Werte Modellbaufreunde,
bitte verzeiht mir wenn ich jetzt zwei Wörter verwende die schon niemand mehr hören möchte:
Vor ca. einem halben Jahr mutierte bei mir der uns sehr bekannte Modellbahn-Virus unkontrollierbar in den Bereich der Ätzteile. Die Oberleitung und einige kleine Teile, habe ich ja schon recht gut hinbekommen. Dies hab ich ja schon das eine oder andere Mal erwähnt.
Doch diese Mutation war anders, sie treibt einen dazu, im Geiste ganze Wagen zu konstruieren und bildlich sieht man sich schon beim Zusammenbau. Bilder aus dem Forum mit goldenen fantastischen Lötarbeiten taten ihr weiteres dazu.
Um dieser Situation dann also wieder Herr zu werden half nur eines, ich musste mich ihr stellen!
Und so begann der Werdegang von meinen Arosatriebwagen ABDe 481-486.
Da es hierzu ja leider keine Modelle gibt und ich eigentlich auf meiner Anlage schon einen oder besser mehrere dieser Triebwagen fahren sehen wollte, dachte ich, ja dann bau ihn halt selbst!
Zunächst, bevor ich mir Gedanken über Motor, Drehgestelle usw. machte, wollte ich testen ob ich die Rundungen vom Dach bzw. die untere Rundungen des Gehäuses realisieren kann.
Die ersten Versuche waren ganz klein und wurden auf Restplätzen meiner Ätzzeichnungen untergebracht.
Nachdem dies erfolgreich abgeklärt wurde war das Sammeln von Informationen notwendig.
Durch Hilfe aus dem Forum konnte ich schöne Bilder und Konstruktionsdaten erhalten.
Auch mit der Geschichte der Triebwagen befasst man sich dabei unausweichlich und beim Sichten vieler Bilder entdeckt man so manch kleinen Unterschied.
Diese Mini-Unterschiede möchte ich im Modell auch verwirklichen und werde wenn es soweit ist darüber ein paar Worte verlieren.
Ebenso wurden im Netz und im Forum bzw. auf den jeweiligen Seiten unserer Forumanen nochmal alle Messing-Bausätze die gefunden wurden genau per Bild studiert um die Vorgehensweise der Konstrukteure zu verstehen. Die Ausbeute hierzu ist leider sehr überschaubar.
So entstanden daraus für mich im Laufe der letzten Monate klare Vorgaben:
Gehäuse Geätzt
So Detailgetreu wie möglich, jedoch mit so wenig Ansetzteilen und Extrateilen wie notwendig.
Auch die Verarbeitung sollte so aufgebaut sein, dass alles in sich greift und somit zum Beispiel Rechtwinkeligkeit fast von selbst entsteht und
Rundungen usw. reproduzierbar und schnell von der Hand gehen sollten.
Inneneinrichtung 3-D Druck
Durchgängige Platine über den Drehgestellen mit allem was Marco uns seit Jahren vorführt und mit so wenig Kabel wie notwendig. (nur Stromabnahme und Lautsprecher) Auf diese Platine sollten dann die Bänke und Raumteiler aufgesteckt (in dafür vorgesehen Ausschnitte) werden und mit einer Steckleiste sollte die Dachplatine mit Innenbeleuchtung und die Led´s für die obere Stirnbeleuchtung versorgt werden.
Antrieb und Drehgestelle von Bemo (TW II) Dafür wird eine Welle mit Schlauch verlängert
Also ihr seht schon, absolut mutiert!!!
Man lernt sehr schnell, was alles geht und wie man sich manchmal in kleine Details verliert die viel einfacher umzusetzen wären.
Erst wenn man so kleine Teile in der Hand hält, erkennt man schnell, dass es einfachere Wege oder eine andere Herangehensweise sinnvoller wäre gibt und man plant natürlich wieder um.
So und nun mal ein paar Bilder der ersten Versuche bzw. dem jetzigen Status dieses Projekts für welches ich mir einen Zeitrahmen von 2 Jahren gesteckt habe. (6 Monate sind schon vorbei)
Langwies sollte im Frühjahr 2022 „fertig“ werden.
Auf den Bildern sieht man das Gehäuse als Versuche und die Fensteranordnungen stimmen nicht. Ich wollte nur mal testen ob ich die Schiebetür bzw. Fahrgastzustieg umsetzen kann. Für eine Berichtigung meiner Bezeichnungen bin ich dankbar. An der Front sind auch kleine Fehler, die passieren wenn man unkonzentriert arbeitet.
Man lernt daraus und druckt öfter seine Zeichnungen aus. Anhand der Papierschablonen wurden die Rundengen dann für das Dach gezeichnet und kontrolliert.
Hier das Ergenis meiner zweiten Ätzzeichnung:
Hier war ich mir bei den Türen (ohne Türen sind oben und unten nur je 1mm Material) nicht bewusst, dass dies absolute Schwachstellen sind und beim Biegen der Rundungen wurden diese dünnen Streben leider verbogen. Deshalb ist beim dritten Versuch dieser Unterbogen als extra Teil geplant der dann angelötet wird. Beim Original verläuft genau auf dieser höhe auch eine feine Nut, die ich so nun perfekt wiedergeben kann!
Natürlich ist auch das Lackieren eine neue Herausforderung:
Wie gesagt dies sind alles nur Versuche und man lernt dabei extrem viel.
Die dritte Zeichnung meiner Ätzteile beinhaltet bereits das ganze Dach sowie Gehäuse und auch für das Fahrgestell einer Seite wurde etwas probiert.
Beim folgenden Bild wurde das kleine Gehäuse nur auf ein Fahrgestell eines Bernina Triebwagens aufesetzt, welches ja leider über einen Zentimeter zu kurz ist. Ich verwende dann nur die Drehgestelle und den Motor.
Ich wünsche mir dass ich die Umsetzung des Originals ins Modell schaffe und Berichte bald was aus dem dritten Teil wurde!
Hier wird dann getestet ob ich mein Fahrwerk mit dem Drehgestell von Bemo verbinden kann. Ob ich dann auch ein schönes ruhiges Laufverhalten zustande bringe, kann ich noch nicht sagen.....da wird noch einiges Wasser die Plessur hinunter rinnen!
Bis bald und