Vorstellung aus Norddeutschland

  • Hallo,

    ein Name ist Karsten und ich wohne in Braunschweig.

    Seit knapp 40 Jahren bastele ich an Modellbahnen. Hierbei die letzten 20 Jahre an Module in H0e. Nach vielen Jahren Abstinenz (Familie, Haus und Job dominierten die "Freizeitgestealltung") überlege ich schon länger womit ich mich modellbahnerisch zukünftig beschäftigen möchte... . Es sollte etwas grösser als H0 werden, aber trotzdem bei dem zur Verfügung stehenden Raum einen interessanten Betrieb erlauben. Damit schied die RhB mit ihren relativ langen Bahnhöfen eigentlich fast schon aus, auch wenn ich diese Bahn von jeher faszinierend finde. Dann ist mir eher durch Zufall beim Aufräumen das Buch "Die Dampflokomotiven der Rhb" von Jeanmaire in die Hände geraten. Beim Durchblättern sties ich auf Gleispläne des Bahnhos "Klosters" vor dem Umbau 1930... .

    Das könnte tatsächlich in 0m mit kleinen Abstrichen passen... .

    Der Bahnhof hat eigentlich alles was ich mir wünsche.

    - Interessanter Betrieb dank Spitzkehre (die RhB sah das irgendwie anders und baute den Bahnhof um)

    - Kombination von Dampf und Elektrobetrieb

    - Drehscheibe

    - Ladekran

    - Oberleitung (habe ich noch nie gebaut)

    mal sehen, ob ich genug Material und Unterlagen für eine sinnvolle Planung finde... .

  • Ich habe vor einiger Zeit den 3D Druck für mich entdeckt. Vor vielen Jahren habe ich 3D Modelle für Bahnsimulationen gebastelt, aber jetzt habe ich die möglichkeit diese Materiell werden zu lassen. Da ich gerne etwas handfestes auf dem Basteltisch stehen haben möchte, habe ich mal mit einem relativ einfachen Fahrzeug begonnen. Den C2012 des Club 1889.

    Leider erwiesen sich die Zeichnungen aus der Finke DVD als sehr ungenau. Irgendwo in den weiten des Netzes fand man dann eine grobe aber bemasste Wagenskizze, die sehr hilfreich war und von den Proportionen auch zu den Fotos des Wagens passt... .

    Kennt jemand zufällig eine Quelle für eine Zeichnung des Wagens ? Insbesondere vom Rahmen ?

    Der Wagenkasten sieht bisher so aus... . Es feht zwar noch einiges, aber ich hoffe man kann schon erkennen was es mal werden soll... .

    wagenkasten1urde7.jpg

  • Hallo,

    ich habe ein wenig am Wagenkasten weitergebaut und einige offensichtliche Fehler korrigiert... .

    wagenkasten1kriz6.jpg

    Die Abdeckleisten sind jetzt abgerundet und der Wagenkasten unten ein wenig abgerundet.

    Im Moment läuft ein erster Probedruck um zu sehen, ob die Abdeckleisten korrekt wiedergegeben werden.

    Weiss zufällig jemand, welche Abmessungen die Leisten haben ? Ich musste hier ein wenig anhand der Bilder beim Club 1889 raten.


    viele wochenendliche Grüße

    Karsten

    edit: Bild noch einmal korrigiert

    Einmal editiert, zuletzt von kcornels (18. August 2018 um 22:57)

  • Hallo Ulli,

    danke für das WIllkommen... .

    Bilder meines bisherigen Schaffes sind recht uninteressant. Entweder sind die Module längst verschrottet, oder nach 10 Jahren Einlagerung in keinem besonders vorzeigbaren Zustand... .

    Das einzig vorzeigbare sind Bilder aus meiner "virtuellen Modellbahnphase". Eigentlich hatte ich mir die Bahnsimulation nur zugelegt, um die Erweiterung meines Bahnhofsmoduls zu planen. Da es aber keine Schmalspurmodelle gab, hatte ich sie mir das selber "gebaut". Was haben nun Bahnsimulationen mit Modellbahn zu tun, mag man fragen, aber die Ähnlichkeiten sind doch sehr stark. Man recherchiert möglichst viele Informationen über das Vorbild um z.B. ein Fahrzeug oder einen Bahnhof/Diorama/komplette Strecke nachzubauen. Neben dem eigentlichen 3D Modell kann man aber auch Funktionen des Vorbilds darstellen (z.B. in einer Skriptsprache programmieren). Einen vollumfänglich funktionsfähigen Führerstand mit 120 aktiven Elementen habe ich z.B. bei einer klassische Modellbahn noch nicht gesehen ;) ).

    Hierbei entstand z.B. so etwas (OK, ist nichtmal Schmalspur)

    tw2000b6mets.jpg

    oder ein U-Bahnhof

    halt_1_8677fu3.jpg

    Die Sachen sind ca 2005 entstanden. Heute könnte man es deutlich detailierter bauen... .

    Fräse und Drehbank werden durch das Modelling-Tool ersetzt, Pinsel und Airbrush durch Photoshop.

    Da ich aber ehrlich gesagt doch lieber das Ergebnis meines Schaffens in der Hand halten möchte und auch gerne mit realen Werkzeugen arbeite, bevorzuge ich aber doch reale Modelle. Durch die besser werdenden 3D Drucker, können jetzt auch beide Welten verschmelzen.

    Einmal editiert, zuletzt von kcornels (19. August 2018 um 10:52)

  • Hallo Karsten

    Willkommen im Forum, wenn ich deine Idee lese, kommt mir gleich mein erster Entwurf in den Sinn. Klosters in H0m und mit der Stahlbrücke von Kloster Richtung Davos. Meine Frage an dich: Wenn alter Bahnhof, dann auch gleich altes Rollmaterial?

    Zu deinem C 2012 hätte ich dir einen Vorschlag. Wie ich sehe zeichnest du auch die Fensterrahmen am Gehäuse. Da sie ja beim Vorbild eine andere Farbe haben, weil es Holzrahmen sind, würde ich die Überlegung machen, ob du sie nicht als separates Teil machen willst.

    Ich bin gespannt was aus deinen Plänen wird.

    Grüsse Tomi

  • Hallo Karsten,

    herzlich Willkommen hier im Forum!

    Gruaß, Peter

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hallo Tomi,

    ich würde Klosters so etwa 1921-1925 ansiedeln. Beide Strecken sind elektrifiziert, die C'C' ist bereits ausgeliefert, aber einige Dampfloks (z.B. von den Mallets, die die RhB ja bevorzugt aussortierte) sind noch vorhanden. Deine Homepage mit den Fahrzeugen von 1913 ist diesbezüglich wirklich eine grossartige Inspiration. Das Rollmaterial soll natürlich zur Zeit passen... .

    Leider ist es sehr mühsam Informationen zu Klosters zu finden... . Ausser einigen wenigen Bildern findet man gerade aus dieser Epoche wenige Informationen.

    Ein Gleisplan aus der schweizerischen Bauzeitung bezüglich des Umbaus des Bahnhofs und einige wenige Bilder... . Mehr konnte ich bisher nicht finden. Die RhB hat nur einen Plan aus dem Baujahr der Bahn. Das ist zwar prinzipiell sehr interessant, allerdings wurde der Bahnhof wohl stark umgebaut... . Auch auf dem Luftbildserver findet man zwar wunderbare Aufnahmen von 1938, aber das ist halt leider mindestens 8 Jahre zu spät und vom alten Bahnhof ist nichts mehr auf den Aufnahmen zu finden.

    Im Moment konzentriere ich mich ersteinmal auf etwas Rollmaterial... . Dann sehen wir weiter... .

    Die Brücke kann ich aus keinen Fall mit darstellen, und ich muss den Bahnhof deutlich verkürzen, da ich nur ca 5,3 m zur Verfügung habe. Aber zwischen hinterer Doppelweiche und dem EG kann man einen Modulkasten quasie zu Hause weglassen. Damit werden die Umfahrlängen zwar kürzer, aber damit könnte ich leben. Fährt man auf ein Modultreffen, kann man das Modul dann mit Aufbauen und hat einen massstäblichen Bahnhof... .

    Die Fensterrahmen vom Wagenkasten trennen:

    Im Moment konstruiere ich den Wagenkasten erst einmal als ein Teil. Ich habe auch relativ wenig Angst, die Fensterrahmen im "verbauten" Zustand zu lackieren, allerdings beim Innenraum wird das aus meiner Sicht nicht mehr klappen. Schaut man sich die Bilder vom Club1889 an, sieht man viele dunkle Leisten mit hellen Holzflächen. Ich kann mir nicht vorstellen, das so lackieren zu können. Eigentlich wäre es mir am liebsten, den Wagenkasten mit allen Innen und Aussendetails, den Rahmen und das Dach jeweils als ein Teil zu drucken. Die Sitze und Ablagen, die Lüfter und Puffer würden als Zurüstteile entstehen. Aber es wird wahrscheinlich mehr Sinn machen, den Wagenkasten tatsächlich zu teilen.

    Den "Aussenkasten" werde ich wahrscheinlich mit allen Aussendetails und dem Boden als ein Teil drucken. Die Innenwände werden als separate Wand gedruckt und nach dem Lackieren von Innen in den Wagenkasten geklebt. Damit kann man auch die Fensterrahmen einfach einsetzen. Die Scheiben werde ich mir wahrscheinlich von einem Freund lasern lassen. Für die Scheiben der Petroleumlampen muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Man kann zwar "Klarsichtteile" drucken, das sieht aber nicht besonders überzeugend aus. Die Schichtstruktur ist halt unverkennbar. Im Moment ist Tiefziehen noch meine beste Idee... . Jetzt wird ersteinmal der Innenraum des Wagenkastens detailiert und dann mache ich mit dem Dach weiter... .

    viele Grüße

    Karsten

  • Hallo Karsten

    Im Abschnitt " Rollmaterial Spur 0 " gab es 2010 einen grösseren Baubericht

    eines C2012 von Peter Grob. Leider sind alle Fotos aus bekannten Gründen abhanden gekommen.

    Ich bin im Besitze eines dieser Wagen.

    Gruss

    Bernhard

  • Hallo,

    @Christian: Die Homepage kenne ich. Leider sind die Bilder sehr klein... . Ich habe ein schönes Bild im Angebot eines Antiquitätenhändlers aus Kloster gefunden. Aber da bei Ebay eine Postkarte von Klosters schon 75 SFr kosten soll, traue ich mich gar nicht nach dem Preis zu fragen. Aber vielleicht kann er mich das Bild abfotografieren... .

    Tomi. So langsam geht es mit dem Wagenkasten weiter. Klosters habe ich vom Gleisplan schon einmal virtuell auf Modelkästen gesetzt. Aber fast egal wie ich es drehe, es ist immer entweder eine Weichenzunge, oder ein Herzstück einer Weiche direkt auf einem Modulübergang. Das ist in 1:45 deutlich lästiger als in H0... . Die Kästen dürfen nicht zu lang werden, dann kann man sie nicht mehr handeln und auch nicht unterschiedlich lang, das macht den Transport unpraktisch... .

    @Bernhard: Sehr schönes Modell :)

    Klosters: Ein paar Gedanken zu dem Bahnhof habe ich mir schon gemacht. Aus einem Eisenbahnjournalsonderheft (ich glaub von 1988) habe ich die Info, das ab den 20er Jahren die Strecke komplett mit Stahlschwellen versehen wurde. Gilt das auch für die Weichen und Bahnhofsgleise ? Das wäre sehr praktisch, da es relativ einfach ist Stahlschwellen mit Pertinaxschwellen darzustellen, auf die man dann die Gleise auflöten kann. Die Kleineisen kann man dann nachträglich ankleben. Ich suche noch Informationen zu den Gebäuden. Der Güterschuppen wurde laut dem Artikel aus der Schweizerischen Bauzeitung beim neuen Bahnhof "wiederverwendet". Vom Empfangsgebäude gibt es einige Aufnahmen, die darauf heinweisen, das der Bahnhof sehr stark umgebaut wurde. Weiss zufällig jemand, wann der Güterschuppen als separates Gebäude entstand ? Vom Lokschuppen konnte ich 2 Aufnahmen finden. Er scheint durchaus Ähnlichkeiten zum Schuppen in Bergün zu haben ? Hat jemand zufällig noch Infos zum Schuppen ?


    viele Grüße

    Karsten

  • Soweit ich weiss sind die Originalpläne im Nationalarchiv in Bern einsehbar. Für die Streckenkonzession musste alles Planmaterial eingereicht werden. Mein letzter Besuch ist aber sicher 15-20 Jahre her. Vielleicht ist es digital zugänglich. Der neue Bahnhof wurde von Grund auf neu gebaut. Ich weiss nicht, was und ob etwas wieder verwendet wurde. Peter Pfeiffer und ich haben bei den Recherchen für das Buch des AS Verlag aus den "Anfängen der Rhätischen Bahn" im im Archiv der Post sehr viele Bilder gefunden. Ein Grossteil davon wurde nie veröffentlicht.

    Vielleicht machst du mal ein Reisli nach Bern... :)

    Lieber Gruss

    Christian

  • Hallo,

    ich finde schon toll, was man Online in der Schweiz finden kann... .

    Von historischen Karten, teils sehr detailierten Luftbildern (historisch und aktuell), technischen Fachzeitschriften... .

    Leider hat mir das alles bei Klosters bisher nur bedingt weiter geholfen... .

    - gefunden habe ich den bekannten Plan vom Umbau mit dem gestrichelten alten Bahnhof (allerdings hoch aufgelöst) aus der schweizerischen Bauzeitschrift

    - Luftbilder gibt es von Klosters ab 1938. Vom alten Bahnhofsplanum ist schon nichts mehr zu erkennen. Die Bilder sind allerdings sehr gut aufgelöst. Falls jemand z.B. Küblis, Davos, Saas oder Filisur nachbauen möchte, findet dort sehr gute Informationen... . Für Klosters kommen sie einfach 9 Jahre zu spät... .

    - historische Liegenschaftskarten aus der Zeit sind im Gegensatz zu Karten aus Gross-Britannien, wo man im schottischen Nationalarchiv nahezu flächendeckend detailierte Pläne ab ca 1900 findet (inkl. Gleispläne der Bahnhöfe) leider sehr grob. Bahnhöfe werden nur als Block angedeutet. Detailliertere Karten wurden leider nicht online gestellt, oder ich bin zu blind sie zu finden... .

    Ich habe mit der Planung aber ein wenig weitergemacht. Mit 4 Modulen a 1,25m Länge mit unterschiedlicher Breite komme ich gerade so noch auf das Regal in unserem Schlafzimmer unter... . Ca. 75cm Bahnhofslänge werden auf einem separaten Modul platziert, das nur bei Gelegenheit aufgebaut werden kann... . Die Weichen liegen jetzt so, das die Modulübergänge keine Probleme mehr darstellen (und nur minimal verschoben werden mussten).

    Empfangsgebäude und Güterschuppen finden nur als Halbreliefgebäude einen Platz, was ich eigentlich nicht wirklich mag.

    Weiss jemand, welchen Durchmesser dir Drehscheibe hatte ? Im Plan ist eine 15m Drehscheibe eingezeichnet. Hier im Forum habe ich die Aussage gefunden, das dort eine 13m Drehscheibe verbaut gewesen wäre ?? Eigentlich hätte es ja Sinn gemacht, die alte Drehscheibe einfach beim neuen Bahnhof weiter zu verwendenden. Dort ist die Drehscheibe mit 15m Durchmesser im Plan beschriftet... .

    Naja, ich mache erst einmal mit Rollmaterial weiter. Ich habe letzte Woche meinen neuen 3D Drucker in Betrieb genommen und die Druckqualität ist selbst beim ersten Ausdruck erheblich besser als bei meinem alten Drucker. Ein Druck alleine des Wagenkastens dauert jetzt zwar deutlich mehr als 40 Stunden aber man muss ja nicht die ganze Zeit danebenstehen... . Das Ganze erreicht natürlich nicht die Qualität eines Messingmodells, aber wirklich schlecht ist es aus meiner Sicht nicht. Die Seitenwände weisen prinzipbedingt sichtbare horizontale Linien auf, aber bei einer Schichtdicke von 0,05 mm sind diese nach einer Grundierung mit Filler kaum bis gar nicht zu erkennen. Der Drucker arbeitet im Prinzip wie eine CNC Heissklebepistole. Das Objekt wird mit einer "Wurst" von 0,2mm Breite und einer Dicke von 0,05 mm aufgebaut. Ein Probestück zeigte, das man auch Nieten ab einem Durchmesser von 0,5mm mit drucken kann. Das werde ich dann beim Fahrwerk zum ersten mal ausprobieren können... . Noch neigt das Gerät bei abrupten Richtungsänderungen mechanisch zum Schwingen, aber ich habe schon einen Plan wie ich es ihm wahrscheinlich abgewöhnen kann... . Dann kann ich auch etwas schneller drucken... .

    Sobald ich wieder zu Hause bin kann ich Bilder vom aktuellen Planungsstand und aktuelle Bilder vom Wagenkasten einstellen.

    viele Grüße

    Karsten

  • Hallo Karsten,

    Super Thema und toller Bahnhof in 0m auch zum Rangieren und Betrieb machen !

    Zu den Halbreliefs, baue doch auch seitliche Module um die Landschaft zu erweitern wenn du die Module mal mit mehr Platz irgendwo aufstellst. Dann geht das Halbrelief auf dem anderen Modul einfach weiter und du hast den ganzen Bahnhof und einen weitläufigeren Vordergrund zum schauen und Fotos machen etc.

    Grüße Andreas

  • Hallo,

    das war auch meine Idee... . Die Gebäude abnehmbar und das Halbrelief dann gegen ein Vollgebäude mit Ansatzstücken tauschen... . Zusätzlich müsste das hintere Bahnhofsmodul für den Aufbau als Langversion ein Füllstück bekommen, das das Gebäudefundament überdeckt... .

    Naja, schaunmamal... .

    Wie ich das dann mit der Oberleitung mache, steht noch komplett in den Sternen. Die Position der Masten ist auf den wenigen Bildern von Klosters nur schwer zu erahnen... .

    viele Grüße

    Karsten