Kieskisten Wagen Kk 7337- 7361

  • Hallo zusammen
    Ich bin in den Recherchen und Planung für das Kieswerk Greifenstein in den 60er Jahren. Dort gab es unmittelbar vor dem unteren Greifensteinportal ein Anschlussgleis für die Kieswerkbaustelle zu den Kraftwerksbauten von Filisur. Und ich brauche gern eure Hilfe:

    Dieses Kieswerk wurde mit Uce's sowie ganzen Blockzügen von Kieskistenwagen Kk 7337 - 7361 bedient.


    Meine Frage ist:

    Weiss jemand, durch welche Einrichtungen die Kieswagen entladen wurden ? Die Wagen haben ja auf dem Wagenboden schräge Bretter, damit der Sand/Kies abrutschen kann. Die Kieskisten lassen sich einseitig öffnen, auf der anderen Seite ist ein Haken zum anheben. Wie wurden so ganze Züge entladen?
    Auf dem Bild sieht man links über der Böschung noch einen Portalkran.... aber damit einen ganzen Zug entladen !?!
    Ich bin auf eure Hinweise sehr gespannt !

    liebe Gruess
    Thomas

  • Hallo Thomas
    Die Einrichtung für das Entladen der 3 qm Kübel war sehr einfach
    In Arosa "Zementwerk Sagi" war warscheinlich die letzte Einrichtung.
    Die Funktion war wie bei den Lastwagen.
    Mit einem ausfahrenden Zylinder wurden die Kübel seitlich angehoben.
    Die grossen Bolzen wurden auf der Hubseite herausgenommen. Auf der Kippseite wurden sie belassen.
    Die Kübel wurden so seitlich gekippt.
    Die Hubvorrichtung war seitlich am Boden montiert.
    Schade dass ich keine Bilder habe.

    Gruss
    Willy

    "Das isch ünscheri Bahn,die hem mir gebue"
    Dialektaussage eines alten Prättigauers im Zusammenhang mit dem Bau der Landquart-Davos Bahn

  • @Thomas

    So wie ich Willy verstanden habe, war der Zylinder am Wagen montiert, wie das z.B. heute noch der Fall ist.

    Deine Anlage entwickelt sich immer mehr zum Thema Kraftwerksbau, sehr interessant :)

    @Willy
    Wurden die Wagen auch an den Schienen mit klauen / klammern gesichert gegen das umkippen, oder gab es dies damals noch nicht?

    Bahnsinnige Grüsse aus dem schönen Kanton Schwyz
    Michel

  • Hallo Thomas

    Hallo Willy
    Vielen Dank für Deinen Beschreib. War den dieser Zylinder mobil und wurde von Wagen zu Wagen verschoben oder musste der Zug immer an den Zylinder rangiert werden?
    liebe Gruess
    Thomas

    Der Zylinder war seitlich fest am Boden montiert,der Zug musste zur Endladung entsprechend verschoben werden.
    Gruss
    Willy

    "Das isch ünscheri Bahn,die hem mir gebue"
    Dialektaussage eines alten Prättigauers im Zusammenhang mit dem Bau der Landquart-Davos Bahn

  • Das Thema Kieskisten und Kieskistenwagen ist ein ausgesprochen spannendes Thema, das noch kaum näher beleuchtet wurde. Den wenigsten wird bisher aufgefallen sein, dass es (mindestens) zwei verschiedene Kieskisten gab, nämlich mit Öffnungsklappen auf einer und auf beiden Seiten. Je nachdem hatten die Kisten dann das "Hörnchen", mit dem die Kisten mittels des Entladezylinders hochgehoben wurden, einseitig oder beidseitig. Und auch die darunter befindlichen Wagen gab es mit seitlichen Kiesrutschen an einer oder an beiden Seiten.
    Die Entladestelle oberhalb von Filisur wurde wohl mit Kieskistenwagen ab Wiesen bedient. In Wiesen gab es ja an der Ausfahrt Richtung Davos bis Anfang der achziger Jahre eine Kiesverladeanlage, die früher (?) von beiden Seiten an die Strecke angeschlossen gewesen sein muss. Ich habe (schwarz-weiß) Bilder dieser Verladeanlage, aber leider keine Urheberrechte, diese hier zu veröffentlichen. In dem Buch "Gleispläne der Rhätischen Bahn", welches auch von Bemo vertrieben wurde, finden sich ebenfalls Bilder. Daher weiß ich, dass das (in Fahrtrichtung Davos) rechte Abstellgleis ursprünglich die Jenisberger Straße überbrückte (und zwar ungesichert, die alte Schrankenanlage war zwischen diesem Gleis und dem Streckengleis angebracht!) und dann in den quaderförmigen häßlichen Betonbunker mündete. Dieser hatte on top eine Art Transportseilbahn oder Rutschen montiert, mittels derer er von oberhalb (von wo weiß ich nicht) mit Kies bestückt wurde. Ebenso habe ich noch nie ein Bild eines Kieskistenzuges in Wiesen beim Beladevorgang zu sehen bekommen und auch noch nicht ein derartiges Bild in den einschlägigen Publikationen gesehen. Aber vielleicht kennt ja einer der Forumskollegen ein solchen Bild und kann es einstellen?
    VG Bertrand

  • Hallo Bertrand
    Danke für Deine Ausführungen. Es war in der Tat so, dass die temporären Anschlussgleise bei Greifenstein und auch bei Bergün für den Stollenbau der Albula-Landwasser-Kraftwerke mit Blockzügen von Wiesen her bedient wurden. Gefahren wurde mit C'C' Maschinen.
    Ich bin sehr interessiert an den SW Bilder von Wiesen, weil ich ev.diesen Verlad im Modell nachbaue.
    Mein email: info@praeventa.ch
    Hat jemand die Möglichkeit mir das Bild vom Betonklotz in Wiesen aus dem Gleisplanbuch von Bemo zukommen zu lassen ?
    liebe Gruess
    Thomas