Hallo Zusammen
Zuletzte waren vermehrt tolle Berichte von Eigen- und Umbauten in der Spur IIm zu lesen. Ich habe mich sehr über diese aktivitäten gefreut und möchte da auch dazu beitragen, dass im Forum die grosse Spur etwas präsenter ist. Gerne stelle ich euch deshalb meinen letzten Umbau vor. Es handelt sich um die Ge 2/4 207.
Als eines der ersten RhB Modelle hat LGB die Ge 2/4 205 in Ihr Produktportfolio aufgenommen. Die Lok wurde damals sehr gut umgesetzt und entspricht in den Grundabmessungen ziemlich Massstäblich dem Vorbild. LGB hatte sich damals aber mit der 205 für den Einzelgänger mit Fronttüren entschieden. Ein Umstand der lange Zeit verhindert hat, das Nummernvarianten umgesetzt wurden. Erst weit über 20 Jahre später hat man diesem Umstand korrigiert und auch die Variante ohne Fronttüren umgesetzt. Eine dieser 203 konnte ich gebraucht übernehmen. Was mir an der Lok nicht gefallen hat, waren die zu gross umgesetzten Lampen. Diese prägen das Erscheinungsbild stark. zudem gefiel mir auch der gewählte Farbton nicht. Also habe ich die Lok mit Hilfe von einigen selbst erstellten Teilen sowie den Weissmetall Lampen von Hans-Peter Langula etwas aufgehübscht. Das folgende Bild zeigt die Ausgangslage:
Wie so oft bei solchen Projekten wurde relativ rudimentär gestartet. LGB Lampen weg, Langula Lampen dran. Schnell ist mir aufgefallen, dass aber auch die Positionen nicht ganz passen wollten: denn die Steckdosen die ebenfalls noch anzubringen waren, haben keinen Platz mehr gefunden. So wurde dieses Projekt dann doch einiges Aufwändiger. Die bestehenden Steckdosen wurden versetzt, die fehlenden Ergänzt und die Lampen neu angebracht. Dann wurden auch die ganzen Loknummern durch Messingschilder ersetzt, am Dach wurden fehlende Isolatoren ergänzt, die Leitungen erneuert sowie Lokpfeiffen angebracht. Einer der Pantos wurde ersetzt, so dass die Lok den letzten Betriebszustand widerspiegelt. Da hatte die Lok beim Vorbild nämlich zwei verschiedene Pantos auf dem Dach, einen mit einfachem Schleifstück, einen mit doppeltem. Am Unterbau wurden die Schneeräumer ergänzt, die im 3D Druck entstanden sind. Von den Weissmetallteilen konnte ich die Kupplungsattrappen nutzen.
Nach den Umbauarbeiten ging es an die Lackierarbeiten.
Dazwischen blieben die Teile mal immer wieder liegen und unteranderem stand dann auch noch ein Umzug an. So kam es, dass die trüben LGB Maschinenraumfenster verloren gingen. Also habe ich auch diese neu erstellt und aus klarem Kunststoff gefräst. Nun sah man aber gut ins Innere des Lokkastens und da war nur die Elektronik zu sehen. Diese habe ich auch komplett neu erstellt. Die Lok hat einen Zimodekoder mit Däppensound erhalten, die ganze Beleuchtung wurde mittels LED’s realisiert. Nun kam die Idee auf, Attrappen für den grossen „Deri-Motor“ zu erstellen. Gesagt getan, einige Abende Zeichenarbeit flossen in das Innenleben, BIlder hatte ich zum Glück vom Besuch des Verkehrshauses Schweiz einige. Da steht die 207 heute, eine Seite ist geöffnet und gewährt einen schönen Blick ins Innere der Lok. Als dann die Inneneinrichtung umgesetzt war, kam auch die Idee auf, das Blitzlicht am Motor nachzubilden. Mit einer blauen LED wurde also auch das umgesetzt. Die Ursprüngliche Idee, dass die Kurbel auf der Welle des Motoren mit der Antriebsstange verbunden wird und somit im Betrieb mit dreht, habe ich wieder verworfen. Zu labil sind die Kunststoff Stangen und neue aus Metall herzustellen, erschien mir dann doch als etwas zu viel Aufwand.
Danach war allerdings der Führerstand etwas kahl. Und vor allem ist im Führerstand immer noch das ursprüngliche Fahrpult der 205 verbaut, das in der Mitte für die Führerstandstür unterbrochen ist. Auch dieses Teil wurde angepasst und mit mittels Etikettendruck wurden selbst die Geschwindigkeitsmesser und Manometer nachgebildet.
So hat sich nun die LGB 203 verwandelt und steht heute einiges detaillierter und filigraner bei uns als 207 im Einsatz.
Ich hoffe der kleine Umbaubericht gefällt. Einige weitere Bilder von der Lok und dem Umbau gibt es noch auf meiner Homepage.
Gruss
Stefan