RhB Ge4/4 I im Ursprungszustand

  • Hallo Ralf,


    Das wird schon wieder etwas ganz feines!

    Schön zu sehen wie es bei dieser Umbau "step by step" zu einem beachtenswerten Finish kommt.

    Weiter so!


    Grüsse, Michiel

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Hallo zusammen,

    Nachdem es bei mir gerade wegen Zeitmangel nur sehr schleppend voran geht kommt ihr in den Genuss einer step-by step Beschreibung... ;)

    Beim Vergleich mit alten Vorbildfotos habe Ich gesehen, das nur bei den Serienloks Ge4/4I Nr. 605-610 die rechte Dachstirnlampe einen kleinen Schirm hatte.
    Bei den Nr. 601-604 war dieser Schirm nicht vorhanden.
    Ausserdem waren die Stirnlampen schwarz eingefasst.
    Den von Bemo nachgebildeten Schirm habe Ich also kurzerhand abgefeilt.
    Die Lampenringe wurden mit einem feinen schwarzen Eddingstift abgesetzt und mit Klarlack fixiert.
    Danach konnten die Leuchtenlinsen aus Plexi wieder eingesetzt werden.
    Zuvor hatte Ich an diesen Teilen noch die störenden vorstehenden Gußgrate abgeschabt...

    Das fertige Dach wurde mal probehalber aufs Gehäuse gesetzt.
    Als nächstes steht die Neulackierung des Gehäuses an.
    Ich habe mir dazu verschiedenen Revell Grüntöne besorgt und mische die jetzt mal kräftig durch... ;)

    Viele Grüße aus dem verregneten München,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 19:25)

  • Hallo Ralf,

    Du lieferst hier einen tollen Baubericht mit exquisitem Anschauungsmaterial, das Lust auf mehr macht und zumindest bei mir Begehrlichkeiten nach einem eigenen ähnlichen Umbau weckt :rolleyes: .

    Und falls Du bei dem oben kurz angesprochenen fragilen Rückbau bzw. dem Abschaben der Scheibenwischer noch nicht weitergekommen sein solltest: bei den Buntbahnern kann ich mich an einen Bericht erinnern, bei dem die Stärke von Vivak durch Schleifen mit feinsten Körnungen, so wie Du es mit dem 500er + 1000er ja schon hinter dir hast, reduziert wurde. Ob die Bemo-Fenster das "verzeihen" müsste an einem Restefenster ausprobiert werden. Vielleicht ist es dir ja einen Versuch wert und danach könnten superfeine Messingwischer appliziert werden?!

    Viele Grüße
    Jo

  • Hallo Jo,

    Dankeschön. Ich freue mich wenn mein Umbaubericht auf Interesse stößt und Anregungen für eigene Projekte liefert. :)

    Zu den Scheibenwischern hat mir Münsti eine sehr gute Anleitung geliefert. Ich habe mir Messing Wischer bei HRF bestellt. Wenn die Teile da sind und passen versuche Ich es.

    Bei den Bahnräumern habe Ich von zwei Forumsmitgliedern den Hinweis bekommen das es die Ge4/4 von Bemo sehr wohl auch mit den alten Bahnräumern gab. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle für den Tip. :thumbup:
    Ich habe mir die Räumer bei Bemo als Ersatzteil nachbestellt. Das aufwändige nachbauen in Messing kann Ich mir also sparen.
    Ich hoffe die Teile kommen bald, dann kann Ich mich auch dem Fahrgestell widmen.

    Derweil habe Ich mich mit Farben beschäftigt und aus drei verschiedenen Revell Grüntönen ein passendes RhB Grün angemischt:

    Mein Rezept:
    4 Teile Seidenmatt 363
    2 Teile Matt 65
    1 Teil Matt 48

    Das Gehäuse wurde das erste mal gespritzt.
    An einigen Schleifstellen muss Ich nochmal mit ganz feinem Nassschleifpapier nachpolieren, dann kann Ich nochmal spritzen...

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    3 Mal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 19:39)

  • ...Derweil habe Ich mich mit Farben beschäftigt und aus drei verschiedenen Revell Grüntönen ein passendes RhB Grün angemischt:


    Allegra Ralf! :)

    Den Farbkreis kenn' ich, und die Grundzüge des Farbenmischens auch..... Dennoch frage ich mich, wie du auf deine überzeugende Mischung gekommen bist? ?(

    Aus dem Bauch heraus? Pröbeln? Erfahrung? Oder gezielter Einsatz von Mischungsregeln, die recht direkt zum Ziel geführt haben? 8|

    Ich stehe auch ab und zu vor dem Problem, eine passende Farbe zusammenmischen zu müssen..... Und das Trocknen - zumindest der Lösungsmittel-haltigen Farben - verändert das Ergebnis nochmals.....

    Also: Verrätst du uns etwas von deinem Können? :whistling:

    :respekt: für dein gelungenes Werk!

    Amiaivels salüds, Don

    "La viafier retica ho bgeras punts" [= La viafier retica o bdscheras punts] = Die Rhätische Bahn hat viele Brücken

    HOm-Anlage 'Lej da Serra', RhB + MGB, auch Brünig/zb, Analog + Lenz Digital plus

  • Hallo Ralf
    Gratulation zu deinen Umbauten. Ich habe noch nicht den Mut, soviele Veränderungen vorzunehmen. Speziell schrecke ich vor neuen Beschriftungen zurück, ebenso vor der Neu-/Umlackieung von Kunststoffgehäusen.
    Betreffend richtigem Farbton des Ge 4/4 I-Gehäuses schreibst du:

    Derweil habe Ich mich mit Farben beschäftigt und aus drei verschiedenen Revell Grüntönen ein passendes RhB Grün angemischt:

    Im Zusammenhang mit der Farbgebung an Dächern und deren Alterung unterhielt ich mich mit einer Spezialistin für Bauernmalerei. Von ihr erhielt ich den Tipp, nie gemischte Farben mit weiteren Farbmischungen zum gewünschten Farbton zu verarbeiten. Vielmehr immer mit den Grundfarben - Rot, Blau, Gelb, Weiss und Schwarz - arbeiten, zB. Braun aus Gelb mit etwas Rot zu Orange und dann mit etwas Schwarz zum gewünschten Braun (also nicht verschiedene Brauntöne mischen, bis es "stimmt"). Dort, wo ich den Mut zur Farbe habe, gehe ich jetzt nach diesem Prinzip vor.
    Ob dich dieses Vorgehen künftig nicht schneller/einfacher zum RhB-Grün bringen würde?
    Weiterhin viel Spass mit deinen Umbauten wünscht dir

    Gruss

    René

    Erfahrung ist die Summe gemachter Fehler.

  • Hallo Ralf,

    auf das Ergebnis des Scheibenwischeraustausches bin ich schon gespannt!

    Aber ebenso auch auf deine Antwort auf Don's Fragen. Wie erzielst du denn eigentlich ein so genaues Mischungsverhältnis bzw. wie portionierst du? Ich nehme an dass die Lokkästen mittels Airbrush gespritzt werden; benutzt du auch hier ein bestimmtes Mischungsverhältnis oder arbeitest du nach der Regel, dass die Farbe dünn genug ist wenn sie nach dem Verrühren abtropft "wie Wasser"?

    Viele Grüße
    Jo

  • Hallo Jo, Don & René,

    Gerne versuche Ich Eure Fragen zur Lackierung zu beantworten:

    Aus dem Bauch heraus? Pröbeln? Erfahrung?

    Don, im Grunde hast Du meine Vorgehensweise erraten. Modellbau ist für mich keine exakte Wissenschaft. Niemand wird hoffentlich eine RAL Farbkarte an meine Modelle halten. Nur durch Ausprobieren erlangt man über die Zeit eine gewisse Erfahrung.

    Ich mische Die Farben immer nach Gefühl. Zunächst versuche Ich eine Grundfarbe zu finden die dem gewünschten Farbton am nächsten kommt. Dann wird abgetönt bis das Ergebnis zufriedenstellt. Nach einer Probespritzung kann man dann ggf. noch nachbessern falls die Farbe trocken anders aussehen sollte. Auch der spätere Überzug mit mattem Klarlack kann die Farbwirkung wieder leicht Verändern.

    René, Das mit dem Mischen von Grundfarben mag richtig sein, aber auch mit den vorgemischten Revell Farbtönen kommt man wie ich finde recht schnell zum Ziel. Ich achte natürlich schon darauf ob ein Farbton eher einen Gelb- Rot- oder Blauanteil hat um die gewünschte Abtönung zu erhalten.

    Jo, eine schöne gleichmässige Lackierung lässt sich nach meiner Einschätzung nur mittels Airbrush herstellen. Das richtige Verdünnungsverhältnis hast Du exakt beschrieben: wenn nach dem umrühren der Farbe am Rührhölzchen Tropfen hängen bleiben, die zügig fast wie Wasser abtropfen ist die Farbe bereit zum spritzen. Bevor ich das Modell einsprühe mache ich aber immer vorher eine Probespritzung auf ein Reststück.

    Zum Mischen der Farbe, zum verdünnen bzw. zum portionieren benutze ich Plastik Pipetten. Damit wird das Mischungsverhältnis auch reproduzierbar.

    Also nix wie ran an die Farbtöpfe... ;)

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

  • Hallo Farbmischer!

    Vor etwa 20 Jahren bin ich vor dem gleichen Problem gestanden. Ich hab dann versucht mit einer Analysenwaage mich tropfenweise einem guten Ergebnis zu nähern, allerdings mit teilweise sehr schlechten Ergebnissen!

    Das Resultat:
    der Untergrund ist sehr wichtig, hauptsächlich wenn man unterschiedliche Anteile zusammengebastelt hat. Deshalb habe ich alles zuerst mit Weinert Grundierung vorgespritzt.
    Beim Mischen wird das Ergebnis, je mehr unterschiedliche Farben man mischt, immer "schmutziger" ( siehe oben).
    Diese Tabelle hilft zu schätzen:
    http://www.zoffi.net/MOBAZI/files/RALFarbtabelle.pdf
    leider gibt es nur RAL1026 CMYK 0 0 100 0 als Reinfarbe!
    RAL 5015 CMYK 100 30 0 10 als Näherung

    wenn es die alle als Reinfarben geben würde wäre es einfacher!

    wie ich es mir denke:
    Mischung 50% CMYK 100 30 0 10 ( RAL 5015)
    + 50 Prozent RAL 1026 CMYK 0 0 100 0
    gibt 50*100 50*30 0 50*10
    + 0 0 50*100 0
    = 5000 1500 5000 500
    das geteilt durch 100 ( weil 50% +50%)
    = 50 15 50 5 = ? oder damit es schön gesättigt ist *2
    CMYK 100 30 100 10 = etwa RAL 6029 CMYK 100 20 100 5

    was schon mal etwa stimmen könnte weil blau und gelb angeblich grün geben...

    Fröhliches rechnen und nachprüfen

    Gruss
    Herbert

  • Hallo Ralf

    Sehr gut getroffen, das wird ein schöner.
    Mit Revell arbeite ich auch viel und gute Erfahrung damit.

    Don, im Grunde hast Du meine Vorgehensweise erraten. Modellbau ist für mich keine exakte Wissenschaft. Niemand wird hoffentlich eine RAL Farbkarte an meine Modelle halten. Nur durch Ausprobieren erlangt man über die Zeit eine gewisse Erfahrung.


    Da bin ganz deiner Meinung. Beim Vorbild gibt es ja auch Farbunterschiede, sicher wenn die einige Zeit in Betrieb sind.

    Gruss Ernst

  • Hallo Zusammen,

    Derweil schreitet die Neulackierung voran:

    Gestern Abend war der Umschlag von Bemo im Briefkasten mit den Ersatz-Bahnräumern:

    links die neueren Bahnräumer, rechts die Ursprungsausführung...
    Vielen Dank an dieser Stelle an den Prima Bemo Ersatzteilservice für die kostenlose Lieferung! :thumbup:

    Übrigens hatten nur die vier Prototyp Ge4/4 Nr. 601-604 den alten Bahnräumer.
    Die Hauptserie Ge4/4 Nr. 605-610 hatten gleich bei Ablieferung den neueren Typ angebaut.
    Bei Ge4/4 Nr. 601-604 wurden die Bahnräumer dann mit der ersten Umbauaktion Mitte der 60er Jahre ausgetauscht, als die Fronttüren zugeschweisst und die Seitenfenster ausgebaut wurden.

    Die alten Bahnräumer können einfach am Drehgestell angesteckt werden, die Befestigungszapfen sind identisch.
    Anstelle der Bemo Standart Kupplung wurden die beiligenden Mittelpuffer montiert...

    Vielen Dank nochmal an Thomas und Claudio für den Tip mit den Bahnräumern. :thumbup: :respekt: :thumbup:

    PS: hat schonmal jemand bei der Ge4/4 die Drehgestellblenden demontiert?
    Ist da ein Trick dabei?
    Habs bisher noch nicht geschafft die auszuklipsen und habe etwas Angst das dabei das Plastik brechen könnte wenn man zu fest hinlangt.

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 19:36)

  • Hi Ralf,

    schick schick, was du da baust!

    Zitat

    PS: hat schonmal jemand bei der Ge4/4 die Drehgestellblenden demontiert?
    Ist da ein Trick dabei?
    Habs bisher noch nicht geschafft die auszuklipsen und habe etwas Angst das dabei das Plastik brechen könnte wenn man zu fest hinlangt.

    Du nimmst einen kleinen Schraubenzieher und gehst vorne an der Aussparung für das Zahnrad der führenden Achse zwischen Blende und Getriebehalterung und hebelst den Griff des Schraubenziehers nach hinten mit der rechten Hand und nimmst mit der linken Hand die Blende ab. Der Kunststoff ist schon recht robust, bisher ist da noch nix gebrochen bei mir.

    Gruß
    Jean-Michel

  • Hallo Jean-Michel,

    Vielen Dank für die schnelle Hilfe:

    Du nimmst einen kleinen Schraubenzieher und gehst vorne an der Aussparung für das Zahnrad der führenden Achse zwischen Blende und Getriebehalterung und hebelst den Griff des Schraubenziehers nach hinten mit der rechten Hand und nimmst mit der linken Hand die Blende ab. Der Kunststoff ist schon recht robust, bisher ist da noch nix gebrochen bei mir.

    Hat funktioniert. 1000 Dank! :respekt: :respekt: :respekt:

    Viele Grüße aus München,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

  • Hallo,

    wieso hatte eigentlich das Bemo-Modell der 601 au dem Schnellzugset "60er Jahre" nicht die alten Schneepflüge - aus diesem stammt Ralfs Modell doch ursprünglich, oder? An welchen Modell findet man diese Originalpflüge, die es ja als Ersatzteile gibt? Die 501-504 und die 701-702 hatten diese wohl ursprünglich auch.

    Ich liebäugle schon länger mit diesem Set, habe es aber bisher leider nie in neuwertigem Zustand und zu einem akzeptablen Preis gefunden. Anhand von Ralf toller Arbeit scheint mir die Anschaffung nun noch lohnenswerter.

    Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan,

    Es gab die Lok auch einzeln. Meine stammt nicht aus dem besagten Set. Ich habe aber auch recht lange gesucht, bis Ich eine neuwertige in gutem Zustand gefunden habe.
    Die alten Bahnräumer gab es nur an den Ge4/4 601-604.
    Di e beiden Ge6/6II 701-702 hatten auch schon gleich von Beginn an den neueren Typ.
    Die Triebwagen 501-504 hatten ursprünglich nochmal andere kleinere Bahnräumer, wie hier zu sehen ist. Das wird vielleicht bald auch mal ein Projekt bei mir... ;)


    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

  • Hallo Ralf

    einafch schön, wenn mann Deine Projekte so detaliert verfolgen darf :respekt:

    Eine Frage:
    die neueren Räumer

    wie sind die am Dregsestell angebracht?
    Die würden sich eventuell eignen um bei den BB Tw den älteren Bertiebszustand zu realisieren. TW 3/7/8/15

    Gruss
    Juha

  • Hallo Juha,

    einafch schön, wenn mann Deine Projekte so detaliert verfolgen darf

    gerne geschehen... ;)

    Die Räumer haben beide die gleiche Befestigung:


    auf der Rückseite sind zwei Zapfen die in entsprechende Löcher an der Drehgestellblende passen. Muss nur eingesteckt werden.

    Beim BB Rollmaterial bin Ich leider nicht so fit. Weiss nicht ob das passen würde.

    Ich hätte aber aktuell ein Paar der neuen Räumer abzugeben... ;)

    Viele Grüße,
    Ralf

    Viele Grüße,
    Ralf

    H0m, RhB Fahrzeug(um)bau, Dampfepoche 1913-1920

    Einmal editiert, zuletzt von schmalspurganove (22. August 2023 um 19:43)

  • Hallo Ralf,

    die neuen Räumer würden mit Anpassung vermutlich sehr gut passen zu den alten TW der BB.
    Müsste einfach der Oberteil abgeschnitten werden....
    Also ich hätte Interesse an den Teilen für meine BB TW. ;)

    Gruss
    Juha

    EDIT:

    Habe soeben mal einen BB TW herausgenommen. Die Räumer haben nur einen Zapfen :mauer: :mauer: :mauer: