Ferro Suisse RhB Ge 6/6 I 415

  • Hallo zusammen,

    ja, das mit der Kontaktfrage ist bei alten Ferro Suisse Modellen offenbar öfters ein Problem...

    Kontakte auf den Laufflächen sind sehr verschmutzungsanfällig. Bei Weinert gibt es kleine Kontaktstifte mit Federn für seitliche Stromabnahme, die habe ich zwar selber noch nie ausprobiert, aber vielleicht wären die was?

    Liebe Grüsse,

    Alain

    So, und jetzt fressen wir das Gnu da vorne.

  • Hallo Zusammen

    Die Drehgestelle müssen auf der Unterseite abgeschlossen werden mit diesen Platten, um alles zusammen zu halten. Federpakete sollten darauf gelötet werden, dies wurde aber geändert und Seitlich verlötet, das ging gerade, so sieht das nachher besser aus:

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    Aus diesen Teile setzt sich das Drehgestell zusammen:

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    Hier is das Getriebe schon montiert, die Blindwelle ist eigentlich der Drehachse beim einfedern, dies verursacht eine leichte Verschiebung der mittlere Achse, wodurch dieser anlauft am Hornblock. Dieser muss also aufgeweitet werden, was wiederum einen seitlichen Torsion der Achse möglich macht. Dieser Achse nun, steuert mittels die Treibachsen die beiden anderen Achsen an: dadurch läuft das Triebwerk schlecht. dies is bei dieser Antriebskonzept unmöglich zu lösen, habe ich leider feststellen müssen. Nur einen übergrössen Fettanteil macht der Antrieb etwas leichtgängiger, aber es bleibt immer einen etwas exzentrischen Lauf zu beobachten.

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    Auf diesem Bild kann man bei genauem betrachten den Spiel am mittleren Hornblock sehen, auch ist deutlich ersichtlich das hier gar keinen Stromabnahme stiften verwendbar wären, die Konstruktion ist ganz ungeeignet dafür :

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    Natürlich fanden Unzähliche Testfahrten statt, was hier auch zu sehen ist: es fehlt eine richtige Lagerung für das Schneckenzahnrad. Dieses läuft gleich schnell wie der Motor und ist mit dafür verantwortlich für lautem Geräusch und daneben unruhigen Motorlauf. Auch die Ursache dafür das den feineren Motor mit Schwungmassen bei Testfahrten wenig gebracht hatte.

    Übrigens habe ich mir inzwischen geeigneten Bronze_Lagerbüchsen zugelegt und werde die beim nächsten Motorservice einbauen, ich erwarte damit einen ganz erhebliche Verbesserung der Laufeigenschaften

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    Und dann ist man natürlich neugierig nach dem Gesamteindruck, hier wurden testweise zwei Sommerfeldt Stromabnehmer aufgelegt.

    Diesen wurden schon etwas gepimpt: feinere Drähte und ein abgespecktes Schleifstück:

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    Nicht schlecht eigentlich, so sieht man sehr gut die viel gefälliger aussehenden Vorbauten.

    Die Pantografen sind Eindeutlich zu grob

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    Beim Bemo Modell ist man eher zufrieden mit dem Gesamteindruck. Ein vergleich ist eigentlich sehr demotivierend, denn das Bemomodell ist natürlich Erste Klasse. Dafür soll ja dem Messing Modell doch einiges an extras zu bieten haben, schauen wir mal was da noch extra heraus kommen könnte.

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    So, nächstes mal weiter,

    Grüsse, Michiel

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Hi Michiel,

    sehr schön, das ist perfekte Behandlung für den Bausatz. Mir jucken die Finger.

    Bemo Krokodil als Referenz ;)

    Zum fachlichen:


    Natürlich fanden Unzähliche Testfahrten statt, was hier auch zu sehen ist: es fehlt eine richtige Lagerung für das Schneckenzahnrad. Dieses läuft gleich schnell wie der Motor und ist mit dafür verantwortlich für lautem Geräusch und daneben unruhigen Motorlauf.

    Jup. Ich habe da auch so ein paar Kandidaten, wo ich weiss: ein anderer Motor bringt da nix, die Schecke schwabbelt. Wäre auch so ein nächstes Projekt.


    Gruß

    Jean-Michel

  • Hallo Michiel

    Dein Krokodil sieht super schöne aus. Da wirst du unteranderem mit einer sauberen Lackierung noch einiges rausholen können und ein Topmodell draus machen.

    Liebe Grüsse und viel Freude beim Weiterbauen

    Manuel

    Auf (m)einer Anlage fährt, was gefällt!:saint:

  • Hallo Zusammen,


    Nächste Stufe: die Inneneinrichtung der beiden Führerstände, denn dieses kann man beim Modell schon richtig gut einsehen. Original waren beim Modell wie üblich zwei klobige Bleigewichte zu sehen, die sollten auf jeden fall verschwinden!

    Später wird das nötige Gewicht noch im Motor-raum angebracht

    Zuerst die beide Rückwände der Kabinen, mit einen Türöffnung, ein Elektrik-SicherungsPanel und einen Öffnung für den Antrieb:

    Ich legte grossen Wert darauf das Modell noch immer in die Originell vorgesehenen Baugruppen zerlegen zu können, deshalb die vielleicht etwas umständlichen Aufbau:

    Mit montierten Drehgestelle sieht das jetzt so aus:

    Auch das Bedienpult mit Messinstrumenten und Drehrad für den Stufenschalter wurde angedeutet:

    Mit aufgesetzten Gehäuse kann man die Einrichtung gut sehen:

    Um die Drehgestelle anschrauben zu können muss im Pult einen loch drin, aber von draussen nicht zu sehen:

    Dann weitere Testfahrten, die Lok läuft immer noch unruhig und ist schwerläufig. Die ursprünglich mitgelieferte "kardanwellen" wurden ins runde Archiv versetzt, und letztendlich einen Silikonschlauch dafür verwendet, und das mit grossen Effekt, die Lok lässt schon einen viel besseren Lauf sehen, vor allem viel leichtgängiger:

    Und das Dach, die mitgelieferten Stromabnehmer sehen zwar gut aus, sind aber bestens für die Vitrine geeignet. Nicht brauchbar bei realen Modellbahneinsatz. Daneben sind es ältere Exemplare und wurden beim Vorbild schon ziemlich bald umgetauscht, beim 415 für BBC SS352 typen.

    Dafür gibt's einen gesonderten Bericht, aber vorerst habe ich die originellen Teile verwendet.

    Eigentlich gar kein schwierige Bauetappe, wenn man schon dieses Stadium erreicht hat. Nur etwas geduld, die Gussteile sind sehr Fragil, die wurden hier schon montiert:

    Mit den oberen Drahtteile sowie Schleifstück sieht das doch recht gut aus:

    Beide Stromabnehmer montiert, so kann das Modell sich schon ein wenig sehen lassen, aber es gibt noch einiges mehr zu tun,

    gut zu sehen ist die Inneneinrichtung:


    Bis zum nächsten mal,

    Grüsse, Michiel

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Hallo Michiel,

    deine Bericht sind so Lehrreich, allein wie so ein Modell aufgebaut wird ist höchst interssant!

    Die ganzen Verbesserungen und deine Liebe zum Detail bei der Inneneinrichtung sind grandios!

    Weiterhin gutes Gelingen,

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hallo Michiel,

    der Wahnsinn in diesem Maßstab. Höchsten Respekt für deine Lötarbeiten !

    Tolles Modell wird das.

    Hättest du das Bedienpult nicht an den Winkel für die Rückwand anlöten können ? Dann hättest du das Loch für die Schraube gespart und nur am Boden geschraubt ?

    Viele Grüße Andreas

  • Herzlichen Dank für die Idee mit dem SILIKONSCHLAUCH!

    Meine zwei Maschinen sind auch derart bockig, trotz unzähliger Tantal-Bausteine kommt da noch nicht die erhoffte Freude auf.

    Bevor ich die Loks zerlege, könntest du mir vielleicht die Maße des Schlauchs sagen? Dann könnte ich den beschaffen und die Loks dann an einem Tag zerlegen und wieder zusammenbauen ;)

    Danke, LG Stephan

  • Hallo Michiel

    Das wird ein wunderschönes Modell, ein wahrer Hingucker. Ich danke dir auch für die tolle History des Aufbaus der Lok. Das ist sicherlich nicht gerade einfach. Ich habe mich noch nicht an solche Sachen getraut ;)

  • Hallo Michiel

    Ich staune über deine feinmechanischen Fähigkeiten! Dieses Modell wird einzigartig. Was mich immer wieder fasziniert, sind die feinen Lötarbeiten an solchen Modellen. Hast du dir schon Gedanken zur Lackierung gemacht? Ich nehme an, das wirst du machen lassen?

    En Gruess

    Reto

    Lenz V. 3.6, Traincontroller Gold 9.0, SmartHand mobile, HP Quadcore, Berninabahn, Segmentbauweise, Hundeknochenprinzip
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  • Hallo Zusammen,

    Und weiter mit den Baubeschrieb, so ende Januar ist es schon 10 Monate her das mit dem Bau der Krokodil angefangen wurde. Natürlich wurde in separate Etappen gebaut, wie gesagt am Anfang war nicht klar ob das Modell überhaupt ansprechend gebaut werden konnte. Zugegeben es gehörte auch eine gute Portion Ausdauer dazu.....

    Nächste Herausforderung sind die Einstiegs-treppen: wie bekannt hatte FS damals eine dürftige Lösung gewählt, die Treppen waren nur als flache Leitern ausgeführt worden, wie auf untenstehendes Bild ersichtlich, sieht man auch wie das bei mir geworden ist. Nicht nur sind die viel Plastischer geworden, haben die jetzt ebenfalls einen Schutzgitter. Genau genommen ist dieser auch falsch, sollte eigentlich ein Lochblech sein, hatte ich aber nicht vorhanden:

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    Zuerst habe ich versucht die Treppen vorzubereiten, die sollten dann an der Unterseite der Lokkasten befestigt werden

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    Dann aber gibt es Probleme bei etwas engeren Kurven: unter einem Radius von etwa 90cm streifen die Drehgestelle an die Treppen an und verhaken mit die Treibstangen. Was nun? Da habe ich vom Bemo Modell die Konstruktion nachgebaut: wer selbst ein Bemo Krokodil hat weiss wahrscheinlich das sich die Treppen beim ausschwenken der Drehgestelle mit Aussen bewegen, mittels einen Schiebemechanismus am Lokkastenboden. Einen mitnehmerstift am Drehgestell lässt das Teil Ausschwenken, einen Feder drückt das ganze wieder zurück bei Geradausfahrt. Hier ist zu sehen wie ich das ganze zurecht gebastelt habe:

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    Und so bewegt sich das Teil:

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    Hier ist es besser ersichtlich: geradeaus:

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    Und bogen, funktioniert auch beim 38cm Radius von meiner Gleiswendel

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    Und nochmal von oben gesehen. Das ganze fällt gar nicht auf, und nur die etwas nach hinten montierte Treppen sind hier beweglich, im gegensatz zum Bemomodell, wobei dort der Lokkasten sich eigentlich an falscher Stelle dreht (aber klar die vernünftigere Lösung darstellt)

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    Huch, immer wieder muss die Lok auseinander, was aber immer schneller vonstatten geht...

    Was man hier gut sehen kann sind die Silikon Schläuche welche die Kardanantriebe darstellen.

    Da war vorher noch eine Frage woher zu beziehen: die habe ich aus einer alten Dental Gerät heraus, kann man aber in NL beziehen bei einem Modellbauzubehörgeschäft, http://www.gmens.nl

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    Und eigentlich die aller-, allerwichtigste Verbesserung der Laufkultur wurde erst am schluss der Bau angebracht: richtige Bronzelagerbüchsen. Das ich das nicht schon viel früher gemacht habe: diese machen wirklich 200% Verbesserung aus: viel mehr Laufruhe, kein Rattern mehr im Getriebe usw. Dann macht es jetzt eventuell durchaus noch Sinn, doch den Motor noch für einen bessern zu wechseln, schauen wir mal.

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    Das aufbohren der bestehenden Löcher war etwas heikel, zwei der vier Löcher sind mir dabei ausgerissen, aber viel Lötzinn und eine lange Achse zum Ausrichten machen vieles wieder gut.....

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    Und das ist dann zum Schluss der Antrieb, zusätzliche Bleiplättchen kompensieren für die herausgelassenen Bleiblöcke:

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    Zusammengebaut mit neue Stromabnehmer, noch keinen Scheinerfern und Dachleitungen, ohne Farbe steht Sie jetzt nach fast 8 Monate Bauzeit beim Hotel Grischuna in Filisur. DerErbauer gönnt sich zuerst mal ein Weizen.....

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    Zusammenfassend die wichtigste Änderungen beim Bau der Lok:

    Neue Vorbauten

    Angepasste Aussparungen wegen Kurzschlussgefahr der Antriebsräder

    Extra Radschleifer zum Stromabnahme

    Vorbereitung zur Frontbeleuchtung

    Geänderte Federpaket montage

    Weichere Federung (RVS Federstahl)

    Verbreiterte Lokkasten

    Diverse Detailverbesserungen

    Neue Stromabnehmer BBC SS352

    Inneneinrichtung der Führerstände

    Neue Einstiegstreppen, funktionell

    Ersatz Kardanwelle mit Siliconentubes

    Neue Schneckenradlagerung

    Bügelkupplung

    Digitalisierung


    Was kommt nun noch dazu um das Modell wirklich fertig zu stellen? Jedenfalls werden die Scheinwerfer mit Micro LED's beleuchtet und vielleicht mal etwas Farbe drauf. Vorläufig scheint mir aber der Messing"look" schon ansprechend.

    Den nächsten Bausatz kommt bestimmt!

    Grüsse, Michiel

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Hallo Michiel,

    beim Hotel Grischuna in Filisur. DerErbauer gönnt sich zuerst mal ein Weizen.....

    was muss dies wohl für eine tolle Belohnung sein, wenn so ein Modell über die eigene Moba fährt.

    All die Zeit, Hirnschmalz, Geduld, Frust, Freude.....da hast du alles reingepackt....Sensationell auch die Lösung für die Leitern....da muss man erst mal drauf kommen.....Hut ab!

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Lieber Michiel,

    ich bin tief beeindruckt von deiner Ausdauer und deinen versierten Lösungen. Es ist ein Genuss deinen Bericht zu lesen und nachzuvollziehen, wie Du alle diese teilweise gewaltigen Hürden gelöst hast. Vielen herzlichen Dank dafür, dass Du all das mit uns teilst!

    Für den Schlussspurt wünsche ich Dir gutes Gelingen und dass Dir das Modell noch viel Freude bereiten wird!

    Liebe Grüsse,

    Alain

    So, und jetzt fressen wir das Gnu da vorne.

  • Hallo Michiel,

    Hr. Breitenmoser von Ferro Suisse sucht so langsam nach einem Nachfolger, evt. solltest du mal mit ihm sprechen und das Thema Messingbausätze übernehmen ;)

    Ein wunderbares Modell, das letzte Bild, zusammen mit dem schönen Portal und dem aufwändigen Fahrdrahtmast hat es mir angetan.

    Viele Grüße Andreas