Digitalisiern von Bemo-Loks mit Schnittstelle

  • Hallo Allerseits,

    da ich jetzt endlich mal mein Kroki (mit NEM 651 Schnittstelle) digitalisieren möchte, wollte ich mal fragen wie Ihr eure Bemo-Loks mit dieser Schnittstelle digitalisiert.

    In der Bemo Bedienungsanleitung steht dazu ja folgendes:
    Das Lokmodell ist für den Einbau einer Digitalschnittstelle nach NEM 651 vorbereitet. Zum Einbau eines Digitaldecoders die Konventionell-Platine an der Perforation herausbrechen. Der Decoder kann nun entweder an die sechs Leiterbahnen angelötet oder in die sechspolige Steckerleiste (Selektrix Spur N) eingesteckt werden.

    Meine Fragen dazu:
    - Woher bekomme ich diese sechspolige Steckerleiste, habe ich bei Trix nicht gefunden (evtl. Alternativhersteller)?

    - Wird die Steckerleiste auf die Motorplatine aufgelötet oder nur aufgesteckt?

    - Sind die Platzverhältnisse für die Steckerlösung immer ausreichend (für z.B. Lenz Gold mini)?

    - Wie sind eure Erfahrung beim Betrieb einer mit Stecker umgerüsteten Lok. Ich habe mal in einem anderen Forum gelesen, daß es bei der Steckerlösung zu Kontaktproblemen kommen kann. Andererseits finde ich die Lösung im Falle eines defekten Decoders vorteilhaft. Einfach defekter Decoder raus, neuer rein ohne zum Lötkolben greifen zu müssen.

    Würde mich über ein paar Erfahrungen von euch freuen...

    Viele Grüße,
    Rolf

  • Hallo Rolf

    Ich verwende Lenz Gold mini Decoder. Diese haben entweder Kabel oder Anschlussstifte, aber es gibt keine mit Kabel und Stecker.

    In die Ge 4/4 I und II habe ich die Anschlussstifte direkt an die Platine angelötet und dabei den Decoder, so gut es ging, in die Lücke platziert, die das herausgebrochene Teil hinterlässt. Die Platzverhältnisse nach oben sind sehr eng, obwohl ich den Decoder möglichst flach eingebaut habe, musste ich an einem Dach etwas feilen. Ich fürchte, dass eine Steckerleiste nach NEM 651 und der Stecker kaum Platz finden, bzw. ebenfalls eine Bearbeitung des Dachs (von innen) erfordern. Einen Decoder mit Anschlussstiften in Steckerleiste zu stecken, dürfte kaum möglich sein.

    Die Ge 6/6 I habe ich noch nicht digitalisiert, aber bei der Vorbereitung musste ich feststellen, dass nach oben auch nicht viel Raum ist. Ich werde auch in dieses Modell einen Lenz Gold mini ohne Kabel direkt anlöten.

    Obwohl Löten nicht gerade mein Hobby ist, habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, ich gebe zuerst je etwas Zinn auf die 6 Leiterbahnen und lege danach die Anschlussstifte des Decoders darauf, klebe den Decoder mit wenig Klebeband an und löte die Stifte an. Anschliessend entferne ich das Klebeband. Kontaktprobleme hatte ich bisher nicht.

    Beste Grüsse
    Bernie

    RhB Stammnetz und Bernina, H0m, DCC Lenz, QDecoder, TrainController, Segmentbauweise

  • Hallo,
    aus Platz- und Kontaktgründen ist es besser, Decoderkabel anzulöten. Steckerleiste und Stecker brauchen in der Tat ziemlich Platz. Auch habe ich noch nie erlebt, dass ein Decoder defekt wurde. Das passiert höchstens beim Einbau. Ich verwende Zimo MX 62 und 63 die passten bisher in jede Bemo-Lok. Das dürfte beim Lenz-gold-mini nicht anders sein. Ausserdem empfehle ich dringend, einen Speicherkondensator mit einzubauen. Die Fahreigenschaften und das Verhalten bei schlechter Kontaktgabe verbessern sich ungemein.
    Gruß
    Egidius

  • Zitat

    Original von Bernie
    Ich verwende Lenz Gold mini Decoder. Diese haben entweder Kabel oder Anschlussstifte, aber es gibt keine mit Kabel und Stecker.

    In die Ge 4/4 I und II habe ich die Anschlussstifte direkt an die Platine angelötet und dabei den Decoder, so gut es ging, in die Lücke platziert, die das herausgebrochene Teil hinterlässt.
    Beste Grüsse
    Bernie

    Hallo Bernie,

    habe bei 5 Bemo-Loks (Ge 4/4 I und II und Ge 4/4 III) ebenfalls die Methode die Decoder mit Steckstiften an die Schnittstelle zu löten angewendet aber bei der 6 Lok hat sich ein Stift gelockert (wahrscheinlich durch Erwärmung, obwohl ein 20 Watt Lötkolben verwendet wurde).

    Daraufhin habe Ich Mich an die Firma Lenz gewendet, diese Teilte Mir umgehend mit, ich soll den Decoder mit Rechnung an Sie schicken !
    Nach ca. 10 Tagen erhielt Ich einen Neuen Decoder und Dazu folgenden Hinweis:

    Decoder Mechanisch Defekt, ausgetauscht.
    Dieser Austausch erfolgt nur einmalig aus Kulanz.
    Dekoder mit Schnittstelle dürfen niemals gelötet werden,die Stifte sind zum einstecken in die dafür vorgesehene Schnittstelle.
    Es gibt diesen Dekoder auch mit Litzen für Loks in denen keine Schnittstelle vorgesehen ist !!!:rolleyes:

    Seitdem verwende Ich nur noch Decoder mit Kabeln !

    Mit Besten Grüssen
    Martin

  • Hallo Martin
    danke für deinen Erfahrungsbericht. Denmach hatte ich bisher Glück und werde nun bei weiteren Loks Decoder mit Kabeln beschaffen und einbauen.

    Kürzt du die Kabel vor dem Anlöten?

    Schönes Wochenende wünscht
    Bernie

    RhB Stammnetz und Bernina, H0m, DCC Lenz, QDecoder, TrainController, Segmentbauweise

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von egidius
    Ausserdem empfehle ich dringend, einen Speicherkondensator mit einzubauen. Die Fahreigenschaften und das Verhalten bei schlechter Kontaktgabe verbessern sich ungemein.
    Gruß
    Egidius

    Hallo Egidius

    Hast Du noch Bilder von Deinem Speicherkondersatoreinbau ?
    Welche Elkos bzw. Dioden etc. verwendest Du ?

    Grüsse

    Tom

  • Hallo,
    @ Bernie: die Kabel kann man bedenkenlos kürzen, wenn Du nicht gerade einen 300W-Lötkolben verwendest. Man sollte sie sogar kürzen, damit sie nicht an sich drehende Teile usw. kommen.
    @ Tom: ich hatte hier im Forum am 18.1.06 schon mal darüber geschrieben. Hier noch mal der Text:
    ?Der K.(mind 470mF, 16V) wird mit PLUS am blauen Kabel angeschlossen, MINUS kommt an die Decoderplatine, wie folgt:
    MX 62: Decoder liegt so, dass die Kabel nach rechts weggehen und orange unten ist. Direkt links neben Punkt, an dem das orange Kabel angelötet ist liegt die kleine rechteckige Fläche MINUS.
    MX 63: Decoderposition: Kabel rechts weg, rot unten. MINUS ist links oben, eine quadrat. kleine Fläche unter der Plastic-Schutzfolie.
    Beim Anlöten des Kabels darauf achten, dass eine feine Lötspitze (z.B. Proxxon-Lötkolben 12V, gut und preisgünstig) verwendet wird und keine Brücke durch Lötzinn entsteht. Beim MX63 muss man die Schultzfolie etwas einschneiden und hochklappen, damit der Lötpad freiliegt. Kabel an den Kondensatoranschlüssen mit Schrumpfschlauch schützen.
    Die Kapazität des K. sollte so hoch wie möglich sein; wird aber leider durch seine Größe begrenzt.
    Gefahrpunkte: Zinnbrücken am Decoder beim Löten, fehlende Isolation der Kondensatoranschlüsse; Lokadresse muss VOR dem Anschluss des K. einprogrammiert werden; Alle Hinweise auf eigene Gefahr!!!
    Tom: Na klar, Goldcaps sind Klasse aber leider oft zu groß. Wenn möglich, verwende ich sie auch, jedoch haben´s die Loks, in die sie passen nicht sooo nötig.
    Ich versuche Bilder hochzuladen.
    Gruß
    Egidius

  • Hallo Forum,
    Hallo Rainer,

    Rainer: Ich habe das Lenz System, Zentrale LZV100 und Handregler LH100. Auf meiner kleinen Modulanlage will ich erstmal nur die Loks digital fahren. Weichen und Signale analog bedienen. Welches System setzt du ein? Baust du deine Modelle selber um oder lässt du umbauen?

    War am Samstag bei Maximilian, der mir freundlicherweise die Decoder in Kroki 411 und ABe 4/4 502 elektrisch angeschlossen hat.

    Hier meine bisherigen Umbauerfahrungen:

    Decodereinbau Kroki: Wenn man den Decoder in dem herausgebrochenen Loch wo vorher die konventionell-Platine war, mit den Kabeln an die Schnittstelle anlöten wollte, müsste man die Kabel auf ca. 5-10mm kürzen :rolleyes:. Ohne Fräsen ist sonst kein Platz für den Decoder. Ich wollte aber nicht am Rahmen fräsen, da ich dann das Kroki hätte kpl. demontieren müssen. Ich habe mir daher gestern eine eigene Platine gefräst auf der viel Platz für die Lötanschlüsse vorhanden ist. Die Kontakt-Bleche für die Oberleitung entfernt. Bei der Demontage der Vorbauten standen mir die Schweißperlen auf der Stirn. Die Rasthaken die zum Führerstand zeigen sind ja wohl katastrophal. Die Fassungen für die Birnchen werde mal durch STL-Teile ersetzen, damit ich den blauen Draht anschießen kann, und die Birchen dann heller leuchten.

    Decodereinbau ABe 4/4 502: Rainer. Jetzt weiß ich auch was du mit Stahlsitzen meintest :D. Der Decoder passt wunderbar in die Toilette. Um die Kabel dorthin zu bekommen muß aber ein Loch in den Boden gebohrt weden. Eine eigene Platine werde ich mir hierfür auch wieder anfertigen. Zur Beleuchtung: Nach herausnehmen der Selenplätchen liegen die Kontakte nicht mehr an den Birnchen an. Beim Nachbiegen ist eine Kunststofffassung gerissen :8o :rolleyes:. Also werde ich hier auch die Fassungen selbst bauen. Glücklicherweise muß ich dienstlich schonmal öfter STL-Teile bestellen, da fällt das eine oder andere zusätzliche Kleinteil nicht auf :D. Der Motor ist mit Decoder jetzt etwas lauter, aber ich hoffe das ich das mit verändern der Parameter in den Griff bekomme.

    Zu der von Bemo vorgeschagene Lösung mit dem Stecker: die halte ich mittlerweile auch für unpraktikabel bei den Platzverhältnissen z.B. im Kroki. Allerdings wäre es meiner Meinung nach für die Bemo-Konstrukteure mit Leichtigkeit möglich die Stecker auf den Platinen zu integrieren und den nötigen Platz für den Decoder zu schaffen. Dann wäre der Umbau wesentlich einfacher 8).

    Viele Grüße,
    Rolf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rolf

    Versuche doch mal ein Zimo MX62N.
    Dieser ist mit Lötstiften direkt versehen und passt GENAU in die dafür vorgesehene Digitalschnittstelle.

    Der Einbau pro Lok reduziert sich so pro Lok auf 5 Minuten...

    Es grüsst

    Tom

  • Hallo Forum,
    Hallo Tom,

    Tom: Hmmmm, wie sind denn deine Erfahrungen mit dem Löten. Werden die Stifte dann nicht zu heiß, wodurch der Decoder beschädigt werden kann, wie weiter oben im Beitrag von Martin (Upuaut) beschrieben. Ich meine Maximilian hat mir am Samstag auch einen Stecker-Decoder gezeigt, wo die Stifte beim einlöten zu heiß geworden sind. Klingt aber eigentlich recht plausibel und der Decoder ist ja auch noch preiswerter 8). Bei der nächsten Lok mit Schnittstelle werde ich das mal ausprobieren. Ich nehme mal an besser Lötkolben sehr heiß und nur kurze Lötzeit?

    edit: Frage hat sich schon erklärt, habe überlesen das der "Lötstifte" hat, dann muß er das ja aushalten 8). Werde ich also beim nächsten mal so machen...

    Viele Grüße,
    Rolf

    Einmal editiert, zuletzt von Ge_6/6_II (1. Mai 2006 um 18:53)

  • Hallo Rolf,

    mal zum Punkt fräsen:
    In allen großen Loks und Triebwagen (Ge 4/4 III, ABe´s) passen ja eigentlich alle großen Decoder (min 1A) ohne Probleme hinein.
    In allen anderen Loks wie z.B. Ge 4/4 I+II, Ge 6/6 I, Tm 2/2, Gm 3/3, Xm 2/2 ... ist doch nach entfernen der Platine genug Platz für z.B. einen Lenz Gold mini oder ähnliches. Diese Decoder sind doch flacher als das entfernte Teil! Ich musste jedenfalls noch nie fräsen, um Platz zu machen. Einzige Ausnahme: Die Ge 6/6 II. Dort habe ich einen Zimo MX64 liegen, dem ich etwas Platz nach oben geben musste. Ich habe vorsichtig an 2 Stellen etwas von der Dicke des Daches weggenommen. Hat aber gut funktioniert :D
    Wo liegen Deine "Platzprobleme" (außer im Wohnzimmer :P)


    Rainer

  • Hallo Rainer,

    Zitat

    original RainerWo liegen Deine "Platzprobleme" (außer im Wohnzimmer :P)


    Du bist ja sooooo gemein ;( :D.

    Zu den Platzproblemen im Kroki: Der Decoder selbst hat natürlich Platz. Ich habe Decoder mit Litzen. Wenn ich diese an die Schnittstelle löten wollte müsste ich die Litzen auf die Länge der Pins einer Steckervariante kürzen (ca. 5mm). oder die Kabel erst gerade über die Lötstelle führen und dann zurückführen. Bei Decodern mit Lötstiften gibt's dat Problem natürlich nicht. Welche Art Decoder hast du denn verbaut, Kabel oder Stift?

    Tom: Der Zimo Decoder mit den Lötstiften den du einsetzt, ist das der MX62 "N" ?

    Viele Grüße,
    Rolf