Hallo allerseits
Ich bin Carlo Ritter und aus Uetikon am See. Geboren und aufgewachsen bin ich in Zürich, dabei hat mich der Bahn- und Modellbahn-Virus schon früh gepackt. Hier ein paar Zeilen zu meiner 'modell-bahnerischen' Geschichte und meinem aktuellen Anlage-Bauprojekt.
- Mein Geburtsjahr 1955 war auch das Baujahr der Ae 6/6 11411 "Zug", es war die grosse Zeit dieser Gotthardlokomotiven! Kein Wunder, hat mich das Eisenbahnfieber schon früh gepackt...
- Mit sieben Jahren durfte ich meinem älteren Halbbruder beim Bau der ersten gemeinsamen Märklin-Anlage helfen. Das war super und als grosser Eisenbahnfan war es schon bald um mich geschehen.
- Als Student bin ich dann in die Spur-N eingestiegen. Als Polyaner interessierte mich vor allem die Software Steuerung von parallelen, unabhängigen Echtzeitprozessen - den Lokomotiven! Damals entwickelte ich eine Software gesteuerte Block-Treiber Hardware, die ich in Modula-2 mit einem ganz frühen 8085er-PC programmierte. Im 'N'-Stamm Kloten haben wir uns damals unter Freunden regelmässig getroffen. Mit dabei waren auch Ruedi Witschi und Markus Vetsch, die heute unter dem Namen ABG in Baugrüsse 0m Schweizer Meterspur-Fahrzeuge in Kleinserie produzieren und vertreiben.
- Mitte der 1980er Jahre wurde ich durch Bemo und Ferro Suisse auf H0m aufmerksam, das war perfekt für mich. Bald habe ich auf H0m gewechselt und seither haben es mir die Schweizer Meterspur Gebirgsbahnen angetan! Mein Fuhrpark umfasst darum auch einige Modelle die bald 30 Jährchen auf dem Buckel haben, aber eigentlich noch neu sind.
- In jener Zeit baute ich ein Diorama 'Davos-Frauenkirch', welches ich später in eine Anlage einfügen wollte. Dies war mein erster konzentrierter Effort in Landschaftsgestaltung, begleitet von einmaligen Ausflügen mit und an die Bündner Bahnen. Leider musste ich das Diorama schon beim nächsten Umzug abbrechen, da es nicht durch die Türe passte und so nicht an einem Stück aus dem Raum zu schaffen war. Uups, das war schon etwas peinlich...
- Die amerikanischen Modellbahner und deren vielfältige Ideen habe ich stets auch interessiert verfolgt, bis heute bin ich z.B. ein treuer Leser des 'Model Railroader'. Auch den 'Continental Modeller' lese ich auf dem iPad stets gerne.
- So um 1992 habe ich mich dann für 20-Jahre vom Modellbahn-Hobby verabschiedet und gänzlich andere Interessen verfolgt. Und hoppla - vieles hat sich in der Zwischenzeit entwickelt und verändert. Im Herbst 2012 hat mich der Virus dann wieder gepackt und seitdem bin ich voll dabei!
- Unsere Kinder sind jetzt erwachsen, nun habe ich wieder etwas mehr Zeit für das Hobby und bin ich im Aufbau einer H0m Anlage, dem 'Rhaetian Flyer'. Der aktuelle Stand präsentiert sich dabei etwa so:
Rhaetian Flyer - Ziele und Wünsche, meine "givens & druthers":
- Gebirgsbahn in der Schweiz, Meterspur mit Hauptbahncharakter. Die Philosophie nenne ich 'Proto-Freelance' mit Schwerpunkt RhB, aber auch Anschlüsse, Elemente und Rollmaterial von FO, zB und anderen sollen möglich sein. Eine Zahnradstrecke wäre schön.
- Betrieblich sollen interessante Abläufe möglich sein, mit abzweigenden Strecken und vielfältigen Industrieanschlüssen fürs Rangieren. Die landschaftliche Gestaltung und die Gleisandordnungen sollten glaubwürdig bleiben.
- Radius Rmin: 500 mm, sichtbar nur in Ausnahmefällen und in der Wendel besser 600 mm; bei der Kurvenweiche von Peco muss ich mit R innen = 457 mm den Rmin leider einige Male unterschreiten; Steigung: max. 22 %o für Adhäsion.
- Für die Ansteuerung verwende ich DCC mit Rocrail, was mir als 'homo technicus' auch viel Spass macht. Bis dato verwende ich ESU Decoder.
- Gleismaterial: In der 1. Etappe, = noch keine gestalteten Bereiche, habe ich bis jetzt Peco verbaut. Alle Weichen mit Herzstück-Polarisierung. Im 'Vorrat' hat es noch Bemo/Shinohara Weichen und einige Ferro Suisse Weichenbausätze. Betreffs Schienenmaterial im gestalteten Bereich bin ich mir noch nicht ganz schlüssig.
- Den Bau gliedere ich in Etappen (Stages). Somit habe ich immer wieder Abwechslung zwischen Planungs- Bau-, Technik- und Gestaltungs-Tätigkeiten und ich kann auch mal fahren! Dieser Ansatz gibt mir erreichbare Ziele und Erfolgserlebnisse - das ist auch gut für die Motivation.
1. Etappe
- Die erste Etappe spielt sich noch gänzlich im nicht gestalteten Bereich ab. Sie umfasst einen Schattenbahnhof, 2 Wendeln und einen 'Fiddle Yard' Bahnhof der am hinteren Rand meines Werktisches verläuft
- Die beiden Wendeln sind offen, sie führen weiter zur zweiten und weiteren Etappen, die landschaftlich gestaltete Bereiche umfassen werden.
- Hauptzweck der 1. Etappe ist es Erfahrungen zu sammeln. Ist der Gleisbau fit für einen sicheren Betrieb? Passen die 'Normen'? Funktionieren die Weichenansteuerungen, die Computersteuerung? Die Einsichten und Erfahrungen fliessen dann in die folgenden Etappen ein.
- Die erste Etappe ist gebaut und vollständig verdrahtet.
- Zur Zeit bin ich mitten in den Fahrtests. Da lernt man dann wieder so einiges!
2. und weitere Etappen
- Die zweite Etappe soll baldigst folgen - aber noch gibt es keinen Plan, ausser den beiden Wendel-Anschlüssen.
- Ich glaube, ich sollte mich dafür auch langsam auf ein Gesamt-Konzept einschiessen - aber das gibt es noch nicht und ich fühle ich mich diesbezüglich noch ziemlich unsicher
Rohbau des Schattenbahnhofs:
- 1:1 Ausdrucke, als Schablone für den Holz-Zuschnitt, dann auf das Trassee aufgeklebt
- Zur Planung verwende ich CADrail
- Im Hintergrund ist der Arbeitstisch sichtbar, über den später der 'Fiddle Yard' (Test-)Bahnhof verläuft
Plan-Uebersicht der 1. Etappe:
- Der Gleisplan enthält viele Komplikationen, wie mehrere Kehrschleifen, DKWs, Spitz-auf-Spitz verbaute Weichen, etc. - damit möglichst viel getestet werden kann
- Das Ausgzugsgleis am hinteren Rand des Werktisches kann für Tests mit variabler Steigung eingestellt werden
- 'Trofast' Korpusse von IKEA kommen als Teil des Unterbaus zum Einsatz und bieten flexiblen Stauraum
Die 1. Wendel im Bau:
- Hier noch mit 500 mm, weitere Umdrehungen und andere Wendeln werden aber mit min. 600 mm ausgeführt
- Trasseebretter sind 10 mm Birken-Sperrholz, teilweise aufgedoppelt
- Der Schienenunterbau im nicht gestalteten Bereich ist 3 mm Kork oder 3 mm Selitac Kunststoff-Schaum
Offener Einbau der Steuerung:
- CAN-bus Komponenten von GCA stellen die Verbindung mit Rocrail her
- im nicht gestalteten Bereich darf man die Drähte noch sehen
Weichensteuerung mit Servo:
- alle Weichen werden per Servo via Rocrail und einen 'home-brew' Arduino gesteuert
- die Prints sind mit fritzing entworfen, produziert und dokumentiert, das geht mit dieser kostenfrei benützbaren SW recht einfach
- im nicht gestalteten Bereich geht das alles noch problemlos in Ueberflurmontage
- für der Weiche rechts verläuft der Stelldraht in der knapp erkennbaren Rille
1. Etappe, Stand heute:
- das offene Ende der Wendel 1 ist in Bildmitte zu sehen
- ganz hinten an der Wand, beim Lampenständer, das offene Ende der Wendel 2
- beide Wendeln werden noch ein paar Umdrehungen höher gehen - zur zweiten Etappe, welche noch zu planen ist
1. Etappe in Rocrail Darstellung:
- oben ist der Schattenbahnhof (Zairun) mit je drei Aufstellblöcken in beiden Richtungen, plus 3 Stumpfgleise und 'Lok-Parking' (Za14)
- unten ist der über den Werktisch führende, aber nicht gestaltete, Rangier- und Test-Bahnhof ersichtlich (iBench)
- etwas mehr zu meinen Rocrail Aktivitäten ist hier zu sehen
Und zu guter Letzt ein Schnappschuss von heute:
- da sind gerade ein paar Fahrzeuge in der 'Werkstatt'
- sie werden nach und nach auf Kadee umgerüstet; mir gefällt das sanfte Einkuppeln und die Rangiermöglichkeiten mit dieser Kupplung
- die Achsen werden mit Lötdraht umwickelt, das gibt ein bisschen mehr Gewicht, weit unten in der 'ungefederten' Masse
- ob's was bringt, das weiss ich aber auch (noch) nicht
Ich freue mich auf einen regen Austausch und grüsse alle herzlich!