Hallo Rhätobahner,
die Kadee-Kupplung ist im Bereich 0m allgemein anerkannt und wird wohl in den meisten Fällen auch eingesetzt. Ich jedoch möchte meiner Spur0-Philosophie folgen und mit Mittelpuffer und Balancierkupplung fahren. Meine CC 410 habe ich mir daher vor einiger Zeit mit Mittelpuffer und Balancierhebel gebaut.
Bei den Bemo-Modellen kann das Kupplungs-Geschirr von Modelrail Ag angebaut werden. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Die Teile waren allerdings einige Zeit nicht lieferbar. Meine Wagen mussten warten.....
Nachdem sich ein kleiner Vorrat dieser Kupplungs-Geschirre bei mir eingefunden hat, bin ich sofort an Werk gegangen und habe die feinen Hebel eingebaut. Statt Freude über die Anhängelast für die C´C´ hat sich aber schnell eine gewisse Enttäuschung breit gemacht....
Die Gründe dafür in Kürze:
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Die Bemo-Wägelchen sind auf der Bühnenseite schlecht montiert. D.h. die vorgesetzte Pufferbohle fluchtet nicht exakt mit dem Rahmen. Das führt dazu, das die Teile der Kupplung klemmen und sich nicht leicht und frei bewegen lassen.
Die Geschirre bleiben am Pufferträger der Bemo´s hängen bzw. sind in hrer Bewegung zum Puffer hin eingeschränkt.
Das Geschirr ist im Bemo-Rahmen fest gelagert. Federt der Puffer ein, hängen die Kupplungen sehr stark durch.
Die Kupplungen von Modelrail AG sind in gespanntem Zustand so lang, das die Wagen mit einem Pufferabstand von ca. 4 mm fahren, was wenig vorbildlich ist und dafür sorgt das die Wagen bei Bergabfahrt auflaufen, etc.
Augenscheinlich wurde davon ausgegangen, das ohnehin mit der Kadee-Kupplung gefahren wird und das Geschirr von Modelrail AG nur zur Detaillierung angebracht wird...
Nichts für mich!
Also ran an den Speck!
Die nachfolgend gezeigte Modifikation habe ich von der Ferro-Suisse C´C´übernommen und auf die Bemo-Wagen übertragen. Der wesentliche Unterschied ist die Lagerung des Balancierhebels auf dem Puffer. Das sorgt dafür, das die Kupplung beim Einfedern des Puffers gespannt bleibt. Den Lagerpunkt habe ich dabei um 2 mm zur Wagenmitte hin verlegt. In gespanntem Zustand laufen die Fahrzeuge jetzt Puffer an Puffer. Der Zug bleibt stets schon "gestreckt" - genau DAS! möchte ich. Nebenbei entsteht der Puffer neu. Der Bemo-Puffer ist mir zu stark gewölbt und das Material ist viel zu dick.
Let´s modifiy the first car:
Als Vorbereitung habe ich mir eine Vorrichtung gebaut um die Bemo-Rahmen sicher auf dem Frästisch spannen zu können. Am Rahmen werden die orig. Halterungen für den Balancierhebel vorsichtig abgefräst. Die Halterungen sind den neuen, längeren Puffern im Weg. Da die Rahmen schon mal aufgespannt sind, wird im nächsten Schritt die Ungenauigkeit an der Bühnenseite beseitigt. Das Geschirr kann an dieser Stelle jetzt ohne Einschränkung arbeiten. Am Bemo-Pufferträger wird eine Fase angefräst um dort die Bewegungseinschränkung zu beseitigen. Jetzt wird der Pufferträger vorsichtig mit einem 2,5 mm-Bohrer aufgerieben und von hinten eine 3x4 mm Messingbuchse mit 2,5 mm Bohrung eingesetzt. Die Buchse dient als Anschlag für den Balancierhebel nach vorne. Sie richtet den Hebel 90 Grad zur Wagenmitte aus und sorgt dafür, das der Puffer nicht herausfallen kann......
Die neuen Puffer:
Puffer und Hebelträger verlötet:
Probe-Montage:
First Result:
...gekuppelt an einen Wagen im Original-Zustand hat sich der Pufferabstand halbiert....
So soll´s sein:
....C´C´und Gbk-v laufen Puffer an Puffer. Die Kupplung ist gespannt. Alles bewegt sich leicht.......Null Pur! Just like the real thing!
Der Vergleich:
Links mit, rechts ohne Modifikation.....
The finished Product:
Nebenbei gewinnt der Wagen durch den neuen Puffer auch optisch.....
Da ich in Zukunft noch weitere Bemo-Fahrzeuge anschaffen möchte, die ich nach diesem Vorbild modifizieren will und um mir die Arbeit zu erleichtern, hab ich zusätzliche Puffer als Urmodelle gemacht. Diese Teile sind bereits auf dem Weg zur Gieisserei. Wer sich für die Tele interessiert, kann mich gerne ansprechen.......
Gruß von der Alm.
Oliver alias Alp-Öhi