An was arbeitet ihr so ?

  • Tja Leute, das wars mit dem Hobby Modellbau. In Zukunft holen wir uns beliebige eingescannte Daten des Originals und drucken alles in genauso beliebigem Massstab verkleinert aus. Ein Freund hat in China einen Dienstleister ausfindig gemacht, der aktuell Teile mit fast 100 cm Länge in einem Stück ausdrucken kann. Damit kann man wohl bald in H0m z.B. den Bahnhof Filisur oder Disentis in ca. 7 Teilen massstäblich mit allen Gebäuden, Oberleitungen, Figuren, Bäumen etc. auf Knopfdruck in perfekt verkleinerter Qualität verwirklichen. Nur noch schnell vor Ort alles eingescannt, dann den Massstab und die gewünschte Jahreszeit eingeben und schon kommt das fertige - natürlich auch gleich voreingefärbte - Modul nach geschätzten x-Stunden Druckzeit heraus. Etwas langwieriger ist lediglich der Wintermodus, hier muss der Drucker die vorgewählte Schneehöhe auf den Modulen vorbildtreu in Schichten realisieren... bei Modulen am Berninapass mit 5m Schneehöhe ist durchaus mit längerer Druckzeit zu rechnen, dabei erscheint die gedruckte, etwas rauhe Schneeoberfläche besonders vorbildgerecht...

    ;(;(;(

  • Wie so vieles entwickelt sich auch der Modellbau weiter... früher wurde man belächelt, wenn man einen Modellhubschrauber mit Gyro fürs Heck flog... heute sieht das anders aus...

    Für mich persönlich ist 3D Druck nicht mehr vom Modellbau wegzudenken... sei es bei der Modelleisenbahn, FPV Drohnen fliegen, oder sonst was. Aber so hat jeder seine Präferenzen... und zumindest ich finde das auch gut so :)

  • Tja Leute, das wars mit dem Hobby Modellbau. In Zukunft holen wir uns beliebige eingescannte Daten des Originals und drucken alles in genauso beliebigem Massstab verkleinert aus. Ein Freund hat in China einen Dienstleister ausfindig gemacht, der aktuell Teile mit fast 100 cm Länge in einem Stück ausdrucken kann. ..................................................................

    ;(;(;(

    Ja wenn das so einfach wäre hätte ich weit mehr und weniger graue Haare. Ich hab jetzt das 1. Lehrjahr hinter mir. 8|8|

    Übrigens 3D Drucker sind Werkzeuge! Das Wie, Weshalb und mit Was darf man sich selber aneignen. Und wenn die Karre mal läuft kann man während dem der "Köbi" und "Stier" am Bauen sind, ganz konventionell an irgend etwas anderem bauen.

    Langweile oder Arbeitsmangel? :K:K Man kann sogar den Zügen etwas Ausgang gewähren. ;)

  • Zeichnen musste ich zum Glück nichts... Die RhB und Donatsch & Partner haben mir freundlicherweise die Laserscan Daten zur Verfügung gestellt. Es hat aber einige Stunden und Versuche benötigt, bis ich daraus ein gutes und vorallem druckbares 3D Modell erstellt hatte.

    Wow danach wollte ich schon fragen ob dein Modell gescannt ist, da ich keine Wiederholungen in der Steinstruktur entdecken konnte.

    Mega...und toll das die Rhb sowas rausrückt.

    LG Andreas

  • Guten Abend,

    ich finde das irgendwie cool, das mal einer macht, was seit min. 20 Jahren schon im Raum steht: ein Laserscanmodell einfach mal drucken. Why not? Jetzt geht das, ohne einen Kredit für die Gerätschaften aufnehmen zu müssen. Das ist doch gut. Daraus gleich einen Abgesang auf den Modellbau zu machen, naja. Man könnte ja, statt dessen, auch Drachen, Dinosaurier oder Einkaufszettelhalter drucken ...

    An anderer Stelle, hier im Forum, wird sich um den Nachwuchs gesorgt, hier wird dann über neue Technologie geschimpft ...

    Warum mich das so ärgert: damals die ( auf Papier gedruckten) Beiträge von dir Bertrand in der MiBa, (war es MiBa Schmalspurbahnen?) haben mich sehr inspiriert und bei Laune und bei der Sache gehalten.

    Gruß

    Jean-Michel

  • Guten Morgen!

    Das echt cooool!

    Mit genügend Fotos und der entsprechenden Software geht das auch ohne Laser. Mein Sohn hat sowas mit einem

    Denkmal im Studium umgesetzt. Mit Originaldateien der RhB ist das natürlich noch besser.

    Und von wegen das wars mit mit dem Modellbau, das schafft eher noch mehr Möglichkeiten. Und wieviele kaufen sich fertige, gegossene Brücken, Tunnels und Gebäude? Bei mir steht auch das Trafohaus von Spinas.

    Freuen wir uns über solche Möglichkeiten, diese Daten von einer anderen Bahngesellschaft zu bekommen wäre sicher schwieriger oder unmöglich!

    Gruß vom Bodensee

    Weichen-Walter

    Linux mint :)


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  • Mit genügend Fotos und der entsprechenden Software geht das auch ohne Laser.

    Genau... das wäre mein Plan B gewesen, hätte ich die Punktewolke nicht erhalten. Vorallem mit Drohnen und entsprechender Software lassen sich so schöne 3D Modelle machen. Ich werde sicherlich mal ein Gebäude an der Berninalinie versuchen zu 'scannen', sofern ich vom Besitzer die Erlaubnis erhalte.

  • Sehr schönes Projekt! Darf ich fragen, aus welchem Material die wasserlösliche Stützstruktur bestand oder welchen Drucker ihr nutzt?


    Ich kann den Untergang des Modellbaus auch nicht ganz so drastisch am Horizont sehen, wie manch anderer... alleine das Aufarbeiten der Daten nimmt viel Zeit in Anspruch. Auch das muss man können, sonst nützt der Weltbeste 3D-Drucker nichts.

    Sich im CAD ein Modell zu zeichnen, welches vom entsprechenden Drucker auch druckbar ist oder später für die Lackierung bereits in passende Teile unterteilt ist, dass auch alles wieder sauber zusammen passt, das braucht auch seine Zeit undHirnschmalz, wie wenn man sich z.B. seine Ätzteile selber zeichnet. War das nicht auch einmal eine neue Technologie?


    Manchen macht das 3D Modellieren am PC mehr Spass als das zuschneiden von Messing oder Polystyrol Profilen, anderen umgekehrt... ich mach beides gern ;)

    Jedem die seine Technik um das gewünschte Ziel oder Modell zu erreichen.


    Grüess, Ciril

  • Sehr schönes Projekt! Darf ich fragen, aus welchem Material die wasserlösliche Stützstruktur bestand oder welchen Drucker ihr nutzt?

    Hallo Ciril,

    das Modell habe ich mit colorfabb PLA/PHA semi-matte white gedruckt und das wasserlösliche Material ist BVOH von Verbatim. Stützmaterial ist auch das PLA/PHA von colorfabb, einzig die Verbindung zwischen Stützmaterial und Modell sind mit dem teuren BVOH gedruckt, damit es am Modell keine Rückstände gibt.

    Als Drucker verwende ich den Prusa i3 MK3S mit MMU2S. Den Drucker habe ich damals als Bausatz gekauft und selber zusammen gebaut... geht super und macht auch noch Spass... und das bei einem wirklich attraktiven Preis.

    Gruss,

    Marco

  • Hallo zusammen,

    das Totengericht ist das für den Modellbau wohl nicht alleine. Da kommen auch noch die teils fehlende Unterstützung der alten Garde, der finanzielle Spielraum, enge Platzverhältnisse etc etc dazu.

    Man könnte es aber auch umdrehen und meinen, dass die Kombination von neuester digitaler Technik und profanem, analogem Bauen eine gesunde Kombinatorik sind, um ganz verschiedene Typen anzusprechen.

    Grüße,

    Patrick

    mit Gruß

    Patrick

    Einmal editiert, zuletzt von Patman (17. Oktober 2019 um 16:05) aus folgendem Grund: Orthographische Mängel ;-)

  • Mit der MMU2S Erweiterung kann der Drucker das selber... damit es wirklich unbeaufsichtigt 100h durchläuft, benötigt es einfach gute Parameter und Einstellungen.

    Und.... der Wechsel benötigt natürlich eine gewisse Zeit ;)

    Und gleich wundert man sich ob das mit einer der "Dual Extruder" Maschinen auch geht. Hmmmmm :/:/

  • Hoi Marco


    Jetzt wo du PRUSA erwähnst, kommt mir das eine Video, wo genau das mit den Wasserlöslichen Schichten an der Stützkonstruktion wieder in den Sinn. Fand das damals schon sehr interessant und naheliegend, anstelle des heraustrennen der Stützstruktur mit „mechanischen Mitteln“.


    Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Spass mit dem Modell und der weiteren Bearbeitung!


    Musst di das Modell nach dem Druck nochmal „Härten“ mittels UV Licht, wie bei teils SLS-Druckern, oder ist das so fertig zur weiteren Verarbeitung/ Lackierung?


    Besti Grüess, Ciril

  • Hallo Marco,

    tolle Umsetzung und Erklärung zu diesem spannenden Thema. Hatte weder eine Ahnung von den Digitalen-LaserScanDaten noch von dem wasserlöslichen Stützmaterial und das man dies auch noch im selben Drucker mitverwenden kann. Danke für die Infos!!!

    Da machst du mich jetzt echt neugierig auf den fertigen Viadukt:respekt::respekt::respekt:

    Weiterhin gutes Gelingen,

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Musst di das Modell nach dem Druck nochmal „Härten“ mittels UV Licht, wie bei teils SLS-Druckern, oder ist das so fertig zur weiteren Verarbeitung/ Lackierung?

    Hallo Ciril,

    nein, bei FDM Druckern ist das Modell direkt nach dem Druck fertig und muss nicht mehr gehärtet werden. Je nach Bedarf kann man es noch verfeinern, damit die einzelnen Schichten weniger sichtbar sind und danach normal grundieren und lackieren. Acrylfarben haften relativ gut auf PLA.

    In meinem Fall muss ich das Schotterbett noch heraus fräsen, da im Laserscan natürlich auch das Schotter inkl. Gleise gescannt wurden. Da das Modell durch die feine Struktur extrem komplex ist, war eine Bearbeitung am PC extrem mühsam (jeder Klick benötigt einige Sekunden Rechenzeit) und ich entschloss mich für das nachträgliche Bearbeiten mit der Dremel :)

    Gruss

    Marco

  • Hallo zusammen!

    prinzipiell ist das technisch ein sehr spannendes Thema. Es ist die Frage, ob das in der nächsten Zeit überhaupt massentauglich wird. Ich nehme nicht an, dass so ein Laserscanner für 300,-€ im Elektronikfachmarkt zu haben ist!? Wie Ihr schon beschrieben habt, scheint die Bearbeitung ja auch nicht ganz so einfach zu sein. Ich sehe das zur Zeit ein wenig so wie im Vergleich mit Smartphone-Kameras: Nur weil jetzt jedes Smartphone eine Kamera hat (Zugegeben, technisch teilweise beeindruckend!), werden trotzdem keine besseren Fotos geschossen.

    Aber mal ganz unabhängig von der Diskussion, ob es nun noch Modellbau ist oder nicht, würde ich mich persönlich über ein Detailfoto freuen, auf dem man auch mal erkennen kann, was so ein Drucker denn wirklich leistet. Ich habe bis jetzt wenig Druckergebnisse gesehen, die mich zufriedengestellt haben. Meistens steigt hier die Qualität mit dem Preis. Ich möchte mich auch nicht damit zufriedengeben, dass ich mein Modell aus einem gewissen Abstand betrachten muß, um die gewünschte Illusion einer Qualität zu erreichen. In diesen Fällen würde ich dann bei dem klassischen Modellbau bleiben. Es ist wie wahrscheinlich mit vielen Dingen: Es ist sehr viel möglich, es kommt nur darauf an, was man daraus macht oder sich leisten kann... ;)

    Gruss

    Marco

  • Aber mal ganz unabhängig von der Diskussion, ob es nun noch Modellbau ist oder nicht, würde ich mich persönlich über ein Detailfoto freuen, auf dem man auch mal erkennen kann, was so ein Drucker denn wirklich leistet.

    Gerne, das folgende Bild ist vom unbearbeiteten Modell aus dem Drucker (einzig das Stützmaterial habe ich entfernt):

    Die horizontalen Linien sind das Resultat der Schichtdicke... je kleiner, desto besser das Resultat. Auf meinem <1000 CHF Drucker (den man übrigens selber zusammen baut), kann ich runter bis auf 0.05mm Schichtdicke. Das Viadukt drucke ich im Moment mit 0.15mm... ein Kompromiss aus Druckdauer, Wasserlöslichem Stützmaterial und Qualität. Da die Mauerstruktur schlussendlich sowieso eher unruhig bemalt wird, fallen die einzelnen Schichten nicht mehr so auf... wäre die ganze Fläche uni lackiert, müsste man sicherlich noch schleifen etc... aber das geht bei der Mauerstruktur nur bedingt.

    Bei Shapeways habe ich vor einiger Zeit mal Modelle im Maßstab 1:220 bestellt... welche Details möglich sind, sieht man auf diesem Bild gut (die Ge 4/4 II im Hintergrund ist 1:87):

    Hier noch 2 Modelle im Maßstab 1:160:

    Gruss,

    Marco

  • HI,

    Ich nehme nicht an, dass so ein Laserscanner für 300,-€ im Elektronikfachmarkt zu haben ist!?

    Ich sprach von den Druckern, nicht von den Scannern, die sind natürlich etwas teurer :) Und die Punktwolke hier, wurde sicherlich mit einem Laserscanner des oberen Preissegments erzeugt.

    Das Ergebnis entspricht meinen Erwartungen: unscharf, aber die Steine sind zu erkennen. Aber die sind halt genau da, wo sie im Original sind.

    Aber ob man diesen Datailgrad mit photogrammetrischen Methoden, also die Punktwolke nur als Bildern berechnet, hinbekommt, das glaube ich nicht.

    Also keine Panik, die Ausdruckbare Anlage ist noch nicht herstellbar.

    Gruß

    Jean-Michel

  • Auf meinem <1000 CHF Drucker (den man übrigens selber zusammen baut)

    Hallo Jean-Michel,

    Marco schreibt ja in welchem Preissegment er sich mit seinem Drucker bewegt ...


    die Ausdruckbare Anlage ist noch nicht herstellbar.

    ... zum Glück. Denn was sollten wir hier dann noch herzeigen, bereden und Freude erzeugen, beim Betrachter, aber vorallem auch bei sich selbst. ZUm Glück hat Technik noch seine Grenzen ....

    Freundliche Grüße aus "Arosa"
    Daniel