Hallo zusammen,
was Walter schrieb ist verständlich, wenn man nur die Videos sieht. Man könnte jetzt sagen, beides ist richtig, oder ....?
Tatsächlich ist es so, dass der Puffer einen positiven Federweg (Druck) von max 60 - 70 mm hat. In der Praxis (laut RhB) federt der Puffer etwa 30 bis 40 mm ein (Druckrichtung). Der Puffer hat ausserdem 30 mm Negativ-Federweg; das ist die Zugstufe.
Die Druckstange des Balanciers steckt innen im Puffer leichtgängig und gefettet. Werden die Kuppelketten angezogen ("nur leicht", damit sich die Puffer ohne Klemmen bewegen können), wird dadurch die Druckstange bis Anschlag in den Puffer hineingezogen. Zieht die Lok an, wird also der Negativfederweg der Pufferfeder in Anspruch genommen.
Warum erscheint denn dann das Zuggeschirr unbeteiligt ruhig beim Ankuppeln, wie in dem Film von Walter? Ich vermute, dass beim Abkuppelvorgang die Zugbremse angezogen ist und der Tfz Führer etwas andrückt und dann die Lokbremse anzieht. Dadurch werden Puffer und Balancier etwas zurückgedrückt. Zuggeschirr und Kabel sowie Schläuche werden getrennt. Der Tfz-Führer löst die Lokbremse, und der Puffer federt aus. Der Balancier bleibt dann in der "Ruheposition", bis er wieder gebraucht wird.
Dies unterscheidet sich also grundsätzlich von der Kupplungsbauart, wie sie bei der HSB (Harzbahn) oder anderen Schmalspurbahnen verwendet wird. Da ist der Balancier im Abstand zum Puffer starr gelagert.
Wünsche Euch ein schönes Wochenende