RhB Ge4/4 I im Ursprungszustand

  • Hallo Zusammen,

    Als neues Projekt habe Ich mir diesmal keine Dampflok rausgesucht sondern zur Abwechslung mal was "modernes":

    Eine Ge4/4 I im Ablieferungszustand Anfang der 50er Jahre.

    Als Basimodell habe Ich dazu nach langem Suchen eine Bemo "Albula" im Zustand der 60er Jahre gefunden.


    Diese Lok mit den beiden unterschiedlichen Seitenansichten und den Stirntüren mit Übergangsblechen gefällt mir einfach sehr gut.
    Um die Lok in den Ablieferungszustand zu versetzen muss aber wieder einiges umgebaut oder ergänzt werden...

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 19:08)

  • Hallo Juha,

    Was musst Du noch daran ändern um den Ursprungszustand zu erhalten?

    also auf meiner to do Liste steht bis jetzt:

    -angespritzte Rückspiegel am Gehäuse entfernen
    -Loknamen entfernen
    -das heißt ich muss den Lokkasten neulackieren
    -Lüftungsgitter auch grün lackieren
    -andere Pantographen
    -Beschriftung mit aufgesetzten Chrombuchstaben und Ziffern von HRF
    -andere Bahnräumer bauen (da bin ich mir noch unsicher wie ich das realisieren soll)
    -Original Kupplungen
    -...

    mal sehen was mir sonst noch auffällt. Bin derzeit noch am sichten des vorhanden Bildmaterials von den Original Loks.

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 20:24)

  • Hallo Ralf

    -andere Bahnräumer bauen (da bin ich mir noch unsicher wie ich das realisieren soll)

    Die sind ja noch recht gebogen, wie ich auf dem Bild im Band 3 Von Schweer +Wall sehen kann. 2 MS Bleche in Rundung biegen und an den Spitzen zusammen löten, nach dem sie angepasst wurden. Dann an das Ganze noch die Seiten und die Halterung löten. 8| Vielleicht geht es so!
    Viel Glück beim Umbau wünscht dir
    Tomi

  • Hallo Zusammen,

    Danke für euer Interesse. Ich hoffe Alles klappt so beim Umbau wie Ich es mir vorstelle.
    Ich hatte auch immer auf Bemo gehofft, aber das Interesse an dieser frühen Epoche schein nicht so gross zu sein, wenn man sich die Neuerscheinungen der letzen Jahre so ansieht. Bei Ferro-Suisse gabs vor einigen Jahren ein wunderschönes Modell der Ge4/4 Ursprungsversion, aber leider damals unerschwinglich für mich. Nun versuche Ich eben so zu solch einem Modell zu kommen... ;)

    2 MS Bleche in Rundung biegen und an den Spitzen zusammen löten, nach dem sie angepasst wurden. Dann an das Ganze noch die Seiten und die Halterung löten.

    Ich denke so werde Ich es versuchen. Erst mal eine Abwicklung aus Papier basteln, und dann in dünnem Messingblech.

    Die Bemo Ge4/4 wurde jedenfalls erst einmal komplett zerlegt.
    Da der Lokkasten neu lackiert werden soll, müssen dazu alle Anbauteile, Fenster und Lampeneinsätze vorsichtig vom Gehäuse entfernt werden...
    Dabei kann man dann auch gleich die Reste der Spritzgussgrate von den Lampeneinsätzen abfeilen. Bei meinem Modell sah das sehr unschön aus.


    Dann wurde der Lokkasten mit Feile und Schleifpapier bearbeitet.
    Die am Gehäuse angespritzen Rückspiegel wurden vorsichtig mit einer dünnen Nadelfeile abgefeilt, um die unmittelbar daneben liegenden Frontfensterrahmen nicht zu beschädigen.
    Die Loknamen an den Lokseiten habe Ich mit Nassschleifpapier Körnung 500 abgeschliffen.

    An den Kanten des Lokkastens und unten an der Schürze waren einige ausgeprägte Trennkanten der Spitzgussform zu erkennen.
    Diese habe Ich auch gleich noch mit 500er Nassschleifpapier glatt geschliffen.
    Alle Schleifstellen wurden dann noch mit Nassschleifpapier Körnung 1000 geglättet...

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 19:11)

  • Hallo Ralf,

    auch wenn ich mich persönlich so schnell nicht an solche Bastelthemen wagen werde, verfolge ich Deine Umbauten immer sehr gespannt.
    Wird bestimmt wieder ein tolles Resultat geben.

    Viel Erfolg!
    Volker

  • Zitat

    Ich hatte auch immer auf Bemo gehofft, aber das Interesse an dieser frühen Epoche schein nicht so gross zu sein, wenn man sich die Neuerscheinungen der letzen Jahre so ansieht.

    Die Neuerscheinungen längst vergangener Zweiachser lassen mich hoffen, dass die "grüne" Epoche vielleicht doch genug Freunde hat, sodass etwa Ge 4/4 I, Ge 6/6 II oder der Fliegende Rätier in den Ursprungsausführungen kommen könnten. Vor allem die Bilder von Thomas' Albulabahn leisten massive Begeisterungsarbeit für diese Zeit! :)

    Grüße,
    Stefan

  • Heute Nachmittag habe Ich mich dem Dach und den Pantographen gewidmet:

    Da mir die von Bemo verwendeten Pantographen zu grob sind, und die Anordnung der Isolatoren nicht stimmt habe ich mal bei Entec in Schweden nachgefragt. Dort konnte man mir mit einem Paar sehr feiner MFO Pantos weiterhelfen:

    Links Entec , rechts Bemo .

    Leider genügt es nicht nur die Pantographen zu tauschen. Am Dachteil muss ein bißchen was angepasst werden:

    Die am Dach angespritzen Halteplatten sitzen leider an der falschen Stelle.
    Ich habe diese Halteplatten also kurzerhand mit einem feinen Skalpell abgeschabt und neue Halter aus Polysterol angefertigt:

    Die Halteplatten bestehen aus jeweils einem kleinen Streifen Evergreen Profil 0.25x2.5mm und 0.25x0.5mm.
    So gefällt mir das schon viel besser:

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    4 Mal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 19:16)

  • Hallo Zusammen,

    Schönes Dach!

    Vielen Dank!
    Trotz Sommer und Fußball EM geht es hier mit der Ge 4/4 ein bißchen weiter:
    Das Dach ist nun eigentlich so gut wie fertig.

    Das Dachteil wurde neu gespritzt mit Revell Silber Nr.90 und Mattlack. Dazu hatte Ich vorher alle Anbauteile vom Dach entfernt (Isolatoren, Leitungen, Pfeifen...)

    Die Isolatoren wurden grün und rotbraun lackiert, die Dachleitungen neu verlegt und rot lackiert.
    Bei der Farbgebung habe Ich mich an einigen Fotos von einem Ferro-Suisse Modell orientiert.
    Zum Schluss wurden die feinen Entec Pantographen aufgesteckt.

    Ebenso habe Ich mich an den alten Bahnräumern versucht:

    Der erste Versuch aus gebogenem Messingblech ist allerdings nicht so gelungen und leider zu hoch und zu breit geraten.
    Da muss ich nochmal ran... ;(

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 19:19)

  • Hallo Ralf,

    wie immer: genial!!! So saubere Arbeiten sieht man sehr selten. Eine Frage habe ich noch: Wieso hat das Modell auf dem ersten Bild zwei verschiedene Schleifleisten?

    Vielleicht wäre noch eine Idee Messingscheibenwischer zu montieren?

    Auf jeden Fall weiterhin viel Spaß und viele Grüße
    Andreas

    PS: Ich komme während der EM auch zu nichts und Donnerstag steht noch das große Duell an ;(

  • Hallo Münsti,

    Vielen Dank für dein Lob. :)
    Aber deine Frage versteh Ich nicht ganz?

    Eine Frage habe ich noch: Wieso hat das Modell auf dem ersten Bild zwei verschiedene Schleifleisten?

    Was meinst du mit Schleifleisten? Die Schleifstücke der Stromabnehmer? Die sind aber nicht verschieden???

    Das mit den Scheibenwischern ist vielleicht echt ne Idee. Bei HRF gibts welche einzeln aus Mesisng zu kaufen. Mal sehn ob die vom Typ passen würden.

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

  • Hallo Ralf,

    Was meinst du mit Schleifleisten? Die Schleifstücke der Stromabnehmer? Die sind aber nicht verschieden???

    ja, die meinte ich. Das sah auf dem ersten Bild so aus, aber vielleicht sollte ich mir mal Gedanken über eine Brille machen...

    Wegen den Scheibenwischern melde ich mich heute Abend noch mal bei dir und schicke dir einen Artikel wo erklärt wird, wie man angravierte Scheibenwischer von der original Scheibe entfernen kann...

    Gruß Andreas

  • Hallo Ralf,

    wie auch schon dein letztes Projekt wieder ganz großes Kino.
    Ist schon erstaunlich, was man mit eigentlich "kleinen" Detailveränderungen so erreichen kann.
    Ich würde spätesten an der Lackierung scheitern.

    Ich bin schon gespannt, wie das Endergebnis aussehen wird.

    Die Pantos sehen übrigens super aus. Kein Vergleich zu den originalen von BEMO.

    noch viel Spaß
    Ulli

  • Sehr schöne Arbeit, Ralf!

    Sind die Entec-Pantos von der Betriebssicherheit her mit den Bemo-Exemplaren vergleichbar? Irgendwann werd ich wohl auch dem Reiz erliegen und ein paar Dutzend feiner Pirovino-/oder Entec-Pantos ordern. Wenn's der Sparstrumpf her gibt ;)

    Grüße aus Wien,
    Stefan

  • Hallo Andreas, Ulli, Jona & Stefan,


    Ich danke Euch für die lobenden Worte. :)


    Wieso haben eigentlich fast alle Angst davor Fahrzeuge zu lackieren? Bei Gebäuden, Gleisen oder sonstigem Zubehör sind die Hemmungen nicht so gross... ;)

    Ich finde der Aufwand lohnt sich. Man muss ja nicht gleich mit der teuersten Lok anfangen.


    Stefan zur Frage mit der Betriebssicherheit der Pantographen:

    Wie schon beim Kroki Umbau gestellt ;)

    Mangels eigener Anlage mit Oberleitung habe Ich leider immer noch keine Erfahrungen aus der Praxis.


    Die Stromabnehmer machen trotz der Feinheit aber einen stabilen Eindruck. Das Material scheint geätztes Stahlblech zu sein. Der Anpressdruck ist mit dem des normalen Bemo Pantos zu vergleichen.
    Wenn Du nur mit angelegtem Stromabnehmer fahren möchtest (ohne Stromabnahme aus der Oberleitung) würde Ich sagen es ist auf jedenfall einen Versuch wert.

    Entec hat übrigens die Pantos für Pirovino und auch andere Schweizer Kleinserienhersteller produziert. Es gibt dort mehr Typen als auf der Homepage zu sehen sind. Ich habe mir noch ein paar BBC Pantos für eine Ge6/6 II bestellt. Einfach auf Englisch anschreiben.


    Andreas, auf den Artikel bin Ich gespannt. Ich habe mich schon gefragt wie man die angespritzen Wischer abbekommen könnte ohne die die Scheiben zu zerstören.


    Viele Grüße,

    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

  • Entec hat übrigens die Pantos für Pirovino und auch andere Schweizer Kleinserienhersteller produziert.

    Danke Ralf, für die Info!

    Dass Entec = Pirovino ist, ist mir seit dem Kroki glatt entfallen, sorry! ;) Die hier gezeigten MFO-Pantos machen mir schon einen subjektiv stabileren Eindruck als die äußerst zierlichen C'C'-Stromabnehmer. Sehen jedenfalls toll aus, aber auch die sonstige farbliche Gestaltung des Daches gefällt mir ausgezeichnet und ist nachahmenswert.

    Leider findet man nur selten explizite Dachaufnahmen und schon gar nicht in sauberem Zustand. Seh ich das richtig, dass die roten HS-Leitungen bei allen Fahrzeugen älter als Ge 4/4 II Standard waren, aber seitdem nicht mehr lackiert werden? Von den BoBo II etwa hab ich etwa noch kein Bild mit roten Leitungen gesehen.

    Grüße,
    Stefan