Albula und Zügenlinie (1963)

  • Hallo Thomas,

    ich möchte mich bei dir, für deine Begeisterung bedanken. Diese zieht einen einfach immer wieder mit :saint: :saint: :saint:

    Ob es um kleine Details geht, liebevoll Umgesetzt oder harte Arbeit wie bei Punt Muragl....deine Begeisterung spürt man.

    Dein ganzes Projekt ist so "Anders", dass es einfach immer eine Freude ist, zu erfahren wie es weitergeht. :respekt: :respekt: :respekt:

    In diesem Sinne,

    Gruß, Peter

    lieber Gruss,

    Peter


    Intellibox IR, IntelliLight, Light@Night, Selbstbau gleis Code 70, Rückmeldung: LocoNet, QDecoder, MBTronik WA5, Win-Digipet, Dc Car Stahldraht,

  • Hallo Thomas, hallo Frans

    das Thema lässt mich nicht ruhen....

    Auf den Luftbildern von 1941 ist ein Rechteck zu erkennen.
    Auch auf den Bildern von 1956 sieht man Rechteck noch schemenhaft.
    Allerdings fehlt auch die nötige Weiche, eine Umladevorrichtung halte ich also
    bis 1956 für wenig wahrscheinlich, auch weil der Güterumschlag noch auf
    dem Bahnhofsvorplatz stattfand.

    Luftbild 1941
    Luftbild 1956

    Der Ladekran wurde irgendwann zwischen 1956 und 1961 gebaut. In diesem Zeitraum verschwanden auch
    Drehscheibe und Depot, da wie Frans schon erwähnte, für die Kraftwerksbauten mehr Baumaterialien
    angeliefert wurden.

    Luftbild 1961

    Leider stehen auf dem Gleis mit dem U Wagen, die Situation ist somit nicht zu erkennen.
    Für denkbar halte ich jedoch, dass nach der Umladevorrichtung eine Weiche folgte,
    ähnlich wie im Bahnhof Altensteig für den Holzverladeplatz (siehe unten).
    Somit könnte Gleis 3 ein Dreischienengleis mit Einfädelung gewesen sein.
    In Zusammenhang mit den Kraftwerksbauten wurden ja oft kurzfristig neue
    Gleisanlagen erstellt und dann ebenso kurzfristig wieder rückgebaut.

    Gruß und Spaß beim weiterrätseln im neuen Jahr!!!!

    Gruß vom Bodensee

    Weichen-Walter

    Linux mint :)


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  • Hallo zusammen

    Heureka !!!!!!!!!!!!!!!

    Thusis hatte eine Rollschemelgrube.
    Meine Reherche bis jetzt hat bestätigt: Thusis hatte eine Rollschemelgrube und dahinter das entsprechende Normalspurgleis. :D
    Der Grund, warum die Anlage nicht grad so offiziell überall dokumentiert ist liegt am Auftraggeber der Grube: Das Militär.
    In der Grube wurden die Normalspurwagen -mit Panzern beladen- ab den Rollschemeln mit Seilen und auf das Normalspurgleis gezogen. Am Ende dieses Normalgleises war eine Abfahrtrampe für die Panzer.
    Der Ablad dieser Panzer direkt ab den geschemelten Normalspurladewagen wäre viel zu riskant gewesen wegen der geringen Spurbreite der Schemel und zugleich dem grossen Gewicht der Panzer. Und die Ablad-Rampe hätte auch entsprechen hoch und lang sein müssen.

    Selten wurden auch Normalspurgüterwagen so abgeladen. Was für Güter in welchen Wagen dabei zum Einsatz kamen ist noch Gegenstand meiner weiteren Recherche. Ebenso der Zeitraum, von wann bis wann genau die Grube bestand.

    Wenn der Zeitraum stimmt für meinen Gleisplan in Thusis und auch normale Güterwagen abgeladen wurden, steht dem Bau der Rollschemelanlage nichts mehr im Wege. Falls sie ausschliesslich zu militärischen Zwecken gebaut wurde.... müsste ich weit über meinen Schatten springen. Militärisches Zeugs hat grundsätzlich auf meiner Moba nichts verloren. Zeitzeuge hin oder her.

    Das Grösste daran wäre: Dann habe ich auf der Albula und Zügenlinie also auch Normalspurgleis; Länge ca. 80cm :thumbup: :thumbup: 8) .

    Sobald alle Infos zusammen sind berichte ich gern.

    Vorab ein kleiner Leckerbissen, wie die Grubenanlage gebaut ist und wie die Rollschemel fixiert sind beim abladen...... :love: :love:


    liebe Gruess
    Thomas

  • Lieber Thomas,

    ich staune immer wieder, wo Du Deine Informationen herbekommst. Man hat das Gefühl über die RhB ist schon alles gesagt oder aufgeschrieben und Du bringst immer wieder neue Dinge ans Tageslicht. Vielen Dank für die tollen Geschichten.

    Wenn es in Deine Zeit passt, dann musst Du das in jedem Fall umsetzen. Da führt kein Weg dran vorbei. Die Aversion gegen Militär auf der Modellbahn kann ich sehr gut verstehen. Das Gute daran ist ja, dass es sicher keine täglichen Panzerzüge gab und diese nach der Be-/Entladung auch nicht so lange Zeit auf dem Bahnhof verbracht haben werden. Es gibt also genug vorbildgerechte Tage, an denen Du nur die Grubenanlage zeigen kannst.

    Man sagt das immer so, aber zu Deiner Anlage ist ja nun wirklich alles gesagt. Ich bewundere Deine Baukunst und erfreue mich jedesmal an Deinen tollen Fotos. Es wird eine Anlage,die Ihresgleichen sucht. Es ist Wahnsinn, wie viel Liebe zum Detail Du in ihr verbaust und das bei der Größe. Das findet man wirklich nicht oft.
    Meinen einzigen Kritikpunkt kennst Du ja: Schienennägel auf jeder Schwelle. Du bist so nah an der Perfektion, dass Du hier eigentlich nicht aufgeben kannst. Vielleicht überkommt es Dich ja doch noch. Und ja, ich kann es verstehen, dass man sich vor so langweiligen Aufgaben drückt. Es läuft ja auch so und da drückt der Schuh dann halt nicht. ;)

    Weiter so Thomas! Grüße Marco

  • lieber Marco

    Jetzt hab ich so richtig herzlich gelacht. Tja diese Schienenägel..... Danke für Deine Antwort !!!
    Ich habe mir genau die gleichen Überlegungen wie Du gemacht:
    Es muss ja nicht ein Panzerzug in Thusis rumstehen. Ein leerer Rollschemmel in der Grube, ein, zwei leere Flachwagen auf dem Normalspurgleis.... und fertig.
    Was ich dem Milität zuschreiben muss ist, dass es ohne sie nie eine Rollschemelanlage in Thusis gegeben hätte...

    liebe Gruess und vielen Dank
    Thomas

  • Lieber Thomas,

    Unglaublich was da für Informationen auftauchen!! Also die von dir skizzierte Szenerie mit dem Rollwagen und dem Normalspurgleis wäre wirklich ein Blickfang. Damit hätte ich nicht gerechnet, das hinter meiner Frage zu den Schwellen so viel steckt :) Ich wünsche dir, dass dieses neue Jahr viel neues Leben in deine tolle Anlage bringt und das deine Freude am tüfteln und bauen immer erhalten bleibt.

    Bzgl. der Militärfahrzeuge kann ich dich gut verstehen, mir geht es auch so....(naja was erwartet man sich denn auch von einem Heeresverweigerer/zivildiener ;) )

    Liebe Grüße Benjamin

  • Hallo Thomas,


    Meine Reherche bis jetzt hat bestätigt: Thusis hatte eine Rollschemelgrube und dahinter das entsprechende Normalspurgleis.

    Genau was ich dachte :

    Das ist es denke ich auch, um auf den Umlad zu verzichten konnten die Normalspurige Wagen auf das Gleis unter der Kran gezogen werden, oft mittels einer Seilzug.

    Aber das es ein militärische Zweck hatte wusste ich nicht.
    Woher stammt das Bild, da bin ich wegen das Thema interessiert.
    In deinem Fall ist der beste Lösung wie du schrieb, leere Flachwagen.
    Diese gibt es Epochenrichtig von Lilliput, beladen oder unbeladen, wie z.B. hier :http://www.ebay.ch/itm/Liliput-H0…2-/141799416359

  • Hallo zusammen

    Eine spannende Geschichte.
    Ich muss da mal etwas kritisch nachfragen.
    Was für eine Tragkraft hatten die Rollschemel? So ein Panzer hatte ein ganz schönes Gewicht.
    Ging das überhaupt?
    Zu meiner Dienstzeit wurden bis Thusis und Rodels nur Verbrauchsgüter mit der RhB transportiert. Die Panzer wurden immer in Chur abgeladen.

    Gruss
    Juha

    Einmal editiert, zuletzt von siux23 (2. Januar 2017 um 21:01)

  • Hallo zusammen,

    Es stimmt, es gab bei der RhB Rollwagen mit Panzerflachwagen mit Centurion darauf.
    Im Buch " Bahnen unter Fahnen " gibt es davon einer Abbildung.

    Ausserdem, eine etwas andere Variante gibt es beider BAM, Rollschemel mit Panzerflachwagen und Panzer darauf.

  • Hallo zusammen
    In der Tat, das wird spannend bleiben mit der Thusner Geschichte.... Juha, die Schemel haben eine Tragkraft von gerade mal 30Tonnen. Wenn das Gewicht des Normalspurwagen abgezogen wird, bleibt da nicht sehr viel Tragkraft übrig.
    Ich gehe davon aus, das es sich bei den Panzern wahrscheinlich um Radpanzer oder leichte Schützenpanzer handelt... die Bestätigung von dem Panzerverlad bekam ich heute morgen per Mail in der früh ohne Angaben der genauen Panzergattung.
    Die Thusner-Ermittlungen laufen weiter auf hochtouren.

    Parallel dazu habe ich schon mal die Grube vermessen, um sie sehr bald konstruieren zu können.....

    liebe Gruess
    Thomas

  • Genau, zweites Bild,obwohl es hier um einer Freiraumprofilprobe handelte.

    und wenn was freundlicheres in Thusis abgeladen würde

    Aber ohne wäre unsere Freiheit wahrscheinlich doch nicht ganz so selbstverständlich gewesen......

  • Hallo zusammen,

    im Hinterrhein ist ein Panzerschiessplatz. Dort kommen vor allem die schweren Panzer zum schiessen.
    Ich habe dort manche Stunden verbracht...

    Mit 30t Tragkraft sind die Rollschemel definitiv zu schwach für die schweren Panzertransporte. Ein Centurion hatte etwa 50t.
    Darum fuhren wir mit den Leopard II immer über die A13 von Chur nach Hinterrhein.
    Heute sind die Panzer, nach meinem Wissen dort stationiert und werden einmal im Jahr ausgetauscht.

    Gruss
    Juha

  • Hallo zusammen

    Heute morgen habe ich ziemlich ungläubug aus der Wäsche geguckt: Ich bekam ein weiteres Mail zu Thusis....

    Während die erste RhB-Koryphäe die Rollschemelgrube in Thusis bestätigte (Beitrag 963) ...

    ......belegte mir der zweite RhB-Spezialist nun folgendes:

    "Die Panzertransporte fanden in den Sechzigerjahren statt. Von Chur sind die normalspurigen Panzertransportwagen auf dem gemieteten Brünig-Rollschemel OR 9881 über die Rollschemelgrube Chur verladen worden. Zugsformation: C'C' / 2 B / Rollschemel / 2 B als Bremswagen. "

    "Der Ablad des Panzers in Thusis erfolgte dann über die Kopframpe in Thusis neben den Silos, welche so hoch war, dass der Panzer direkt vom Normalspurwagen abfahren konnte."
    Die Rampe bestand noch bis zum Umbau von Thusis in den 90er Jahren.


    "Da die RhB damals die eigenen Rollschemel alle im Einsatz hatte, u.a. auch im Misox, konnte nicht eine grössere Anzahl für den Panzertransport abgezogen werden. Die RhB hätte immer zwei Rollschemel für einen Panzerwagen stellen müssen.
    Wenn sechs Panzer in Chur ankamen, musste jeweils der Brünig-Rollschemel und ein zweiter diese nach Thusis bringen und wieder zurück nach Chur fahren, um den nächsten abzuholen. Da dies selbst für die Armee nicht rationell war, verlangten sie bei der Kantonspolizei eine Bewilligung um über die Kantonsstrasse fahren zu dürfen. Von Thusis fuhren sie ohnehin auf der Strasse zum Schiessplatz in Hinterrhein."

    "Es gab in Thusis keine Rollschemelgrube, sondern nur die im Bild dargestellte Kopframpe." So die Aussagen des zweiten Spezialisten.

    Was bei mir fehlt, ist die Erhöhung der Kopf-Rampe, damit direkt ab den geschemelten Wagen gefahren werden konnte.


    Was noch nicht beantwortet ist: Was ist denn nun das U auf dem RhB Plan wirklich ?? Gab es jetzt eine Grube oder nicht ?

    Ich warte jetzt noch auf den Bescheid des dritten Spezialisten.


    Ich werde wieder berichten..... was mich wirklich intressiert ist, ob Thusis nun eine Rollschemelgrube hatte oder nicht !!! Denn das ist es, was mich am meisten freuen würde, wenn ja. Und ich hoffe, da jetzt ja die Panzer damit nichts mehr zu tun haben (Belegfotos) ist der Weg frei für alle anderen Güterwagen. Ich drück mir den Daumen.....

    liebe Gruess
    Thomas

    PS: Benjamin, Du hast da ganz schön was ins Rollen gebracht ;) allerbesten Dank dafür.

  • Hallo Thomas,

    Interessante Geschichte.
    Ich sage mal, dass 2 Rollschemelwagen verwendet werden. (Glaube das auch auf dem Bild zu erkennen)
    Somit wäre die Last verteilt. Dies wird auch bei der Zillertalbahn so gemacht (auch wegen der Länge der Wagen).

    Halte uns weiter am Laufenden!

    Lg Georg

    Schöne Grüße aus Tirol!

  • Hallo Georg
    Ja Du hast recht. Ich habe nochmals nachgefragt wegen dem Gewicht es sind zwei Rollschemmel pro SBB Tragewagen. Wie Du schreibst, auf dem Bild sichtbar. So konnte die Last getragen werden.
    liebe Grüsse
    Thomas

  • Hallo zusammen

    Das Rollschemel-Rätsel in Thusis ist gelöst:

    Hier das Mail von Gian Brüngger:

    "Bei der Grube (roter Pfeil) handelt es sich um die Wagenwaschanlage. Bis Mitte Neunzigerjahren ist auf der RhB noch sehr viel Vieh transportiert worden, dessen Wagen anschliessend gereinigt werden mussten. Wagenreinigungsanlagen gab es damals in Samedan und Thusis. In Thusis kamen vorwiegend die Wagen von Exportviehtransporten nach Campocologno (leer, schmutzig) zur Reinigung, aber auch alle aus den regionalen Viehmärkten, wie Thusis, Cazis.

    Die Kopframpe befand sich am hintersten Innengleis vor dem äusseren Freiverladegleis.
    Die zusätzliche Schwelle bei der Kopframpe diente dazu, den Höhenunterschied zwischen, auf Rollschemel verladenem Normalspurwagen, z.B. Ks-w und den Schmalspurwagen Typ Kk-w oder R-w auszugleichen, indem diese bei Schmalspurwagen entfernt wurde."

    Allen ein herzlichen Dank für das Mitüberlegen und die guten Tipps. :thumbup:

    Die erste vermeintliche "Bestätigung" der Rollschemelanlage hat mich da auf eine falschen Fährte gebracht.

    Nun ist alles klar. Aber es wäre schon sehr cool gewesen so eine Grube...... :kaffee: :rolleyes: :D

    liebe Gruess
    Thomas

  • Na, wenn das kein Neujahrs-Krimi war - so schnell geht die Zeit und Dinge geraten in Vergessenheit...
    Das war spannend zu verfolgen und zugleich hochinteressant! :)

    Anlage H0m "Rhaetian Flyer" - Proto-Freelance RhB, FO "Vom Oberalp bis Tirano". Testanlage, Aufstellbahnhof, Wendel nach Musteria fertiggestellt, Fahrbetrieb. Nächste Etappe: Bau von "Musteria" = Disentis + Freelance Elemente.