Albula und Zügenlinie (1963)

  • Hallo Thomas,

    dann lag ich ja richtig!

    Die Vorgehensweise wurde übrigens auch sporadisch von Klosters nach Kloster-Dorf eingesetzt.

    Wenn z.B. ein beladener Zisternenwagen mit Heizöl nach Klosters-Dorf musste.

    Die Info hab ich von einem ehemaligen Stationsbeamten in Klosters.

    In diesem Fall mit einem Tm2/2 der auch nur die Wurfhebelbremse hatte.

    Gruß vom Bodensee

    Weichen-Walter

    Linux mint :)


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  • Hallo Thomas,

    Da kommt ein richtiger Grauer Welle zu deinem Fuhrpark! Schön das dies so Vorbildlich ausgeführt wird!

    Richtig Interessant auch die vielen Betrieblichen Details zum damaligen Betrieb: die Anhängelast der Te war wohl auf nur zwei, drei Wagen beschränkt, oder?

    Grüsse, Michiel

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Hallo Michiel

    Ja, die graue Welle rollt an.... 8)

    Die Anhängelast war wesentlich grösser als zwei, drei Wagen: Von den Talbot konnten drei, plus von den vierachsigen Fad 8701-8712 zwei angehängt werden. Das entspricht einer Ladung von über 110 Tonnen Schotter.

    Die kleinen OS3T wie ich sie gebaut habe, konnten gerade mal 10 Tonnen laden vor der Vergrösserung der Lademulden 1987 (danach 16 Tonnen).

    Die M-Wagen bezw. umbenannten Schotterwagen zu S 8601-8630 (tatsächlich 30 Schotter-Niederbordwagen) brachten es auf ebenfalls 10 Tonnen Zuladung.

    Rein vom Gewicht her wäre ein Schotterzug mit 11 Wagen also damals möglich gewesen, aber das Gleis beim Schotterlager hatte eine nutzbare Länge von 80m. Das entspricht rund 8 Wagen. Von Sils i.D. fällt die Strecke bis in den Bahnhof Thusis permanent, es musste also nur gebremst werden.

    3-4 OS3T und 4-5 Niederbord S-Wagen waren durchaus Kompositionen, die so gefahren wurden.

    Ich werde bald mal ein Video einstellen ;) ...

    liebe Gruess

    Thomas

  • Lieber Thomas,

    Vielen Dank für die ausführliche Aufklärung über die OSt3 Wagen und deren Einsatz. Das muss wohl ein riesengroßer Genuss gewesen sein die Komposition zu sehen. Vor allem wenn sie gezogen von der Thusner Te 2/2 von Sils i, D nach Thusis über die Hinterrheinbrücke und umgekehrt verkehrten. Finde ich eine tolle Sache das diese Idee auch auf Deiner zukünftigen Museumsanlage zum Einsatz kommt. Ich bin gespannt auf weiteres Rollmaterial. Vor allem Dein Projekt klingt sehr spannend und da wird sicher noch einiges als Leckerbissen dazu kommen. Auch die Spritzarbeit von Deinem Kollegen der nicht genannt werden will hat wirklich sehr schöne Spritzarbeit geleistet.

    Grüsse Peter

  • Hallo zusammen

    Thusis feiert ein kleines Fest. Die ganze Serie der oft in Thusis stationierten OS3t Wagen 8651-8655 ist fertig und lebt im Modell weiter.

    Die Wagen wurden ihrer artgerechten Umgebung übergeben. Der Sonderzug mit Ge 4/4 ALBULA und dem A 54 brachte alle fünf Wagen von Landquart nach Thusis. Auf SBB Rollschemel kamen die brandneuen Selbstentlader von den Flugzeug- und Fahrzeugwerken Altenrhein geliefert.

    Einer Einladung der Direktion folgend, durften im As 54 zahlreiche Gleisarbeiter die fünf Schotterwagen begleiten, als Zeichen der Wertschätzung ihrer anstrengenden Arbeit:

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    Der Jubel war gross in Thusis und manch eine Mütze der Gleisbauer flog vor Freude in die Luft. Die fünf Wagen wurden schnell ins Herz geschlossen:

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    In der Festansprache erinnert sich der Projektverantwortliche nochmals in Stichworten und Bildern an den Werdegang des Fünfer-Ensembles:

    Auf einer 0,4mm Messingplatte wurden damals die Wagenschalen von Hand aufgezeichnet und ausgeschnitten….

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    ..gefalzt anhand einer einfachen Balsaholzlehre...

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    ...und dann auf der Lehre zusammengelötet, verschliffen und aufpoliert.

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    Die Verstrebungen wurden aufgeschweisst (äh -gelötet) ebenso die Füsse der Wannen.

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    In der Zwischenzeit entstanden aus Messingprofilen die Wagenuntergestelle mit Teilen von Bemo wie Bühnengeländer und Radlager.

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    Die Stellprobe passte und...

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    ...Stück für Stück rüstete man die Wagen mit Handläufen, Bremszylinder Bodenluken, Öffnungsmechanismus, Bremsschläuchen usw. aus…

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    …und zuletzt die Montage der Schotterrutschen und jetzt sandgestrahlt der Lackiererei übergeben.

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    Nach der Farbgebung wurden die Leitern, Warntafeln und Routentafeln montiert und die Wagen bekamen ihre Nummern.

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    Mit einem Dank an die Flugzeugwerke Altenrhein schloss der Projektverantwortliche unter grossem Aplaus seine Ansprache.

    In eigener Sache:

    Zum Schluss das zwar unscharfe Bild, aber es hatte den Wagen-Bau ausgelöst vorallem auch wegen der schönen alten Beschriftung - und letztendlich entstand dadurch die Gleisplanänderung mit Sils und seinem Schotterlager auf der Albula und Zügenlinie:

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    Die Revisionsdaten sind auf Winter gelegt, weil da Revisionen von Schotterwagen viel wahrscheinlicher waren, als in der Gleisbau-Hochsaison.

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    Und zu guter Letzt:

    Am 1. April 2020 geschah genau hier unter dem Thusner Portalkran ein Unglück bei Umlad der Wannen.... (Beitrag 1521 und 1530) vielleicht erinnert ihr euch, dass die RhB damals mitgeteilt hat, man suche einen neuen Verwendungszweck: So schliesst sich der Kreis hiermit.

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    liebe Gruess und weiter geht’s mit den nächsten Grauen…

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    Eine schöne story hast du da angehängt! Zudem sind dir die Schotterwagen hervorragend gelungen: eine vernünftige kombi von Ms. eigenbau- und vorhandene Kunststoff teile! Nach dem Spritzen und Beschriften hast du einen Unikat mit diesen Wägelchen!

    Das erste Bild mit dem Empfangsgebäude und dahinter liegenden Landschaftskontur lässt schon einiges versprechen von den zukünftigen Umgebung!?

    Grüsse, Michiel

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  • Hallo Thomas,

    Vielen Dank für die schöne Story und die tollen Fotos. Es gibt nicht schöneres als bei einem Traumhaften Hintergrund die tollen Wagen zu präsentieren. Ich freue mich auf weitere Berichte , Fotos und Projekte von Deinem zukünftigen Vorhaben. Ich finde gerade diese Epoche sehr spannend da ich eher diese am Rande miterleben durfte als Kind.

    Modellbahnerische Grüsse

    Peter

  • Servus!

    die Modelle sind sehr schön geworden :)

    Verfolgst du eigentlich noch das Projekt mit dem Umbau des Xm? Hatte meinen havarierten Xm beim Werkstattumbau wieder in der Hand und musste da gleich wieder dran denken!

    LG

  • Hallo Thomas,

    einfach nur ein Traum :respekt: :respekt: :respekt:

    Dein Thusner Empfangsgebäude ist ein so schönes Modell....wunderschön!

    Herrlich auch nochmal die Zusammenfassung der Entstehung "deiner" Schotterwagen zu lesen.....alles mit der Hand ausgeschnitten....ich verzweifle schon wenn ich ein kleines Loch in Neusilber bohren muss....

    Wenn du es nicht so präzise beschrieben hättest, käme man nie auf die Idee, dass diese Wagen reine Handarbeit sind <3

    lieber Gruss,

    Peter


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  • Hallo zusammen

    Herzlichen Dank für eure Kommentare !!

    Nach den OS3t stelle ich euch die Vorgängerserie der selbstentladenden Schotterwagen vor:

    Bestelldatum: im Mai 1888 !

    Damals bekam die RhB die Serie M 201 - M 205. Diese Serie wurde zwei Jahre später mit den M 206 - M 214 vergrössert und schlussendlich bis auf exakt 100 Wagen durch verschieden Hersteller ausgeweitet.

    1911 wurden die M 201 - M 230 in Schotterwagen umbezeichnet mit den Nummern S 8601 - S 8630. Diese 30 Wagen waren bis zur Ablieferung der Selbstentlader 1954 die offiziellen Schotterwagen der RhB...

    Ein Versuchswagen war der S 8602. Er wurde mit einem Bodenschieber ausgerüstet in der Hoffnung, das Schotterschaufeln erleichtern zu können.

    Der Erfolg war bescheiden und so wurde die Luke des S 8602 wieder verschlossen. Noch leicht sichtbar die ersetzten Bretter über der ehemaligen Luke:

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    Die Serie der Albula und Zügenlinie umfasst die Wagen S 8602 / S 8605 / S 8608 / S8611 / S 8615 / S 8623 . Die Wagen trugen 10 Tonnen Schotter:

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    Auch diese Ladungen sind mit einem Magneten abnehmbar. Die Bemo-Nummer am Wagenrahmen wurde mit einem kleinen Schraubenzieher abgeschabt und die neue Nummer darüber beschriftet. So musste nicht der ganze Unterbau gespritzt werden und die anderen Beschriftungen blieben erhalten.

    Die sehr präzise gemachten Speichenräder mit hervorragenden Laufeingenschaften dank exakten Achsspitzen sind von Müller-Radsätze aus Deutschland.


    Es wird weiter grau bleiben... Fortsetzung folgt

    liebe Gruess

    Thomas

    @ Stephan: Der Xm wird derzeit vorbereitet für den Spritztermin.. ...Bilder folgen in Kürze.

  • Hallo Thomas,

    ich mag grau..... :thumbup: und wenn du bei diesem Tempo der Veröffentlichungen bleibst werden die Feiertage zwar nicht farblich, aber Inhaltlich enorm aufgeputzt!

    lieber Gruss,

    Peter


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  • Hallo zusammen

    Ich hatte ehrlich gesagt schon darauf gehofft und eine Zeit auf der Thusner Strassenbrücke mit der Kamera verweilt... und siehe da:

    Da kam er.

    Der Schotterzug nach Thusis von Sils. 70 Tonnen Schotter, drei Mitarbeiter auf den Wagen, der Vorarbeiter auf der Lok:

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    Angekommen in der Thunser Industriezone, - selbst der Kranführer gönnte sich einen Blick auf die Komposition:

    42611497jl.jpg

    Nachdem das Gefälle gemeistert war entspannten sich die Wagen bremsenden Mitarbeiter sichtlich:

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    Eine Foto noch für's Album der drei wagemutigen Mitfahrer auf den Wagen des ersten neuen Schotterzuges in Thusis:

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    liebe Gruess und allen, die Schottern übers Wochenende, gutes Gelingen !

    Thomas

  • Lieber Thomas,

    um diesen Blick von der Strassenbrücke kann man Dich nur beneiden! Dort würde ich auch gerne länger verweilen. Deinen absolut genialen Nachbau der Station habe ich ja schon mehrfach kommentiert, aber jetzt, wo sich die Gleise zunehmend mit dem passenden Rollmaterial füllen, kommt erst so richtig die 60'er-Jahre-Stimmung auf. Da gerate ich schon in Versuchung, Filisur zu unterbrechen und mit meinem 60'er-Jahre Anlagenteil zu beginnen. Es ist halt eine faszinierende Epoche...!

    Deinen 'Wink' mit dem Schottern habe ich wohl verstanden ;). Wenn sich auch der Schotternachschub bei mir recht unspektakulär gestaltet, so geht es dennoch voran. Deine guten Wünsche sind natürlich sehr willkommen, denn nach etlichen Schotter-Tagen braucht es langsam schon Motivation und Durchhaltevermögen...

    Dir ebenfalls weiterhin gutes Gelingen und viele schöne Stunden auf der Strassenbrücke. Geniesse Dein Werk (nebst den tollen neuen Wagen!) , Du hast allen Grund dazu!

    Liebe Grüsse

    Heiko

  • Hallo zusammen

    Genau am 3.7.2002, an meinem 36.Geburtstag, wurde der Güterwagen K 5600 ausgemustert. Grund genug, diese Modellnummer auf der Albula und Zügenlinie weiter fahren zu lassen.

    Dieser Wagen bekam 1949 einen neuen Aufbau durch die Firma Gestle. Er blieb bis Ende der 60er Jahre grau. Genauso auch weitere Wagen, von denen bei mir noch der K 5604 und der K 5610 im MOBA-Verkehr bleiben. Der K 5604 ist sicher noch einigen bekannt als letzendlicher Werbewagen für die "Waadt Versicherung" und der K 5610 warb für das Büro "Eugenio Lista". Beide Wagen wurden nach dem K 5600 ebenfalls abgebrochen.

    Zum Andenken an die schönen Korbbogenwagen: Der K 5600. Die Tore blieben im Gegensatz zu den Fensterblenden metallfarben.

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    so langsam füllt sich Thusis mit den grauen Wagen...

    liebe Gruess

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für die schönen grauen Fahrzeuge, das hat was ...
    Freue mich immer wieder, wenn Du weiteres berichtest und zeigst. Dein Thusis mit den ganzen Details (Rollwagengrube,
    Panzerentladung, Portalkran und dann das Bahnhofsgebäude als "Tüpferl auf'm i" ist schon großes Kino.

    Eine Frage zu den Schotterladungen: Du schriebst etwas von Magnet - wie sieht solch eine Ladung von der Unterseite aus?

    Wünsche Dir, und allen gesegnete Weihnachtstage

  • Hallo Frank

    Links die Ladung der Selbstentlader, rechts die Ladungen der Niederbordwagen. Dort ist die Schraube nachträglich abgeschliffen wegen der Höhe.

    Auf der Holzbasis wurde er Schotterhügel mit Moltofil aufgetragen, in Form modelliert, die Schraube eingedreht und dann beschottert.

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    liebe Gruess

    Thomas