BLS Unfall mit einem Baudienstzug auf der Strecke Spiez - Gwatt

  • Schreck lass nach! :8o

    Das ist ja der reinste HORROR! :8o

    Ein Baudienstzug ist bei Blauholz ausser Kontrolle geraten und ungebremst talwärts gerollt!
    Die Verantwortlichen haben in Absprache mit dem Zugspersonal entschieden, den Zug über Spiez hinaus rollen, und dort mit einem anderen Zug zusammenprallen zu lassen!
    Es gab drei Tote!
    :8o ;( :8o ;( :8o ;( :8o ;(

    Zitat

    Bei der Kollision von zwei Bauzügen sind in der Nacht auf Mittwoch bei Thun drei Arbeiter ums Leben gekommen. Ein von Spiez her kommender Bauzug fuhr um 3.20 Uhr auf einen anderen, stehenden Bauzug auf. Die Unfallursache war am Morgen noch unklar. (sf.tv)

    (sf/richard herold)


    guckst du hier

    Gruss
    Wädi

    2 Mal editiert, zuletzt von Willzone (22. August 2006 um 14:05)

  • Hallo,
    kann denn das wirklich wahr sein?
    1. Bei einem Bauzug versagen die Bremsen VÖLLIG? Wie ist das technisch möglich?
    2. Da erlaubt ein Verantwortlicher ernsthaft, den Zug durch Aufprall auf einen anderen zu stoppen? War nicht die tödliche Folge vorhersehbar?
    Ich fasse es nicht!
    Gruß
    Egidius

  • Geisterzug fuhr ungebremst talwärts

    Der Bauzug, der in der Nacht auf Mittwoch in Thun auf einen zweiten, stehenden Bauzug aufgefahren ist, war vor dem Unfall unkontrolliert rund 31 Kilometer weit gefahren...

    (sf.tv)

    Gruss
    Wädi

    Einmal editiert, zuletzt von Willzone (22. August 2006 um 14:06)

  • Hallo,
    zum technischen Versagen (1.): ich war bisher der Meinung, dass ein Schienenfahrzeug zwangsgebremst wird, wenn die Bremsleitung entlüftet wird. Wieso hier nicht? Haben wir einen Fachmann unter uns, der das mal erklären kann?
    Zu 2.: das bleibt rätselhaft. Hätte man nicht ein intaktes Fahrzeug mit angepasster Geschwindigkeit bergab fahren lassen können und den Bauzug kontrolliert aufffahren lassen?
    Gruß
    Egidius

  • Eigentlich müsste doch auch auflaufen lassen auf einen Prellbock o.ä. möglich sein. Da wäre der personelle und materielle Schaden zumindest wesentlich geringer. (Hängt natürlich auch von der Geschwindigkeit des Zuges ab).

    Edit: Das sieht ja schlimmer aus als ich gedacht hab...


    Einmal editiert, zuletzt von swisskrokodil (17. Mai 2006 um 16:05)

  • Zitat

    Original von egidius
    Zu 2.: das bleibt rätselhaft. Hätte man nicht ein intaktes Fahrzeug mit angepasster Geschwindigkeit bergab fahren lassen können und den Bauzug kontrolliert aufffahren lassen?
    Gruß
    Egidius

    Hoi zäme,

    naja, zuerst muss dieser ja dem Zug entgegenfahren, und dann...umkehren..und dann, eine 80t-Lok, einen ungebremsten Zug mit, schätzen wir mal...200t..abbremsen? James Bond könnte das wohl! Und dann es war dunkel, mitten in der Nacht, schnell eine Lok mit einem Lokführer organisieren..ich denke wir dürfen da nicht vorschnell spekulieren!

    Tragisch ist es allemal!

    Grüess Markus

    H0,3L und HOm, Railware

  • Sali Mitenand

    Könnte es nicht so gewesen sein dass die zwei Lokführer zuerst alles mögliche versuchten den Zug abzubremsen, dann den Funkspruch. Bis dahin ist die Geschwindigkeit sicher bei 60 oder mehr km/h und 5 bis 10 Minuten sind verd... schnell vorbei (ausser mann muss Warten) und die Strecke von 20 Km sind in 15- max 20 Min abgefahren. Und bei 60 bis 80 km/h abzuspringen und das bei völliger Dunkelheit das grenzt auch an Selbstmord.

    Ich hoffe sie finden die Ursache und nicht nur einen Schuldigen, was am einfachsten wäre, und vor allem dass man daraus lernt und das nie, nie mehr Passiert.

    Gruss
    Georg

  • Die ersten Untersuchungsergebnisse:

    Ergebnis der technischen Untersuchung

    pkb. Obwohl die Ermittlungen zur Ursache des gestrigen Bahnunfalls in Thun, bei dem drei Personen ums Leben kamen, weiter andauern, liegt ein erstes Ergebnis zur technischen Untersuchung bereits vor.

    mehr

    Damit dürfte das Spekulieren vorläufig ein Ende haben

    Gruss
    Rolf

    Grüsse

    Rolf

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  • Zitat

    Wie die ersten Ermittlungen der Untersuchungsbehörden und der Unfall-Untersuchungsstelle des Bundes (UVEK) ergeben haben, war beim Schienentraktor des Bauzugs, der ungebremst von Frutigen über Spiez nach Thun fuhr und in Thun-Dürrenast auf abgestellte Bauwagen auffuhr und schliesslich in einen weiteren Bauzug prallte, der Abschlusshahn des Druckluftbremssystems zu den hinteren Wagen geschlossen. Damit war das Bremssystem ausgeschaltet und es konnte sich bei den hinteren Wagen keine Bremswirkung einstellen. Dadurch, dass das Bremssystem ausgeschaltet war, konnte auch die Notbremse nicht funktionieren. Die Bremsleistung des Schienentraktors reichte nicht aus, das immense Gewicht des Bauzugs zu bremsen.

    Die Untersuchungen und Befragungen zum genauen Unfallhergang und zur Unfallursache dauern weiter an. Zudem konnte die Auswertung der Kommunikation mit dem Stellwerk noch nicht vorgenommen werden. Damit sind weitere Ergebnisse nicht vor nächster Woche zu erwarten.

    Untersuchungsrichteramt IV Berner Oberland

    (ust)


    Wozu ist es nötig, den Abschlusshahn des Druckluftbremssystems zu den hinteren Wagen zu schliessen ?(
    Muss das beim Abhängen eines Wagens gemacht werden ?(
    Warum hat der Lokführer danach und vor der Weiterfahrt keinen Bremstest mehr ausgeführt ?(

  • Zitat

    Original von Willzone
    Wozu ist es nötig, den Abschlusshahn des Druckluftbremssystems zu den hinteren Wagen zu schliessen ?(
    Muss das beim Abhängen eines Wagens gemacht werden ?(

    Die Hähne müssen geschlossen werden wenn man einen Wagen abhängt oder anhängt. Zum einen hauts einem die Schläuche um die Ohren bei offenen Hähnen und zum andern würde ja die ganze Luft aus der Hauptleitung der Wagen abgelassen.

    Zitat

    Warum hat der Lokführer danach und vor der Weiterfahrt keinen Bremstest mehr ausgeführt ?(

    Tja, das wird wohl immer ein Rätsel bleiben.
    Eine Bremsprobe wäre Pflicht gewesen und das steht auch so im Fahrdienstreglement.

  • Zitat

    Original von Haribu
    Die Hähne müssen geschlossen werden wenn man einen Wagen abhängt oder anhängt. Zum einen hauts einem die Schläuche um die Ohren bei offenen Hähnen und zum andern würde ja die ganze Luft aus der Hauptleitung der Wagen abgelassen.


    Okay, aber müsste das nicht nur beim hintersten, noch in der Zugskomposition verbleibenden Wagen gemacht werden? Also so, dass nur die zu öffnende Kupplung und die abzukuppelnden Wagen druckfrei sind? ?(
    Und wieso sind die Wagen zwischen Traktor und Abkuppelstelle, die ja offenbar ohne Luftdruck waren, dadurch nicht gebremst worden? ?(

  • Das neueste von espace.ch:

    Bremssystem des Unfallzugs war ausgeschaltet
    Menschliches Versagen ist höchstwahrscheinlich die Ursache für das Bahnunglück von Thun: Der Abschlusshahn des Druckluftbremssystems war ausgeschaltet. Die Verantwortung für das Anschalten des Systems liegt laut der BLS beim diensthabenden Lokomotivführer.

    Weil der Abschlusshahn nicht offen gewesen sei, habe nur die Diesellok, nicht aber die angehängten Wagen gebremst werden können, teilten das Untersuchungsrichteramt Berner Oberland und die Kantonspolizei Bern mit.

    Die Bremsleistung des Dieseltraktors allein habe nicht ausgereicht, um den rund 300 Tonnen schweren Bauzug zu bremsen. Er gehe von einem menschlichen Versagen aus, sagte ein BLS-Verantwortlicher gegenüber Radio DRS. Der Abschlusshahn hätte theoretisch aber auch von einem Stein getroffen werden können.

    Vieles deutet darauf hin, dass sich die Fehlmanipulation in Frutigen ereignete. Hier hängten die von Blausee her kommenden drei BLS-Mitarbeiter aus bisher unbekannten Gründen zwei Wagen vom Zug ab und stellten den Kranwagen ans Ende der Komposition.

    Beim Rangieren sei es üblich, die Bremsen so einzustellen, dass sie beim Losfahren nicht funktionierten, erklärte BLS-Sicherheitschef Eduard Wymann in Bern vor den Medien. Laut Fahrdienst-Reglement hätten vor der Abfahrt aber die Bremsen kontrolliert werden müssen.

    Die Verantwortung dafür, dass das Bremssystem nach dem Rangieren wieder eingestellt werde, liege beim diensthabenden Lokführer, sagte Wymann weiter. Dies bedeute aber nicht, dass dieser den Fehler begangen habe.

    Unter den gegebenen Umständen sei es nicht möglich gewesen, den Abschlusshahn während der Fahrt wieder zu öffnen. Zwischenzeitlich war der Zug gar mit bis zu 100 km/h unterwegs. Abzuspringen war den drei Zuginsassen deshalb ebenfalls unmöglich.

    Die beiden Lokführer bemerkten die Bremsprobleme nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Frutigen. Als den Lokführern die Probleme auffielen, gaben sie dem Stellwerk Spiez die Anweisung, den Zug geradeaus weiter fahren zu lassen.

    «Danach hatten die drei Männer im Stellwerk rund acht Minuten Zeit, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden», sagte Flühmann. Aus heutiger Sicht sei ihnen dabei keine andere Alternative geblieben, als den Zug in Thun aufprallen zu lassen.

  • So in etwa könnte es gewesen sein.

  • Hoi Maximilian

    Zitat

    Mit Personalmangel hat dies aus meiner Sichtweise als aktiver Eisenbahner

    Aber ist es nicht so, dass wenn man immer mehr Leute abbaut, dass der Druck auf jeden Einzelnen grösser wird und es schneller zu Fehlern kommt? Die auszuführenden Arbeiten nehmen ja nicht ab, im Gegenteil... es wird immer mehr mit weniger Personal...diese Tendenz sieht man überall.

    Ich arbeitete auch in einem Unternehmen der Stromversorgung und es gab leider immer wieder Unfälle und meist nur aus Routine.

    Auch ich möchte hier betonen, dass ich keinen verurteilen möchte, es tut mir einfach sehr leid für die drei Arbeiter...schrecklich...

    Viele Grüsse
    Röbi

  • Sali Maximilian

    Du hast schon Recht die Sicherheit kommt zuerst.
    Was das Peronal angeht mag das stimmen, aber der Zeitdruck ist in letzter Zeit enorm gewachsen. Früher konnten Unterhaltsarbeiten ab ca. 23 Uhr bis ca 06 Uhr ausgeführt werden, heute haben sie für die gleiche Arbeit aber nur noch von 01 Uhr bis max. 04 bis 05 Uhr Zeit und da entsteht der Druck. Und vor allem daher dass an entscheidenden Positionen vielfach keine (altgediente) Fachleute mehr stehen sondern "hochstudierte" Betriebswirtschafter als VorGESETZTE sitzen und für die hat der Betrieb und vor allem die Kosten erste Priorität.

    Mit tun die Arbeiter leid und vor allem die Hinterbliebenen.
    Und dass jetzt doch "schuldige" gefunden werden und nicht DIE Ursache.

    Gruss
    Georg

  • ja es ist am Schluss IMMER der Kleine, welcher an der Front arbeitet.

    Die Grossen, welche das Ganze managen, sieht man immer nur dann, wenn es um einen grossen Lohn kassieren geht, oder wenn man sich irgendwo profilieren und gross reden kann.

    ...vielleicht habe ich mich jetzt unbeliebt gemacht, aber solche Sachen nerven mich... X(

    Viele Grüsse
    Röbi