Albula und Zügenlinie (1963)

  • Hallo zusammen

    Auf vielseitigen Wunsch wurde das Stellwerkprojekt aufgegeben....grill1 dann bau ich halt doch den Portalkran.

    Andreas: Der GEX hat sich nicht verirrt... er ist einer meiner Lieblingszüge mit der Unesco-Lok und darf zusammen mit anderem Neuzeitmaterial auf der Albula und Zügenlinie schon mal ausfahren und die MOBA in eine andere Zeit verwandeln.

    Der ganz grosse Teil des Fuhrparks stammt aber natürlich aus den 50er und 60er Jahren.

    liebe Gruess

    Thomas

  • Hallo Thomas

    .... auf Gleis 1 Ausfahrt des Nachmittagsschnellzuges nach Filisur, Preda, Bever, Samedan und schliesslich zu Michiel.

    Da ich zu spät war habe ich gerade den Ankunft der Nachmittagszug in St. Moritz verpasst, der war schon längst wieder in der gegenrichtung verschwunden. Sonst kommt denselben Zug auch in Filisur vorbei, obwohl das ensemble dort eher in 2002 angesiedelt sein wird, und du weisst was das bedeutet: Rote Züge......, da müssten die Züge unterwegs die Farbe wechseln! (ganz nebenbei sei erwähnt das ich keine grüne Stahlwagen besitze...)

    Wie dem auch sei, es sieht bei dir alles sehr schön aus, die Normalspurgleise / Vierschienengleise machen sich gut: das ermöglicht viel Betrieb und hat auch historisch gesehen etwas besonderes!

    Grüsse, Michiel

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Hallo zusammen

    Ich musste an Thusis einiges verändern und abreissen.... so wurden die zwei letzten 12° Weichen durch 9,5° Weichen ersetzt.

    Die beiden neuen Normalspurweichen musste ich wieder entfernen, weil durch ein Rechnungsfehler die Weichen zuweit im Süden lagen. Dies ist nun korrigiert.

    11 Abstellgleise wurden verlängert wegen der neuen Normalspur, doch davon später... Für das Wintersalzlager-Zustellgleis musste ein Rechtsweiche durch eine Linksweiche ersetzt werden. So glaube und hoffe ich nun alle Fehler in Thusis korrigiert zu haben.

    Aktuell ist für Thusis das hier entstanden:

    Die Rampe für den Panzerablad:

    35168596we.jpg

    Im Original sah das damals so aus:

    35168614ts.jpeg

    Das Modell (leider nicht mit beweglichen Raupen und Rädern)....

    35168638kw.jpg

    Noch ein Gegenschuss beim an die Rampe rangieren: Daneben auch ein Gleis in Arbeit... die grösste Spurweite in Thusis mit 19.75m: Das Gleis des Portalkrans.

    35168675wj.jpg

    Fortsetzung folgt, nun gehts ans Gleis nageln

    liebe Gruess

    Thomas

  • Hoi Thomas,

    ich liebe diese kleine Bastelein......und wenn sie dann noch so perfekt gebaut sind.....Respekt!

    Da hast du einige Mühen in Thusis auf dich genommen. Solche Korrekturen verlangen immer sehr viel Motivation, schön, wenn wir bald die Baufortschritte dieser Umbauarbeit erhalten!

    Die schwarz weiß Fotos sind ein Traum.....Danke!

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hallo zusammen

    Herzlichen Dank für eure motivierenden Komentare !!

    Volker, ja, in der Zwischenzeit ist da noch ein Sonderthema zu Thusis herausgekommen.... aber erst mal was sich in Thusis MOBA-mässig verändert hat:

    Wie schon angedeutet, wurden Weichen geändert:

    Die Übersicht:

    Die beiden Weichen im Vordergrund sind ersetzt worden. Die Weiche bei den Rollschemeln war eine 12° Weiche und ist nun eine 9.5° Weiche. Die Weiche beim Te 2/2 war ein 12°Linksweiche und ist nun eine 9.5° Rechtsweiche. Die schwarzen Bereiche sind im Vordergrund das Bundesgetreidelager und im Hintergrund das Wintersalzlager. Das Abstellgleis mit der alten Streckenführung ist neben dem aufgeschemelten SBB Güterwagen gut sichtbar. Zwischen den Gebäuden war tatsächlich noch ein grosser Hochkamin, wie er im Industriezeitalter noch häufig anzutreffen war (im Bild als roter Bleistift). Dieser Kamin ist sichtbar im Beitrag weiter oben auf dem Originalbild des Panzerablads.

    35194321pu.jpg

    Hier der Gegenschuss mit einer Besonderheit für mich: Das Salzgleis mit dem entsprechenden Wagen vor dem Salzlagerschuppen links als schwarze Fläche:

    Es ist das allereinzige Gebäude des gesamten Thusner Bahnhofes, welches bis heute überlebt hat. Ein Zeitzeuge, der bei mir diesen Sommer ausführlich fotografiert und vermessen werden wird.

    35194372sr.jpg

    Der Salzwagen ist ein umgespritzes Pico-Modell der DB mit Schwenkdach. Mit zusätzlichen Anbauteilen wurde der Wagen verfeinert. Der Radsatz für den funktionsfähigen Rollschemelbetreib ist von Weinert.

    Es fehlt noch die Veralterung und die Beschriftungen. Entladen wurde er so aufgeschemelt mit mobilen Förderbändern direkt in den Salzschuppen.
    35194402bb.jpg

    Der SBB Getreidewagen ebenfalls an seinem Zielort: Aufgeschemelt wurde er an dieser Rampe zum Bundes-Getreidelager entladen (schwarze Fläche)

    Dieses Stumpen-Gleis war so lang, dass ein Te 2/2 mit einem Schemel auf das Salzgleis umsetzten konnte, auch wenn schon ein Schemel am Getreidelager stand.

    35194419ev.jpg


    Hier die Verlängerung von 10 Abstellgleisen von insgesamt 11: Früher endeten die Abstellgeleise dort wo jetzt die Schienprofile enden.

    Im Hintergrund diverse SBB Flachwagen für den Andeerer Granittransport. Die beiden weissen Streifen sind die Sockel des Thusner Portalkrans... die Panzerrampe an seinem finalen Platz.

    35194437yq.jpg

    ....eine Massarbeit im Original wie im Modell war der richtige Abstand zwischen den Geleisen für den Kranmastfuss mit dem Motoraufbau !35194574uh.jpg

    Der Gegenschuss des Panzerrampengeleises:

    35194586ya.jpg

    Originalbild:

    35194602nn.jpg

    Zu guter Letzt:

    Die beiden Normalspurweichenverbindung, welche versetzt und gekürzt werden musste, damit das Krangleis bis zur Waage reichen konnte wie im Original (rote Linie). In diesem Plan ist die Weichenverbindung bereits nicht mehr verzeichnet.

    35194650gh.jpg

    Hier die richtige Version:

    35194658nt.jpg

    So, und jetzt werde ich noch etwas Recherche betreiben für das wahrscheinlich letzte Thusner Highligt.

    liebe Gruess

    Thomas

  • Hoi Thomas,

    schöne Bilder, toller Bericht, so was motiviert ungemein:respekt: und dann noch soviel Rollmaterial im Betrieb.....trozt Baustelle:thumbup:

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hoi Thomas,

    Wunderschöne vortschritte…und mit Farbbilder !

    Gebt es auch noch Platz für ein oder gleich 2 STAG Silos ?

    Gruss,

    Jos

    Hallo Jos,

    Die Fundamente der 2 Stagsilos siehst du schon vor der Brückenwaage auf dem Bild wo der Mohrenkopf steht.

    Thomas: Super Bilder vom Baufortschritt wieder mit viel Recherche und Infos ! Spannend !

    Liebe Grüße Andreas

  • Hallo zusammen

    Sonderthema Thusis .....;)

    Nach den MOBA-Korrekturen in Thusis ist da eine Sache, die sich meiner Recherche bisher erfolgreich entzogen hatte, aber nun ist es soweit:

    Die Recherche der Thusner Hinterrheinbrücke: Oder, das konstruktiv raffinierteste Bauwerk der Albulabahn:

    Die Thusner Brücke entsprach damals nicht den ästhetischen Idealen der Heimatschutz-Bewegung.

    Die Bewunderer der steinernen Viadukte der Albulabahn konnten mit dem eisernen Fremdling wenig anfangen.

    Wenn man aber untersucht, wie die Formen dieses Brückenbaus mit ingenieurwissenschaftlichen Theorien zusammenhängen, stellt sich heraus, dass die Thusner Brücke mit ihrem bis auf die letzte Niete konsequent durchgebildeten Fachwerkträger das konstruktiv raffinierteste Bauwerk der ganzen Albulabahn ist:

    Dabei sah es am Anfang ganz anders aus:

    Geplant war eine Betonbrücke, die praktisch genau so gebaut worden wäre, wie der heute bekannte Langwiesner Viadukt, nur mit viel flacherem Hauptbogen und einer Spannweite von 73m. Es wäre damals die grösste Spannbetonbrücke der Welt geworden.

    35213753zs.jpg

    Das ungewöhnliche Thusner Projekt wäre wahrscheinlich gutgeheissen worden, wenn Friedrich Hennings den Experten Wilhelm Ritter anstelle von Ludwig Tetmajer befragt hätte. Professor Ritter war ein energischer Förderer der Betonbauweise. Tetmaier nicht.

    So entstand 1901, was bis zum doppelspurigen Neubau der Thusner Brücke 1993 volle 92 Jahre gedient hatte. Der eiserne Fachwerkträger zwischen den beiden Hauptpfeilern hatte eine Spannweite von 81,87 Metern.

    Weil der Wildbach Nolla unmittelbar unter der Brücke in den Hinterrhein mündet, durften keine Pfeiler ins Flussbett gestellt werden.

    Für die Konstruktion des Mittelträgers liess Friedrich Hennings vom Zürcher Ingenieur Karl Löhle ein detailliertes Projekt eines Halbparabelträgers mit obenliegender Fahrbahn ausarbeiten.

    Ein einziger durchgehender Stab auf Zug verhindert, dass sich die Brücke beim Weglassens dieses Stabes wie folgt verformen würde:

    35213760ps.jpg

    Karl Löhle wollte statisch besonders klar konstruieren und liess deshalb im Innern der Brücke die üblichen vertikalen Querverbände weg. Er bildete stattdessen aus Ober- und Untergurten je einen horizontalen Träger, um die Windkräfte aufzunehmen.

    Am 31. März 1900 sandte Löhle das Projekt an das Eidgenössische Eisenbahndepartement zur Prüfung.

    Die waren anfänglich gar nicht begeistert von dem Weglassen der seitlichen Windträgern und genehmigten das Projekt unter dem Vorbehalt «es sei nachträglich Abhilfe zu schaffen», sollten zu grosse Seitschwankungen auftreten.

    Wie die späteren Messungen ergaben, hatte die Brücke eine max. Seitschwankung von 1,5mm in der Brückenmitte zu jeder Seite. Bei der Belastungsprobe sank die Brücke in der Mitte um 29mm ein, berechnet waren 34mm.

    Während ihrer Lebzeit von 93 Jahren sank die Brücke in ihrer Mitte gerade mal 1.9mm bleibend ein!

    Der freie Durchblick:

    Etwas vom Überraschendsten an der ganzen Brücke ist der Blick durch den achtzig Meter langen Mittelträger.

    Der freie Durchblick durch das Innere eines Fachwerkträgers mit obenliegender Fahrbahn ist einzigartig und widerspiegelt die äusserst klare statische Konzeption des Bauwerks:

    35213771yu.jpg

    Besonders aufmerksam verfolgte man die Nebenspannungen:

    Die Thusner Brücke ist eine der ersten schweizerischen Brücken, an der man die Nebenspannungen durch eine Art Vorspannung eliminieren konnte:

    Die einzelnen Fachwerkstäbe wurden in der Werkstatt um ein kleines Mass zu lang oder zu kurz hergestellt. Dadurch musste man sie bei der Montage leicht verbiegen. Das Mass dieser Verbiegungen war genau so gross berechnet worden, dass die Stäbe unter der Belastung des fertigen Bauwerks wieder ihre ursprüngliche gerade Form erhielten !


    Für mich definitiv Grund genug, diese fantastische Brückenkonstruktion im Modell wiederzugeben und die bestehende Brücke bei mir durch dieses phänomenale Bauwerk zu ersetzen. Und die Modellbrücke bekommt einen besonderen Platz in der MOBA...

    35213790jx.jpg

    In meinem Plan wird neben der Thusner Brücke auch der Wildbach Nolla und die alte Strassenbrücke gebaut:

    35213797eb.jpg

    Betritt man den MOBA-Raum, sieht der erste Blick in etwa so aus, bei mir etwas mehr von links her:

    35213805wo.jpg

    Hier noch ein seltener Gegenschuss: Die beiden Thusner Rheinbrücken: RhB bei der Belastungsprobe. Sehr schön rechts unter der Brücke die Mündung des

    Wildbaches "Nolla" zu sehen.

    35213814tl.jpg

    Interessant ist die Tatsache, dass die Brücke in 25 Promille Steigung gebaut ist, aber die vertikalen Stäbe rechtwinklig zur Fahrbahnebene stehen. Schön zu sehen am linken Ende der Brücke, wo desshalb der Brückenabschluss eben nicht parallel zum steinernen Pfeiler steht.

    liebe Gruess

    Thomas

    PS: So sucht die bisher verwendete Stahlbrücke mit der Vorflutbrücke nun einen neuen Besitzer...

    35213875fs.jpg

  • Hallo Thomas,

    Danke für die spannende Lektüre!

    Bin gespannt auf Fotos von der Belastungprobe deiner Brücke ... und der masslichen Auslegung deiner Fachwerkstäbe. Die zu kurzen/lange Stäbe setzt du doch auch bestimmt um ;);)

    Viele Grüße

    Volker

  • Hallo Thomas!

    Meine Hochachtung vor deiner Recherche!

    Mit deinem Bericht und auch aus eigener Erfahrung kann

    allen nur empfehlen die Neugier eines Kindes zu behalten

    und alles zu hinterfragen.

    Bin jetzt schon auf die Brücke gespannt!

    Aber die Gitterträger sind eine Herausforderung.....

    Gruß vom Bodensee

    Weichen-Walter

    Linux mint :)


    banner1b500.jpg

  • Hallo Thomas

    Eine Super-Recherche von einer der wenigen Fachwerkbrücken der RhB - und was für eine!
    Die (etwas) unterschiedlichen Längen der Fachwerkstäbe zur Eliminierung von Nebenspannungen - genial.

    Und das alles mit Rechenschieber und Logarithmentabelle berechnet...

    Anlage H0m "Rhaetian Flyer" - Proto-Freelance RhB, FO "Vom Oberalp bis Tirano". Testanlage, Aufstellbahnhof, Wendel nach Musteria fertiggestellt, Fahrbetrieb. Nächste Etappe: Bau von "Musteria" = Disentis + Freelance Elemente.