Servus!
Die letzten Wochen habe ich mich mit dem Bausatz Rueun von Moba-Art beschäftigt, der bei einem späteren Anlagenprojekt mal zu einem Kernstück werden soll:
http://moba-art.de/popup_image.php?pID=89&imgID=1
Der Preis ist im Vergleich zu Pirovino-Bausätzen doch um einiges günstiger, aber man erhält einen schön gelaserten und passgenauen Bausatz dieses Stationsgebäudes. Der Aufbau erlaubt eine stabile Konstruktion, nach vorhergehendem Beizen und Lackieren der Teile. Negativ: Die beiden Dachhälften sind ebenfalls, allerdings nur sehr flach gelasert. Ich habe mich hier gegen Beize und für das Lackieren mit wasserlöslicher Revell-Farbe und massive Alterung entschieden. Auch sind die Dachhälften aus sehr dünnem Holz, sodass sie sich leicht biegen. Die Endmontage musste mit Superkleber und starkem Aufpressen erfolgen. Für die Trennfuge steht (scheinbar vorbildgerecht) keine Schlusssteinleiste zur Verfügung, hier musste mit Farbe leicht kaschiert werden. Die langen Fallrohre auf der Rampenseite müssen selbst richtig gebogen werden, was dank dem weichen Plastik aber gut von der Hand geht.
Der Laderampe fehlt von Haus aus leider einiges. Die Treppe und die Auffahrt habe ich selbst aus Holzresten und Karton hinzugefügt. Keine echte Lösung habe ich bislang für die fehlende Bruchsteinstruktur der Laderampen-Wände gefunden. Gipsen und tüpfeln ist hier doch etwas aufwändig und schwierig und die Verwendung von vorgefertigten Industrie-Mauerplatten wohl unbefriedigend. Ich habe probehalber mir einer Nadel eine leichte Steinstruktur in das weiche Holz geritzt, aber optimal ist das noch nicht...
Moba-Art liefert bis auf die Stationsschilder übrigens kein Zubehör. Hier habe ich einige Apparatekästen aus Resten selbst gefertigt, ebenso Post-Tafeln, Aushänge, Piktogramme und Wandertafeln. Andere Kleinteile wie die schöne geätzte Sitzbank stammen von Pirovino. Ich habe viele Vorbildaufnahmen gesichtet und einen leichten Epochen-Mix gewagt: Der moderne Fahrkartenautomat stand nie gleichzeitig neben der alten Bank, aber beide gab es dort. Ob das Läutewerk dort jemals existiert hat,weiss ich nicht, aber es hat mir einfach gut gefallen
Ein Riesenaufwand war die Verzierung mit den kleinen weissen Punkten und Strichen an den Fassadenteilen. Mit einer Nadel, weisser Farbe und viel Geduld hat es dann doch geklappt. Das Anbringen winziger Fragmente der Fassaden-Zierleisten kostet ebenfalls viel Zeit, lohnt aber.
Ansonsten wurden noch so Kleinigkeiten wie die Blechabdeckung des Schornsteins an der Dachschnittstelle mit Karton und silberner Farbe verwirklicht.
Auf den Bildern sieht das Gebäude etwas stärker verwittert aus als in natura, aber entspricht durchaus einigen Vorbildaufnahmen vor der Renovierung.
Fazit: Ein wirklich schöner Bausatz, aber mit wenig Zubehör und einigen Mängeln, die sich aber leicht beheben lassen. Um ein vorbildgerechtes Gebäude zu bekommen, braucht es aber viel Zeit und eine ruhige Hand.
Grüße aus Wien,
Stefan
PS. Seh auf den Bildern gerade, ich solle wieder einmal die Fenster putzen...