Spur 0 und H0m vom Bodensee

  • Grüezi mitenand
    Allmählich auf die 60 zugehend darf ich auf 50 Jahre intensive Eisenbahnbegeisterung zurückschauen. Aufgewachsen direkt beim Güterbahnhof St.Gallen hat mich der damals noch spannende Rangierbetrieb mit auf- und abspringenden Rangierarbeitern, Bremsschuhe vor rollende Wagengruppen legen mit Augenmass, das ab und zu auch daneben ging usw. umgehend gepackt und, wie gesagt, nie mehr losgelassen.
    Folgerichtig erhielt ich dann die erste Märklin-Eisenbahn, und in meinen Ferien ging ich während den Ferien in der Firma HAG, damals noch in St.Gallen situiert, arbeiten. Nicht wegen dem Geld, sondern wegen der Möglichkeit, günstig Ausschussteile zu bekommen, aus welchen ich dann meine ersten Modelle bastelte.
    Die Spur H0 blieb mir 30 Jahre lang treu, um danach zur Spur 0 zu wechseln. Die Faszination des vorbildgetreuen Selbstbaus (mehrere Eigenbaumodelle u.a. die Landilok, die Ae 8/14 11801, der Jurapfeil, daher mein Pseudonym, die Ae 6/6, die Ae 4/6, die Ae 4/8, Ae 3/6', BLS Be 5/7, Ce 4/6 u.v.m. wurden in der Loki portraitiert), das Gewicht der Züge und die Kraft der Loks sind einfach unwiderstehlich. Damit die Fahrzeuge nicht nur rumstehen, haben 9 Kollegen, darunter auch mein Sohn Marcel, und ich eine grosse Anlage in Rorschach bauen können (http://www.mbc-rorschach.ch). Fast 1000 Meter gesamte Schienenlänge, über 150 Weichen, 4 Bahnhöfe und 3 Schattenbahnhöfe, bis 8 Meter lange Züge und dann noch im Massstab 1:45 sind Zahlen, die sich beim besten Willen zuhause nicht realisieren lassen...
    Nachdem nun unsere 3 Kinder ausgeflogen sind, hat es Platz gegeben für ein Projekt zuhause, aber "nur noch" in H0m. Thema ist Disentis (Übergangsbahnhof RhB und FO) und die Albula-Linie, Epoche der 60er und 70er Jahre. Fokus ist der SPS-gesicherte, halbautomatische Betrieb (wie übrigens auch die Spur 0-Anlage) und etwas weniger die Landschaftgestaltung. Solche Arbeiten spare ich mir auf die nicht mehr allzu ferne Pensionierung auf. Denn im Moment füllt mich meine überaus motivierende Aufgabe als Energie- und Umweltbeauftragter der Stadt St.Gallen mehr als aus. Man möge mir darum verzeihen, wenn ich vorläufig noch nicht so intensiv mit dem Einstellen von Bildern im Forum mitmache. Aber aufmerksam lesen, kommentieren oder unterstützen mache ich gerne.
    Bis bald also, ich freue mich für und bedanke mich über die kameradschaftliche Aufnahme in diesem Forum.
    Harry Künzle

  • Hallo Harry,

    herzlich Willkommen hier im Forum!

    Material zum Appetit holen gibt es hier genügend!
    Und so wie es aussieht, bringst du ja schon eine ganze Menge an Erfahrung mit!

    Schöne Grüße, Peter

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hallo Harry

    Herzlich willkommen! - und Eigenbaumodelle in 0 ist schon etwas ganz Spezielles! Ich bin selber noch in der Planung einer H0m Anlage und finde Disentis sehr interessant. Lass uns trotz knapper Zeit hin und wieder wissen wie es bei Dir vorwärts geht und wie Du den halbautomatischen Betrieb entwirfst!

    Anlage H0m "Rhaetian Flyer" - Proto-Freelance RhB, FO "Vom Oberalp bis Tirano". Testanlage, Aufstellbahnhof, Wendel nach Musteria fertiggestellt, Fahrbetrieb. Nächste Etappe: Bau von "Musteria" = Disentis + Freelance Elemente.

  • Ein Lebenszeichen vom Bodensee...

    Wie ich bereits mitgeteilt habe, bin ich an der Realisierung des Themas Übergangsbahnhof Disentis in H0m. Dies bedeutete eine RhB-Strecke mit abschliessender Kehrschleife und Schattenbahnhof (Bergün) für 14 Züge und eine FO-Strecke ebenfalls mit Kehrschleife und Schattenbahnhof (Sedrun) für 8 Züge - wenn da nicht eine FO-Eigenheit in die Quere gekommen wäre...

    Für die FO-Profis wohl selbstverständlich, für mich als Greenhorn war es ein "Schreckmoment", als ich bei der Planung und den Recherchen realisierte, dass die asymmetrischen FO-Fahrzeuge in Disentis immer gleich stehen (Gepäckabteil der HGe 4/4' sowie die Triebwagen der Pendelzüge befinden sich immer gegen Osten). Denn im Gegensatz zur RhB haben die FO-Fahrzeuge meines Wissens nirgends eine betriebliche Gelegenheit, wo sie abgedreht werden. Mit einer reinen Kehrschleife wäre der Modellbetrieb somit nicht mehr vorbildgetreu. Was tun?

    Ein vollwertiger Kopfbahnhof, um die Lokomotiven manuell umzusetzen, kam aus Platzgründen nicht infrage. Darum erweiterte ich den Schattenbahnhof Sedrun mit einem Umsetzgleis (auf beiligendem Schema Gl0 und GlA) und einer Schrägverbindung zwischen den Weichen W7/11 und W11/7. Gesteuert werden die Abläufe per SPS und den Reedkontakten A und B sowie mit den Lichtschranken LS1 bis 3 und zwar so:

    Fährt die mit Magnet ausgerüstete Lok über den Reedkontakt A, denn prüft das SPS, ob Wagen angehängt sind bzw. ob gleichzeitig LS1 unterbrochen ist. Wenn ja, dann fährt der Zug auf Gl0 bis Reedkontakt B, hält, stösst kurz zurück, um die Kadeekupplung über dem Entkupplungsmagneten zu lösen, dann wieder vorwärts bis zur LS3, fährt via GlA zurück bis LS1 und fährt wieder vorwärts auf den stehenden Zug, schiebt diesen weiter über die Schrägverbindung, bis der führende Wagen LS3 unterbricht, um dann wieder vorwärts ins freie Schattenbahnhofgleis zu fahren.

    Handelt es sich um eine (gemäss Vorbild bei der Fahrt nach Sedrun immer geschobene) Pendelkomposition (aktivierter Reedkontakt A ohne gleichzeitigem Unterbruch von LS1), dann fährt der Zug analog, jedoch ohne Umsetzen über die Schrägverbindung und danach ins freie Schattenbahnhofgleis.

    Wofür dann noch die Kehrschleife? Die benötige ich für die Dampflokomotiven, die auf der FO - im Gegensatz zu den übrigen Loks - abgedreht werden müssen. Da die Dampfloks kein Magnet besitzen, wird Reedkontakt A auch nicht aktiviert, worauf keine Umsetzung und keine Fahrt über die Schrägverbindung stattfinden, sondern eine ganz normale Kehrschleifenfahrt. Kompliziert, aber immer wieder faszinierend anzusehen, wie die Lökelchen von unsichtbarer Hand gesteuert ihre unterirdischen Rangierarbeiten erledigen...

    Bis zum nächsten Lebenszeichen vom Bodensee, vielleicht dann mit einem Filmchen

    Jurapfeil

  • Wenn die Dampflok durch die Kehrschleife fährt, drehen sich aber die angehängten Wagen mit. Die müsste eigentlich ohne Wagen durch die Kehrschleife und im Anschluss sich wieder an das andere Zugsende setzen.

  • Hallo Bemofahrer

    Hoppla, habe nicht damit gerechnet, dass sich jemand noch tiefer ins Thema reindenkt.

    Bei den Güterwagen, die auch Umläufe auf der RhB haben, und bei den symmetrischen Personenwagen merkt man das nicht, bei den asymmetrischen Personen- und Gepäckwagen bin ich wohl etwas zu grosszügig...

    Nun, da diese Ungereimtheit entlarvt wurde, werde ich beim nächsten Programmupdate auch die Dampflok abkuppeln, alleine durch die ganze Kehrschleife und das anschliessende Umsetzgleis fahren lassen, wonach sie in Vorwartsrichtung angekuppelt den Zug retour über die Schrägverbindung zurückstösst, um nachher ins freie Gleis zu fahren. Die HG 3/4 wird's freuen, noch mehr Auslauf zu erhalten!

    Vielen Dank und Gruss vom Bodensee

    Jurapfeil

  • Hallo Jurapfeil,

    schön wie du dies alles gelöst hast!

    Auf dein Filmchen, bin nicht nur ich sehr gespannt!

    Viel Erfolg beim "Umsetzen" deiner weiteren Pläne,

    Gruß, Peter

    lieber Gruss,

    Peter


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