Bildbericht von Engel-Reisen in Graubünden

  • Moin liebe Forengemeinde,

    heute starteten „Engel-Reisen“ (ein kleiner Insider mit meinem Freund Achim) wieder eine Tour nach und durch Graubünden. Ziel war – wie könnte es in diesem Forum auch anders sein - wieder einmal die Rhätische Bahn.

    Begleitet uns durch den heutigen Anreisetag mit meinem persönlichen Höhepunkt – dazu aber später.

    Los geht es in Bonaduz. Zunächst mit dem Stammnetz-Allegra als S-Bahn nach Tusis:

    Wenig später durchquert eine Ge 6/6 II mit Regio nach Chur mit Glacier Express nach Zermatt das Rapsfeld bei Bonaduz:

    Gefolgt von einem Stammnetzpendel Be 4/4 dem sein Allegra-Design meines Erachtens gut steht:

    Nun wieder nahezu die selbe Stelle, wie zu Beginn der Bilderserie beim Allegra. Hier begegnet uns die Team-Lok mit dem Regio nach St. Moritz:

    Auf dem Weg zum nächsten Fotopunkt ein kurzer unplanmäßiger Zwischenstop für das Sichtungsfoto eines Güterzugs bei der Ausfahrt aus Tiefencastel. Das auch nur, weil wir hier am heutigen Tag erstmals der Jubiläumslok „100 Jahre Chur – Arosa“ begegnen:

    Der nächste Fotohalt war gegenüber der Kirche Mistail fest eingeplant und wurde auch durchgeführt. Hier begegnet und wieder die Ge 6/6 II, die wir aus dem Rapsfeld bereits kennen nun mit einem Regio nach St. Moritz – leider hat hier jemand den schönen Blick mit einer total unschönen Hochspannungsleitung verbaut. ;)

    Unter Verzicht auf die störenden Hochspannungsleitungen, aber auch unter Verzicht auf den guten Blick auf den Zug haben wir als nächstes von Talboden aus den Blick nach oben – dem Motiv „Kirche“ angemessen gewagt. Regio nach Chur mit Werbelok für den (Eis)Hockey Club Davos – dem schweizerischen Meister in seiner Disziplin:

    So langsam stand einer der Höhepunkte des Tages an. Zwar konnten wir aus dem vorliegenden Lokdienst (einer Aufstellung, aus der hervor geht, welche Lok(s) welchen Zug bespannen) erahnen, was uns erwartet, jedoch nicht so ganz genau wann. Also führte uns der Weg rechtzeitig an den hinlänglich bekannten, aber nicht minder reizvollen Aussichtspunkt am Landwasserviadukt. Hier musste als ersteswieder ein Regio erneut Glacier Express – dieses Mal nach St. Moritz – dran glauben. Hier aufgrund der Zuglänge auf dem Viadukt, welches den Schmittener Tobel überspannt:

    Gefolgt von einem Güterzug mit einer Ge 6/6 II auf dem Landwasserviadukt:

    Nachdem ich ja ein grosser Fan der BoBoBo vor Personenzügen bin, ist es umso erfreulicher, dass extra für Engel-Reisen bereits seit einigen Tagen wieder eine Lok diesen Typs vor den Regios am Albula anzutreffen ist – zwei Bilder hatten wir während dieses Beitrags schon gesehen – hier folgt das dritte Bild:

    Und nun zum Höhepunkt des Tages: „Facei“ mit unserem Achim „an Bord“ (nee. Er sitzt nicht in der Lok, sondern klebt an ihr) sollte einen Güterzug bespannen. Und sie kam auch – und noch besser: sie kam in Begleitung. Erneut gibt uns die Jubiläumslok „100 Jahre Chur –Arosa die Ehre“. Der Güterzug an sich ist mit zwei Loks sicher nicht untermotorisiert, aber taugt aufgrund seiner Länge – naja, eher Kürze – sehr für eine Modellumsetzung:

    Da der Fahrplan einen Aufenthalt des Zuges in Filisur auf Gleis 4 erforderlich machen würde, ging es im gestreckten Schweinsgalopp (trotz Engel-Reisen war fliegen keine Option) hoch nach Filisur. Nicht ohne der derzeit einzigen BoBo III im roten Farbkleid die Ehre zu erweisen. Hier die 648 bei der Ausfahrt aus Filisur auf der dortigen Doppelspur:

    Den Abschluss von Tag eins bei Engel-Reisen bildet noch eine Nahaufnahme des fotogenen Güterzugs mit seinen beiden Werbeloks in Filisur in gnadenlosem Gegenlicht:

    Leider habe ich verpennt, die Wagennummern zu notieren. Vielleicht kann diese ja jemand aus dem Forum zur Ergänzung meiner Unterlagen beitragen? Herzlichen Dank vorab.

    Wir werden sehen, was der heutige Tag zwei mit sich bringt… Zumindest besseres Wetter, als morgen. Wird fortgesetzt.

    Herzliche Grüsse

    Michael

  • Hallo Michael,
    danke für die schönen Bilder.
    Da habt ihr wirklich ein paar schöne Motive erwischt. Hoffentlich habe ich im Sommer bei meinen geplanten Kurzausflügen auch so ein Glück mit den eingesetzten Loks. Ich freue mich auf die Fortsetzung und wünsche euch gutes Wetter.

    Viele Grüsse
    Volker

  • Hallo zusammen,

    zunächst einmal vielen Dank für die Blumen und für Volkers „Gute-Wetter-Wünsche“. Das heute schon einmal bestens geklappt, so dass ich mit der Fortsetzung dienen kann.

    Heute haben wir einen Gewaltmarsch hinter uns gebracht: Von Preda über Bergün, Stugl (Dorf!) nach Filisur. Nun sind die Beine schwer. Dennoch gab es wieder ein paar schöne Eindrücke, die ich gerne mit Euch teile.

    Als erstes erklommen wir beim Albula III Viadukt den Hang – nein, wir haben nichts verbotenes gemacht - keine Gleise überquert und weit genug auf der Seite gestanden! Aber für das eine oder andere Motiv muss man ein paar Strapazen auf sich nehmen. Hier quert der Regio-Express nach St. Moritz besagtes Viadukt. Am Start wieder die 648, die uns heute nochmals begegnen wird:

    Der Gegenzug nach Chur war mit der 651 bespannt, die uns zur Zeit talwärts die rote Seite entgegenreckt. Hier bei der Ausfahrt aus der Maliera-Galerie:

    Leider trieb uns die Ungeduld nachdem wir den Davoser BEX (Berninaexpress) an Albula II um Sekunden verpasst haben weiter. Daher verfehlten wir diese beide Sahneschnitten und es reichte nur zum Notschuss. Die beiden alten Damen 605 und 610 gaben sich als LZ die Ehre – hier kurz vor Erreichen der Kreuzungsstation Muot:

    Nach bestimmt mehr als 25 Jahren wollte ich unbedingt wieder einmal die Bergüner Schleifen für Fotozwecke nutzen. Damals fuhren noch die Krokodile regelmäßig mit Güterzügen am Albula. Kurz vor Bergün unterquert der Regio-Express die Sesselbahn nach Darlux:

    Heute lief die 702 vorläufig zum letzten Mal im Albula-Umlauf. Umso erfreulicher, dass sie genau in unser Zeitfenster zur Mittagszeit bei Bergün gepasst hat:

    Talwärts eine Ebene höher dann wieder die 648 auf dem Weg nach Chur. Als legitime Nachfolgerin für die 644 könnte sie gerne auch bei Bemo wieder Einzug ins Sortiment finden. Hier präsentiert sie sich im besten Licht – im Hintergrund Latsch, bekannt aus der frühen Heidi-Verfilmung:

    Im Anschluss an Bergün wagten wir uns erstmals an den zweiten Teil des Bahnerlebnispfades von Bergün nach Filisur. Bei immer noch herrlichem Sonnenschein und entsprechenden Temperaturen war der Anstieg nach Stugl (Dorf!) mit rund 300 Höhenmetern recht beschwerlich. Hier ein Blick ins Tal mit RE nach Chur:

    Stugl selbst ist ein wunderschönes Bündner Bergdorf, daher hier zum Abschluss einmal ein Bild ohne Bahnbezug:

    Was dann folgte war ein elendiglich anstrengender Abstieg von Stugl Dorf über Stugl Station hinab zur Straße und der anschließende Rückweg nach Filisur, der sich zog und zog und zog. Für morgen ist leider Regen vorhergesagt, so dass wir uns die Wanderung entlang des Landwassers (-flusses) nach Wiesen vorgenommen haben. Von dort ist weniger mit Bildern zu rechnen. Einzig die Hoffnung, die BoBo I – Doppeltraktion nochmals zu erwischen besteht. Am Samstag steht leider schon wieder die Rückreise an, nicht ohne nochmals auf die Pirsch zu gehen. Die Wettervorhersagen für das Engadin und das Tessin sind ganz okay. Drückt uns also die Daumen.

    Herzliche Grüsse

    Michael

  • Engel-Reisen dritter Tag oder „Tag der Doppeltraktion im Regen“

    Heute hatte Petrus leider kein Einsehen mit uns. Es regnete mehr oder weniger den ganzen Tag. Also traten die Züge ein wenig in den Hintergrund und wir widmeten uns zunächst einer kleinen Wanderung von Wiesen nach Filisur – zunächst entlang des Landwassers.

    Der Regen hielt mich jedoch nicht davon ab, den Tag mit einem für mich ganz oben auf der Wunschliste platzierten, überfälligen Bahnhofsmotiv zu starten. Dem morgendlichen GmP nach Samedan, planmäßige Abfahrt in Filisur um 6:14 Uhr. Wie gesagt, es regnete in Strömen und ich musste die Kamera auf Äusserste quälen. Hier das Ergebnis:

    Aus dem vorliegenden Lokdienst war zudem ersichtlich, dass der anschliessende Regio-Express nach Chur in Doppeltraktion geführt werden sollte. Also blieb nichts anderes übrig, als dem Regen zu trotzen und eine (für mich seltene) Gelegenheit zu nutzen. Hier die 648 und die 652 in Filisur:

    Eigentliches Objekt der Begierde war die erwartete Doppeltraktion mit den beiden gestern auf Talfahrt erwischten BoBo I. Irgendwann nach 12 Uhr mittags erwartete ich den Güterzug. Irgendwie musste ich mich aber verrechnet haben. Es dauerte und dauerte. Ich wurde nass und nässer und begann erbärmlich zu frieren. Den nachstehenden Güterzug talwärts habe ich allenfalls als Beifang gesehen. Er hat aber zumindest eine ansehnliche Länge, weswegen ich ihn Euch nicht vorenthalten möchte:

    Kurz nach 13 Uhr dann der Regio-Express nach Chur, der mir kein Foto wert war (die Kamera war ohnehin schon recht feucht geworden). Endlich konnte ich in wenige Augenblicke später nach erfolgter Zugkreuzung in Alvaneu den ersehnten Zug erblicken. Dieser war mir dann auch ganze Bilderserie wert, wovon ich Euch zwei Motive zeigen möchte:

    Was tun mit dem angebrochenen Tag? Für den morgigen Tag musste noch die Verpflegung eingekauft werden – Ziel Davos. Vorher nochmals den Lokdienst quergelesen. Ah, die Werbelok „100 Jahre Chur-Arosa“ wird kurz nach 16 Uhr mit Güterzug erwartet. Das sollte doch ein Bild wert sein. Um es kurz zu machen: der regnerische Tag der Doppeltraktion erhielt einen weiteren überraschenden Höhepunkt. Auch dieser Zug war mit zwei Loks bespannt, darunter die mir bis dato in der Sammlung noch fehlende 619 im jüngsten Werbekleid. Wow! Hier der Zug mit Schienentransport kurz vor Davos Platz Höhe des Golfplatzes:

    Bis wir den Bahnhof erreichten, haben die beiden Loks bereits umgesetzt und sich vor den Güterzug nach Samedan oder Chur gesetzt. Auch das war angesichts der wie ich meine attraktiven Kombination nochmals ein Abschlussbild für den heutigen Tag wert:

    Morgen endet unsere Reise mit „Engel-Reisen“. Wir werden nochmals der Sonne folgen und über den Bernina nach Tirano fahren. Mal sehen, was uns dort erwartet… Der Abschluss(bild)bericht wird dann aber voraussichtlich erst am Sonntag folgen.

    Herzliche Grüsse

    Michael

  • Wieder ein schöner Bericht! Alle 3 BoBo-Typen an einem Tag in Doppeltraktion zu erwischen hat schon was, mein Favourit als BoBo I Freund ist natürlich ganz klar, vielleicht erwische ich solch ein Doppel auch mal wieder wenn ich in 6 Wochen dort bin :thumbup: .
    Bisher ist mir ein solches nur einmal untergekommen, vor einem RE allerdings (siehe hier links :) ), was ich dann berg- und talwärts nutzen musste. Jedenfalls hat sich für die Bilder das warten im Regen gelohnt wie ich finde!

    Gruß
    Sebastian

  • Hallo zusammen!

    Besonders spanend ist, dass Du zwei mal den Versuchswagen erwischt hast. Das Modell, welches häufiger umgebaut wurde und aktuell mit grauen, selbstöffnenden Türen durch die Landschaft fährt. Sehr interessant.

    Grüße, Marco

  • Hallo Marco,

    ja, dieser Wagen als Versuchsträger für die Schwenkschiebetüren der späteren EW IV hat es mir auch sehr angetan. Irgendwann hoffe ich den Mut zu haben, mich an einen Umbau zu wagen. Bis dahin sammele ich fleissig Bilder vom Wagen. Die letzten drei Tage lief er mir öfters vor die Kamera...

    Der morgendliche GmP wird wochentags recht häufig mit diesem Exoten gebildet - nur nutzt das ausser in den Sommermonaten wenig, da es meist zu dunkel ist, wenn der Zug in Filisur ist.

    @ all: Morgen kommen die restlichen Bilder u.a. aus Brusio und Pontresina, wo wir heute zum Abschluss waren.

    Herzliche Grüsse

    Michael

  • Gestern war der letzte Tag der Engel in Graubünden. Wie es sich bei Engel-Reisen gehört, war nun auch das Wetter wieder besser.
    Ziel waren Tirano – das klassische Motiv „Madonna di Tirano“ und Brusio. Das Kreisviadukt vom Gegenhang aus.

    Für mich begann der Tag aber ein wenig früher. Nachdem es endlich wieder trocken war wollte ich die beiden Frühzüge etwas oberhalb von Filisur fotografieren. Ich wählte dazu das Viadukt zwischen Bahnhof und Umspannwerk – ich meine das müsste das Val Nova Viadukt sein?

    Aber auch am Samstag war es mit dem Wetter noch ein wenig ein Glücksspiel: Dichte Nabelschwaden waberten immer wieder herauf. Aber als Engelchen muss man auch mal Glückhaben: bei beiden Zügen gab es freie Sicht.
    Zunächst der Allegra als GmP mit zwei Containerwagen:

    Und wenig später der talwärts fahrende RE – gestern noch in Doppeltraktion geführt:

    In Pontresina blieb bis zur Einfahrt des RE nach Pontresina noch Zeit den abgestellten 46er zu fotografieren:

    Schön aufgereiht hier noch BdT des Scuol-Pendels, der Tm und ein Allegra:

    Tja und dann waren wir auch schon in Pontresina, wo das Standardmotiv anstand. Schön, dass der UNESCO-Triebwagen auch am Start war:

    Den zweiten Zug führte wieder ein Allegra an:

    Das Paar vom BEX sonnt sich im Bahnhof:

    Da die Heimreise anstand und wir noch nach Brusio wollten, galt es den Rückweg anzutreten. In Brusio machten wir uns auf den Weg zum Gegenhang, wo wir nach einigen Umwegen dann auch ohne größere Schwierigkeiten ankamen. Den Abschluss der bebilderten Reise bildet also das Kreisviadukt. Einmal mit RE talwärts:

    Und abschließend noch der BEX u.a. wieder mit dem Abe 4/4 51 „UNESCO“:

    Tja, nun sitzen wir wieder in der trüben Heimat und zählen die Tage – nee, in meinem Fall die Monate, ehe es wieder ins geliebte RhB-Land geht.

    Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir teilweise mit Glück, teilweise mit den richtigen Informationen einige interessante Zugkompositionen erwischt haben. Schön waren aber auch die für uns neuen Fotomotive mit Standardzügen. Wandern und fotografieren waren dabei wieder eine erholsame Mischung. Und meine persönliche Fotowolke hat nun auch einen Namen: Ich nenne sie nur noch „Luzifer“ – die teuflische. Hat sie mich doch einige Male beschäftigt. In Brusio hat Luzifer noch ein Einsehen mit uns: Pünktlich zu den Zügen gab sie die Sonne frei.

    Mein ganz besonderer Dank gilt noch den vielen freundlichen Mitarbeitern der RhB. Insbesondere einem Zugteam, dass uns an einer Kreuzungsstelle nach nonverbaler Kommunikation in den Zug einsteigen ließ, ohne dass es ein offizieller Halt war. Das bescherte uns rund eine Stunde, die wir früher nachhause kamen. Toll, diese Flexibilität!

    Herzliche Grüsse

    Michael

  • (ist das eine Bild wirklich die Madonna di Pontresina ?? ;) ;) )

    Hallo Volker,

    Klar, kennst Du den Fotopunkt in Pontresina noch nicht?

    :)

    Dort kommt man hin, wenn man mit dem RE von Pontresina nach Pontresina fährt (Achim hat grade den Fehler in der Bildbeschreibung zum 46er entdeckt).

    Danke für den Hinweis. natürlich Madonna di Tirano, aber das muss ich in diesem Forum voller Ortskundiger nicht sagen...

    Herzliche Grüsse

    Michael