Hirngespinst: Gleiswendelbau ?

  • Hallo zusammen,

    in meinem Kopf schwebt gerade die Vorstellung einer Gleiswendel für ein zukünftiges, größeres, Modul, weshalb ich mal ein paar Gedankenspiele angestellt hab.
    Prinzipielle Frage vorweg:
    - hier gibt es eine rudimentäre Planungshilfe. Kennt das jemand?

    - meine Vorstellungen sind aus Platzgründen leider etwas limitiert. Wären für eine eingleisige, abwärtsführende Wendel (auf einer identischen Wendel sollte es dann bergauf gehen") mit zwei Ebenen 396 mm Gleisradius (R31) denkbar oder sind das zu wenig? Wenn ich pro Ebene 8 cm lichte Höhe (keine Oberleitung, dennoch zu wenig?) überwinden will gäbe das eine Steigung von 3.2 %. Sind das zu viel?

    - ich will das Ding natürlich gerne selbst mit Trapezen "basteln", bin aber auf dieses Angebot gestoßen. Hat da jemand schon mal bestellt bzw. sind die angegebenen Radien tatsächlich denkbar?

    Wäre nett, wenn ein paar Erfahrene ihre Meinung kund tun würden.

    Grüße und Danke,

    Patrick

  • Hallo Patrick

    Wenn du eine schnelle und günstige Methode willst, die du auch jederzeit wieder auseinandernehmen kannst, dann empfehle ich dir die SWAP-Wendel .
    Sie ist wirklich stabil. Du brauchst weniger und günstigeres Material und du musst auch nicht so genau arbeiten, wie's mit Hartholzplatten nötig wäre.
    Meine ist zwar 2-Spurig (obwohl ich erst eine benötige), aber vielleicht kannst du damit was anfangen. Der Radius des Innengleises ist 410 mm.

    Gruss Renato

    Einmal editiert, zuletzt von prius (10. April 2015 um 07:52)

  • Hoi Patrick,
    Habe schon ein mal eingekauft bei die genannte Adresse.
    An sich alles prima, aber frage bitte um 10 mm material statt die 6 mm.
    Ich bemerkte das 6 mm doch etwas zu dünn ist und sich zu viel bewegt...

    Gruss,
    Jos

  • Hallo Patrick,

    ich bin mir ziemlich sicher das Michiel (mwdb) einmal über seine Erfahrungen mit Gleiswendeln mit ähnlichem Radius berichtet hat (nach meiner Erinnerung positiv). Vielleicht einmal danach suchen.
    (falls ich unrecht habe und Du umsonst gesucht hast, schulde ich Dir ein virtuelles :bier: )

    Viele Grüße
    Volker

  • Hallo Patrick,

    der Mindestradius wurde ja schon häufiger hier besprochen. Ich glaube, die Stressfreieste Lösung war 500mm und mehr, bzw. nicht unter 450mm. Kleiner geht sicherlich, die Fahrzeuge von BEMO könne ja bis 330mm, aber ob das bei langen Zügen eine so gute Idee ist, sollte man vorher ausprobieren. Zum Thema Zugkraft gibt es einen schönen Test mit dem Allegra auf der Seite von Ueli Tscharner. Sonst würde ich empfehlen, einfach mal zwei Meter Gleis auf ein Brett zu legen, eine Lok und ein paar Wagen drauf und ein paar Fahrversuche zu machen. Die alten Loks hatten ja noch Haftreifen, da gibt es sicher individuelle Zugkraftunterschiede und es heißt: probieren geht über studieren.

    Viel Erfolg,
    Marco

  • Hallo zusammen,

    danke für die Rückmeldungen.

    @Volker: den Beitrag oder einen ähnlichen habe ich irgendwo schon mal gelesen, allerdings nicht gepinnt und nun ist er meinen Unweiten verschwunden und nicht mehr auzufinden. Falls ich etwas Muse habe und ihn finde, teile ich denk link nochmals hier ;)

    @ Marco: richtig, non scholae sed vitae- also einfach mal ausprobieren werd ich dann, wenn ich mit den Planungen weiter vorangeschritten bin. Leider kann das noch etwas dauern aktuell.

    @ Jos und Renato: danke für den Hinweis, mal schauen ob ich dort was bestelle. Wie gesagt, Eigenbau ist mir lieber. Und die SWAP Platten (heißen hier wohl Wabenplatten) sind gar nicht so einfach zu beschaffen wie es scheint. Vllt finde ich einen Händler hier in der Nähe...

    Danke und ich berichte dann Fortschritte, falls es welche geben sollte.

    X(


    Grüße,

    Patrick

  • Hallo zusammen,

    kurzes update: der Radius von 396 mm ist absolut durchführbar und (hoffentlich auch weiterhin) betriebssicher. Habe Langholzwagen, EW IV, Panoramawagen, Kroko, Ge 6/6 II und Ge 4/4 II auf die Reise geschickt.

    Zum Bau selbst: Ich habe in Anlehnung an Renatos Vorschlag und als Test mal eine Gleiswendel aus Zentraform (Centrafoam)gebaut. Ist ein schaumstoffähnlicher Stoff, ich denke, das sollte man auf dem Bild erkennen. Die Platten sind 5mm dick, ich habe jeweils zwei mit Versatz verklebt. Zu verarbeiten sind sie sehr leicht, da einfach mit Cuttermesser und Eisenlineal geschnitten werden kann.

    Für den Testbetrieb reicht es, werde aber bei der endgültigen Realisation auf Holz umsteigen, das scheint mir doch etwas stabiler und formfester zu sein.

    Aber dennoch für Leichtbauweise und schnellen Auf- und Abbau geeignet!
    PS: die fehlenden Gewindestangen hat der Dieb mitgenommen...

    angezeichnete Trapeze:


    Gleiswendel unfertig:



    So long,

    Patrick