Beiträge von Wiesen

    Nimm doch ein passendes brüniertes Messing-U-Profil und kleb das mit Zweikomponenten- oder Sekundenkleber über (oder noch besser unter) die Bruchstelle.
    Vielleicht kann auch die gesamte Stellschwelle mit dem Profil von unten "eingefasst" werden, wobei dann ggf. auch ein bisschen mehr Raum für die Beweglichkeit der dann etwas dickeren Stellschwelle geschaffen werden muss. In diesem Fall aber bitte aufpassen, dass kein elektrischer Schluss zwischen den beiden Zungen entsteht, d.h. das Profil muss an den Befestigungspunkten der Zungen unten ausgefräst werden. Alternativ gibt es auch Kunststoff-U-Profile, die aber nicht so stabil sind.
    VG Bertrand

    Liebe Albula-Forumisti,

    es ist ja oft so, wenn man mit zu viel Lärm startet, kann man die Erwartungen nicht erfüllen. Genauso geht es mir mit meinem 0m-Ospizio Bernina Projekt. Ich habe Euch einen umfangreichen Baubericht und viele Baubilder versprochen und bis heute nix gehalten. Nun, ich habe mich weder von der RhB, noch von 0m verabschiedet, aber ich habe mir vor gut einem Jahr ein noch viel spannenderes neues Hobby zugelegt, das mittlerweile ein Großteil meiner Freizeit einnimmt und einfach viel zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Marc weiß von was ich rede… :) Dies wird sich sicher wieder in einigen Jahren ändern, aber traurige Tatsache ist nicht nur, dass ich Euch seit meiner Ankündigung mit keinen weiteren Informationen versorgt habe, sondern auch, dass ich praktisch so gut wie nicht an Ospizio weitergebaut habe. Ja in der Tat, es ist seit einem Jahr so gut wie nichts geschehen! Es wird somit auch dieses Jahr in Bauma leider nur eine Bauschaumwüste geben, aber immerhin ein technisch komplett betriebsbereites Ospizio in 0m. Alle die mehr erwartet haben, muss ich mindestens um ein weiteres Jahr vertrösten…

    Immerhin ganz untätig war ich nicht, es sind über den letzten Winter zwei weitere Module zum Betriebsdiorama des Ausstellers auf der anderen Seite hinzu gekommen, so dass zumindest da ein bisschen 0m-Landschafts-feeling erlebbar sein wird. Ihr müsst somit in Bauma einfach nur auf die andere Seite schauen… :)

    Heute möchte ich Euch noch kurz die Geschichte des Rohbaus weitererzählen. Diesmal sollte es ganz modern werden, also habe ich mir ein Angebot eines Dienstleisters eingeholt, der alle 4 Dioramen passgerecht fräsen lassen wollte. Es sah in der Zeichnung zunächst perfekt aus, aber beim aufgerufenen Angebotspreis war ich dann doch sprachlos. An dieser Stelle hat mich Marco aufgefangen und sofort bereit erklärt, die Holzteile für die Dioramenkästen zu zeichnen und anfertigen zu lassen. Tja, damit war es um ihn geschehen und er war ab sofort in das 0m Projekt eingebunden! Ein paar Wochen später konnte ich mittels ICE von Norddeutschland gen Süden acht 180 cm lange perfekt geschnittene Längsspanten transportieren und zu Hause mit den genauso exakt gefrästen Querspannten verleimen. Ruckzuck waren die 4 Dioramenkästen fertig, die bewusst alle einheitlich konstruiert sind, so dass sie nur an den Endmodulen durch die dort leicht abfallende Strecke individuell angepasst werden mussten. Danke Marco für die Mithilfe und die geniale Konstruktion der Kästen!

    Insgesamt besteht wie bereits geschrieben die Anlage aus 4 Modulen a 180 x 80 cm sowie einem Übergangsmodul in die ModelRail-0m-Welt von 110 x 80 cm. Warum gerade 180 cm Länge? Nun, in 0m (so wie eigentlich auch in H0m) muss vorab genau geplant werden, wo die Modulübergänge sind, damit nicht die fast 50cm langen Weichen unnötig zerstückelt werden müssen oder aber Häuser oder (ganz wichtig!) die Oberleitung einer Modultrennung ungünstig im Weg steht. Die gewählte Modullänge von 4 mal 190 cm erlaubt eine fast maßstäbliche Umsetzung des Bahnhofes und passt hervorragend zur Weichenlage -dies wurde mittels Planspielen auf dem ausgerollten 1:45 Originalplan ermittelt.
    Die Breite der Module machte mir mehr Kopfschmerzen. Die Gleisanlage sollte schön mittig sitzen, alle Gebäude sollten darauf passen und dann soll das Ganze auch noch transportfähig sein. Eigentlich wäre eine Modultiefe von 100 cm erforderlich gewesen, um die Remise mit allen Anbauten zu verwirklichen – aber eine Breite von 100 cm passt jedoch nicht mehr durch handelsübliche Türen. Ein Kippen der Module um 90 Grad zum Transport wollte ich vermeiden, um die sicher irgendwann einmal vorhandene Oberleitung nicht zu sehr zu strapazieren. Als im doppelten Sinn „tragbarer“ Kompromiss bot sich letztendlich eine Breits von 80 cm an. Diese ermöglicht eine komplette Nachbildung der Gleisanlage, und zwar so, dass nach hinten und vorne noch genügend „Luft“ bleibt u.a. für die Platzierung des kompletten Bahnhofsgebäudes. Lediglich bei den hinteren Anbauten der Remise waren Abstriche zu machen, dies ist zwar bedauerlich, aber war beim besten Willen nicht vermeidbar und dem Transport geschuldet. Ebenso musste der Plan, die Gleisanlage zwecks optisch besserer Gefälligkeit wie bei Wiesen leicht schräg anzulegen schnell aufgegeben werden, weil dies die Breite ebenfalls auf weit über einem Meter hätte anwachsen lassen.

    Die einzelnen Spanten schauen aus wie ein Emmentaler Käse – ich habe wo immer möglich Material weggelassen, um das Gewicht der Module so weit wie möglich zu reduzieren. Natürlich dürfen dabei die Stabilität und die Statik der Modulkästen nicht leiden!
    Ganz wichtig für mich ist das saubere Aussehen der Modulaußenseiten. Achtet mal darauf, wenn Anlagen saubere Modulaußenseiten haben, ist meist auch die Ausgestaltung sehr ansprechend und genauso umgekehrt! Nachdem alle Grundmodule gleich sind musste mit den zusätzlich rund um jedes Modul herum angebrachten 4mm Abschlussplatten die eigentliche Landschaftskontur erstellt werden. Diese Platten wurden erst nach dem Schäumen der Landschaft angefertigt und verklebt, so dass ein sauberer Abschluss aller Module gewährleistet ist. An den Modulübergängen wurden die 4mm Platten bis auf Schotterhöhe hochgezogen und schräg nach innen zum Modul angefast, damit ein Schottern bis an die Modulkante möglich wird, ohne dass die Gefahr besteht, dass an den Kanten beim Auf- oder Abbau der Schotter oder die umgebende Landschaft abplatzt – wie auf den meisten Ausstellungsanlagen nach längerem Gebrauch mehr oder weniger deutlich festellbar. Marco war von der Idee so begeistert, dass er diese sofort auf seinem H0m-Ospizio umsetzte.

    Der eigentliche Gleisunterbau besteht aus 2 Leimholzplatten, die mit Kontaktkleber mit einer Zwischenschicht aus einer 3mm Gummirutschmatte, die zur Lärmdämmung eingebaut wurde, verleimt sind. Damit ist das Trasse gut 20mm dick und auch für die schweren 0m Fahrzeuge in jedem Fall verwindungssteif. Möglicherweise hätte ich hier etwas Material sparen könne, aber ich wollte keinerlei Risiko eingehen, dass sich hier etwas noch oben oder unten wölbt.
    Zum Gleisbau verwendete ich diesmal das hervorragende Fertiggleis von Ferro-Suisse. Wenn ein solches Fertiggleis zur Verfügung steht kann man sich guten Gewissens das Nageln der einzelnen Schwellen auf Holzschwellen und Messingschienenstühlchen sparen! Die Verbindung der Gleisstücke erfolgte mit den Messingschienenverbindern von ModelRail, welche verlötet wurden.

    Viel Spaß macht mir immer das Schäumen der Landschaft. Verwendet wurde handelsüblicher Einkomponentenbauschaum aus dem Baumarkt, der aber nicht zu dick aufgetragen werden darf, damit keine unausgetrockneten „Schaumnester“ entstehen. Damit nichts nach unten durchfällt, habe ich Styrodurplatten zwischen die Spanten geklemmt und diese dann überschäumt. Ein langes Küchenmesser ist dann das richtige Werkzeug um die Schaumberge in Form zu bringen. Sollte mal zu viel weggeschnitten werden, kann ja jederzeit wieder mit Schaum aufgefüllt und nachbearbeitet werden – eine wunderbare Methode sich an die gewünschte Kontur der Landschaft heranzuarbeiten.

    Die ganze Elektrik ist ein Hexenwerk (ich kenn mich da einfach viel zu wenig aus), von Marco konzipiert und umgesetzt. Ich denke hier kann er in Bauma vor Ort alle Fragen beantworten oder hier selbst noch ein paar Zeilen schreiben. OpenDCC und Rocrail ermöglichen hier ein „modernes“ Fahren und Weichenstellen mit Tablett oder Handy. Über diese Elektronik ließen sich auch die von mir gewünschten Feather-Weichenmotoren ansteuern, die ich aufgrund der guten Erfahrungen in den vorausgegangenen Ausstellungsanlagen wieder verwendet habe.

    Von der Ausgestaltung ist die Drehscheibe im Rohbau (noch ohne Antrieb) fertig, ebenso das Remisengebäude und das Wohngebäude an der Bahnhofszufahrt. Beide hat Marco gezeichnet und lasern lassen. Das Bahnhofsgebäude stammt von dem leider verstorbenen Modellbauer Michael Kalmer aus Canada und wird von mir wohl irgendwann ersetzt werden müssen, damit vom Baustil gleichartige Gebäude auf der Anlage stehen. Wer also ein Ospizio-Bahnhofsgebäude in 0m benötigt, kann sich gerne melden oder mich in Bauma ansprechen…

    Viele Grüße

    Bertrand

    Also ich kenne nicht wenige, die froh wären, so viel Platz zu haben. Aber eigentlich ist bei diesem Raum doch vollkommen klar, dass eine Kompaktanlage nicht die optimale Lösung sein kann.
    Der Schrank im Eck rechts unten muss weg, dort gehört eine Kehrschleife einschließlich eines Wendels nach unten in die zweite Ebene - z.B. einem offenen Schattenbahnhof oder weiteren Endbahnhof hin. Ab der Ausfahrt aus der Kehrschleife bietet sich ein Bahnhof wie Ardez an, auf der Querung vor dem Fenster ein schöner Viadukt a la Val Tuoi (dann kommt auch noch genügend Licht durchs Fenster rein) und dann ab nach rechts in einen verkürzten Endbahnhof a la Scuol, der auch noch etwas im Bogen gegen die Türe mit den Ausziehgleisen gestaltet werden könnte.
    Das Ganze könnte auch mit Langwies, dem Langwieser Viadukt und Arosa als Endbahnhof stimmig umgesetzt werden - gerade der 90-Grad Bogen hinter Langwies und das anschließende Viadukt würde von der Vorbildsituation und mit engen Radien perfekt in diesen Raum passen.
    Wo ist jetzt das Problem? Ein bisschen Fantasie und schon ist der Frust weg!
    VG Bertrand

    Fantastisch Willi, dass Du uns ständig mit aktuellen Informationen versorgst. Ich könnte jeden Tag solche Bilder anschauen... Das erste Bild bei Fideris zeigt auch eine wunderbare Lichtstimmung, im Vordergrund Sonne, im Hintergrund teilweise Wolkenschatten...
    Danke!!!

    5 Jahre später... die Dias liegen immer noch unangetastet in der Schublade, obwohl da so manches RhB Bild schlummert, das ich gerne öfter auf meinem Rechner sehen möchte.
    Darf ich nochmals fragen, gibt's hier in der Runde eine Scan-Experten, der die aktuellen Möglichkeiten des Einscannens von Dias kennt?
    Kennt jemand einen kostengünstigen Dienstleister (das sollte in Deutschland sein), der mit guter Qualität das Scannen anbietet? Natürlich gibt es viele Onlineangebote bis herunter zu 7,8 Cent pro Dia - hat da jemand gute Erfahrungen mit derartigen Angeboten, die ja offensichtlich erst ab 2500 Stück und gleichzeitig einer nicht allzu großen Auflösung gelten?
    In welcher Auflösung ist überhaupt das Scannen zu empfehlen, soweit man die Bilder für den "Hausgebrauch" und nicht für eine professionelle Veröffentlichung benötigt? Oder sollte gleich mit möglichst hoher Auflösung eingescannt werden, damit die Wiedergabe optimal erfolgt?
    Danke für Eure aktuellen Informationen!
    VG Bertrand

    Frans, Filisur in 0m ist wirklich eine Herausforderung! Nicht nur von der Größe, sondern auch von der Detaillierung, da bist Du die nächsten Jahre gut beschäftigt. :thumbup:
    Ich habe vom alten Filisur auch noch einige Bilder geschossen, wenn ich mal Zeit finde die einzuscannen/scannen zu lassen, kann ich sie Dir gerne zur Verfügung stellen - vorausgesetzt Du hast nicht schon alles detailgenau dokumentiert.
    VG Bertrand

    Das ist aber jetzt nicht Marcos Job die Steigung auszurechnen, oder? Im übrigen kommt es maßgeblich auch darauf an, ob die Steigung erst nach den Bogenweichen oder bereits im Weichenbereich beginnt.
    Die Gleisplanidee ist - wie schon geschrieben - ein Klassiker und sicher prinzipiell eine tolle Anlagenidee für eine Kompaktanlage. Allerdings ist die Kombination von engen Radien und großer Steigung auch aus meiner Sicht grenzwertig. Ich würde das Ganze nicht quadratisch, sondern rechteckig machen, d.h. auf einer Seite um mindestens 30 bis 40 cm verlängern. Dann schaut alles etwas gefälliger aus, im Bahnhof kann der Radius etwas vergrößert werden und die Steigung sollte sich auf 4% verringern lassen. Optisch schaut dann auch der Gleisplan nicht so wie eine Spiralnudel aus...
    VG Bertrand

    Hallo Frans,
    Dein Bahnhofsgebäude Stuls schaut jetzt viel besser aus. Es könnte zwar nach meinem Geschmack noch etwas dunkler verwittert sein und auch das Dach könnte noch eine ordentliche Portion Finish vertragen, aber das ist sicher Geschmacksache.
    Der Blick durch die Bäume ist fantastisch, wenn jetzt unten noch ein Zug fährt, ist das RhB-Feeling perfekt!
    Wohin geht die Reise im zweiten Modellbahnraum? Filisur?
    VG Bertrand

    Model Rail hat auf Youtube ein nettes Filmchen über die nicht nur von Marco heiß geliebte Gem eingestellt, mit fantastischen Originalbildern und den ersten Bildern des gerade in der Endmontage befindlichen 0m-Modells:

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    VG Bertrand

    Du solltest die Fahrleitung unbedingt mit airbrush "lackieren", sonst fällt sie (vor allem die Lötstellen) zu stark auf. Tipp: Eine Mischung aus dunkelgrau und olivgrün hauchdünn auftragen, dann verschwinden die Fahrdrähte am besten in der Landschaft und die Farbe entspricht in etwa oxidiertem Kupfer. Aber bei dieser grandiosen Modellbauleistung kann man ja eigentlich gar keine Tips mehr geben...
    VG Bertrand

    Danke Manfred für die Info, diese Fotosammlung der RhB ist für mich eine der wertvollsten im Internet und enthält eine unglaubliche Vielzahl von Informationen über Fahrzeuge und Zugzusammenstellungen. Toll, dass dies wieder der Öffentlichkeit zugänglich ist.
    VG Bertrand

    Hallo Tomi,
    einen Trailer halte ich prinzipiell für eine tolle Idee. Aber in der Sache selbst muss ich mich Ueli anschließen. War denn nicht die Beschaulichkeit gerade ein Kennzeichen der damaligen Zeit, es galt noch kein Stundentakt, kein just in time, kein wirtschaftlicher Optimierungswahn... Und dann saust ein Trailer in ICE-Tempo an uns vorbei, das passt für mich nicht zusammen. Machs doch einfach mit mehr Gemütlichkeit, vielleicht auch mehr in schwarz/weiß?
    Viele Grüße
    Bertrand