H0- & H0m-Bergwelt

  • Liebe Modellbahn-Freunde

    In meinem Vorstellungsthread habe ich euch ein paar Bilder unserer Anlage gezeigt. Gerne würde ich hier nun einen Thread erstellen, um sich auszutauschen, Bilder zu zeigen, zu diskutieren, Fragen zu stellen und zu beantworten, etc.

    Zusammen mit Freunden arbeite ich an einer grösseren H0- & H0m-Modellbahnanlage. Thematisch ist sie in der Schweiz angesiedelt, jedoch ohne exaktes Vorbild bezüglich Lokalität. Sie steht U-Förmig im Raum, dieser hat ungefähr die Abmessung 6 x 14 Meter. Auf der einen Seite werden ca. 13 Meter genutzt, auf der anderen ca. 9 Meter. Dort gibt es einen grossen H0-Bahnhof, mit bis zu 4 Meter langen Perrons. Auf der längeren Seite soll die Strecke zu einem kleineren Bahnhof in den Bergen führen.

    Ich kümmere mich primär um den Schmalspurteil, auf welchem die RhB fährt. Da es bei uns aber kein Chur gibt, trifft der Schmalspurteil nirgends auf den Normalspurteil. Zwischendurch habe ich deshalb an die MOB gedacht, die Idee jedoch wieder verworfen. Ich stelle mir vor, dass mit baulichen Elementen ein Abstand geschaffen werden kann, aber trotzdem mit einem harmonischen Gesamtbild. Wichtig sind uns grosse Radien und ein vorbildgetreuer Betrieb, auch bezüglich Zuglänge. Beim Schmalspurteil sollen Züge bis 2,1 Meter lang sein, damit als längster Zug ein Allegra mit einem AGZ verkehren kann.


    Leider komme ich nicht so oft dazu, mich um den Bau zu kümmern, wie ich es gerne würde. Ich muss mich auch daran gewöhnen, mehr Fotos zu machen. In den letzten Tagen bzw. Wochen habe ich die Basis für den Schattenbahnhof erstellt. Dieser sieht ungefähr so aus:

    Beim Wendel führen die beiden äusseren Gleise in den Talbahnhof, diese werden nur einseitig befahren. Das innerste Gleis führt zum höchsten Punkt der Anlage und wird beidseitig befahren. Von dort geht es runter in den Talbahnhof. Die Abzweigung bei der DKW rechts führt von der gleichen Seite wie die Linie von ganz oben in den Talbahnhof. So können verschiedene Kombinationen gefahren werden. Die Planung unterliegt aber auch laufenden Anpassungen.

    Für das Foto habe ich mal ein paar Gleise hingelegt:

    Der Talbahnhof ist an Reichenau-Tamins angelehnt (vor der zweiten Brücke über den Rhein) und soll so aussehen:

    So, das wäre es erstmals. Bei Fragen einfach melden! :)

  • Kleines und bescheidenes Update: Gleis 1 und 2 sind nun fix. Als nächstes nehme ich die Weichen nochmals weg, damit die Löcher für die Antriebe gebohrt werden können. Danach werden auch die fix montiert und die restlichen zehn Gleise eingebaut. Auf mindestens zwei Gleisen kommen mehrere Halteabschnitte, damit zwei kürzere Züge abgestellt werden können. So können insgesamt maximal 14 Züge im Schattenbahnhof abgestellt werden.

    Eventuell baue ich auf der freien Fläche links im Bild (wo die Zange liegt) ein zusätzliches Gleis mit einer Radreinigungsanlage. Würdet ihr das empfehlen?

  • Hoi Basil,

    Ja genau bei der Zange würde ich über ein Ausweichgleis die Radsatzreinigungsanlage einbauen.

    Denn es ist nicht immer nötig, einen Zug nach jeder Fahrt zu reinigen. Das ist von deinem "staubfreien" MoBa Raum abhängig.

    Die öffentliche ABC Anlage im Dorf Bergün, hat die Reinigungsanlage in der Zufahrt zum Schattebahnhof und reinigt dauernd die Züge.

    ALSO WIEVIEL STAUB HAST DU ?

    Gruass Emilio

    d RhB muasch gseh und z Tüpfli uf em i, isch d Berninabahn

  • Danke Emilio. Aktuell (Bauphase) natürlich sehr viel - aber es ist ein abgeschlossener Kellerraum, ohne Fenster, mit Lüftung. Ich denke, da wird es nicht viel Staub geben. Und ich werde auch einen "Bauzug" mit Schienenreinigungswagen herumkurven lassen.

    Dann kommt sie wie angedacht :thumbup:

  • Wiedermal ein bescheidenes Update: Die Gleise im Schattenbahnhof sind fixiert, inkl. der Weichenstrassen. Es sind total 13 Gleise geworden, auf welchen 15 Züge abgestellt werden können. Einmal konnte ich kurz einen Bemo-AGZ in seiner natürlichen Umgebung beobachten.

    Als nächstes erstelle ich die Halteabschnitte und baue die Weichenmotoren ein, danach wird verdrahtet. Und der Wendel wird in Angriff genommen.

  • Wiedermal ein bescheidenes Update: Aktuell erstelle ich die Basis für den Wendel.

    Dieser hat 4,5 Kreise bis zum Talbahnhof und dann nochmals 9 bis ganz oben. Bis zum Talbahnhof ist er dreispurig, beim Talbahnhof verlässt die äussere Doppelspur den Wendel und das innerste Gleis geht ganz hoch. Da dieses beidseitig befahren wird, wird es nach dem Wegfall der zwei äusseren Gleise beim Talbahnhof bis zum obersten Kreis zweispurig, damit Züge kreuzen können. Von oben her gesehen gibt es eine Weiche, von der ein Gleis zur innersten Spur und dann runter führt, das andere Gleis führt zu zwei Abstellgleisen, welche ohne Steigung im Wendel im Profil des mittleren und äussersten Gleis sind. Diese sind für Pendelzüge gedacht, damit sie oben bleiben und von dort dann wieder über die Anlage runterfahren können.

    Beim Schreiben fällt mir auf, dass das etwas kompliziert klingt. Ich habe eine Skizze gemacht (Achtung, Paint, kann Augenschäden verursachen... ;))

    Die runden Hölzer (9 mm, Birkensperrholz) haben seitliche Bohrlöcher, damit Ringschrauben angebracht werden können, innen und aussen sind dann Gewindestangen. Ein Kreis sieht so aus:

    Bei den total 16 Gewindestangen muss ich nur beim untersten Kreis Muttern anbringen um die Höhe bzw. die Steigung festzulegen. Danach kommen nach jedem Kreis Aluröhrchen in der Länge des gewünschten Abstands auf die Gewindestangen.

    Ich werde aber bei jedem Kreis bereits Kork anbringen, die Gleise verlegen und verdrahten und erst dann den nächsten Kreis erstellen. So zieht sich der Bau natürlich etwas in die Länge, dafür gibt es kein nachträgliches Gefummel.

    So erfolgt die Einfahrt:

    Hier wird das gute Stück eines Tages stehen und das Signal verdrängen:

    Weitere Fotos folgen, aber ich bitte um Geduld :)

  • Hallo zusammen

    Leider kam ich in den vergangenen Wochen bzw. Monaten nur wenig dazu, am Wendel und der Anlage allgemein weiterzuarbeiten. Nun werde ich wieder etwas mehr Zeit einplanen können. Ein erstes Foto habe ich ja schon gepostet. So ging es danach weiter:

    Verschiedene Stellproben:

    Danach Kork verlegen und Gleise befestigen am ersten Kreis, Gewindestangen montieren und den ersten Kreis anbringen:

    Hier noch eine Nahaufnahme der Konstruktion:

    Darauf kann einfach der nächste Kreis gelegt werden und ganz oben folgt dann eine Schraube, die das Ganze von oben festhält. Der nächste Kreis ist bereit für den Einbau, aber ich erstelle und verkable zuerst die Halteabschnitte, Anschlüsse, etc. auf dem untersten Kreis. So geht es dann Stück für Stück hoch. Eine Frage noch an die erfahrenen Experten hier: Wie würdet ihr die "Rampe" auf den Wendel erstellen?

    Ich habe mir schon überlegt, mit dem 3D-Drucker ein entsprechendes Teil zu drucken... aber da wäre das Befestigen der Gleise wohl nicht so praktisch. Da dort nachträglich nicht mehr so einfach korrigiert werden kann, müsste es sehr langlebig sein. Holzspachtel vielleicht?

  • Hoi Giorgio - danke - ich werde mich mal beim Schreiner meines Vertrauens melden, vielleicht spart mir das das "so lange" ;)

    @all: Mein Thread hätte vielleicht besser unter die Bautagebücher gepasst. Ich gebe mir aber Mühe, eines Tages eine Anlage gebaut zu haben, welche dem Niveau hier gerecht wird, versprochen... :)

  • Hallo Basil,

    Du kannst da auch aus verschieden starken Holzplättchen eine Rampe zusammenstückeln und dann die Oberfläche mit Spachtel abziehen.
    Modellbau 2021 : die Modellbauer scheitern zunehmend daran ein Stück Holz mit handwerklichen Mitteln zu bearbeiten und bemühen lieber CAD, CNC, Laser und 3D Druck. Das stimmt mich nachdenklich...

    viele Grüße,

    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (28. Juni 2021 um 20:26)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf

    Modellbau 2021 : die Modellbauer scheitern zunehmend daran ein Stück Holz mit handwerklichen Mitteln zu bearbeiten und bemühen lieber CAD, CNC, Laser und 3D Druck. Das stimmt mich nachdenklich...

    ... das hat was - darum bin ich froh, hab ich meinem Satz Feilen und Raspeln ;)

    Gruss
    Giorgio

    i5 QuadCore 4GB RAM / WIN10 Pro 64Bit / TC9.0B3 Gold / 2L-DCC / SpurN
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  • Hallo Basil,

    Du kannst da auch aus verschieden starken Holzplättchen eine Rampe zusammenstückeln und dann die Oberfläche mit Spachtel abziehen.
    Modellbau 2021 : die Modellbauer scheitern zunehmend daran ein Stück Holz mit handwerklichen Mitteln zu bearbeiten und bemühen lieber CAD, CNC, Laser und 3D Druck. Das stimmt mich nachdenklich...

    viele Grüße,

    Ralf

    Hallo Ralf - danke für deinen Hinweis. Sonst bin ich eher der Typ "mal ausprobieren", hier bin ich jedoch etwas übervorsichtig, da es eine Stelle ist, welche später nur sehr schwer zugänglich ist und Korrekturen sehr aufwendig werden.

  • Hallo Basil,

    Ideal wäre gewesen, das Unterste Wendelstück auf der Unterseite abzuschleifen, so dass es Keilförmig ausläuft. Dann hättest du einen sanften Übergang in die Wendelsteigung einstellen können.

    Alternativ kannst du die Gleise auf der 0-Ebene natürlich auch auf einem Trassenbrett verlegen, das so dick ist wie die Wendelstücke. Aber das kostet natürlich mehr Material und du verlierst etwas Höhe im „Untergeschoss“ ?

    Viele Grüße,

    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

  • Hallo Basil

    Meine Variante war kostenlos und sehr einfach. Ich habe die Bodenplatte eingesägt (wie ein Trassebrett) und dann einfach nach oben gebogen und bündig mit dem ersten Trassebrett verbunden.

    Je nach Dicke der Bodenplatten musst du mehr einsägen.

    Wenn meine Ausführung nicht verständlich ist, kann ich dir (nächste Woche) ein Foto schicken.

    Beste Grüsse

    Peter

  • Hallo Basil

    Ich finde die Variante von Peter auch die beste. So habe ich es jeweils auch gemacht. Da bei dir die Wendelstangen schon montiert sind, müsstest du die wohl nochmals abbauen.

    Oder: Du schleifst auf einer Tellerschleifmaschine ein entsprechend passendes Holzstück zu einer Auffahrrampe.

    Modellbau 2021 : die Modellbauer scheitern zunehmend daran ein Stück Holz mit handwerklichen Mitteln zu bearbeiten und bemühen lieber CAD, CNC, Laser und 3D Druck. Das stimmt mich nachdenklich...

    viele Grüße,

    Ralf

    schmalspurganove: Diese Verallgemeinerung finde ich ein bisschen gewagt. Was hier im allgemeinen an CAD, CNC und Laserdruck alles gezeigt wird, zeugt von sehr grossen modellbauerischen Fähigkeiten. All diese neuen Technologien sind eine geniale Ergänzung zu herkömmlichen Arbeitsweisen. Heute sind Werke möglich, wie sie vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen waren..

    Lieber Gruss

    Andreas

  • Andreas , ich gebe dir recht, wenn es um Teile oder Baugruppen geht, die mit handwerklichen Methoden nicht hergestellt werden können oder in Serie benötigt werden. Das finde aber ich auch bewundernswert was da zum Teil entsteht. Aber es werden halt mitunter auch mit großem Aufwand flache rechteckige Teile im CAD „konstruiert“ und gedruckt, die man eigentlich schneller mit dem Cutter ausgeschnitten oder zugeschliffen hat. Aber natürlich steht es jedem frei, nach seinen individuellen Möglichkeiten,die für ihn beste Methode zu wählen, um seinen Modelltraum zu realisieren. Das macht das Hobby ja so abwechslungsreich...
    viele Grüße,

    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

  • Hallo zusammen

    Vielen Dank für eure Ideen. Tellerschleifmaschine haben wir leider keine, aber ich vielleicht kann ich das bei meinem Schreiner kurz erledigen. Peters Variante klingt ebenfalls gut, da der erste Kreis und die Gewindestangen schnell entfernt sind, wäre das durchaus eine Option. Evtl. kann ich es sogar von unten, dann müsste ich vielleicht nicht mal etwas entfernen...

  • Hallo allerseits

    Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Erstaunt habe ich gerade bemerkt, dass das letzte Update schon über zwei Jahre her ist. Zwischenzeitlich hatte ich mal weniger Zeit für das Hobby, jetzt wieder etwas mehr. Viel getan hat sich in Bereichen, welche sich nicht in ersichtlichen Baufortschritten ausgewirkt haben (Programmierarbeiten, Verdrahtungen, Ausrüstung Werkstatt, Eigenentwicklungen, etc.).

    Ich stelle mal ein Bild vom 1. August rein, wo sich der Tag bei strömendem Regen bestens im Keller verbringen liess :)

    Der Wendel steht bis zur Einfahrt zum Talbahnhof ("Reichenau") und ist verdrahtet. Die Weichenstrasse im Schattenbahnhof vor dem Wendel ist fix, die gegenüberliegende Weichenstrasse passe ich gerade nochmals an und dann werden auch die Gleise im Schattenbahnhof final verlegt (mit gleichen Abständen) und verdrahtet.

    Vordergründig ist die im Sichtbereich liegende H0-Strecke sichtbar, welche kurz vor dem H0m-Wendel im Tunnel verschwindet und dann im Wendel links im Bild an Höhe gewinnt. Die Trassen über dem H0m-Schattenbahnhof sind so gebaut, dass sie sich leicht entfernen lassen.

    Anbei noch ein Bild mit dem finalen Gleisplan (nur sichtbare Bereiche) mit eingezeichneten Höhen zur besseren Verständlichkeit. Eine Kachel im weissen Bereich entspricht einem Quadratmeter.

  • Hallo Basil,

    Wow, Das wird eine Tolle Anlage, Wie ich gestande muss, war ich in Jüngere Jahre auch gerne mit so einer Tolle, Grosse Anlage beschäftigt. Meine Anlage Sertig, Flaax, Avers und Splügen waren auch Gross und vielfaltig, aber heute werde ich immer kleiner und Compacter bauen. Ich habe das nie gedacht, das der Lust an Grösse Anlagebauten mich heute nicht mehr freuen würden. Weiss nicht woher dass kommt, aber im Herbst wird Sils Abgebaut. Zurück kommt eine Entlang der Wand Anlage (60 cm tief) mit kleiner Unterwegsstation und Point to Point Fahren, mit Kreisfahrmöglichkeit wenn ich mal nur fahrende Zügen zuschauen möchten. Es kann vergehen. Aber Basil, ich freue mich immer noch um Grossanlage anzuschauen und ins Forum mit zu erleben, also viel Spass und Hobbyfreude.