Hallo Rainer,
in dem Fall würde ich mal mit den Schmincke PrimAcryl-Farben experimentieren. Keine Studien-Farben nehmen, denn die sind nicht so hochwertig pigmentiert. Es gibt einige Rot-Töne, die man halt im Versuch mit anderen Tönen mischen muss. Diese kann man direkt auf's Plastik aufbringen und hernach gleich wieder abwischen, weil sie wasserlöslich sind und vor allem keine Aceton-Anteile enthalten. Weil diese Farben auch musealen Ansprüchen genügen müssen, also über Jahrzehnte und darüber hinaus lichtecht und auch konsistenzbeständig sein müssen, geht Dir sicher eher der Wagen kaputt als die Farbe. Ausserdem sind die chemisch einwandfrei. Man muss sich beim Lackieren keine Sorgen machen, ob's über eine gewisse Zeit an den Kunststoff geht. Der Glanzgrad lässt sich mit diesen Acrylfarben auf vielerlei Weise einstellen. Durch die Stärke und Art des Auftrags, abhängig vom Untergrund und durch gewisse Hilfsmittel, die man den Farben beimengen kann. Einfach mal in einem entsprechenden Geschäft eine der kostenlosen Broschüren holen.
Übringens waren mir diese PrimAcryl-Farben immer die einzig sichere Möglichkeit, die teilweise intensiven Töne mancher BoBo 3 Werbeloks nachzumischen, denn Bemo hat schlauerweise die Rückspiegel in dem Standard-Rot geliefert. Als Modellbahner ist man ja so auf gewisse Farbenhersteller fixiert, und weiß meist nicht, daß die mit verschnittenen Pigmenten arbeiten, murkst also endlos und sinnlos um schöne Töne zu kriegen, Richtig reine Töne sind selten zu erreichen, schon gar nicht mittels Mischung, weil Mischungen ja immer eine Näherung ans Trübe sind. Also gehe ich am liebsten von den reinen Urpigmenten aus, weil diese den bestmöglichen Reinzustand eines Farbtons markieren. Und Farben mit reinen, unverschnittenen Pigmenten findet man halt nicht bei den Modellbaufarben.
Wenn ich schon was von Farben verzapfe - man kann die Acryl-Farben auch mit den Humbrol- und ähnlichen Fabrikaten mischen. Ja nach dem, ob man sie mehr in Richtung Lösemittel quantifiziert oder in Richhtung wässrig-Acryl, kann man sie mit Wasser oder Lösemittel verarbeiten. Das ganze Geheimnis solcher Mischungen ist die Emulsion.
Schöne Grüße ? Dietmar