• Hallo Forum,

    mein Name ist Fabian, 27 Jahre alt aus Deutschland.

    Ich war vor einigen Jahren bereits einmal in diesem Forum angemeldet. Aufgrund von Zeitmangel und anderen Gründen, lag das Hobby brach und der Account hier ebenfalls, bis dieser schließlich stillgelegt wurde.

    Im Fokus des Hobbys steht natürlich die Modellbahn, mit dem Thema RhB in H0m. Nachgebildet wird der Bahnhof Bergün in aktueller Bauform in Modulbauweise. Des Weiteren sind Fahrzeugselbstbau und Alterung von normal zu erwerbenden Fahrzeugen ebenfalls schöne Beschäftigungen.

    Ein Paar Bilder des Bahnhofs und des aktuellen Fahrzeugbaus:

    img_3002.jpg

    img_2647.jpg

    img_2651.jpg

    img_2648.jpg


    Beste Grüße

    Fabian

  • Hallo Fabian,

    herzlich Willkommen zurück im AF!

    Schöne Bilder, auch die beiden Selbstbauwagen können sich sehen lassen!

    Schön gelöste Kupplungsöffnung, mit welchen Material wurden die Modelle gedruckt, bzw. wie viele Wagen hält die Kupplung?

    Freu mich auf weitere Berichte,

    Gruß, Peter

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hallo Peter,

    die beweglichen Kupplungen haben sich nach Belastungserprobung und anschließendem Einsatz von Sekundenkleber auf der letzten EP der RhF-RhB als nicht notwendig erwiesen. Ich habe die Konstruktion bereits abgeändert auf eine Pufferhülse mit Aufnahme für die BEMO Bügelkupplung (5350 100).

    img_3008.jpg


    Die Wagen wurden aus Resin und Messing gedruckt, aber hier kann man für die Fau 8761-8770 ein seperates Thema bei Zeiten starten.

    Beste Grüße

    Fabian

  • Hallo Fabian,

    Schön das du jetzt wieder dabei bis;, was du noch nicht erwähnst hast, sind deine schlanken Selbstbau Weichen in Berguen....

    Und Kompliment für deinen selbstentwickelten Fau Wagen: da lässt sich sicher noch weiter einiges zeigen!

    Grüsse, Michiel

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Guten Morgen Michiel,

    ich dachte, ich würde das später in einem seperaten Thema aufrollen, kann ich aber jetzt auch schon zeigen.

    Fangen wir mit der Geschichte des Fau 8761-8770 an.


    Angefangen hat die Idee mit einem Bild aus der Bildersuche von Google. Zu sehen ist eine Gmf 4/4 mit sechs Wagen des Typs Fau. Inspiriert durch dieses Bild ist der Wunsch nach eben diesen Wagen gewachsen. Durch meine Affinität zur Additiven Fertigung war auch schnell klar, wie die Wagen entstehen sollten.



    Der Startschuss fiel im Mai 2016, als ich mit einer Spielerei begann, das Drehgestell des Fau zu konstruieren. Des weiteren wollte ich wissen, was in der Additiven Fertigung zu diesem Zeitpunkt möglich war. Der erste Druck wurde bestellt:

    In der folgenden Zeit wurde das Drehgestell verfeinert und erneut gedruckt:

    Es musste nun die Entscheidung getroffen werden, wie es mit der Konstruktion weitergeht. Ich habe mich für einzelne Komponenten entschieden und somit die Seitenklappen konstruiert und gedruckt:

    Die Oberfläche hat mir sehr zugesagt, da sie schon sehr fein war. Leider lässt sich aber aufgrund der mitgedruckten Dokumentenbox das Teil nicht sonderlich gut schleifen. Dies führte dazu, das ich an vielen Stellen an dem Modell Verzapfungen in die Konstruktion einbrachte.


    Es folgten die Konstruktion und der erste Druck der Schuttwanne. In Version 1 (ohne Bilder) hatte die Wanne noch keine Seitenklappen angebracht und ich hatte auch noch keine Ahnung wie ich diese befestigen sollte. In der darauf folgenden Version 2 habe ich die Seitenklappen direkt mit an die Wanne gedruckt:

    Auch das Untergestell nahm Formen an und stellt sich heute folgend dar:

    Grundierte Version 2:

    Was sich im ersten Moment als bequem darstellte, brachte mich spätestens beim Schleifen und Grundieren ins straucheln. Die Oberfläche der Gedruckten Teile ist aufgrund des Stützmaterials wesentlich rauer. Das bedeutete also, experimentieren wieviel Details möglich sind und wie sich die Oberfläche der Teile dazu gestaltet.

    Für die Version 3 des Modells wurden die Seitenklappen weiterhin mit angedruckt und gleichzeitig noch Griffstangen. Leider sollten diese nicht lange halten und brachen schon beim waschen der Teile vor dem Grundieren ab.

    Weiterhin wurde für die Version 3 das Bühnengeländer erstmals entworfen und gedruckt, sowie die Peilstangen. Die Bohrungen hatte ich schon von Beginn der Konstruktion des Untergestells vorgesehen.

    Für die Version 4 habe ich die Seitenklappen separat gedruckt. Die Haltestangen, die Öffnungshebel für die Seitenklappen und die Peilstangen wurden aus Messing gedruckt. Die Schutzhaube über den Plattform wurde verfeinert und in der Druckausrichtung optimiert. Die Mechanismen zum öffnen der Klappen wurde auch dargestellt.

    Da ich so wenig wie möglich kleben möchte an dem Modell, habe ich mich zu einer "Einklips-Montage" der Seitenklappen entschieden. Die Klappen bekamen auf der Rückseiten eine weitere Ebene mit 0,2mm Aufmaß.

    Um die bestmögliche Oberfläche zu erhalten, wurden die Klappen alle gleich ausgerichtet und in einem Trägerrahmen zusammengefasst. Mit kleinen Verbindungsstegen mit einer Stärke von 0,3mm werden die Klappen sicher gehalten.


    Die gesamte Bauteilübersicht stellt sich wie folgt dar:

    Die Wanne mit Seitenklappe zum Einklipsen und Verzapfter Dokubox:

    Die Stange zum öffnen der Klappen wird mit einem Federstahldraht in 0,5mm dargestellt. Die Bohrungen für den Draht sind in 0,6mm gedruckt.

    Die Montage der in Messing gedruckten Teile verlief Problemlos. Austrennen aus dem Rahmen, entgraten und in die vorgesehenen Bohrungen stecken und verkleben. Die Materialstärke beträgt hier 0,8mm damit es druckbar bleibt.

    Nach dem Grundieren lassen sich Unterschiede und Details leichter wahrnehmen:

    Version 3:

    Version 4:


    Der aktuellste Aufbau, montiert auf einem Untergestell der Version 3 im Vergleich:


    ein bisher noch offenes Thema war die Beschriftung. Ein A4-Bogen reicht für ca. 50 Fahrzeuge und kostet 22€. Hier das Ergebnis:

    Ich habe auch noch einmal mit der Gelben Farbe experimentiert.

    RAL 1023

    RAL 1006

    Da meine Beiden Gmf 4/4 von BEMO dem RAL 1006 ähnlicher sehen, werden die zukünftigen Fahrzeuge auch so lackiert.

    Weitere Veränderungen folgen...

    Beste Grüße

    Fabian

  • Hallo Fabian,

    danke fürs nachreichen der Antworten. Sehr Interessant!

    Gruas, Peter

    lieber Gruss,

    Peter


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  • Hallo Fabian,

    Vielen Dank für die ausführlichen Auseinandersetzungen und Bilder,

    Unvorstellbahr was du da geschaffst hast, sehr gut durchdacht und Professionell umgesetzt!

    Die Wagen habe ich auch schon in wirklichkeit anschauen dürfen, aber nicht halbwegs erahnt welche Entwicklungsarbeit dahintersteckt!

    Sehr schöne und ausgereifte Wagen die sich sehr unauffallend zwischen Bemo Modelle machen, und ein schon lange fehlendes Modell.

    Bin gespannt wie das alles weitergeht,

    Grüsse, Michiel

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Hallo Fabian

    Grosses Kompliment zur zeitgemässen technischen Umsetzung dieses heute wichtigen Modells.

    Dann kannst Du ja bald den Albula-Sprinter nachbilden.

    Beste Grüsse

    Der Federpuffer

  • Hallo Fabian,

    super schöner Baubericht, ich weiß wie viel Hirnschmalz in ein solches Projekt gehen kann.:respekt:

    Hast du beruflich auch mit 3-D Programmen zu tun und welchen Drucker verwendest du oder lässt du (wenn ja, wo) drucken?

    Gruass, Peter

    lieber Gruss,

    Peter


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  • Hallo Fabian

    Besten Dank für die lückenlose Darstellung der Entstehung dieses Modells.

    Ich war von 1991 bis 1993 beim Bau des Vereinstunnels dabei und habe diese Wagen damals natürlich fast täglich gesehen und ich finde es schade, dass Bemo diese bis heute nicht realisiert hat.

    Vor etwa 10 Jahren habe ich mir dann 3 Wagen selbst gebaut, aus Polystyrolplatten und Profilen unter Zuhilfenahme von irgendwelchen Bemo - Drehgestellen. Meine kommen in der Detaillierung natürlich nicht an Deine Modelle heran.

    Nun meine Frage : Hast Du allenfalls vor diese Modelle auch zum Verkauf anzubieten ?? Eventuell als fertig Modell oder auch als Bausatz ?

    Ich hätte auf jeden Fall grosses Interesse daran.....

    Gruss

    Manfred

  • Hallo Fabian,

    toller Bericht...er zeigt wieviel Gedanken man sich beim 3D Druck noch machen muß und wieviel experimentiert werden muß ! Das Ergebniss überzeugt absolut - solltest du eine Kleinserie auflegen wollen wäre ich sicher ein Abnehmer :thumbup:

    Viele Grüße Andreas

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die netten Reaktionen. Falls jemand detailreiche Bilder des Untergestells hat, wäre ich dankbar diese zu erhalten.

    mwdb (Michiel):

    gespannt kannst du sein, da kommen noch weitere Fahrzeuge:

    img_2611.jpg

    img_4109.jpg


    Peter H0m:

    Ja, jeden Tag mit verschiedenen Programmen. Drucken lasse ich bei Shapeways.

    Tunnelbohrer (Manfred):

    Nachfrage und Preis sind ja so eine Sache...dazu kommen noch Lizenzgebühren an die RhB und noch mehr. Ich bin mir noch nicht im klaren, wo das endet. Aber sicher ist, dass ich vorerst die Konstruktion und Entwicklung abschließen möchte, bevor ich die Fahrzeuge verkaufen würde. (Keine halben Sachen8))

    Zu Refinanzierungszwecken wird gerade in Bucht ein Entwicklungsmodell angeboten (darf man das hier überhaupt erwähnen?)

    Andreas:

    Ich würde sagen, Hirnschmalz und Gedanken müsste ich mir auch bei konventionellen Produktionsmethoden machen. 3D-Druck ist da flexibler und einfacher in der Handhabung.


    Beste Grüße

    Fabian

  • Hoi Fabian

    Eine Frage zu deinen Messing-Details:

    Meines Wissens ist es möglich, Messing 3D zu drucken mittels Lasersintern. Feine Konturen und saubere Oberflächen sind durch das Verfahren aber beschränkt realisierbar. Wenn ich deine Bilder ansehe, so sind diese Teile definitiv nicht gedruckt und auf jeden Fall nachgearbeitet. Shapeways druckt kein Messing. Das Modell wird dort in Wachs gedruckt, eingebettet, ausgeschmolzen, in Messing gegossen und schlussendlich entformt. Also ein Messing-Gussteil.

    Welches CAD verwendest du persönlich?

    Wie ist das CAD Modell des Fau entstanden? Hast du den Wagen im Original ausgemessen und oder Zeichnung vom Hersteller / RhB erhalten? Wäre eventuell ein Projekt für mich in 0m.

    Gruss

    Fabian

  • Hallo Fabian

    Auch von mir ein herzliches Hallo deine Wagen sehen super aus ich bin immer risen fahn von solchen Bau Zügen und habe schon ziemlich vile bauzüge .

    Wen du Mahl eine kleine Serie machen würdest fürs Forum würde ich sicher 5 Modelle nemen vileicht auch mer die Firma j.müller hat ja die selben Wagen. Bei der RhB im Einsatz .

    Freundliche Grüsse Raphael

  • Ingenieur

    Hallo Fabian,

    entschuldige bitte meine törichte Wortwahl, es ist natürlich ein Gussteil.

    Dennoch ändert es nichts daran, dass dieses Produktionsverfahren für mich zweckdienlich ist und ich so die empfindlichen Stangen und Hebel gegen abbrechen schützen kann.

    "Welches CAD verwendest du persönlich?"

    -Ich arbeite mit SolidWorks 2016 und Inventor '16.

    "Wie ist das CAD Modell des Fau entstanden? Hast du den Wagen im Original ausgemessen und oder Zeichnung vom Hersteller / RhB erhalten?"

    -Es wurden drei Zeichnungen von RhB gekauft. Für das Untergestell hatte man allerdings zuviel verlangt, sodass ich auf diese Zeichnung verzichtet habe. Dem entsprechend fehlen diese Details an dem Fahrzeug. Ausgemessen habe ich nichts am Vorbildfahrzeug. Zur Konstruktion habe ich mir die Zeichnungen teilweise in DXF umgewandelt oder als extra Skizzenebene in den Raum gelegt.


    Gruss

    Fabian