RhB Ge6/6II im Ursprungszustand

  • Hallo Zusammen,

    Nachdem es bei meiner Ge4/4 gerade nicht weitergeht habe Ich schonmal mit dem nächsten Projekt begonnen, das im Prinzip ganz ähnlich ist:
    Eine Ge6/6II im Ablieferungszustand von 1958.

    Von Bemo gab es unter der Art,Nr. 1254 101 ein sehr schönes Modell der Ge6/6II Rhätia im Ursprungszustand:

    Frisch aus der Verpackung lässt sich das Bemo Modell aber noch in einigen Punkten verfeinern und verbessern.

    Bemo hat für das Dachteil der Ursprungsversion keine extra Form gemacht.
    Ursprünglich hatten die beiden Ge6/6 II Nr.701 und 702 mittig zwei Dachstirnlampen, genau wie die älteren Ge4/4 I.
    Ich habe mir also bei Bemo ein Ersatzdach einer Ge4/4 I besorgt.
    Dort habe ich die Stirnlampen abgeschnitten und am Dach der Ge 6/6 wieder angesetzt...

    Mit ein wenig Feilarbeit lassen sich die Stirnlampen gut am Dachteil anpassen...

    Am Dachteil wurden einige fehlende Kleinteile aus Polysterol nachgebildet:
    Die Kranösen mit denen beim Vorbild die Dachteile zu Revisionszwecken abgehoben werden können...
    Die etwas groben Bemo Pantographen werden wieder durch feinere BBC Typen von Entec ersetzt...

    Das noch unbearbeitete Lokgehäuse:

    Bemo hat bei der Ge6/6II für die Front der Ursprungsversion den gleichen Formeinsatz wie bei der Ge4/4I verwendet.
    Prinzipiell richtig, aber das untere Gesims gibt es eigenlich nicht bei der Ge6/6. Außerdem zeichnen sich die Formtrennkanten etwas unschön deutlich ab, und die Front ist unten um ca einen Millimeter niedriger als die Seitenteile. Neben der Türe zum Führerstand ist außerdem auf einer Lokseite eine Klappe nachgebildet, die es an den beiden Prototypen 701 und 702 nicht gab, sondern nur an den Serienloks 703-707.
    Dies lässt sich aber alles recht einfach nachgebessern:

    Das Gesims an der Front und die Klappe neben der seitlichen Führerstandstüre wurden abgeschliffen,
    Die zu niedrige Front wurde mit kleinen Polysterolstückchen unterfüttert.
    Alle Feilstellen und die unschönen Formtrennkanten wurden mit feinem Nassschleifpapier versäubert...

    Soweit fürs erste.
    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    5 Mal editiert, zuletzt von schmalspurganove (23. August 2023 um 08:16)

  • Hallo Ralf,
    wie immer. Absolut der Hammer was du uns da zeigst. Ich wünsch dir gutes gelingen und uns selbstverständlich viele Fotos von deinen Künsten.
    Gruß Peter

  • Hallo Ralf


    Toll sind Deine Arbeiten , oder Feintuning an den Loks immer zu bestaunen .

    Frage : versehst Du jetzt beide Dachlampenöffnungen mit Lämpchen oder LED ,
    also beleuchtest Sie auch ?

    Ich habe eine grüne Ferro Suisse Ge4/4 I , welche so beleuchtet ist , ist nicht ganz einfach ,
    vorallem weil die eine Lampe weiss und die daneben ,je nach Fahrtrichtung rot leuchtet .


    Gruss
    Pieter

  • Hallo Zusammen,

    Ich danke Euch für eure netten Kommentare. :)
    Ich hoffe bei dieser Lok klappt alles ohne Katastrophen. 8|

    Ich bin gefragt worden wie Ich die Beschriftung der Lok machen werde:

    Aus meiner Ge6/6 wird die Lok mit der Nummer 702 und dem Namen Curia (Chur) werden.
    Das Lokwappen ist dementsprechend das Stadtwappen von Chur:

    Die Wappen entstehen aus geätzten Schildern von HRF. Diese gibt es leider nur als unbearbeitete Ätzplatine.
    Man muss sie selbst zuschneiden und für die Farbgebung sorgen.
    Das Ausschneiden funktioniert ganz gut mit einer Nagelschere und anschließendem Zurechtfeilen.
    Ein Problem war aber die Einfärbung:
    Nach mehreren mißlungenen Versuchen gab Ich es auf die winzigen Schilder mit einem feinen Pinsel zu lackieren oder mit Lackstiften einzufärben.
    Ich verwendete dann Decals von TL-Modellbau, die Ich paßgenau zuschnitt und auf die augeschnittenen Ätzschilder platzierte.
    Mit dem Ergebnis bin Ich sehr zufrieden:

    Die Fabrikschilder werden durch Ätzschilder von HRF ersetzt.
    Die Schrift ist unter der Lupe lesbar.

    Dazu schleife ich die am Lokkasten angespritzten und bedruckten Plastikdinger von Bemo flach, damit die Schilder später nicht zu dick auftragen.

    Für die Lokbeschriftung gibt es bei HRF feine geätzte Chrombuchstaben und Ziffern:

    Einzeln aufgesetzt ergibt das dann eine Vorbildentsprechende erhabene Beschriftung.

    Für die übrige Beschriftung des Lokkasten, die beim Vorbild aufgemalt wurde, habe Ich mir nach eigener Vorlage zusammen mit der Beschriftung für die Ge4/4I Abreiber bei Identicolor herstellen lassen:

    Beschriftung RhB Ge4-4+6-6.jpg

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    3 Mal editiert, zuletzt von schmalspurganove (23. August 2023 um 08:10)

  • Hallo Ralf,
    ich bin schon gespannt auf die Fortführung dieses tollen Projektes. Spätestens das Anbringen der winzigen Chrombuchstaben - waagrecht, im richtigen Abstand und in exakter Position - wird wohl die ultimative Herausforderung werden! Viel Glück und Geduld dazu!
    Viele Grüsse
    Bertrand

  • Hallo Zusammen,

    Vielen Dank für Euer Interesse. :)

    Pieter, bei der Beleuchtung bin Ich mir noch nicht sicher. Ich werde beim zusammenbauen nach der Neulackierung versuchen zumindest die weiße Dachstirnlampe zu beleuchten (wie bei der Ge4/4I), wenn das mit dem Lichtleiter noch paßt.

    Bertrand, auf die Beschriftung bin ich auch schon gespannt. Bei meinen RhB Dampfloks hat das aber ganz gut geklappt mit den einzeln aufgesetzten Messing Buchstaben. "Mir ruhiger Hand"... ;)

    Die Drehgestellblenden wurden heute ausgebaut, und wie schon bei der Ge4/4 beschrieben, die Pufferbohlen mit Mittelpuffern und Originalkupplungen aus Messingußteilen von Pirovino versehen. Die Teile lassen sich einfach einstecken und von hinten unsichtbar mit einem Tropfen Sekundenkleber fixieren:

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 21:06)

  • Hallo Morten,

    Dankeschön. :)
    Die Dachisolatoren habe Ich nicht abgeschnitten.
    Leider sind die bei meinem Modell von Bemo festgeklebt worden, so dass sie nicht entfernt werden können ohne Schaden zu nehmen.
    Bei der Ge4/4I waren die nur eingesteckt, und konnten ganz leicht von hinten mit einer spitzen Pinzette herausgedrückt werden.
    Bei meiner Ge6/6 waren nur die beiden vorderen eingesteckt und konnten leicht entfernt werden. Die anderen kleben nun noch im Dachteil.
    Bin noch am überlegen wie Ich das mit der Neulackierung des Daches handhabe.
    Entweder abkleben, oder erstmal mit silben spritzen. Anschliessend werde sie ohnehin wieder farblich abgesetzt... ?(

    Derweil wurden die neu lackierten Drehgestellblenden wieder an die Drehgestelle geklipst:

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 21:11)

  • Hallo Zusammen,

    gestern Abend habe ich die erste neue grüne Lackschicht aufs Lokgehäuse gespritzt:

    An den Schleifstellen deckt die Farbe noch nicht ganz. Es muss also noch eine zweite Lacksicht drüber.
    Beim Spritzen ist es besser mehrere hauchdünne Lackschichten aufzuspritzen, bis die vollständige Deckung erreicht ist, als eine dicke Schicht, die dann alle feinen Details zukleistert...

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 21:13)

  • Hallo Zusammen,

    nachdem ich mit der Lackierung nach dem zweiten Spritzgang zufrieden war, konnte nun die neue Beschriftung am Lokkasten angebracht werden:

    Ich habe mir bei Identicolor die Lokbezeichnung und das Revisionsdatum als feine Abreiber herstellen lassen.
    Die einzelnen Schriftzüge wurden vorsichtig ausgeschnitten, mit einer Pinzette fixiert und mit einem Zahnstocher auf den Lokkasten gerieben.
    Danach wird der ganze Lokkasten mit mattem Klarlack gespritzt, um Farbe und Beschriftung zu fixieren:

    PS: Ich habe noch einige Abreiber übrig für die Nr.701 & 702, falls sich noch wer an diesem Umbau versuchen möchte... ;)

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 21:15)

  • Ralf, ich will nicht meckern, aber... die Beschriftung Ge 6/6 ist auf dem ersten Bild leicht schief, es wäre schade wenn Du das nicht noch vorm Schutzlackieren korrigieren könntest, nachdem Du Dir so eine wahnsinns Arbeit mit dem Modell machst! Es ist wahnsinnig schwierig die Abreiber wirklich ganz waagrecht aufzubringen, und insbesondere auf Fotos sieht man dann alles...
    VG Bertrand

    Einmal editiert, zuletzt von Wiesen (23. September 2012 um 20:43)

  • Hallo Ralf

    Schön geworden sind die Lokkasten, freue mich schon wie der fertig aussieht.
    Das anbringen von die Beschriftung, machst du das aus freier Hand ?
    Vielleicht ein kleiner Tip: Wenn mann schwaches Klebeband Scotch Magic Tape verwendet kann man die Schrift besser fixieren und dann anreiben.

    Gruss Ernst

  • Hallo zusammen,

    Derweil habe Ich die Lokschilder, Wappen und die Chrombeschriftung am Lokkasten angebracht:


    Die geätzten Fabrikschilder und Wappen wurden mit Sekundenkleber befestigt.
    Die Loknummern, Lokname und RhB Schriftzug wurden einzeln mit Lack aufgeklebt...

    Ich gehe dabei wie folgt vor:

    Buchstaben oder Ziffern lose auf das Gehäuse legen und an der gewünschten Stelle sauber ausrichten.
    Dann jeweils einen Buchstaben mit Hilfe eines Zahnstochers nach oben verschieben, mit feinem Pinsel an der Stelle wo der Buchstabe kleben soll die Kontur mit der Gehäusefarbe aufpinseln. Buchstaben zurück auf den feuchten Lack schieben, wieder gerade ausrichten und leicht festdrücken. So arbeitet man sich Zahl für Zahl oder Buchstabe für Buchstabe voran.

    Zum Glück hatte Ich zuvor auf der Wiesn kein Bier getrunken... ;)

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 21:17)

  • Hallo Ralph,

    schon wieder so ein spannendes Projekt von Dir :)

    die Buchstabierung ist sehr schön gelungen und deren Erstellen hat sicher einiges an Durchhaltewillen gebraucht, aber dafür sieht deine 702 nun echt super aus!

    Wie hast Du die genaue Position der einzelnen Buchstaben bestimmen können, nachdem ja die aufgedruckten Bemo Buchstaben nicht mehr sichtbar waren? sicher nicht ganz einfach auf dem Gehäuse die Position auszumessen...

    Ich freue mich schon auf den Rest deines Bauberichts und wünsche Dir mit der Ge 6/6 viel Freude!

    Viele Grüsse,

    Alain

    So, und jetzt fressen wir das Gnu da vorne.