Albula und Zügenlinie (1963)

  • Hallo zusammen

    @Benno: Der Plan ist in der Tat wie ein Schatz, und kann wie ganz viel andere Pläne bei der RhB gegen Bezahlung bezogen werden:

    https://www.rhb.ch/de/unternehmen/fundus-fuer-bahnfreunde

    Hier finden sich Pläne von Gebäuden, Bahnanlagen und Brücken, die Kosten sind recht unterschiedlich je nach Plangrösse, mein Wiesner Viaduktplan war 75.- CHF.

    liebe Gruess

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    danke für deine Info bezüglich der Plankosten!

    Wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß beim Bauen von diesem schönen Talabschnitt!

    Auf den wenigen Fotos hier im Netz sieht der Viadukt mit dem Tal und Wäldern im Jahr 1963 sehr Interessant aus!

    Freu mich auf deine Umsetzung,

    Gruaß, Peter

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Zitat

    Ich bin echt begeistert, wie damals die Pläne von Hand gezeichnet in einer Präzision gefertigt wurden....

    Ging mir genauso, als ich vor einigen Monaten ein Konvolut von ca. 100 Weichenplänen aus der Reichsbahnzeit in mein Archiv aufnehmen konnte.

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    Gruß vom Bodensee

    Weichen-Walter

    Linux mint :)


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  • Hallo zusammen

    Ich habe ziemlich lang gerechnet gestern... nun ist klar, ich kann den Viadukt wie folgt bauen:

    Drei Gewölbe + Hauptbogen in der Geraden, die zwei Gewölbe Richtung Filisur in der Kurve mit R=88cm (mein Mindestraduis)

    Der ganze Viadukt wird im Mastab 1:115 gebaut, das bedeutet, der Hauptbogen bekommt eine lichte Weite von 47,8cm und die fünf Gewölbebogen haben jeweils 17,4cm.

    Die Pfeilerstärken bekommen einen Masstab von 1: 94, weil beim Masstab 1:115 diese eindeutig zu wackelig wirken.

    Die Brücken Höhe über Grund ist 1:100 und ergibt 88.9cm. Das bedeutet bei mir, der Landwasserfluss ist 36cm über dem Fussboden. Die charackteristischen Bergrinnen der Zügenschlucht gehen praktisch bis zur Zimmerdecke.

    So macht die ganze Brücke einen ausgewogenen Eindruck und spiegelt das Vorbild recht gut. In wahrhaftiger Modellgrösse hätte die Brücke die Mobaszene völlig dominiert und wäre ca. 241cm lang.

    Bei mir ergibt sich mit 155cm Gesamtlänge eine für mich sehr gute Lösung für die Situation.

    Um die Brücke einfacher ausmessen zu können, werde ich den Plan in den Massstäben 1:115 und 1:94 kopieren, um die Masse direkt aus dem Plan zu messen.

    liebe Gruess

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    ich finde Deinen Plan das Wiesner Viadukt zu bauen gut. Das wertet die Anlagensituation im Bereich der Haltestelle Wiesen deutlich auf und dieser Bereich wird dann mit Brücke und Station "komplett".

    Was ich mir aber an Deiner Stelle noch einmal genau überlegen würde ist die Darstellung der Brücke !

    Das Du diese im Maszstab in Höhe und Länge verkürzt ist nachvollziehbar und auch richtig.

    (Das habe ich auch bei meinem Nachbau des Wiesner Viaduktes in den 1990-er Jahren gemacht. Eine Gesamtlänge von ca. 2,10m und Höhe über Grund von ca. 90 cm, ist immer noch für H0 sehr imposant und die RhB- Züglein wirken dann auch noch sehr klein).

    Die Verkürzung der Brücke um 1 Vorgewölbe würde ich mir aber noch einmal genau überlegen. Aus meiner Sicht geht der Charakter der Brücke dadurch verloren. Du hast bisher sehr großen Wert auf alle Details in Deinen Nachbauten gelegt. Es wäre schade, wenn Du das hier aufgeben würdest.

    Einige Kollegen im Forum haben nach Jahren des Bauens Ihre Bahnhöfe komplett umgebaut, weil Kompromisse in der Anfangsphase eingegangen wurden, die später nicht mehr korrigierbar sind.

    Ggf. solltest Du diesen Anlagenbereich noch einmal komplett überplanen. Vielleicht auch auf den Nachbau dieser Brücke verzichten und eine andere Situation aus der Zügenschlucht nachbauen die in der Länge kürzer ist.


    Mit freundlichen Grüßen


    Christian

    Schweizer Schmalspurbahnen in 1:87- Anlagen und Dioramen: "Saluti da San Vittore", "GLACIER EXPRESS 1981", "HOTEL OBERALPSEE um 1930"

  • Hallo Thomas,^^;)

    wenn du schon beim Rechnen bist, dass Aufforsten für dein zusätzliches Tal wird auch ganz ordentlich die Baumschulen ins Schwitzen bringen:thumbup:aber wenn ich mich recht erinnere lässt du ja deine Bäume bauen;)

    Christians bedenken sind nicht ganz von der Hand zu weisen, doch so wie ich dich kenne hast du dir dies gut überlegt!

    Gruaß, Peter


    lieber Gruss,

    Peter


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  • Hallo zusammen

    Nach dem kleinen Planungs-Exkurs in die Zügenschlucht namentlich Wiesen und seine Brücke....

    ....konnten sich im Hintergrund die noch offenen Thusner Rätsel nicht nur entschlüsseln, sondern ein weiterer (letzter?) Thusner Pauckenschlag klappte meine Kinnlade weit nach unten....

    Und das kam so:

    Vor zwei Wochen, konnte ich den Sohn des damaligen Thusner Bahnhofvorstandes ausfindig machen. In einem zweiten langen Gespräch und vielen skizzierten Planunterlagen lösten sich Rätsel um Rätsel:

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    Der orange Kreis ist eine Wagenwaschanlage, der handbetriebene kleine Kran wurde versetzt (violetter Kran). Zusätzlich wurde ein elektrischer 10Tonnen Merk-Kran (grün) auf dem untersten Gleis aufgestellt. Dieses Gleis ist mit "Rollschemel" beschriftet, dies desshalb, weil dort die abgefertigten geschemelten Wagen zur Weiterfahrt bereitgestellt wurden.

    Und nun zun den Normalspurgleisen: Der rot eingezeichnete Bereich war tatsächlich so, dass das Schmalspurgleis aus der DKW 15 (Plan oben) in das Normalspurgleis hineinlief und zwar als Vierschienengleis !! So wie hier in Castione Arbedo von der Mesocco Bahn und SBB...

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    http://www.bilder-upload.eu/upload/db4e38-1519319815.jpg....aber Weichen waren keine involviert in Thusis:

    Kurz vor der Weiche 29 (Plan oben) endete das Schmalspurgleis an einem fest montierten Gleisschlitten. Das Normalspurgleis reichte bis zum Lichtraumprofil der DKW 15 und endete durch zwei Hemmschuhe.

    Die beiden Normalspurgleise hatten zur Silser Seite hin ganz leichtes Gefälle, so konnten die Normalspurwagen zumindest in eine Richtung ohne Hilfe verschoben werden - bewiehungsweise liess man einfach rollen. An den Enden waren Normalspurprellböcke mit einer Eisenbahnschwelle auf Pufferhöhe.

    Signale: Bei der Einführung des Streckenblocks gabs die gleisabhängigen Signale noch nicht. Also Orange entfiel, man kannte nur die Befehle Rot/Grün. Hingegen waren schon drei zweiseitige Räumungssignale in Thusis installiert (weisse Kreuze).

    Soviel zu den Rätsellösungen.

    Und nun noch der Paukenschlag:

    Die Thusner Ausfahrt auf der Silser Seite verläuft unter der Hauptstrasse hindurch und erreicht direkt danach die Vorflutbrücken (roter Pfeil) der Hinterrheinbrücke:

    http://www.bilder-upload.eu/upload/db4e38-1519319815.jpg1ecb7e-1519324636.jpg


    Nun war es in den 60er so, dass hinter den Zementsilos etwas unterhalb ein Kieswerk existierte, dass die beiden Silos in Thusis mit direkten Zement-Hochleitungen versorgte.

    Dieses Kieswerk wiederrum wurde von Blockzügen mit Betonkies aus Kieskistenwagen beschickt !! Und - könnt ihr euch vorstellen, wo die Kieswagen ausgeladen wurden ?!?!?

    Genau hier !!

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    Auf offener Strecke bei der Vorflutbrücke der Hinterrheinbrücke. Dort existierte der Hydraulikzylinder, um die Wagekisten anzuheben und den Kies in einen Silo zu kippen (schon wieder ein Betonsilo Michiel...) Das Einfahrtssignal wurde entsprechend weiter nach Sils versetzt.

    So kann ich also Züge hier schon entladen oder dann bis nach Greifenstein fahren und dort im temporären Anschlussgleis den Kraftwerkbau beliefern.

    So wird in nächster Zeit ausser dem Alterungskurs (AK) nicht viel gepostet werden. Unsere Haussuche und zügeln ist jetzt an vorderster Front.... die Bau- Grundlage für all meine Recherchen. Und diese Recherchen zur Albula und Zügenlinie sind hiermit zum allergrössten Teil abgeschlossen.

    liebe Gruess

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    so klingt alles sehr logisch. Danke für deine spannende Berichterstattung und zur einhergehenden Auflösung aller Rätsel! Auf deine Modellumsetzung bin ich schon sehr neugierig!

    Ich wünsche dir fürs Siedeln das Allerbeste und freue mich auf deinen AK!

    Viel Erfolg, Peter

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hallo Thomas,

    Agatha Cristie und Hercule Poirot sind da ja "Waisenknaben" gegen deine Recherche.

    Find ich klasse das es da noch Leute gibt die zur Aufklärung beitragen können.

    Wünsch dir wie Peter schon angemerkt hat, viel Glück bei der Suche,

    hoffe mal das die Haussuche in der Schweiz nicht so angespannt ist wie in D.

    Freu mich auch auf den Alterungskurs.

    Gruß Manne

  • Hallo Thomas

    Das gibt's ja nicht; wirklich eine beeindruckende Recherche!:thumbup:

    Und man kommt herum (auch im Winter :)) und lernt interessante Menschen kennen.

    In den USA gibt es die 'Historical Societies', die sich der Geschichtsforschung und Dokumentation von bestimmten Bahngesellschaften widmen - so was müsste man eigentlich für die RhB auch ins Leben rufen...

    Freue mich schon auf Fortsetzungen - im neuen Workshop im neuen Haus :S

    Anlage H0m "Rhaetian Flyer" - Proto-Freelance RhB, FO "Vom Oberalp bis Tirano". Testanlage, Aufstellbahnhof, Wendel nach Musteria fertiggestellt, Fahrbetrieb. Nächste Etappe: Bau von "Musteria" = Disentis + Freelance Elemente.

  • Hallo zusammen

    Der VK (Veralterungskurs) ist in der Vorbereitung.... ein kleiner Abstecher in die Vorbereitungsarbeiten:

    Zuerst wurden die Wagenböden der Roco-Wagen rausgetrennt... das sind aus Gewichtsgründen massive Eisenplatten.... beide Wagen werden mit Holzbohlen belegt, dann wird der Veralterungskurs folgen.

    e4db8b-1520111239.jpg

    Die Drehgestelle für den Panzerwagen werden neu aufgebaut mit Innenradlager, zuerst mit Holz die Achsen unterfüttert und Achse im Holzkanal geführt....

    0b103f-1520111445.jpg

    ..jetzt können die Blenden weggeschliffen werden, die Räder bleiben an demselben Ort am Drehgestell. Schön sichtbar die niederen Spurkränze der neuen Räder, für den HRF Schemel-Betrieb nicht anders möglich:

    e5b750-1520111492.jpg

    Die Achsenspitzen sind zurückgeschliffen und das Drehgestell ist neu aufgebaut mit den entsprechenden Teilen... macht sich gut auf dem Schemel

    a40e92-1520111545.jpg

    Zum Schluss Puffer montieren, Zugvorrichtung von Weinert, Bremsschläuche von Roco.

    8a9ad1-1520111593.jpg


    So kann ich mich nun der Veralterungstechnik widmen und den Kurs aufbauen.

    liebe Gruess

    Thomas

  • Hallo Thomas

    Top!

    Für mich ist es phänomenal, wie Du immer weisst, was, wo von wem zu beziehen ist :)

    Anlage H0m "Rhaetian Flyer" - Proto-Freelance RhB, FO "Vom Oberalp bis Tirano". Testanlage, Aufstellbahnhof, Wendel nach Musteria fertiggestellt, Fahrbetrieb. Nächste Etappe: Bau von "Musteria" = Disentis + Freelance Elemente.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thomas

    Und wie sehen die Innenradlager am Schluss aus? Immer noch so wie auf dem ersten Bild? Oder hast Du da noch was geändert, so dass die Achsen nicht herausfallen können?

  • Hallo zusammen

    Vielen Dank für die Blumen.

    @Giorgio: Die Achsen habe ich auf dem Holzstück festgeleimt, dies desshalb, weil der Panzerwagen nie ab dem Schemel gezogen wurde zum Panzer entladen, sondern an die Kopframpe rangiert worden war für einen direkten Ablad der Panzer von geschemelten Tiefladewagen. So müssen einfach die Drehgestelle beweglich bleiben, weil der Panzerwagen auf zwei Rollschemeln getragen wurde und somit in den Kurven die Drehgestelle drehen müssen. Die Achsen hingegen brauchen bei mir keine Bewegung. So habe ich auch die Bremsklötze direkt an die Räder geleimt.

    @Carlo: Für Modellbauteile finde ich die Firma http://www.wagenwerk.de super. Herr Reinhard ist sehr hilfsbereit und kompetent.

    liebe Gruess

    Thomas

  • Hallo zusammen

    Ein kleiner Nachtrag zum Schmunzeln zu Thusis... aber es zeigt auch, wie unkompliziert und praktisch in den 60er gearbeitet wurde:

    Um Rangierarbeit zu sparen arbeitete man so:

    Der Te 73 hat auf der Bühne Drahtseile mit Schlaufenenden und Holzbalken. Damit nicht immer mit dem Te das Gleis gewechselt werden musste, um Wagen zu verschieben, hängte man die Drahtseile mit den Schlaufen jeweils an den Kupplungshaken ein und zog den Wagen auf dem Nachbargleis....

    20d8f3-1521910642.png

    ...wenn der Wagen gestossen werden musste, brauchte man die Holzbalken und das ging dann so.....:thumbup: jeweils am Te-Eck und Wageneck angesetzt.

    fc4e0c-1521910777.jpg

    Jetzt brauch ich also noch bewegliche Preiserlein zum rangieren in Thusis....phuuu

    liebe Gruess

    Thomas


    PS: Es gibt da bei mir eine goldene Schachtel und der zukünftige Inhalt liegt bereits auf meine Basteltisch.... es wird etwas, was nur von Chur bis Thusis im Einsatz war... so viel sei verraten:

    Es handelt sich um einen Spezialzug mit 6 Wagen und einer C'C'.