• Hallo Sven,

    Wage dich nur dran, ich hab einfach mal drauflos gebaut. Jedoch war da schon Planung davor. Ich weiss leider nicht genau, was du mit

    Zitat

    Der Zwick hat außerdem in den Einstiegsbereichen zwischen Tür und Dach einen breiteren Rahmen als der EWI, damit ist er im Zugverband sehr gut auszumachen - ich hoffe, das kannst du noch in einer kleine Polystyrolplatte berücksichtigen.

    meinst. Hast du mir da ein Foto?

    Auf das Detail mit den goldenen Türen habe ich von vornherein gedacht, ich möchte eben möglichst wenig Arbeit haben, und so lohnt sich sicherlich der Kauf eines Grundwagens mit goldenen Türen. Der Name Zwick kommt daher, da diese Wagen um 1960 herum auf Untergestellen älterer Wagen aufgebaut wurden (anstelle von Zwick kann man auch Umbauwagen sagen), und sie sind ja aus 2 verschiedenen Teilen zusammengebaut, deshalb Zwick.

  • Hallo Gioacchino,

    zu den Türbereichen ein Bildvergleich B2258 zu B2310 (Ausschnitte aus Bildern von M.Polier [http://www.polier.ch/page/fotos/2000/05.18/pers.htm] ):
    B2258-B2310-Tuerbereich.jpg
    DIe Tür beim Zwick sitzt tiefer als beim EWI (siehe auch Unterkante der Türfenster im Vergleich Unterkante der Abteilfenster), der B2258 hat im Gegensatz zum B2310 auch keine Regenrinne über der Tür.

    Vielen Dank (auch an Martin) für die Erklärung des Begriffs 'Zwick'.

    Grüße
    Sven

    H0m: RhB (+FO), Zeit ca.1985-2003 [Zimo, BiDiB und multiMAUS, RocRail]: "Zwischen Oberalp und Bernina" Bautagebuch und Diskussionen

    H0: DB (+SBB,+ÖBB), Ep.III-V, Steuerung G+R

  • Hallo Martin,

    die mit dem heruntergezogenem Dach über den Einstiegen waren die 'Sanitätswagen' B2211-2216, ebenfalls einmalig ist die 'Tür' in der Seitenwand für Einsätz als Sanitätswagen, im ersten Bild rechts neben dem technische Block zu erkennen.
    Mir ist kein (Serien-)Modell bekannt.

    Grüße
    Sven

    H0m: RhB (+FO), Zeit ca.1985-2003 [Zimo, BiDiB und multiMAUS, RocRail]: "Zwischen Oberalp und Bernina" Bautagebuch und Diskussionen

    H0: DB (+SBB,+ÖBB), Ep.III-V, Steuerung G+R

  • Danke für die Bildervergleiche!

    Ich hoffe, dass die RhB bzw. die nostalgie-Clubs reagieren und den B 2211 von Campocologno holen und ihn als historisches Fahrzeug deklarieren. Das wäre sehr schön, denn ich befürchte dass man leider nur auf Salonzüge und Dampfwagen setzt.

  • Heute möchte ich euch meine beiden Zwick vorstellen.
    Auslöser war der hier vorgestellte Umbau von Gioacchino.

    Urmodell ist der EW1 Stammnetz von Bemo, ein Modell mit goldfarbenen Türen. Ich konnte zwei extrem günstig in der Bucht ergattern.

    Als erstes wird der Wagen in alle Einzelteile zerlegt.

    Der Zwick hat gegenüber dem EW1 eine andere Länge, etwas andere Fensterabstände sowie die Toilette in Fahrzeugmitte.
    Als Vorlagen dienten die Dokus von Finke+Schweers sowie Fotos der Zwick, u.a. schöne Seitenaufnahmen, mein Dank geht an Haribu und Maurizio Polier.
    Für den Umbau habe ich die Fensterbänder komplett herausgetrennt. Ich habe dafür eine Kleinbohrmaschine (Proxxon) mit einem dünnen Kunststoff-Sägeblatt (0,1mm) senkrecht im Bohrständer eingespannt und den Wagenkasten am Sägeblatt entlang geführt; eine Tischkreissäge mit Parallelanschlag würde den gleichen Effekt erzielen.

    Der Wagenkasten des EW1 wird jeweils am linken Einstiegsbereich aufgetrennt; gegenüber dem an Anfang dieses Threads beschriebenen Umbau ergibt sich so nur eine Klebestelle pro Seite für den Wagenkasten, durch die Lage an Einstiegsbereich kann hinter der Trennkannte Kleber zur Verstärkung bleiben.

    Die zwei Seitenteile werden auf die Maße des Zwick gekürzt und wieder zu einem Wagenkasten zusammen geklebt. Als Kleber habe ich Stabilit Express wiederentdeckt. Der 2K-Kleber ist einigermaßen gut portionierbar, klebt gut und ist schleifbar (bzw. mit Messer und Schleifscheibe bearbeitbar). Der Wagenkasten lässt sich in der Längsachse verwinden ohne das die Klebestellen aufbrechen.

    Aus den ausgesägten Fensterbändern werden die einzelnen Fenstern herausgetrennt. Hier wird eine 'normale' Trennscheibe (1,0mm) benutzt, da der Fensterabstand beim Zwick ca. 1mm geringer als beim EW1 ist. Für die genaue Ausrichtung werden die Fenster dann mit der Außenseite auf einem Streifen Tesa-Film positioniert und ausgerichtet, der Tesa-Streifen danach auf den Wagenkasten geklebt. Die Lücken zwischen den Fenster und dem Wagenkasten werden von innen mit Stabilit Express gefüllt, durch das Tesa läuft der Kleber nicht nach außen und erleichtert somit die späteren Bearbeitung der Außenseite.

    Die Stirnseiten des Zwick sind etwas 'dünner' als die des EW1, gut zu sehen am Abstand der Tür zum Wagenende, die Stirnseite ist außerdem schmaler als der Wagenkasten. Um dieses darzustellen wird auch der Dachabschluss stirnseitig abgetrennt, die Stirnwand schmaler geschliffen und der Abschluss wieder bündig aufgeklebt.

    Entsprechend der Länge des Zwick wird das Untergestell gekürzt und die Drehzapfen der Drehgestelle ca. 3mm zur Wagenmitte versetzt, bei der Inneneinrichtung wird zwischen jeder Sitzbank entsprechend des neuen Fensterabstands ein Streifen herausgetrennt. Leider ist der Kunststoff der Inneneinrichtung meiner Wagen sehr spröde und nimmt den Kleber nicht so gut an wie der Wagenkasten, daher bleibt die Inneneinrichtung unterseitig mit Tesa-Film verstärkt.
    Das Dach wird ebenfalls gekürzt, die Löcher der Dachlüfter werden mit Stabilit geschlossen.

    In den Türbereichen wird jeweils oben ein 1mm starkes Polystyrolplättchen geklebt, da die Türen beim Zwick tiefer als beim EW1 sitzen.
    Die entstandenen groben Spalten des Wagenkastens werden zunächst mit Spachtelmasse geschlossen und nach ausreichender Trocknung geschliffen. Insgesamt wurde dreimal gespachtelt, um eine nicht zu dicke Spachtelschicht pro Durchgang zu erhalten, auf der anderen Seite aber eine glatte Oberfläche zu erhalten. Geschliffen wurde zu erst mit Schleifpapier Körnung 180, später mit Körnung 320; dabei ist darauf zu achten, keine Riefen/Kanten/Kratzer zu erzeugen.

    Wenn die Oberfläche ausreichend glatt ist, wird auf Spritzspachtel gewechselt, der in dünnen Lagen aufgebracht wird. Die Einstiegsbereiche werden abgeklebt, da hier der Wagen (fast) unverändert und nur schlecht schleifbar ist, die drei bis vier Spritzgänge würden hier auch eher die Details (z.B. Abschrägung unter den Griffstangen) zukleben.
    Der Spritzspachtel wird zu Anfang vorsichtig mit Körnung 180 geschliffen, später nur noch mit Körnung 320; der Spachtelauftrag wird immer bis an den Kunststoff heran abgeschliffen. Vor dem nächsten Spachtelauftrag ist der Schleifstaub abzuspülen (am besten unter fließend Wasser).
    Ein letzter Spachtelauftrag auf den gesamten Wagenkasten wird nur noch leicht mit Körung 320 geschliffen, der letzte Schleifgang erfolgt mit Körnung 600 als Nassschliff.

    Danach dachte ich, ich wäre mit dem Umbau fertig...
    Aber der Gesamteindruck stimmte noch nicht. Dann fiel mir auf, dass der Bereich über den Türen mit der Regenrinne bei EW1-Modell fertigungstechnisch mit einem kleinen Absatz ausgeführt war, beim Zwick das silberne Dach aber sichtbar waagerecht durchlief. Daher wurde am Wagenkasten der Einsteigsbereich auf das Niveau der restlichen Oberkante gebracht und die Aussparung am Dach mit Spachtelmasse verschlossen und geschliffen. Die Regenrinne (die durch die Art dieses Umbaus schon nicht mehr gleichmäßig war) vorsichtig mit einem Bastelmesser (Klinge wie ein Stechbeitel) abgetragen und durch einen Polystyrolstreifen 0,1mm x 0,3mm (hatte ich noch) ersetzt, der bis über die Stirnseiten herausgeführt (und hier verstärkt) wird; geklebt wurde wieder mit Stabilit Express, die überquellenden Kleberreste vorsichtig mit Messer und Schleifpapier entfernen.

    Da es hier zurzeit regnet ist der abschließende Spachtelauftrag mit Nassschliff noch nicht wieder erfolgt.

    Es folgt (irgendwann) noch der Farbauftrag, dazu fehlt zurzeit ein funktionsfähiger Kompressor.
    Nach der Lackierung werden die Fenster einzeln von innen eingeklebt.

    Die Beschriftung wird auch noch entworfen und gefertigt.

    -----

    Werkzeug: Bastelmesser, Schraubendreher, Pinzette, Feile etc.
    Kleinbohrmaschine mit Sägeblatt und Bohrständer (oder Vergleichbares)

    Stabilit Express (Pattex) (2K-Kleber)
    Spachtelmasse (2K, Autozubehör)
    Spritzspachtel (Autozubehör)
    Schleifpapier (Körnung 180, 320 und 600)

    Polystyrolplatte 1mm (Türbereiche)
    Polystyrolstreifen (Regenrinne)

    H0m: RhB (+FO), Zeit ca.1985-2003 [Zimo, BiDiB und multiMAUS, RocRail]: "Zwischen Oberalp und Bernina" Bautagebuch und Diskussionen

    H0: DB (+SBB,+ÖBB), Ep.III-V, Steuerung G+R

  • Ich habe länger nichts von mir hören lassen. Zwischenzeitlich musste ich den Basteltisch räumen, jedoch konnte ich ihn dann anfangs Jahr wieder beziehen. Auch war zum Teil einfach keine Zeit oder Lust da um weiterzuarbeiten. Dies hat sich aber wieder geändert. In der letzten Zeit habe ich viel Zeit verbracht mit schleifen und wieder spachteln und wieder schleifen und so weiter. Heute wurde der Wagenkasten zum ersten Mal grundiert. Weiter habe ich entschieden, die Enden nicht abzuschleifen oder sonstwie, sondern die EW I typischen Merkmale zu belassen. Bei passender Gelegenheit werde ich auch ein Bild einstellen. Dies so weit der Stand der Dinge.

  • Hallo Zusammen

    Eigentlich hätte ich heute in diesem Beitrag meinen Fortschritt dokumentieren wollen bezüglich der Lackierung, ich hatte nähmlich das Dach und den Zierstreifen bereits gespritzt, nur das rot fehlte noch...

    Doch leider war mein Wagen in einen kleinen Unfall verwickelt. Leider ist jemand aus der Familie aus Versehen draufgestanden. Fazit: Ein Wagenende in drei Teile geteilt, beide Seitenwände von den Enden getrennt, das Dach abgefallen; ich bin wieder im Stand März 2014. Doch sofort habe ich wieder angefangen, weiterzuarbeiten, und komme wohl nun schneller vorwärts als bisher, da ich ja mittlerweile ein bisschen Technik angeeignet habe.

    So kann man aus Fehlern lernen, ich werde bestimmt nicht mehr den Wagen auf dem Balkon herumliegen lassen, wenn er bereit ist für die Lackierung.

  • Hallo Gioacchino,

    sowas ist Mist... ich muss auch meine Bastelarbeiten sichern, falls unsere Katze über den Schreibtisch jagt...

    Meine Zwick sind auch noch nicht weiter, ich habe nur noch eine dünne Schicht aufgebracht, damit sie 'einfarbig' sind. Inzwischen habe ich noch festgestellt, dass ich an den geänderten Drehgestellzapfen noch nacharbeiten muss, da diese unter Umständen klemmen... Der Sommer war zu feucht oder zu kalt, um ans Lackieren zu denken, außerdem bräuchte ich einen neuen Kompressor... und als letztes habe ich (endlich) mit dem Bau der Anlage begonnen.

    Und so werden meine Zwick weiter auf ihr rotes Farbkleid warten müssen, vielleicht 2016... :huh: ?

    Grüße
    Sven

    H0m: RhB (+FO), Zeit ca.1985-2003 [Zimo, BiDiB und multiMAUS, RocRail]: "Zwischen Oberalp und Bernina" Bautagebuch und Diskussionen

    H0: DB (+SBB,+ÖBB), Ep.III-V, Steuerung G+R

  • @jetblue Danke für den Zuspruch!

    @Spotty Wollen wir probieren, dass wir den Wagen beide im 2016 fertig stellen? Du auf Deine Art, ich auf meine Art, aber bei beiden ist das Resultat ein RhB-Zwick? Das wäre doch mal was, zwei gleiche Wagenmodelle gleichzeitig fertiggestellt. Wollen wirs probieren?

  • Hallo Gioacchino,

    schau'n wir mal... ich befürchte aber, dass sich der Fertigstellungstermin weiter verzögert - meine Arbeitsliste ist etwas länger:
    2x Gak-v 54nn warten noch Grundierung (aber nicht aus der Dose), der Räumer Xk9132 wartet und vorrangig warten zwei Loks auf Dekodereinbau, damit ich den Aufbau der Anlagen-Elektronik weiter prüfen kann... 8|
    Ich versuche gerade, nicht noch mehr Projekte zu beginnen :rolleyes:

    Grüße
    Sven

    H0m: RhB (+FO), Zeit ca.1985-2003 [Zimo, BiDiB und multiMAUS, RocRail]: "Zwischen Oberalp und Bernina" Bautagebuch und Diskussionen

    H0: DB (+SBB,+ÖBB), Ep.III-V, Steuerung G+R