0m Silo-Container in 1:45

  • Hallo Zusammen

    Ich habe mir letztens einen Spur 0m Wagen von Bemo gekauft. Das erste Modell in Spur 0m! Von dem detailreichen Wagen bin ich sehr begeistert. Es gibt nichts daran auszusetzen.
    Für mich als Maschinenbaustudent ist ein Wagen gerade noch erschwinglich. Jedoch eigene Projekte zu verwirklichen ist ein Traum. Da mir das moderne Rollmaterial gut gefällt und viele Modellbahnhersteller diese noch nicht produzieren, starte ich erste Versuche mit Eigenbauten in Spur 0m. Mein Vorhaben ist ein Sbk-v in Messing zu bauen. Zuerst mache ich aber ein Prototyp aus Karton.

    Habt ihr mir gute Tipps und Tricks zum Eigenbau?

    Herzliche Grüsse
    Fabian

  • Hallo Fabian

    Du willst also neu in 0m Modelle bauen. Hast du schon Erfahrungen gemacht mit Rollmaterialbau?
    Messing solltest du sicher löten und wie ist deine Erfahrung damit? Dieses Fahrgestell ist nicht gerade einfach zum bauen. Mit was willst du löten.
    Überlegungen zum Bau eines Modell:
    Ich würde mich nach MS Profilen umsehen. Die aber im richtigen Winkel zu schneiden wäre die nächste Hürde.
    Zum Fahrgestell. Was ist kaufbar und was muss du selber machen.
    Dann die Bremseinrichtung. Willst du da Guss oder selbst gemachte Drehteile nehmen?

    Du siehst so einfach haben wir nicht gute Tipps für dich.

    Hier ist ein Selbstbau Version in IIm zu sehen. Vielleicht hilft dir das ein bisschen beim Planen.

    Griessli Tomi

  • Hallo Tomi

    Erfahrungen im Löten mit Messing habe ich nicht. Lediglich Elektronik. Was jedoch das Fertigen von Einzelteilen anbelangt, habe ich keine Schwierigkeiten, da ich eine Lehre als Polymechaniker absolvierte. Ich habe auch Kontakte, wo ich die nötigen Teile mit Fräs- und Drehmaschinen herstellen kann. Im Notfall würde ich für kleine Anbauteile auf einen 3D-Drucker ausweichen.
    Sicherlich werde ich runde Teile selber drehen auf meinem kleinen Tischdrehbank.
    Das grösste Problem sehe ich auch in den Drehgestellen. Gibt es ein Anbieter, der fertige Drehgestelle anbietet inklusiv Achsen? Diese sollten aber mit Kugellager ausgerüstet sein.
    Ich denke, es würde sich lohnen, zuerst ein komplettes Modell aus dem 3D-Drucker zu machen und anschliessend in Messing zu realisieren. So wäre auch das Problem mit dem Drehgestell gelöst.
    Zusätzlich habe ich keine Mühe, das CAD-Programm NX zu bedienen, 3D Modelle und 2D Zeichnungen zu erstellen.

    Herzliche Grüsse
    Fabian

  • Hallo Fabian


    Gibt es ein Anbieter, der fertige Drehgestelle anbietet inklusiv Achsen? Diese sollten aber mit Kugellager ausgerüstet sein.

    Dass weiss ich nicht.
    Du kannst aber aus 3D Druck Urmodelle zum giessen machen. Da kann ich dir aber nicht weiterhelfen, denn mein Modellbau besteht meistens aus Bausätzen zusammen löten und nicht aus ganz eigenen Konstruktionen.

    Gruss Tomi

  • Hier eine grobe Konstruktion des Sbk-v im CAD.
    Mir fehlen leider detaillierte Bilder oder Zeichnungen, mit denen man das Bremsgestänge und die Drehgestelle nach messen kann. Das Internet bietet dabei keine grosse Hilfe. Ich muss wohl einen Besuch bei der RhB machen und einen Wagen vermessen.
    In den nächsten Tagen werde ich nun ein Prototypen mit dem 3D Drucker herstellen.

  • Hallo Fabian
    Mann kann bei der RhB fast alles kaufen, auch Fahrzeugpläne.
    Ich empfele dir zuerst das Original anzuschauen und danach dich auf eine Serie festzulegen.
    Eventuell könnte ich dir behilflich sein.
    Gruss vom Original
    Willy

    "Das isch ünscheri Bahn,die hem mir gebue"
    Dialektaussage eines alten Prättigauers im Zusammenhang mit dem Bau der Landquart-Davos Bahn

  • Hallo Zusammen

    An Marco:
    Ich habe selbstverständlich einen Bemo-Wagen zur Hand. In H0 sind die Details schwer abzuschätzen, vorallem die stark vereinfachten Drehgestelle.

    An Willy:
    Ich habe bei der RhB vor einigen Jahren schon einmal nachgefragt, ob ich Fahrzeug-Zeichnungen erhalten könne. Dies ist natürlich möglich, wenn man das nötige Kleingeld hat... Optimal wäre für mich ein 3D Modell im CAD, so kann man alle Masse direkt dort rauslesen und man bräuchte nicht etliche Ansichten auf Papier. Aber so etwas zu bekommen ist noch viel schwieriger.

    Herzliche Grüsse
    Fabian

  • Hallo Fabian,

    bitte zeige uns auch das fertige Modell - 3D-Druck finde ich spannend

    Grüße
    Sven

    H0m: RhB (+FO), Zeit ca.1985-2003 [Zimo, BiDiB und multiMAUS, RocRail]: "Zwischen Oberalp und Bernina" Bautagebuch und Diskussionen

    H0: DB (+SBB,+ÖBB), Ep.III-V, Steuerung G+R

  • Die ersten Teile aus dem Drucker sind fertig. Jetzt müssen sie nur noch zusammen gebaut werden.
    Damit die Teile sich gut und am richtigen Ort zusammen stecken lassen, habe ich Positionslöcher / Zapfen gemacht und beim Rohr eine gechlitzte Nute.

  • Hallo Fabian,
    faszinierend, was man heutzutage alles aus dem Drucker holen kann. Tolle Leistung, aber mal Hand aufs Herz: Stellt Dich/Euch die Qualität zufrieden? Ohne langwierige Nacharbeit sind da doch kaum schöne Oberflächen hinzubekommen. Die besten 3D-Druck-Ergebnisse, die ich bisher gesehen habe, waren Wachsplots, die dann in Messing gegossen und danach ordentlich bearbeitet worden sind. Bei Drucken, wie hier gezeigt, sieht man doch leider deutlich die Ungenauigkeit des Druckers. Das ist sehr schade, weil so tolle Arbeit geleistet wurde. Aber zum Trost kann man die Zeichnung ja auch in Zukunft noch nutzen, wenn die Drucker noch bessere Ergebnisse erzielen.
    Trotzdem ist es eine tolle Arbeit,
    Marco

  • Hallo Fabian,

    tolle Leistung!
    Aber wie Marco schon sagte, so ohne Nacharbeiten, sprich spachteln und schleifen ist bei 3D-Druck noch nichts zu machen, was aber auch am Herstellungsprozess an sich liegt. Es wird nicht ganz einfach sein, den Trägerrahmen z.B. in den Ecken innen oder in der Verstrebung zum Tankkörper hin, plan zu schleifen...


    Grüße
    Sven

    H0m: RhB (+FO), Zeit ca.1985-2003 [Zimo, BiDiB und multiMAUS, RocRail]: "Zwischen Oberalp und Bernina" Bautagebuch und Diskussionen

    H0: DB (+SBB,+ÖBB), Ep.III-V, Steuerung G+R

  • Was die Oberflächenqualität anbelangt stimme ich euch zu. Diese kann man nicht mit einem anderen Verfahren vergleichen. Für eine bessere Optik muss diese nachbearbeitet werden. Was jedoch die Genauigkeit der Teile anbelangt, lässt sich nichts daran aussetzen. Die Teile passen hervorragend zusammen und die Masse sind in einer kleinen Toleranz. Die ISO-Containeraufnahmen stimmen exakt mit dem des Bemo-Modells überein.
    3D-Drucken ist ein Rapid Prototyping. Mit einfachen Worten: alle Teile auszudrucken hat circa 8h gedauert. Der Drucker läuft von selbst ohne Aufsicht und es braucht sehr wenig Material (extrem geringe Materialkosten von circa 2 Fr). Zudem ist es wahnsinnig schnell im Vergleich. Die Produktion dauert ungefähr einen Arbeitstag und dann habe ich bereits ein ansehnliches Modell in der Hand. Wie der Name schon sagt, es ist ein Modell, Prototyp.
    Ich glaube kaum, dass es ein vergleichbares Verfahren / Herstellungsmethode gibt, in der dieses Modell mit dieser Qualität entsteht.
    Mein Ansprüche an die Oberflächengüte sind wie eure höher. Mit dem Modell kann ich mir nun Gedanken machen, wie ich es in Messing umsetzen kann.

  • Wobei man natürlich bedenken sollte, dass die Oberflächenqualität auch vom verwendeten Drucker bzw. der Druckmethode abhängt.

    So druckt KS Modelleisenbahnen inzwischen Teile für seine Bausätze selber und da kommen die Teile in einer Oberflächengüte, dass man nicht nacharbeiten muss. Ist aber auch ein Flüssigverfahren.

    Am Wochenende bekommme ich einen Om Tmf 2/2 aus einer Kleinstserienproduktion eines Modellbauers, der auch komplett in 3D-Druck bei Shapeways entstanden ist (vom Antrieb und Elektronik abgesehen). Auch dort haben die gedruckten Modelle hervorragende Oberflächen.

    Und vor mir liegen habe ich eine Telefonbude und ein Bahnhofsbrunnen, die im Sinterverfahren bei Dick & Dick gedruckt wurden. Da ist die Oberfläche nicht glatt, sondern leicht rau. Da es sich aber um Betonteile handelt, kommt das dem Vorbild doch relativ nahe.
    In der gleichen Methode wurde 2014 der 10 Tonnen Bockkran als Kleinserie von 22 Stück aufgelegt. Wenn der - obwohl schon in gelb eingefärbt - farblich behandelt und gealtert ist, ist der auch nicht viel schlechter als ein Messingmodell, nur viel günstiger.

  • Hallo,

    Also für den durchschnittlichen Modellbauer, der sein Gut selbst baut, ist das ein mehr als respektables Ergebnis, welches zwar sicherlich nicht die Filigranität eines Großserienmodells in der Regel hat, aber man kann es mit Stolz sein Eigen nennen. Und das ist doch die Hauptsache.
    Sicherlich gibt es auch die puristischen Modellbauer, denen das dann zu unprofessionell erscheint ( aus ihrer Warte heraus vielleicht gerechtfertigt), aber das sollte doch nicht die Mehrheit sein.

    Ergo, von mir Hobbybahner ohne die allergrößten Ansprüche höchsten Respekt.

    Patrick