• Mir ist aufgefallen, dass an einigen Bemo-Modellen 4 glebe Markierungen an den Radreifen angebracht sind.
    Was ist der Sinn dieser Markierungen beim Vorbild? Soll man da erkennen können, wenn sich der Radreifen auf dem Radstern oder Radteller dreht oder ist das ein Zeichen für ein revidiertes Rad?
    Ab wann wurden diese Markierungen beim Vorbild verwendet? Auf alten Fotos sieht man jedenfalls keine solchen Markierungen.

  • Beides ist meines Wissens nach richtig. Zum einen dienen die Markierungen der Kontrolle korrekt sitzender Radreifen, und als Nebeneffekt sieht man, dass sich das Rad korrekt dreht. :rolleyes: Unter Vorbehalt meine ich, dass diese Markierungen bei anderen Bahnen in den späten Neunzigern, resp. Anfang 2000ern aufgekommen sind. Dies als Folge des Unglücks von Eschede, als ein ICE wegen Brüchen am Radreifen entgleiste und in eine Brücke raste ...

  • ... Google und Wikipedia wissen die Antwort:


    Farbanstrich [Bearbeiten]

    Die Räder besitzen in der Regel einen Farbanstrich, der nur die Laufflächen und die beiden Seiten des Radreifens (dort, wo bei Güterwagen die Gleisbremsen wirken) auslässt. Neben dem Korrosionsschutz hat der Farbanstrich auch andere Funktionen. Bei thermischer Überbeanspruchung durch einen Heißläufer oder eine Feste Bremse verbrennt die Farbe unter deutlicher Rauchentwicklung, im wieder abgekühlten Zustand zeigt sich dann eine sichtbare Abblätterung der Farbe. Zudem kann eine richtig gewählte Farbe helfen, Schäden rechtzeitig zu erkennen. Bei Speichenrädern half die für die deutschen Dampflokomotiven typische rote Farbe, Haarrisse in den Speichen zu erkennen, da dank der helleren Farbe die dunklen Fettrückstände gut erkennbar waren, die sich in so einem Riss sammelten. Dabei darf die Farbe auch nicht zu hell sein, denn dann würde man einen glänzenden frischen Bruch nicht erkennen. Bei aufgezogenen Radreifen werden mit vier Strichen Markierungen angebracht, die anzeigen, ob sich ein Radreifen verdreht hat. Bei der Rhätischen Bahn hingegen erfüllt der schwarz-weiße Anstrich die Aufgabe, blockierende Räder zu erkennen, da die Vakuumbremse viel empfindlicher auf die Druckunterschiede reagiert als eine Druckluftbremse (Die barometische Druckdifferenz zwischen St. Moritz (1800 m.ü.M) und Tirano (450 m.ü.M) reicht aus, um die Vakuumbremse zum Ansprechen zu bringen.)

  • Wieder was dazugelernt :thumbup: !

    Der letzte Satz war mir bisher auch noch nicht bekannt.


    St. Moritz - Filisur z.B. reicht auch schon... 8)

    Wenn's denn sein muss, könnte ich dazu noch die physikalische Begründung und technische Lösungen liefern... :whistling:

    Amiaivels salüds, Don

    "La viafier retica ho bgeras punts" [= La viafier retica o bdscheras punts] = Die Rhätische Bahn hat viele Brücken

    HOm-Anlage 'Lej da Serra', RhB + MGB, auch Brünig/zb, Analog + Lenz Digital plus

  • Zitat

    Lass den Leuten doch einen Grund, mal das Albulamuseum in Bergün zu besuchen. :P

    Den hab ich auf jeden Fall! Hab dank Facebook noch einmal Eintritt ins Bahnmuseum...

    Gruß vom Bodensee

    Weichen-Walter

    Linux mint :)


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  • Ganz herzlichen Dank für die vielfältigen Ausführungen. In einem Zug aus der 1. Hälfte des 20. Jh. sind die Markierungen also ziemlich fehl am Platz. Kamen die Markierungen bei der RhB auch erst nach dem Unglück von Eschede an die Räder oder war das eine RhB-Erfindung, die schon vorher wegen der besonderen Gegebenheiten zum Einsatz kam?

  • Kosta: woher meinst Du denn, dass don sein Wissen hat..???? :K :K :K


    Da scheint einer schon in den grossen Ferien zu sein und Zeit zu haben, wilde Vermutungen aufzustellen..... :whistling:

    Aber nein, cher Martin, der Don hat sein Wissen vor allem von einem cleveren RhB-Lf mit didaktiven Fähigkeiten und aus RhB/MGB-Bremsreglementen! :P

    Um das Museum in Bravuogn zu unterstützen, enthalte ich mich aber jedwelcher Ausführungen zum Thema Vakuumbremse grill1

    Amiaivels salüds, Don

    "La viafier retica ho bgeras punts" [= La viafier retica o bdscheras punts] = Die Rhätische Bahn hat viele Brücken

    HOm-Anlage 'Lej da Serra', RhB + MGB, auch Brünig/zb, Analog + Lenz Digital plus

  • Ganz herzlichen Dank für die vielfältigen Ausführungen. In einem Zug aus der 1. Hälfte des 20. Jh. sind die Markierungen also ziemlich fehl am Platz. Kamen die Markierungen bei der RhB auch erst nach dem Unglück von Eschede an die Räder oder war das eine RhB-Erfindung, die schon vorher wegen der besonderen Gegebenheiten zum Einsatz kam?

    Hallo,

    also Bemo bedruckt die Radreifen einiger Güterwagen-Modelle (das war früher ein besonderes Special der Vierer-Packungen) schon mindestens seit den frühen 90ern mit den gelben Radreifen-Markierungen. Auch auf Original-Videos aus den 80er-Jahren kann man sie gut sehen. Wann sie tatsächlich eingeführt wurden, weiss ich aber nicht.

    Grüße,
    Stefan