Bauwoche bei der Furka Dampfbahn

  • Hallo zusammen,

    seit einigen Monaten bin ich Mitglied beim Verein Furka Bergstrecke und war vor kurzem bei meiner ersten Bauwoche zur Fronarbeit. Da neben den Arbeiten (verlängern eines Abstellgleises um 22 m in Gletsch, aufräumen und sortieren von altem Schienen- und Weichenmaterial, Bau von Trockenmauern, ausbessern des Bahnsteiges...) noch genügend Zeit blieb zum Fotografieren der Dampf- und Dienstzüge, möchte ich hier eine kleine Auswahl an Bildern vorstellen.


    Untergebracht waren wir in Gletsch im Blauhaus (hier im Hintergrund rechts), das im Besitz der DFB ist. Hier der Dampfzug mit der HG 3/4 Nr. 1 aus Realp, der vor der Weiterfahrt nach Oberwald nochmals mit Wasser befüllt wird.



    Hier der selbe Dampfzug bei der Rückfahrt nach Realp an der Drehscheibe von Gletsch.



    Abends konnte ich noch einen Blick in die Remise in Gletsch werfen. Hier war an diesem Abend die Dampflok HG 2/3 Nr. 6 abgestellt, um am nächsten Morgen einen Sonderzug nach Oberwald zu ziehen. Rechts im Bild ist die FO Lok HGe 4/4 I Nr. 16 zu sehen, deren Zukunft noch ungewiss ist.



    Im Morgennebel wird die HG 2/3 in Gletsch mit Wasser befüllt.



    Ein Dienstzug mit der HGm 51 fährt von Muttbach kommend in Gletsch ein. Die Fronis freuen sich über die Mitfahrt auf der Plattform.



    Zur Bewältigung des Passagieraufkommens wird ausser den Dampfloks auch regelmässig die von der MGB ausgeliehene Diesellok HGm 61 verwendet, um zusätzliche historische Züge zwischen Oberwald und Gletsch anbieten zu können. Hier mit blau lackierten Wagen in Gletsch.



    Hier ein Blick in den Führerstand der HGm 61.



    Hier der historische Dieselzug bergwärts auf dem Weg nach Gletsch in der Nähe des Lehnenviadukts.



    Lok HG 3/4 Nr. 4 hat soeben den Bahnübergang in Oberwald passiert, der eine versenkbare Zahnstange hat, die die DFB selbst konzipiert hat.



    Die HG 3/4 Nr. 4 vor der Abfahrt in Oberwald.



    Hier der Dampfzug kurz vor dem Lammenviadukt.



    Als Auflage der Behörden musste die DFB sicherstellen, dass an dem Streckenabschnitt zwischen Oberwald und Gletsch, der durch ein Waldgebiet führt, durch Funkenflug der Dampfloks kein Waldbrand verursacht wird. Dies wurde durch aufwendige Sprinkleranlagen entlang der Strecke erreicht sowie zusätzlich über einen Löschzug wie auf diesem Bild, der aus dem Rangiertraktor Tmh 985 und dem Löschwagen X2990 besteht. Er folgt dem Dampfzug in sicherer Entfernung und löscht eventuelle Brände, ehe sie grösseren Schaden anrichten.



    Hier der Löschzug auf dem Lammenviadukt.



    Hier ein Blick in das Innere des Rangiertraktors Tmh 985. Dieses Fahrzeug ist durch die Dieselcrew der DFB mit modernster Technik ausgestattet worden, wie man auch an dem Multifunktionsbildschirm sehen kann.



    Auch das Depotareal in Realp konnten wir besichtigen. Hier die neue Bekohlungsanlage, die weitgehend fertiggestellt ist. Sie stellt eine wesentliche Arbeitserleichterung für das Dampflokpersonal dar, da sie eine maschinelle Versorgung mit Kohle ermöglicht. Bislang war dies reine Handarbeit.

    Trotz der teilweise schweisstreibenden Arbeit während meiner Bauwoche hat es mir sehr viel Spass gemacht, hier mitzuarbeiten und viele Blicke hinter die Kulissen zu ergattern.
    Fazit: Sehr empfehlenswert, aber Vorsicht, der Furka Dampfbahn Virus ist ansteckend :D

    Gruss
    Axel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Axel


    Als Auflage der Behörden musste die DFB sicherstellen, dass an dem Streckenabschnitt zwischen Oberwald und Gletsch, der durch ein Waldgebiet führt, durch Funkenflug der Dampfloks kein Waldbrand verursacht wird. Dies wurde durch aufwendige Sprinkleranlagen entlang der Strecke erreicht sowie zusätzlich über einen Löschzug wie auf diesem Bild, der aus dem Rangiertraktor Tmh 985 und dem Löschwagen X2990 besteht. Er folgt dem Dampfzug in sicherer Entfernung und löscht eventuelle Brände, ehe sie grösseren Schaden anrichten.

    Hier der Löschzug auf dem Lammenviadukt.


    ... und die Sprinkleranlage wird durch den Zug automatisch gesteuert - besonders interessant ist es, wenn die Fahrgäste die Fenster geöffnet haben und der Zugbegleiter nichts sagt 8)

    Trotz der teilweise schweisstreibenden Arbeit während meiner Bauwoche hat es mir sehr viel Spass gemacht, hier mitzuarbeiten und viele Blicke hinter die Kulissen zu ergattern.
    Fazit: Sehr empfehlenswert, aber Vorsicht, der Furka Dampfbahn Virus ist ansteckend :D


    ... stimmt - ging mir auch so ;). Vielleicht sieht man sich mal - wer weiss?

    Dann steuer ich auch noch ein Bild bei:

    weitere Bilder findet man hier

    Gruss
    Giorgio

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  • Hallo Axel

    Vielen Dank für den tollen Bericht!

    Ich hab mal ne Frage: Braucht man ein Mindestalter ,um als Froni eine Woche lang mithelfen zu dürfen?

    Auf der Internetseite steht (soweit ich das sehe) nichts.


    En Gruess
    Michael

  • Hallo Michael,

    leider habe ich keine Informationen, ob es ein Mindestalter für die Fronarbeiter gibt. Prinzipiell ist man dort froh, wenn junge, arbeitswillige Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Deshalb würde ich dir raten, beim Verein Furka Bergstrecke anzufragen. Am besten stellst du eine Anfrage direkt an vfb.mitgliederservice@dfb.ch oder wendest dich an die Sektion des Vereins Furka-Bergstrecke, die für dein Gebiet zuständig ist.

    @Giorgio: Schön, dass es in diesem Kreis noch mehr Fronis gibt. Die Welt ist klein, also warum sollte man sich nicht auch dort einmal sehen. Wenn du am 04.08.2012 an der Furka Dampfbahn warst, haben wir uns nur um einen Tag verpasst. Ich war vom 05.08. bis 12.08. in Gletsch.

    Gruss
    Axel

  • Hallo Zusammen. vor min. 15 Jahren lagen auf dem Lammenviadukt noch Holzbretter zum drüber laufen.
    Die habe ich in meiner ersten Bauwoche gestrichen und montiert.. Das ist aber schon ewig her. Da fuhr noch kein Zug durch den Alten Furkatunnel :)
    Robbie.


    ... und die Sprinkleranlage wird durch den Zug automatisch gesteuert - besonders interessant ist es, wenn die Fahrgäste die Fenster geöffnet haben und der Zugbegleiter nichts sagt 8)


    w

  • Hallo zusammen,
    da ich kürzlich wieder als Fronarbeiter bei der Dampfbahn Furka Bergstrecke tätig war, hier ein paar Bilder:


    Aufgrund einer Veranstaltung war die FO Terassenlok Nr. 36 auf den MGB Bahngleisen in Oberwald abgestellt.

    DFB Lok HG 3/4 Nr. 1 bei der Einfahrt auf die Drehscheibe in Realp.

    Dampfzug mit der DFB Lok HG3/4 Nr. 1 bei der Ausfahrt in Realp an der Reuss entlang.

    In der Remise in Realp steht die Lok HG 3/4 Nr. 9, an der noch letzte Revisionsarbeiten durchgeführt werden, ehe sie bis im Herbst erste Probefahrten unternehmen wird. Der planmässige Einsatz ist in der Saison 2014 vorgesehen.

    Wie man sieht, wurde die Lok 9 wieder auf den Ursprungszustand mit kleinerem Tender und der schwarzen Lackierung umgebaut, sodass sie jetzt wie ihre Schwester Nr. 4 aussieht.

    Auch die Typenbezeichnung wurde von DFB auf B.F.D. umbenannt.

    Hier das Zahnradtriebwerk der Lok 9 in Detailaufnahme.

    Eine weitere Detailaufnahme der Lok 9.

    Was fällt bei diesem Kranwagen im DFB Bahnhof Realp auf?

    Zur Sicherung des Furka Scheiteltunnels wurde vor einigen Jahren in der Station Furka im Berg ein modernes Stellwerk eingebaut, das die Blocksicherung für die Zugsteuerung sicherstellt.


    Lok HG 2/3 Nr. 6 fährt aus dem Scheiteltunnel kommend in die Station Furka ein. Am Schluss des Zuges ist noch der Dieseltraktor Tmh 985 zu sehen, der zur Unterstützung Schiebedienst durch den Tunnel leistet. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass von Muttbach nach Furka ein Anstieg von etwa 3% im Tunnel ohne Zahnstange zu bewältigen ist, was in manchen Fällen durch die starke Feuchtigkeit im Tunnel dazu führen kann, dass die Dampflok Traktionsprobleme bekommen kann und deshalb sicherheitshalber immer ein Dieseltraktor von hinten schiebt.

    Der Dieseltraktor Tmh 985 wurde in der Remise in Realp gewartet. Somit ergab sich auch die Möglichkeit, das Fahrzeug in der ungewöhnlichen Ansicht von unten zu betrachten.


    Lok HG 3/4 Nr. 4 in der modernen Bekohlungsanlage im Depot in Realp.

    Wie schon im letzten Jahr hat die Fronarbeit wieder sehr viel Spass gemacht und man konnte wieder viel lernen über die Strecke und die eingesetzten Fahrzeuge.
    Fazit: Sehr empfehlenswert!

    Gruss,
    Axel