Anlagenvorstellung "Mein Oberried" (Sven Bobrowski) (im Bau)

  • Nach dem ich nun schon seit Monaten aktiver Nutzer dieses Forums bin wird es Zeit mein eigenes Projekt genauer vorzustellen und mit ein paar Fakten zu glänzen.

    Vorbild
    Ein ?echtes? Vorbild hat meine Anlage nicht, auch wenn ich meine Station Oberried nenne. Sie ist aber natürlich an das Vorbild RhB angelehnt und die Landschaft wird durch die Umgebung der
    Alpen bestimmt. Einige Elemente, wie die große Kurven vor der Station sind andern Vorbildsituationen nachempfunden (Stichwort Alp Grüm).

    Anlage
    Die Anlage ist eine klassische L-Form mit den Schenkelmaßen 4,00 und 1,7m mit einer maximalen Tiefe von 90cm. Das Prinzip ist eine einfache, verschlungene Ringstrecke.
    Die Anlage unterteilt sich in zwei Ebenen. Die Ebene 0 ist der 5-gleisige Schattenbahnhof (aufgeteilt in eine 3?er und 2?er Gruppe), Ebene 1 (bei +20cm) ist die höchste Stelle mit der Station Oberried.
    Am vorderen Rand des langen Schenkels schlängelt sich die Strecke den Berg hinauf und ergibt so eine doch lange Paradestrecke. Die Züge benötigen bei Tempo 40 ca. 5 Minuten, um die Anlage einmal komplett abzufahren.

    Die Station ist nach etlichen Planungsideen nun bewusste einfach gehalten. Ich bin eher der Fahr-Typ und nicht der Rangier-Typ, von
    daher ist ein einfacher Durchgangsbahnhof auch vollkommen ausreichend.

    Gebaut habe ich alle Rahmen, die Füße und den anschließenden Rohbau komplett selbst. Zum Einsatz kamen gehobelte Bretter (10x2 cm) und 5x5cm
    Kanthölzer für die Füße. Ursprünglich wollte ich die Landschaft und Trassen dann in Spanten Bauweise errichten, mangels Erfahrung und passenden Werkzeug habe
    ich mich dann doch für die klassische Plattenbauweise entschieden. Einige Stellen auf Ebene 0 unter dem Bahnhof habe ich offen gelassen, da ich dort noch
    von unten im Notfall an alle elektronischen Elemente herankommen kann.

    Sämtliche Trassen habe ich mit Sperrholz oder MBF Platten (6 mm) Unterlagen gebaut. Als Stütze kamen dabei die Reste der gehobelten
    Bretter zum Einsatz, ab 5 cm Höhe wurden diese mit Stuhlwinkeln verschraubt (zusätzlich zum Holzleim). Die Trassen wurden mit einer Breite von 7-8cm angelegt,
    an einigen Stellen musste ich auf Grund des Schattenbahnhofs diese breiter anlegen.

    Die Anlage selbst besteht aus 4 Segmenten (maximal 1,4m lang), die auch komplett trennbar sind. Ich habe es so gebaut, da der Raum eventuell mal anderweitig benötigt wird und die Anlage so transportabel bleibt.
    Natürlich sind die Trennkannten optisch nicht schön, ich kann damit aber gut leben.

    Da sich der Bahnhof am hinteren Ende befindet (ungünstige Greiftiefe), habe ich diesen in 2 Teile aufgeteilt, dann Stützen aus 5x5cm Kantholz gebaut und 2 je 1 cm starke MBF Platten als Grundlage erstellt. Nun kann ich in der Bauphase jederzeit die Platten herunternehmen und auf Stützen für alle notwendigen Arbeiten ablegen. So komme ich bequem an alle Bereiche und kann für die Verkabelung und die Antriebe etc. die Platten auch jederzeit kipppen. Ist alles irgendwann fertig, werde ich diese Platten dann mit den Stützen verschrauben und in die Landschaftsgestaltung integrieren.

    Rollmaterial
    Zum Einsatz soll mal alles kommen, was die RhB in den Epochen IV bis V hergibt. Auch gerne mal neuere oder ältere Modelle. Ich lege mich auch nicht auf bestimmtes Schema fest, sondern lasse alles fahren so wie mir es gefällt. Alle Loks, Trieb- und Steuerwagen sind digitalisiert. Ausgerüstet sind Decoder von Kühn (N25), ESU (LokPilot Micro), Viesmann und (seit einem Tipp) inzwischen ZIMO.
    Alle Loks werden eingemessen und auf realistische Geschwindigkeiten getrimmt. Ich hasse Loks die mit gefühlten 300 km/h über die Anlage rauschen. Gefahren wird mit einem Durchschnittstempo von 40, da macht das Zugucken so richtig Spass. Danke auch nochmal an Marco (12mm), der nicht nur beim Umrüsten eines Steuerwagens half, sondern mir auch immer bei diversen Problemen mit meinen Loks hilft. Und natürlich auch Danke den anderen Boardern hier, die mit Rat und Tat immer zu Stelle sind.


    Gleisbau
    Zum Einsatz kamen zu 90% Flex Gleise von PECO Code 75 H0m Gleis, in einigen Kurven kamen Standard BEMO Gleise aus einer Startpackung zum Einsatz. Verbunden wurden alle mit den PECO Schienenverbindern. Zu trennende Stellen an den Weichen wurden mit den Resten von Tillig TT Iso Verbindern realisiert. Trennstellen an den Schienen für die Rückmelder wurden nachträglich mit Hilfe eines Feintrennschleifers erstellt.

    Alle Weichen stammen von PECO und wurden für den digitalen Einsatz fitgemacht. Großen Wert habe ich auf die Verbesserung der Herzstücke gelegt, damit meine Loks auch alle sauber fahren können.

    Alle Gleise (auch im nicht sichtbaren) Bereich sind auf 5mm Korkmatten verlegt. Im sichtbaren Bereich habe ich diese in ca. 3cm dicke Streifen geschnitten. So kann ich die Kanten gleich als Böschung für den
    Schotter verwenden.

    Segmentübergänge
    An den Übergängen habe ich an den Gleisen die Schwellen entfernt und darunter Modulstücke (Digitalzentrale) verklebt. Auf diese werden dann die Gleise verlötet und anschließend an der Kante das Gleis getrennt.
    Verlegen und Verkleben tue ich immer erst durchgehende Gleise, die Trennung erfolgt immer als letzter Arbeitsschritt.

    Oberleitung
    Zum Einsatz kommt die RhB Oberleitung von Sommerfeldt, natürlich farblich behandelt. Die gesamte Oberleitung ist aber nicht funktionsfähig und an den Segmentübergangsstellen werden die Fahrdrähte nur eingehangen.

    Elektronik
    Die Anlage wird komplett digital betrieben werden. Dazu habe ich sämtliche Zuleitungen für die Digitalspannung mit 2 x 0,75mm² Litze verlegt. An vielen Stellen wurden Verteiler von Märklin eingesetzt, damit die
    Verkabelung nicht zu unübersichtlich wird.
    Da ich für die Rückmeldung viele isolierte Abschnitte benötige, worden an vielen Stellen entsprechende Zuleitungen angebracht (ich löte die Kabel direkt an die Unterseite der Schienen zwischen zwei Schwellen),
    mindestens aber mit einem Abstand von ca. 1m.

    Für das Zubehör wie Weichenantriebe und Signale wurde eine separate Zubehörleitung verlegt und verteilt.

    Digitale Komponenten
    Als Zentrale und einziger Booster dient eine Intellibox Basic von Uhlenbrock. Versorgt wird diese nun, nach diversen schlechten Erfahrungen mit zu hoher Digitalspannung, von einem 12V Hochleistungstrafo,
    ebenfalls von Uhlenbrock.

    An die Zentrale wird zur automatischen Steuerung ein altes Notebook angeschlossen, ich fahre aber gerne auch mal ohne PC. Als Software kommt vor allem RocRail zum Einsatz. Anschaffen möchte ich aber noch iTrain oder TrainController. Im Moment schreckt mich noch der hohe Preis der Software, da ich gerne ein paar Features verwenden will, die nicht in der einfachsten Variante enthalten sind.

    Sämtliche Rückmeldungen (nach etlichen Versuchen und Probekäufen) erfolgen nun über Belegt Melder von LDT (RM-GB-8-N). Zum Einsatz kommen 4 Stück, die untereinander mit S88 Patchkabeln verbunden sind. Den
    Anschluss an die Zentrale übernimmt ein Uhlenbrock S88-LocoNet-Konverter.

    Im Schattenbahnhof sind die PECO Weichenantriebe PL-10W mit dem PL-15 Schaltmodul zum Einsatz. Dieses wurde so verkabelt, das damit die Herzstückpolarisierung erfolgt. Vorbereitet wurde weiterhin eine Rückmeldung für ein Stellpult, welches aber im Moment noch keine Rolle spielt. Die PECO Antriebe werden von einem Schaltdecoder Z1-16N Power angesteuert.

    Im sichtbaren Bereich verwende ich die Flüsterantriebe von mbtronik (WA5 Modul mit dem Mini Servo). Auch hier habe ich ewig gesucht und rumprobiert bis ich mich für diese entschieden habe. Ich habe die Wahl
    nicht bereut, der Antrieb funktioniert wirklich sehr gut.

    Für sämtliche Signale (Schneider) verwende ich Lichtsignaldecoder von qdecoder (Z1-16 Signal DACH). Eventuell tausche ich mal irgendwann die Signale noch gegen die Modelle von microscale.

    Zu guter Letzt (noch in Planung) kommen noch Lichtdecoder für Haus- und Schrankenbeleuchtung dazu.

    Anlagenbau
    Meine Anlage befindet sich noch komplett im Rohbau. Ich lasse mir beim Bau viel Zeit, da ich das Ganze genießen will und noch viele Dinge lernen muss. Vor allem möchte ich auch gerne viele Dinge selbst bauen. Entstanden sind so schon z.B. ein Steinviadukt als Brücke und vor Kurzen ein erstes Tunnelportal mit Röhre und Stützmauern.

    Die Landschaft und die Details am Gleis sollen mit den handelsüblichen Komponenten erstellt (NOCH, Woodland, Langmesser) werden. Als Schotter verwende ich Komponenten von Spurenwelten und Asoa mit dem Standard
    Wasser-Leim-Spüli Gemisch.

    Infos und Berichte
    Seit einiger Zeit betreibe ich ein Blog (http://rhbblog.sven-bobrowski.de ), welches alle Infos, Grundlagen, Bauberichte, Bilder und Videos enthält. Natürlich werde ich auch hier immer wieder Infos und Bilder posten, aber das Blog ist für mich auch ein digitales Notizbuch und wird daher auch intensiver gepflegt.

    Als Anhang findet Ihr einige Bilder des Rohbaus und einiger Elemente, einen Gleisplan und ein Bild der Hausdame Charlie, die mich bei meinen Arbeiten unterstützt.

  • Hallo Sven,

    vielen Dank, dass du uns an deinem Anlagenbau teilhaben lässt. Bin gespannt auf weitere Fortschritte.

    Zitat

    Ich lasse mir beim Bau viel Zeit, da ich das Ganze genießen will und
    noch viele Dinge lernen muss. Vor allem möchte ich auch gerne viele
    Dinge selbst bauen.

    Ja, beim Selbstbau vergeht viel Zeit. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Aber es ist doch schön, wenn man trotzdem auch in kleinen Schritten vorankommt und sich vorstellen kann, wie schön alles einmal aussehen wird.

    Viel Spass beim Weiterbau!

  • Huhu,

    nach dem ich die letzten Wochen(enden) eher mit Feiern und Urlaub verbrachte, verblieb eigentlich nicht viel Zeit fürs Bauen. Aber die wenige Zeit konnte ich nutzen, um ein paar Baustellen fortzuführen oder zu beginnen. Mangels Lieferung meiner Weichenantriebe (ich warte nun schon seit 5 Wochen auf Lieferung) bleibt mir auch nichts weiter übrig, als einige Dinge zu machen/probieren, die ohne Anschaffungen gehen.

    Zuerst baute ich ein neues Portal für meinen ersten Tunneleingang. Die vorigen H0 Maße waren definitiv zu groß für die RhB. Dank eines netten Mitgliedes hier konnte ich nun deutlich realistischere Maße anlegen. Das überarbeitete Portal sieht man im Anhang.

    Parallel baue ich nun ein zweites Portal, welches das Gegenstück zum ersten Portal ist. Als Vorlage dient hier ein Portal vom Zalaint-Felsdurchstich am Landwasser-Viadukt, nur spiegelverkehrt. Entstanden ist es wie üblich mit Papiervorlagen, danach Sperrholz Stücke mit Gips/Motofill Auftrag und Ritzen. Fehlen tut natürlich noch der Fels drumherum, das wird aber Teil des irgendwann mal folgenden Landschaftbaus.

    Des Weiteren habe ich mit der Anlehnung an den kleinen Cruschetta Tunnel ein weiteres Bauwerk in Arbeit, welches einen kurzen Felsdurchstich zeigt. Das Ganze ist noch in Arbeit, ein paar Teile sind aber schon fertig.

    Nach dem ich einige Schotter Hersteller getestet habe, habe ich nun ein längeres Stück mit meinem Favoriten geschottert und bin wirklich zufrieden mit dem Resultat. Ich schotter übrigens alles per Hand und Stück für Stück, auch das frisst also viel Zeit, macht aber wirklich Spass.

    Als letztes Bild übrigens mein "kleiner" Glacier Express. Fehlt nur noch ein 2. Klasse GEX und der Service Wagen (der hoffentlich bald kommt).

    Tunnelportal überarbeitet

    Tunnelportal neu

    Neues Bauwerk

    Schotter

    Mein GEX

    Sven

    P.S. Bilder als URL, ich konnte keine hochladen hier.

  • Die letzten Wochen war zwar eher ruhig, aber auf meiner Baustelle gab es doch ein paar Fortschritte. Gezwungenermaßen (ich warte seit 3 Monaten auf meine Weichenantriebe) bin ich im Moment beim Probieren, aber auch beim Gestalten.

    Da ich den rechten hinteren Bahnhofsbereich nicht ohne Mühe mit der Hand erreichen kann, ist das Ganze ja als herausnehmbare Platte gebaut wurden. Hier habe ich nun angefangen, einige Dinge voranzutreiben. Dazu gehören das Altern der Schwellen (Alt-Braun), der Gleise (Rost), das Schließen von Lücken im Schwellenband und in den Bereichen nach den Weichen (hier müssen beim Verlegen ja teilweise die Schwellen an der Seite beseitigt werden). Anschließend erfolgt noch das Bearbeiten des Geländes um die Gleise mit dem abschließenden Einschottern. Ich mache alles per Hand und Pinsel, das dauert, mach aber eine Menge Spass, wenn man sich Stück für Stück voranarbeitet. Parallel dazu habe ich den ersten des Zwischenbahnsteigs gebaut, alles selbst erstellt.

    Parallel dazu habe ich angefangen, die Pläne für die Oberleitung fertig zu stellen. Ich werde eine Menge Quertragewerke benötigen, also habe ich mir mit Hilfe der Anleitungen und Skizzen von Sommerfeldt eine Löthilfe für den Zusammenbau gebastelt (ein Foto wird noch folgen).

    Mehr Infos und Details gibt es wie immer auf meiner Homepage. Aber wie schon erwähnt bin ich mitten im Rohbau der Anlage, grün ist hier noch nichts.

    Zum Thema Oberleitung hätte ich dann eine Frage (siehe Bild im Anhang):
    ist es eigentlich vorbildlich "falsch", an einen Mast für die Quertragewerke seitlich einen Ausleger zu befestigen? An einigen Stellen komme ich mit der maximalen Breite von ca. 21cm nicht hin, ich würde aber gerne auf eine Reihe von Streckenmasten verzichten (was die alternative Lösung wäre).

    Dank eines anderen Beitrages hier (Problem Schienenverbinder) konnte ich meine Problemkurve auch richten. An einer Stelle sprang manchmal ein Rad meines Triebwagens vom Gleis. Ich habe dann den ganzen Kreis "abgerissen" und komplett neu verlegt. Der Unterschied liegt nun darin, dass ich die Trennstellen für die Schienenverbinder nicht mehr parallel erstelle, sondern mit einem Versatz. Ausgiebige Testfahrten zeigen: ja, nun funktioniert es ohne Probleme. Erstaunlich was man alles noch lernen kann. Und wenn ich schon dabei war habe ich einen Teil gleich noch eine kleine Stützmauer verpasst, um das fallende Gelände besser visualisieren zu können.

    Mein Felsdurchbruch kommt auch langsam voran, die nächsten Teile sind gesägt und warten noch auf das Ritzen der Struktur.

    Gruß,
    Sven

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sven

    Zum Thema Oberleitung hätte ich dann eine Frage (siehe Bild im Anhang):
    ist es eigentlich vorbildlich "falsch", an einen Mast für die Quertragewerke seitlich einen Ausleger zu befestigen? An einigen Stellen komme ich mit der maximalen Breite von ca. 21cm nicht hin, ich würde aber gerne auf eine Reihe von Streckenmasten verzichten (was die alternative Lösung wäre).


    ... bei den SBB ist dies gang und gäbe; ich könnte mir vorstellen, auch bei der RhB - aber da wartest Du besser die Spezialisten ab.

    Gruss
    Giorgio

    i5 QuadCore 4GB RAM / WIN10 Pro 64Bit / TC9.0B3 Gold / 2L-DCC / SpurN
    2x IB2 / 2x IB1 als IB-Control / LocoNet+s88N / Qdecoder / LDT / WA5 / WDECN-TN / MP1

  • Servus,

    vorab: bitte nicht böse sein, ich den Beitrag allgemein verfasst und er ist so auch in einen anderen Forum zu finden :D

    Da ich schon lange nichts mehr geschrieben habe, hier noch ein paar Infos, was so passiert ist:

    • Der Rohbau ist nun zu 95% fertig.
    • Mein erstes Viadukt auf dem _ des L ist abgerissen und befindet sich im Wiederaufbau (es entsprach nicht meinen Vorstellungen).
    • Sämtliche Gleise, Weichen und die zugehörige Elektronik ist verlegt. Ich bin nach wie vor begeistert von den WA5 Antrieben inkl. Servo.
    • Alle wichtigen Decoder und Module sind inzwischen verlegt und verkabelt (Weichen, Signal- und Licht Decoder)
    • Sämtliche Rückmelder sind verkabelt und getestet.
    • Einige Gleise wurden neu verlegt, um die Stabilität beim Fahren zu verbessern.

    So aber nun zum Beitrag selbst:

    Die letzten Tage konnte ich endlich ein wenig mit der Ausgestaltung des rechten Teils der Anlage beginnen. Dieser Bereich wird später nur noch schwer erreichbar sein, wenn alle Segmente aneinander stehen.

    Vom Prinzip her arbeite ich mich von hinten nach vorne durch, so waren nun zuerst die Gestaltung hinter dem Gleis und die Oberleitung dran.

    In der Totale kann man die Arbeiten gut erkennen, die Landschaft wurde endlich mit einer Decke versehen, anschließend gespachtelt und Fundamente für die zukünftigen Häuser angelegt.

    Das Gelände hinter dem Gleis an der Wand wurde von mir soweit fertig gestaltet. Zum Einsatz kamen Styropor, Putzträger aus dem Baumarkt, Papier, Holzleim und eine selbst gemixte Spachtelmasse. Anschließend wurde dann mit Gips und Formen ein paar kleine Felsen gestaltet und diese mit der üblichen Methode gefärbt.

    Für die Vegetation sind ein Grasmaster, Grasfasern von miniNatur - Silhouette und NOCH, Unkraut von miniNatur, Grasmatten von ModelScene und Klumpstreu von Woodland die Hilfsmittel der Wahl.

    Zum Zeitpunkt der Aufnahmen fehlte noch das Finish der Felsen.

    Danach ging es an ein Thema, welches ich lange überlegt und abwog (Kosten), aber mich am Ende für den Selbstbau entschieden habe. Es geht um die Fahrdrähte für die Oberleitung. Nach dem ich mir schon einige Spezial Masten und Konstruktionen baute, nutzte ich die Erfahrung der Bastelei nun auch, um die Fahrdrähte selbst zu bauen.

    Zum Einsatz kommt hier 0,6mm Federstahldraht, der gleichzeitig sehr steif, aber auch biegsam und sehr gut lötbar ist. Für die verschiedenen Längen baue ich mir Formen aus Sperrholz Resten und Nägeln. Dort lege ich die zurecht geschnittenen Drähte ein und verlöte diese. Als prima Hilfsmittel hat sich dabei auch das Sommerfeldt Lötöl entpuppt.

    Die Fahrdrähte werden dann auf die passenden Längen geschnitten (mit Überstand), die Enden des Fahrdrahts unten zu Haken gebogen. So kann ich die Stücken am Ausleger einhängen. Der Führungsdraht oben wird dann auf die Führungen (Isolatoren) oder in die Ösen (moderne Ausführung und Quertragerwerke) gelegt. Der Fahrdraht selbst wird dann mit Löten befestigt, der Führungsdraht oben mit einem Tropen Sekundenkleber fixiert. Danach (oder vor dem Kleben) werden die überlappenden Enden gekappt.

    Das Finish ist dann die Lackierung mit einen dunklen, matten Grauton (Revell Farben).

    Stellprobe und Check der Lage

    Die ersten "Meter" sind geschafft (Farbe ist noch feucht)

    Das ganze Prozedere ist ein extremer Aufwand an Zeit (und Geduld) und man sieht auf den unteren Bildern auch einen ersten kleinen Fehler (Führungsdraht war 1 mm zu kurz und liegt nicht korrekt auf), aber mir gefällt es. Schließlich ist es Selbstbau, da kann man auch mal kleine Fehler machen :lol:

    Mit der Zeit werden die Fahrleitungen auch besser von der Hand gehen, jetzt waren es 4 Stück in drei Tagen inkl. Montage.

    Ein anderes Thema, was mich ebenfalls tagelang beschäftigte und sehr viel Mini Arbeiten erforderte, war die Bahnsteig Beleuchtung. Im rechten Teil des Bahnhofs sind die Masten der Querträger direkt im Mittelbahnsteig verbaut. Ich weiß gar nicht warum ich das so plante, im aber irgendwie gefiel mir die Herausforderung. Zwei der Masten wurden, neben einem weiteren Ausleger für das Gleis 1, noch mit einem Draht Paar versehen, welches an einem Licht Modul angeschlossen ist.

    Da ich nirgendswo die typischen Leuchten der RhB in H0 zu kaufen fand, habe ich mich an den Selbstbau gewagt. Zum Einsatz kamen dabei Platten, Rohre und Profile von Evergreen, als Leuchtmittel dient eine LED von Faller. Der Draht der LED ist dabei oben durch eine Röhre, am Mast direkt geführt bzw. durch ein U-Profil abgedeckt. Am Fuß habe ich improvisieren müssen und mit T-Profilen eine Art "Unterbau" nachgestellt. Nicht ganz professionell, aber das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach trotz allem sehen lassen.

    Zusammenfassend kann ich sagen, die wenigen Fortschritte sind der Mühe wert gewesen. Selbstbau macht immer noch am meisten Spaß ;)

    Gruß,
    Sven

  • Hallo zusammen,

    ich möchte nun auch einmal wieder ein kleines Update posten. Am Besten sagen Bilder natürlich noch immer mehr als Worte, also los gehts.

    Meine Anlage besteht ja, wie geschrieben, aus vier Segmente und zwei davon sind momentan in der Ausgestaltung.
    Für alle Bilder gilt: Work in Progress! Und meine Kamera verzerrt doch immer etwas die Farben, daher habe ich ein paar Bilder mit und ohne Blitz gemacht. Leider ist es im Moment schon generell sehr dunkel, auf 600m Höhe mitten im Wald ist das aber kein Wunder.

    Ich werde auch versuchen, mal was zu den einzelnen Baustellen und Methoden zu schreiben (späääääääääääter).

    Einfahrt Ost in den Bahnhof (ohne Blitz), man erkennt hier gut, dass ich versuche, den Übergang Spätsommer in den Herbst zu treffen.

    Die selbe Einfahrt etwas mehr rausgezoomt. Wir sind hier auf Segment C, und man kann die Siedlung und den östlichen Teil meines Bahnhofs erkennen.

    Das nächste Bild zeigt mehr die Vogelperspektive des Segments. Eine schöne Totale wie ich finde, einmal mit Blitz und einmal ohne Blitz (Farben realistischer).

    Ein Blick auf die kleine Siedlung mit zwei Bauernhöfen. Die Gebäude stammen von Kibri, wurden aber etwas geändert und vor allem mehrfach farblich behandelt. So ganz bekommt man den "Plastik" Look zwar nie weg, ich bin aber ganz zufrieden. Und als zweites Bild meine kleine Kuhweide mit großen Blickfang. Baumbau ist noch nicht meine Stärke ;)

    Ein kleiner Zoom auf den Bahnsteig 1. Wau, auf den Bildern erkennt man jeden kleinen Fehler gnadenlos, der Wegweister steht doch etwas schief. Da müssen die RhB Kollegen noch mal ran.

    Mein Bahnhof ist schon montiert und beleuchtet. Auch hier wieder ein "Fertigmodell", aber dezent gealtert und farblich gepimpt.
    Fehlen noch etliche kleine Details. Und die Fahrleitungen muss ich auch noch löten ;)

    Die nächsten Bilder zeigen den kleinen Hang unter dem Bahnhof hin zur mittleren Strecke.
    Die Oberleitung ist von Sommerfeldt, alle Masten sind per Hand gelötet und bemalt worden. Die Fahrleitung ist ein kompletter Eigenbau (viel viel günstiger als die fertigen Drähte). Auch wenn die Perspektive etwas verzerrt, alle Masten wurde per Hand lotrecht ausgerichtet (hoffe ich doch). Das Bild gibt es wieder mit und ohne Blitz.

    Ab hier folgt nun eine Übersicht über die aktuelle Baustelle. Die Geländegestaltung ist soweit abgeschlossen und nun werden die Details nach und nach erstellt Dazu gehören 3 Durchgänge Begrassung, weitere Begrünung mit allerlei Kleinzeug und Pinzette und die vielen Sachen neben der Strecke. Auch die Oberleitung wird demnächst montiert.

    Werfen wir mal einen Blick nach Norden, da ist das erste Tunnelportal, mitten in den steilen Hang gebaut. Ob es so wirklich realistisch ist, weiß ich nicht, mir gefällt es aber. Wer sich über die Absätze und Lücken im Berg wundert, hier steht ein herausnehmbarer Geländeteil, um im Bedarfsfall an die Einfahrten zum Schattenbahnhof zu kommen. Ich muss den noch besser tarnen.

    Im Hintergrund fällt auch sofort eine Lücke auf, die ich so vorher nicht kalkuliert hatte. Lösungen werden bereits gesucht ;)

    Der Bahnübergang ist natürlich beleuchtet und an die Steuerung gekoppelt. Der Übergang selbst ist noch nicht fertig gestaltet.

    Wenn wir den Blick auf die Spitze des Berges wandern lassen, sehen wir einen Bach, der sich dort in den Berg gefressen hat. Ich hätte gerne den perfekten Übergang zum Hintergrund gehabt, aber man kann nie alles haben.

    Der Bach oben wird mit ordentlichen Getöse in einem Wasserfall den Weg nach unten zu meinen See suchen.
    Der See bekam heute seine erste Schicht "Modell" Wasser. Ich verwende das Wasser von Langmesser, das mit ein wenig Pigment Farbe gepimpt ist.
    Nach einigen Tests bin ich von Klarlack (Geruch), NOCH Wasser und Co. (umständliche Verarbeitung) weg gekommen.

    Ich bin echt begeistert, das Zeug kriecht in jede Ecke und nicht an den Kanten hoch wie andere Materialien. Mit dem Wasser werde ich dann auch nach und nach den Rest der Bäche füllen.

    Aus dem kleinen See selbst geht es dann per weiteren Wasserfall auf die unterste Ebene. Durch das Viadukt führt auch eine kleine, asphaltierte Strasse.

    Ansonsten baue ich hier noch ein paar kleine "Highlights" für mich. Davon auch gerne noch ein paar Bilder.

    Den gesamten Bereich hatte ich übrigens die letzte Monate noch einmal komplett abgerissen und komplett neu gestaltet. Durch ein paar Schwächen im ursprünglichen Gleisplan und einige Baumängel war die Betriebssicherheit einfach nicht gegeben. Auf dem folgenden Bild sieht man auch den ersten Versuch meines Viaduktes, das hake ich aber inzwischen als "1. Lernversuch" ab ;)

    MfG
    Sven