0m Ospizio Bernina

  • Wow Marco!


    Das ist ja nochmal eine ganz andere Ebene des Modellbaus mit all den Details!

    0m hat schon einen ganz eigenen Reiz und du zeigst uns nebst den Modellen auch all die schönen Seiten des Modellbaus in diesem Massstab.


    Bitte Berichte weiter und viel Freude am Bau!

    Grüess, Ciril

  • Hallo Andreas,


    die Brücke ist maßstäbliche 103cm lang und mit Widerlagern sind das in etwa 130cm. Die Höhe variiert ja etwas, je nach Pfeiler, aber an der tiefsten Stelle sind es 17cm bis zur Unterkante der Brücke. In jedem Fall sind es Ausmaße, die einem erst bewusst werden, wenn man die Brücke vor sich stehen sieht.


    Grüße

    Marco

  • Sicher auch spannend vom Gewicht,

    was ich bei der Baugröße und dem Material dann spannend finde ist die Geräuschkulisse wenn der Zug darüber rollt. Das klingt sicher mega cool und hört sich wie im echten Leben an.

    Schönes Projekt und großen Respekt für Umsetzung und Durchhaltevermögen.

    Gruß Christian

  • Liebe Schmalspurfreunde,

    ganz ehrlich, ich habe schon ein klein bisschen ein schlechtes Gewissen. Aber wenn ich mir das Ergebnis anschaue irgendwie auch nicht…

    Aber mal der Reihe nach:

    Ospizio Bernina ist in 0m immer noch im Bau und ein kleines Stück weiter hinten am Lago Bianco liegt diese wunderbar filigrane Blechträgerbrücke, auf der sich die Züge so wunderbar von unten, von oben, von schräg seitlich mit oder ohne dem türkisblaugrauen See fotografieren lassen. Klar, dass über eine Erweiterung der Strecke in diese Richtung gesprochen wurde, die Züge sollen ja auch ein wenig "Auslauf" haben. Und ebenso klar war Marco der richtige Ansprechpartner für diese Erweiterung, er hat schließlich bereits in H0m die Brücke schon einmal gebaut. Und wie es einmal aussehen könnte, das konnte ich ja auch auf meiner H0m Anlage Ospizio Bernina sehen. Eben nur diesmal sollte die Brücke so richtig „gescheit“ umgesetzt werden. Natürlich in 0m.

    Mehr aus Spaß habe ich mit Marco hin- und her diskutiert, wie denn die Brücke am besten zu bauen sei. Es sollte Metall sein, allein schon wegen der Stabilität. Da hatten wir die Idee, den komplizierten Querträger als Messinggussteil anzufertigen – ein Zusammenlöten der unzähligen verschiedenen Profile, noch dazu fast 30 mal, wäre ein hoffnungsloses Unterfangen geworden. Marco zeigte mir dann plötzlich ein paar Tage später eine Konstruktionszeichnung. Und genau hier hätte ich laut Stop sagen müssen… aber es nicht getan. Sorry Marco!

    Wieder ein paar Wochen später war mit Mithilfe eines weiteren Freundes ein 3D Wachsplott geformt, mit dem dann die entsprechenden Abgüsse der Querträger erstellt werden konnten. Damit war für mich eigentlich mal Baupause angesagt, zuerst musste ja noch der Bahnhof Ospizio fertiggestellt werden. Aber nur für mich…

    Wieder einige Monate später, der IC Nebelhorn aus Hamburg kommt im Allgäu an. Es steigt ein gut gelaunter Marco mit einer gut 1m langen Holzkiste aus… Ihr wisst was in der Holzkiste drin war: Der fertig gelötete Brückenträger mit den Brückenwiderlagern im Rohbau. In einem Stück fertig gebaut und fertig grundiert! Einfach der Wahnsinn! Da hatte dieser Wahnsinnsknabe doch einfach in einer Nacht- und Nebelaktion fast die ganze Wildwestbrücke fertig gebaut! Ich war sprachlos. Und bin es eigentlich immer noch. Und bevor ich ihn jetzt über die weiteren Schritte hier weiterschreiben lasse, muss ich eines loswerden: Ein ganz dickes Dankeschön! Marco, es ist unglaublich, was Du da in den letzten Monaten (Jahren) geschaffen hast, ich bewundere mit welcher Akribie und Konsequenz Du Deine Projekte planst, ausführst und zu Ende bringst. Es ist fantastisch einen solchen Modellbaufreund wie Dich zu haben! Gleichzeitig ist diese Brücke wie auch der Bahnhof Ospizio in 0m aber auch ein Ergebnis des Austauschs in diesem Forums, weil ohne dieses Forum wären wir uns nie über den Weg gelaufen und hätten damit nie diese Schnapsidee zu diesem Projekt entwickeln können.

    Danke Marco!

    VG Bertrand

  • Hallo Bertrand,

    Danke für deinen Zwischenbericht, du machst mir den Mund wässrig.

    Hoffe auf baldiges frisches Bildmaterial von deinem und auch dem gemeinsamen Werk von Marcos Arbeit!

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hallo zusammen!

    Viele von Euch nutzen die Zeit ohne große Urlaubsreisen durchaus für die Modellbahn und es kommen hier viele schöne neue Dinge zum Vorschein. Trotzdem heißt es auch Abstand halten und Besuche bei Modellbahnfreunden sind nicht so einfach möglich. Eigentlich war mein Wunsch Euch in dieser Zeit schon ein Bild der fertigen Brücke zu zeigen und diese womöglich in Bauma der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wie allgemein bekannt, kam dann alles anders.

    Die Bauteile sind weitestgehend fertig und müssen nur noch zusammengesetzt werden. Wobei auch auch hier sicher noch das eine oder andere Problem zu lösen ist.

    Wenn also nicht aktiv an der Brücke gebaut wird, so kann ich da doch wenigstens etwas von dem Bau erzählen.

    Die Pfeiler sind im CAD-Programm gezeichnet und dann aus Pappelsperrholz gelasert worden. Ganz ohne Probleme ging es auch hier nicht, denn das gelaserte Material war leider n der Stärke 0.5mm dünner, als versprochen. Dann stimmt die ganze Zeichnung natürlich nicht so richtig. Aber, da kommt eine Schicht Moltofill drauf und deshalb kommt es hier nicht auf Schönheit drauf an. Das Material wurde angepasst und so entstanden die Pfeiler:

    Eine Arbeit, die recht fix vonstatten geht und man hat sehr schnell etwas in der Hand. Das braucht man zwischendurch auch mal als Erfolgserlebnis. Es stellte sich heraus, dass bei dickem Material der Laser leider keinen 90 Grad-Schnitt ausführt, sondern dass die Kanten leicht schräg werden. Ich hatte es so konstruiert, dass der dicke Stein, der die Lager hält, aus Holz besteht. Die Brücke soll steckbar sein und da kommt es dann schon auf ein wenig Genauigkeit an. So habe ich die entsprechenden Holzklötze noch einmal aus Multiplex fräsen lassen. Das war genauer und passte besser mit den Messinglagern.

    Damit die Brücke da auf jeden Fall genug Halt hat, wurde der Klotz verleimt und zusätzlich mit einer Schraube versehen.

    Dann ging es los mit der nötigen Schicht, aus der dann später die Steine geritzt werden. Also wurden diverse Pappstreifen geschnitten und diese mit Heftzwecken auf das Holz gepinnt. In den dann entstehenden Flächen wurde Moltofill aufgebracht und schön glatt aufgebracht. Kurz vor dem Anziehen wird die Oberfläche dann mit Schleifpapier grober Körnung abgetupft und es entsteht eine raue Oberfläche, die dennoch gerade und winklig ist.

    Das ist jetzt eine kleine Fleißarbeit, die sich etwas hinzieht, da man die einzelnen Flächen immer wieder über Nacht trocknen lassen muß. Am Ende zeigt sich dann ein schöne Grundlage, mit der man wunderbar weiterarbeiten kann.

    An den beiden Widerlagern waren früher die Masten angebracht. Heute sind die etwas weiter ausserhalb der Brücke im Gelände. Epochengerecht müssen also die Profile seitlich in das Modell eingebaut werden. Ich habe auf der Rückseite dickes Sperrholz geklebt und das ganze Widerlager dann auf die Fräsbank gespannt. Da der Unterbau absolut winklig ist, ist das problemlos möglich. Mit dem Bohrer konnte ich dann drei Löcher genau nach Koordinaten bohren. Die Wand hat zwar einen Anzug, aber der Pfeiler steht natürlich gerade in der Mauer. Durch das winklige Aufspannen sind die Löcher auch im Anzug absolut winklig. Solche Arbeiten müssen unbedingt jetzt gemacht werden, so lange man die Baugruppen noch einigermaßen bearbeiten kann.

    Zwischenzeitlich wurde die Brücke mit einer Sandstrahlpistole behandelt und die ganzen unsauberen Stellen, die beim Löten unweigerlich entstehen, entsprechend geputzt. Das muß ich hier nicht weiter ausführen: Es hat Stunden gedauert, macht überhaupt keinen Spaß und die Nachbarn waren etwas genervt vom Kompressor. Dann kam die Grundierung auf das Modell. Ich glaube, es war Zeitmangel, so dass ich erst einmal nur ein Drittel der Brücke gesprüht habe. Glück im Unglück: Die oberen und unteren Bleche sind so gut zugänglich, da habe ich mir die aufwendige Bearbeitung mit der Sandstrahlpistole gespart und das Blech nur mit feinem Schleifpapier gesäubert. Toller Effekt - Die Grundierung hält nicht. Warum ich und überhaupt...

    Also die Brücke noch einmal mit der Sand beschossen und im Netz recherchiert, was denn als Grundierung für Metall empfohlen wird. Ich habe eine neue Farbe bestellt und dann einen neuen Anlauf gewagt. Siehe da, es hält. Warum nicht gleich so?

    Die Brücke stand schon so grob als Ganzes da, aber es fehlten noch diverse Knotenbleche. Ich habe jetzt nicht mehr gezählt, aber ich glaube, es wären so um die 1000 Nieten in diese Bleche zu löten gewesen. Da ist schon wieder so ein Punkt, an dem man sich fragt, warum man das Projekt überhaupt angefangen hat. Wie also herstellen? Einfach ein Ätzblech mit angedeuteten Nieten? So wirklich befriedigte mich die Idee nicht, da das deutlich ander ausschaut, als die bereits vorhandenen Nieten, die sich ja auch in unmittelbarer Nachbarschaft befinden würden. Nächste Idee: Kleine Bleche lasern lassen und dann die Nieten einlöten. Kann man machen, aber ist nicht gerade günstig. 1000 Nieten kosten Geld. Am Ende habe ich dann immer noch das Problem, dass ich die entstandenen Knotenbleche noch auf die Brücke auflöten muß und es wäre sehr schön, wenn dabei keine einzige Lötnaht an der Brücke selbst aufgehen würde. Das war mir irgendwie zu heiß. Also schummel ich ein wenig. Es muß ja nicht alles aus Messing gebaut werden.

    Aus einer Messingplatte habe ich die verschiedenen Typen der vorhandenen Knotenbleche gefräst und gebohrt, in die Löcher dann die Nieten eingelötet, alles gesäubert und dann mit Silikon abgegossen. In die Silikonform habe ich dann Resin gegossen und nach einer kurze Wartezeit fast fertige Knotenbleche entformt. Es brauchte ein paar mehr Teile, da nicht immer alle Nieten perfekt abgebildet worden.

    Man kann beim Giessen in die Formen die Dicke nicht exakt bestimmen und so hieß es schleifen, schleifen, schleifen... Am Ende hatte ich dann kleine Knotenbleche mit Nieten, die die selbe Form hatten, die ich bereits benutzt hatte. Nach dem Lackieren sieht ja keiner mehr, dass die nicht aus Messing sind. Mit Sekundenkleber wurden die Teile in die Ecken geklebt und dann später ebenfalls grundiert.

    Springen wir mal zurück zu den ersten Überlegungen mit den Schwellen auf der Brücke. ich wäre froh, wenn es in H0m ein so wundervolles Gleis, wie das von Ferro Suisse in 0m geben würde. Das läßt ja keine Wünsche offen, ist leicht zu verarbeiten und das Wichtigste: Es ist maßstäblich. Aber, genau wie in H0m sind die Schwellen auf der Brücke leider deutlich länger, als im normalen Schotterbett und können nicht aus vorhandenen Produkten entstehen. Also habe ich erst einmal recherchiert, was der Markt an Zubehör im Selbstbaugleis so hergibt und was für Maße ich überhaupt benötige. Neben den längeren Ausmaßen sind die Schwellen auch in etwa doppelt so dick. Hatte ich das eigentlich bei meiner H0m-Brücke berücksichtigt? Nein - na gut, das wird dann irgendwann mal ein weiterer Eintrag in meinem H0m-Brückenbauthread.

    Aus Karton und mit Ferro Suisse-Schwellen habe ich erst einmal ein Probe gemacht, wie das denn so alles wirkt.

    Insgesamt hätte ich die Brücke vorher wohl noch einmal genau ausmessen sollen. An ein paar Stellen können dann die Maße doch nicht so hundertprozentig stimmen, die ich in den Plänen hatte. Ein paar Mal habe ich mir gedacht, es wäre gar nicht schlecht, alles in 3D vorher zu konstruieren. Dann sieht man das Zusammenspiel aller Teile recht gut und würde sich ein paar Probleme ersparen. So gibt es in der ganzen Brücke ein paar Kompromisse, die sich einfach dadurch ergeben, dass die einzelnen Baugruppen dann doch wieder ihre Eigenheiten haben und man Dieses und Jenes etwas anpassen muß. Insgesamt wirkt sie aber mehr als stimmig. Keine Sorge!

    Ich habe also tagelang nachgerechnet, wie viele Schwellen sich auf der Brücke befinden, bzw. wie breit, hoch und lang die denn wohl sind. Schließlich habe ich mich festgelegt dann war nur noch die Frage, wie ich das am besten umsetze. Holzschwellen sollten es ein, weil das am einfachsten zu realisieren schien und ja durchaus auch gängige Praxis ist, wenn man keine fertigen Kunststoffgleise nutzt. Die Schienenstühle stammen von Model Rail. Das sind schöne Teile aus Kunststoff, die in entsprechende Löcher in der Schwelle geklebt werden können. So lassen sich relativ einfach perfekte Schwellen mit individuellen Maßen herstellen.

    Da die Schwellen 5,6mm hoch und 5,8mm breit sein sollten, kann man nicht einfach eine normale Vierkantleiste nehmen. 6x6mm klingt zwar nah dran, sieht aber deutlich wuchtiger aus. Wie kommt man also zu diesem Spezialmaß? Ich habe einen Händler gefunden, der mir ein Lindenholzbrett auf meine Wunschdicke gehobelt hat. Damit hatte ich eine 5,6mm starke Platte, die ich dann zum Fräsen gegeben habe. Die CNC-Maschinne hat dann folgendes daraus gezaubert:

    Es sind übrigens etwa 128 Schwellen, wovon jede Zweite keine Schienenstühle, sondern nur einen Schienennagel zur Befestigung an der Schiene hatte. Es entstanden jeweils etwa 75 Schwellen, perfekt gefräst und gebohrt. Die Schwellen wurden aus der Platte herausgetrennt und etwas ungleichmäßiger gemacht. Das wirkt dann doch etwas vorbildgerechter.

    Danach nahmen sie ein Bad in Holzbeize...

    ... und sahen nach der Trocknung so aus.

    Mit eingeklebten Schienenstühlen wirkt das schon mal richtig gut.

    Probeliegen auf der Brücke. Soweit passt alles, nur die Kunststoffschwellen müssen später etwas unterfüttert werden. Das ist aber gewollt. Lieber etwas Material unterlegen, als die Oberfläche abtragen müssen. Da waren mir zu viele Unbekannte in der Gleichung, so das ich etwas vorsichtiger gerechnet habe.

    Soweit mein kleiner Bericht aus diesem Bauprojekt, welches sich dann doch über insgesamt gute anderthalb Jahre hingezogen hat. Demnächst mehr...

    Grüße,

    Marco

  • Hi Marco

    "kleiner Bericht" nennst du so was...ich krieg die Kinnlade nicht wieder hoch. ^^

    Oh Mann, was für eine Akribie, Durchhaltewillen, Ideenreichtum und was auch immer du hier wieder an den Tag legst...es bleibt einem die Spucke weg.

    Modellbau vom aller, allerfeinsten. Einfach TOP.

    Seeeehr schade, fällt Bauma ins Wasser. Ein Besuch hätte sich nur schon wieder mal gelohnt um euch zu treffen und dieses wundervolle Meisterstück (ist noch untertrieben) zu sehen...

    Ich verteile eigentlich nie "thumbs up", aber hier muss ich einfach. :thumbup:

  • Hallo Marco,

    herzlichen Dank für deinen "kleinen" Bericht!

    Ich finde es einfach unglaublich konsequent wie du diesen Brückenbau mit all seinem Umwegen und Lehrstunden beschreitest.

    Genauso konsequent wie du für uns diesen sehr informativen und für mich auch spannend zu lesenenden Bericht verfasst hast!

    Wunderbare Bilder die die Spannung auf das fertige Bauteil enorm in die Höhe schrauben.

    Die Holzschwellen indieser Farbe sehen sehr gut aus und mit den Schienenstühlen eine saubere Sache.

    Darf ich noch fragen welche Grundierung du nun für die Metallteile verwendest?

    Auch wenn der Weg steinig war, so wünsch ich dir weiterhin ganz viel Spaß beim Bau dieses einmaligen Bauwerkes und gutes Gelingen,

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hallo Marco

    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht! Ich bin schwer beeindruckt vom Aufwand, den du betreibst und deiner Ausdauer; das wird wohl die vorbilnaheste Brücke, die es gibt und überhaupt geben kann.

    Guten Weiterbau und bewundernde Grüsse

    Bernie

    RhB Stammnetz und Bernina, H0m, DCC Lenz, QDecoder, TrainController, Segmentbauweise

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Marco

    Ich staune über die Geduld die Du hast, das wird ein wunderbares Bauwerk!

    Der Guss in Resin finde ich besonders beeindruckend, da hast Du ein gutes Resin erwischt. Auch hier wartet noch einiges an Fummelei auf Dich mit dem Abschleifen der Teile. Da warte ich gespannt auf Deine nächsten Resultate.

    Beste Grüsse und vielen Dank für den spannenden Bericht!

    Tom

  • Hallo Marco,

    das ist wieder ganz großes Modellbaukino was Du da zeigst !

    Ich hatte das Glück, dass ich Teile der Brücke ja schon in Echt bewundern durfte. In Echt ist das noch besser als auf den Fotos ! :thumbup:

    Wir sind alle gespannt wie es weitergeht ...

    Mit freundlichen Grüßen

    Christian

    Schweizer Schmalspurbahnen in 1:87- Anlagen und Dioramen: "Saluti da San Vittore", "GLACIER EXPRESS 1981", "HOTEL OBERALPSEE um 1930"

  • Hallo Marco,


    vielen Dank für deinen ausführlichen Auseinandersetzungen deiner Bau.

    Wirklich Eindrücklich wie nah du ans Vorbild bleibst, das wird ein meisterliche Nachbildung dieser Brücke!

    Schade das man die Fortschritte diesmal nicht in Oktober anschauen kann. Aber da kannst du uns hier auf dem laufenden halten?


    Grüsse, Michiel

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Hallo Marco

    Danke für deinen ausführlichen Bericht zum Bau der Brücke!

    Ein Schritt vorwärts, wieder einer zurück, Richtungswechsel, wieder ein Schritt vorwärts, usw. Du zeigst am Bau dieser Brücke, dass man im Modellbau Ideen, Recherche, Materialkunde und v.a. Probieren braucht, um gangbare Wege zu finden, deren Resultat überzeugt.

    Hoffen wir auf Bauma 2021, und dass wir die Brücke dann im fertigen Zustand bewundern können!

    En Gruess

    Reto

    Lenz V. 3.6, Traincontroller Gold 9.0, SmartHand mobile, HP Quadcore, Berninabahn, Segmentbauweise, Hundeknochenprinzip
    Instagram
    Webseite

  • Hallo zusammen!

    @ Giorgio: Die Brücke (ohne Widerlager) ist etwas über einen Meter lang.

    Alles, was bisher geschrieben wurde, ist um und bei der Stand vor 1,5 Jahren. Nachdem ich den Rohbau zu Bertrand gebracht habe, fehlten unter Anderem noch die Pfeiler. Meine erste Idee war es, analog zu den Innenteilen der Brücke, diese auch in 3D zu zeichnen und dann ebenfalls als Messing-Gussteile herstellen zu lassen. Eine Anfrage bei einem professionellen Dienstleister blieb unbeantwortet, Andere haben abgewunken und ein paar Gussprofis meinten - hmmm, lieber nicht. Das wird bei solch großen Teilen nicht sauber und akkurat genug.

    Beim Gedankenaustausch mit meinem Vater meinte dieser dann: "Komm, wir machen das auch alles selbst und zwar aus Profilen!" Hier wäre dann wieder einmal ein guter Zeitpunkt an dem man "Stop" hätte rufen sollen. Aber irgendwie war auch alles schon zu weit fortgeschritten, als dass es hier dann unter einem gewissen Niveau gegangen wäre. Kurz und schmerzlos: Für die Pfeiler habe ich mit meinem Vater zusammen auch etwas über ein halbes Jahr gebraucht. Die Teile sind anspruchsvoller als die Brücke selbst. Ich will Euch mit Detalis nicht langweilen, daher skizziere ich nur kurz den Ablauf:

    Die Pfeiler wurden gezeichnet und da sich, wie nicht anders zu erwarten, doch der eine oder andere Fehler eingeschlichen hatte, mußte hier und da etwas angeglichen werden und so kam es, dass ich zum Beispiel die mittleren Steinpfeiler gleich dreimal herstellen mußte. Die Stützpfeiler zum Glück nur einmal, aber dafür waren die auch deutlich aufwendiger. In eine gefräste Negativform wurden die H- und U-Profile gelegt und die Pfeiler grob zusammengelötet. In dieser Form hatte ich die Profile an definierten Orten und konnte die Löcher für die Nieten einfach nach Koordinaten anfahren und bohren. Ich hatte das am Computer gezeichnet und die Werte aufgeschrieben. Beim großen Pfeiler sind es über 100 Bohrungen gewesen. Danach wurde der Pfeiler entformt und die Einzelteile wieder auseinandergelötet. In die Löcher habe ich dann die Nieten eingesetzt, analog zu den Brückenelementen eingelötet und von hinter plan gefeilt. Als alles sauber verarbeitet war, kamen die Teile wieder in die Form und wurden erneut zusammengelötet. Diesmal mit den eingelöteten Nieten, die natürlich nicht herausfallen durften. Weiter wurden dann noch diverse Fräs- und Drehteile hergestellt. Als kleinen Überblick, was da so entstanden ist, hier ein paar Bilder:

    Zum Schluß folgte dann ein Bauwochenende mit Bertrand, an dem alle Einzelteile zusammengefügt wurden. Die Brücke wurde in der grauen Grundfarbe lackiert und gealtert, die Pfeiler aufgestellt und an der Brücke fixiert, der Holzweg aufgeklebt und zum Schluß die Schwellen ausgerichtet und festgeklebt. So grob ist jetzt alles fertig. Einzig die Schienennägel für die Zwischenschwellen und die Mastausleger der Oberleitungsmasten fehlen noch. Fertig sieht das ganze Modell dann so aus:

    Insgesamt ein Wahnsinnsprojekt bei dem es vielleicht auch gut war, dass am Anfang nicht klar war, was das für ein Aufwand werden würde. Technisch und farblich ist ein "geiles" Modell herausgekommen. Die Schwellen sind unglaublich toll geworden und die Schiene geht wirklich schnurgerade über die gesamte Brücke. Leider verdeckt das ein wenig die Arbeit des Innenteils. Aber das ist ja das Schöne an der Baugröße 0m, dass die vielen Details dann doch aus unterschiedlichen Perspektiven sichtbar sind. Es gibt viel zu entdecken. Vielleicht in Bauma...


    Grüße,

    Marco