buchen.

    Die Bäume sind übrigens auch Eigenbau. Später werde ich mal über mein Verfahren berichten, es ist etwas abgewandelt gegenüber den herkömmlichen Bastelmethoden.

    Das wars erst einmal wieder. Später weiter, auch mit ein paar Berichten und Tips.

    Gruß Thias

    Einmal editiert, zuletzt von Thias (20. September 2006 um 17:17)

  • Hallo allerseits,

    nun ein Bericht über ?mein? ;) Baumbauverfahren.

    Als Ausgangsmaterial dient isolierte Kupferlitze, möglichst feindrähtig. Je nach gewünschtem Baumdurchmesser kann der Querschnitt durchaus 10?20 mm² betragen. Man kann aber auch durchaus 2 Kabel miteinander verarbeiten. Ich verwende dafür aus dem Schaltschrankbau Erdungskabel.
    Die Litze wird auf die gewünschte Baumlänge + ca. 30% zugeschnitten und bis auf ca. 3 cm abisoliert. Dadurch bleiben die einzelnen Drähte erst mal beisammen (in diesem Stück entsteht später die Wurzel).
    Nun wird die Litze im Stammbereich kräftig verdrillt, da brauch man etwas Kraft.
    Beim ersten Ast wird dann die entsprechende Zahl Drähte zur Seite gebogen und ebenfalls bis zur nächsten Astgabel verdrillt. So verjüngst sich der Baum entsprechend nach oben.

    Spätestens hier sollte man sich entschieden haben, um welchen Art Baum es gehen soll. Nadelbäume haben meist einen dicken Stamm und dünne Äste in bestimmten Abständen als ?Kranz?, Laubbäume verzweigen sich meist stärker in Astgabeln.

    Im Winter kann man sich die Vorbilder sehr gut anschauen und man sollte sich auch ein ?Vorbild? hinlegen, um immer wieder draufschauen zu können. Ich hoffe, man kann auf den Bildern auch schon erraten, was es werden soll 8).

    Durch das Verdrillen ist der Baum schon recht stabil geworden.
    Als nächstes wird er beschnitten und in Form gebracht.

    Das war bisher noch nichts Neues.
    Meist wird er jetzt verlötet. Das war mir aber zu heiß ;).

    Zunächst sprühe ich den Baum mit Wasser+Spülmittel ein. Dann bestreiche ich ihn (tränke ihn) mit einem Gemisch aus Latex-Bindemittel + wenig Wasser + Pulverfarbe. Man kann sicher auch Weißleim dafür nehmen, dann wird er aber spröder.

    Als nächstes wird er mit Vogelsand abgesandet.

    Sobald die Pampe etwas angezogen ist, kann an gewünschten Stellen nochmals Latex und Sand aufgebracht werden. Die Drähte sollten nicht mehr sichtbar sein.

    Das ganze wird dann auf eine Platte aufgesteckt und muss etwa 24 h trocknen.

    Jetzt wird die restliche Isolierung entfernt und die Wurzel entsprechend geformt . Die Behandlung erfolgt genau wie beim Stamm. Wer etwas Übung hat, kann auch schon, wenn der Baum fest genug verdrillt ist die ?Wurzelisolierung? entfernen.

    Der Baum hat nun schon eine Grundfarbe, muss aber wie gewünscht noch nachbehandelt werden.

    Für die Beflockung wird wieder jeder seine eigenen Erfahrungen haben.
    Ungeschlagen gut (und teuer) für Fichten und Laubbäume ist das Material von silhouette http://www.mininatur.de/de/index.htm

    Mit den Kiefern bin da nicht so zurecht gekommen (das sind ganz kleine Flaschenbürsten). Da nehme ich lieber Focken im ?Netz? von div. Anderen Herstellern.

    Aber für Laubbäume ist das Blattwerk optimal:


    So, und nun viel Spaß beim basteln.
    Für das Verdrillen braucht man je nach Baumgröße ½ Stunde. Das lässt sich aber auch gut nebenbei machen, beim Wein im Wohnzimmer oder so (damit die Frau auf ihre Kosten kommt und der Baumbau nicht von der wertvollen MoBa-Zeit abgezogen wird ;)).

    Gruß Thias

    P.S. Diskussion ist erwünscht.

  • Salü Thias
    Saustarke Idee mit den Elktrodrähten die Bäume zu modellieren.
    Muss ich gleich mal ausprobieren, wenn Du es erlaubst :D

    ..........und überhaut Deine Anlage ist vom allerfeinsten. Kompliment.

    Gruss Albin

    Einmal editiert, zuletzt von Bahnhofbuffet (21. September 2006 um 11:45)

  • Hallo Thias

    Besten Dank für die genaue Anleitung. Das muss ich auch nochmals probieren. Ich habe diese Methode ach mal verscht, aber irgendwie gelang dies bei mir überhaupt nicht so perfekt.
    Vielleicht klappts ja mit deiner Anleitung besser :D.

    Viele Grüsse
    Röbi

  • Hallo allerseits,

    jetzt von mir nochmal eine Story.
    Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass sich in den Kammerlöchern eine Gleiswendel befindet.

    Von außen ist der Felsen noch nichts besonderes.

    Das ist die andere Seite. In dieser schmalen Felsabspaltung liegt also ein Gleis 8).
    Im Trassenbau war das auch noch kein Problem.

    Auch beim Verkleiden mit Fliegengitter war noch alles bestens. Natürlich habe ich Probefahrten durchgeführt und auch die größten Wagen sind sehr gut durchgekommen.

    Als ich dass alles schön vergipst hatte und die Felsen modelliert waren...

    ... hatte ich ein Problem... Ich hatte nicht bedacht, dass Höhlen im Kalkstein zu Tropsteinhöhlen werden.
    Von der Decke hingen zahlreiche Stalaktiten und kein Zug kam mehr durch :mauer: :mauer: :mauer:
    Also was tun? Alles wieder abreisen X(.?
    Nein.
    Ich nahm meine großen Doppelstockwagen, umwickelte sie mit Sandpapier und schob sie mehr oder weniger gewaltsam im Tunnel hin und her. Die Wagen sind nun auf ganz natürliche Art und Weise gealtert :rolleyes: und die Bahnstrecke ist wieder frei =)

    Schönes Wochenende
    Thias

    P.S. heute habe ich den Haltepunkt Mühlberg gebaut, obwohl noch Sommer ist :8o

  • Umfrage Gestaltung

    Hallo allerseits,

    ich habe ja schon erwähnt, dass ich mit der Landschaft noch lange nicht fertig bin.
    Nun hätte ich ganz gern euren Rat und eure Abstimmung.
    Es geht um das Gebiet auf der anderen Seite der Kammerlöcher. Ich habe da zwei Varianten. Der Trassenbau ist dort fertig und im Augenblick sieht es noch so aus:

    Von der anderen Seite sieht es so aus: Ganz unten verschwindet die zweispurige Paradestrecke im Schattenbahnhof (im Berg), darüber die Kehrschleife, die in einem Tunnel verschwinden soll und ganz oben die Nebenstrecke zum Halte- und Endpunkt Mühlberg.


    Variante 1
    Es entsteht ein relativ tiefes Tal. Im (Mühl-)Tal befindet sich eine alte Mühle und ein romantischer Bachlauf. Die Berghänge sind dicht bewaldet.
    Für die Nebenbahn wird ein hohes Viadukt erforderlich, die andere Strecke benötigt noch ein kleines Viadukt.
    In Thüringen sind zwar viele Viadukte anzutreffen, allerdings habe ich noch nicht zwei Viadukte nebeneinander gesehen. Ansonsten wäre die Landschaft typisch für Thüringen.


    Variante 2
    DAs Viadukt ist kleiner gehalten und auf dem Berg befindet sich die Burgruine der Mühlburg. Diese Ruine existiert tatsächlich und gehört zu den Drei Gleichen. (Dieser Name ist entstanden, so die Sage, dass in einer Nacht in 3 Burgen, die dicht benachbart sind, drei Blitze eingeschlagen sind und wie drei gleiche Fackeln leuchteten. :grill2: )
    Der Nachbau der Ruine wäre eine schöne Herausforderung, aber es besteht die Gefahr, dass die Anlage dann einfach zu überladen wirkt.


    So, und nun die Frage an euch, welche Landaschaft soll ich in dieser Saison bauen? (evtl. auch eine ganz andere?)
    Bin auf eure Vorschläge gespannt.

    Gruß Thias

  • Hallo Thias

    mir gefällt Variante 2 besser - allein schon die Geschichte ist es wert, wenn Du mal jemanden die Anlagen zeigst ;)

    Gruss
    Thomas


    Spur N - DCC - Intellibox - Traincontroll - DR / DB ...

  • Hallo Thias

    Die Variante 2 gefällt mir besser als die 1.

    Wenn du aber einen kleinen Bach trotzdem einfügen möchtest warum nicht.
    Somit erhält die untere Gleisführung nur eine kleine Brücke (kein Viadukt).

    Wenn die Burgruine der Mühlburg nachbilden würdest, finde ich nicht das deine Anlage zu überladen wirkt.

    Grüsse aus Abtwil
    Rolf

  • Hallo Thias

    Variante 2 finde ich auch schöner.
    Die Burg als attraktives Ausflugsziel gibt dem Bahnhof auch eine Aufgabe und damit die Berechtigung für sein Dasein und einen mehr oder weniger dichten Fahrplan.

    Wie hast du die beiden Darstellungen gemacht?

    Ich wünsche dir eine gute Bausaison
    Bernie

    RhB Stammnetz und Bernina, H0m, DCC Lenz, QDecoder, TrainController, Segmentbauweise

  • Hallo,

    hab mir eure Anregung zu Herzen genommen und meine Anlage schnell mal weitergebaut :lol:

    Die Idee mit dem Bach ist gut, danke.

    Zitat

    Uebrigens super Darstellung, wie Du da ins Foto reingemalt

    Zitat

    Wie hast du die beiden Darstellungen gemacht?


    NATÜRLICH SCHNELL MAL GEBAUT :spinner:
    Nee, ich habe CorelPaint, oder ein anderes Programm mit Sprühdose. Beim Bild oben ist alles mal so schnell geclont...
    Wozu eigentlich noch die Finger schmutzig machen :rolleyes:
    Aber mit der Maus als Stift geht das recht bescheiden. Mit Pinsel kann ich deutlich besser umgehen....

    Der Trend geht also deutlich zur Mühlburg:

    Offensichtlich deswegen:

    Nun, die Fotos von der fertigen Mühlburg kommen bestimmt erst bei Saisonende :(, aber ich denke, ich werde euch zwischendrin noch mit einigen Fragen belästigen 8) (ich habe noch eine andere unfertige Anlagenseite ... und zwischendrin....

    Gruß Thias