Hallo zusammen!
Ich versuche das mal aus Sicht des Leit- und Sicherungstechnikers zu beschreiben, wobei der Sachverhalt für Deutschland und die Schweiz einigermaßen ähnlich ist.
Ein Einfahrsignal oder Blocksignal ist in der Regel immer so geschaltet, dass das Vorsignal gleichzeitig wechselt. Grund hierfür ist recht einfach: Der Zug befindet sich ja irgendwo auf der freien Strecke zwischen den Blocksignalen bzw. Betriebsstellen. Somit weiß das Stellwerk nicht genau, an welcher Stelle er sich befindet, da die Vorsignale in der Regel keine Gleisfreimeldeeinrichtung erhalten (schließlich begrenzen sie ja keinen Abschnitt).
Daher wechselt ein Einfahrvorsignal auch dann noch einmal auf Fahrt erwarten, wenn der Zug bereits vollständig passiert hat.
Der Sachverhalt gilt analog für Vorsignalwiederholer.
Eine Ausnahme hierfür besteht nun, wenn sich das Vorsignal am Standort des vorherigen Hauptsignals befindet. Hier ist die Schaltung immer so, dass das Vorsignal stets Halt erwarten zeigt bzw. dunkel geschaltet ist (letzteres ist mWn in der Schweiz nicht üblich), sofern das Hauptsignal am gleichen Standort Halt gebietet. Grund hierfür ist, dass man den Lokführer, der am Halt zeigenden Signal steht, nicht mit grünen Lampen anderer Fahrtbegriffe irritieren möchte.
Wieder anders ist es, wenn ein Hauptsignal mehrere alleinstehende Vorsignale hat. Hier wird dann nur das Vorsignal "scharf" geschaltet, über welches der Fahrweg führt. Befindet sich dann zwischen Vorsignal und Hauptsignal z.B. eine Weiche, die ja immer - sofern vorhanden - eine eigene technische Freimeldung hat, kann es auch so projektiert werden, dass das Vorsignal bei befahren des folgenden Abschnittes nicht mehr auf Fahrt wechselt, sofern der Zug vorbeigefahren ist.
In der Regel erfolgt hier jedoch die Schaltung auch vollständig mit der Fahrstraßenauflösung.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
Gruß, Vinne