STL RhB Mitteleinstiegswagen tieferlegen

  • Hallo Thomas,

    sind die Mitteleinstiegwagen von STL? Wenn ja, hast Du diese tiefergelegt und hättest Du evtl. Fotos davon wie Du das gemacht hast?

    Danke & Lieber Gruss

  • Hallo Roman

    Ja, die Wagen sind von STL. Das Tieferlegen ist im Gegensatz zu den STL Plattformwagen nicht nötig, da die Höhe bei den Mitteleinstiegswagen stimmt.

    Die einzigen Umbauten und Anpassungen an die Bemo-Wagen waren ein Tausch der Faltenbälge.

    Andreas im AF hatte zwei zwei solche Wagen im Sept letzten Jahres zum verkaufen ausgeschrieben....

    Hier die Höhen von Bemo Stahlwagen und STL Mitteleinstieg und Faltenbälge von Bemo, erwischt auf dem Val Nava Viadukt oberhalb Filisur

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    liebe Gruess

    Thomas

  • Hoi Roman

    Auch ich habe STL Mitteleinstieg-Wagen optimiert. Ich konnte mich weder mit den schlecht laufenden Drehgestellen noch mit dem "Flachdach" richtig anfreunden. Leider passen auch die Faltenbalgen nicht so recht zu denjenigen anderer H0m Hersteller

    Ich bin dabei wie folgt vorgegangen:

    - Dach weg und die beiden Falttüren sowie die Fenster abgetrennt

    - beide Drehgestelle ausgebaut und die Haltezapfen am Wagenboden weggeschnitten

    - von den Drehgestellen die "Federpakete" abgetrennt

    Folgende Ersatzteile bei Bemo bestellt für deren Mitteleinstiegwagen (3286 …):

    - Dach

    - Wagenboden

    - Drehgestelle

    - Faltenbalge geschlossen

    - Übergangsbleche vom Packwagen

    Vom Bemo Wagenboden je ca. 4 cm der Endpartien abtrennen, leicht zufeilen und am STL-Wagenboden anleimen. So hat man gleich die Zapfen für die Bemo Drehgestelle (DG). An diesen DG die "Federung" raus trennen und die Federpakete ex STL Wagen einpassen und mit Araldit festkleben. Die so modifizierten DG kommen dem Original recht nahe und haben bessere Fahreigenschaften.

    Das Bemo Dach auf einer Seite etwas kürzen (ca. 2 mm). Für die STL Lüfter neue Löcher bohren, die nicht benötigten zuspachteln. Dach spritzen. An beiden Enden und in der Mitte je ein abgelängtes Kunststoffröhrchen mit Araldit einkleben. Die Röhrchen vorgängig braun bemalen und mit einem Gewinde für Flachkopfschrauben versehen (mit etwas Geschick kann man die vorgesehenen Schrauben zum Gewindeschneiden missbrauchen).

    Am STL Wagenboden drei Löcher bohren, 1 x in Wagenmitte und je 1 x auf Höhe der beiden WCs. Falttüren sowie Fenster am ursprünglichen Ort festleimen. Dach aufsetzen und festschrauben. DG auf die Haltezapfen montieren. Die 2 Löcher für die Übergangsbleche etwas aufweiten und die Bleche anleimen. Zuletzt noch die Zapfen der Bemo Faltenbalge etwas anpassen... Fertig.

    Ich habe insgesamt 4 STL Wagen umgebaut. Bei der roten Version ersparte ich mir die DG Modifikation, hier tarnen die Federpakete einiges weg.

    Übrigens: Ab Werk waren die Vorbildwagen mit querstehenden Lüftern ausgestattet, später dann in Längsrichtung (s. Vorbildfotos).


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    Gruss

    René

    Erfahrung ist die Summe gemachter Fehler.

    Einmal editiert, zuletzt von Disentis (5. Oktober 2020 um 18:35)

  • Hallo René,

    vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Dein Tipp, die Wagenübergangsfenster zu entfernen hatte ich auch im Kopf, aber nicht, die Eingangstüren vom Dach abzutrennen. Beim auseinandernehmen, dachte ich nur, vorsichtig damit zu sein, dass die Farbe nicht zerkrazt wird. Die Türen sind jetzt auch ab!

    Die erste Grosse Kunst ist, die Wagen zu öffnen und auseinander zu nehmen. Bei mir blätterte die Farbe am Dach ab. nicht weiter schlimm... Dann die inneneinrichtung auszuklipsen und die Drehgestelle entfernen... Vorsicht beim Öffnen der Drehgestelle (mittels aufschrauben der Mikro Schraubschnecken), die Achsen sind gefedert und diese spicken raus, wenn Achse entfernt.

    Ich werde wohl gleich vorgehen wie von René beschrieben. Dach von unten festschrauben und wohl neue Drehgestelle... Ob ich ein Bemo Dach montiere, weiss ich noch nicht, ein allf. Spenderwagen ist schon einmal beschafft. Die Wölbung des Dachs stört mich eher weniger, mir ist einfach wichtig, dass diese Wagen bei der Dachkante die gleiche Höhe haben wie die EWI/EWII, wie beim Vorbild.

  • Hoi Roman

    Kleiner Nachtrag:

    Das Bemo Dach auf einer Seite etwas kürzen (ca. 2 mm).

    Trifft so nur zu, wenn du wie ich von Bemo Dächer des AB Wagens bekommst. Die Dächer vom B Wagen musst du beidseitig ca. 1 mm kürzen.

    Gruss

    René

    Erfahrung ist die Summe gemachter Fehler.


  • Grüße

    Sebastian

    Ich zitiere den Beitrag von Sebastian, im verlinkten Post #3 hier.

    Hat jemand eine Vorstellung, wieso STL bei der Drehgestellaufhängung nur auf einer Seite die zwei Stütznoppen montiert hat und auf der anderen nicht? Ist man vielleicht davon ausgegangen, dass das reicht, um den ganzen Wagenkasten gegen das Schaukeln zu stützen? Die Drehgestelle sind auf beiden Seiten identisch...

    Hat jemand eine andere Erklärung oder kennt sorgar den Grund dazu?

  • Hallo Roman

    Die Idee dieser Lagerung ist eine Dreipunktlagerung. Das eine Drehgestell kann so frei bewegen und der Wagen kann bei Gleisunebenheiten nicht entgleisen. Das Drehgestell mit den Noppen stützt den Wagenkasten, Bemo's Zweiachser haben diese Lagerung in Form eines kleinen Steges li und re auf der einen Radbasis auch.

    liebe Gruess

    Thomas

  • Tschau Thomas,

    danke für Deine fachmännische Antwort! Leuchtet mir ein. Aber wie fährt es sich besser? Mit der Dreipuntlagerung oder ist es besser, die Drehgestelle auf eine Vierpunktlagerung umzurüsten, wie Bemo es bei vierachsern macht, oder Sebastian beim Umbau gemacht hat? Ich schätze das letztere?

  • Hallo Roman,

    meine oben zitierten STL-Mitteleinstiegswagen haben weiterhin die Dreipunktlagerung, daher ist an einem Drehgestell in der Mitte am Drehpunkt eine Auflage eingearbeitet die auf der anderen Seite nicht da ist. Auf der Seite läuft dann das Drehgestell ohne die aufgeblebten Platten. Das mit den Platten oben drauf liegt eben genau mit diesen Platten auf den Höckern am STL-Boden auf, also an zwei Stellen.

    Auch die Bemo-Vierachser haben das im Prinzip so, dort liegt ein Drehgestell aich mittig am Drehpunkt auf und das andere seitlich auf Stegen die am Wagenboden angeformt sind. Anders funktioniert das auch nicht da bei unebenheiten im Gleis keine Beweglichkeit da wäre und daher ein Drehgestell einseitig abheben und evtl. entgleisen würde. Der oben angebildete Teil des Bemo-Bodens von René ist die Seite ohne diese Stege an den Außenseiten, sie würden außerhalb der länglichen Aussparungen im Boden liegen, man erkennt hier einen gerundeten Steg der quer zum Drehpunkt verläuft und beidseitig ca. 1 mm über den Drehpunkt hinausgeht, das ist die mittlere Auflage.

    Grüße

    Sebastian