Was ist euch heute vor die Linse gekommen...

  • Hallo miteineander

    Die HGe 4/4'' hat wenn ich mich richtig erinnere eine Anhängelast von 230t Nach Las Rueras(7%). Auf dem Bild sind folgende Wagen:

    15 Uce leer -> 118.95t
    5 Uah leer -> 71t

    Ergibt 189.95t. Der lange Zug entsteht, da die Wagen alle leer sind und nach Disentis zurückgeführt werden. Beim Hochfahren sähe es anders aus. Ein Uce kann z. B. bis zu 15t laden, aber hat ein Leergewicht von 7.93t.
    Die Wagen sind alle von der RhB. Die Fo hat ihre vier Mohrenköpfe wenn ich richtig liege damals verkauft.

    Und falls die Angaben nicht simmen, bitte korrigiert mich ;)

    Die Gesamtlänge liegt bei 170m plus Lok, also dann 184.7m.

  • Hallo zusammen,

    nach meinen Unterlagen komme ich bei diesem (leeren) Zug auf eine Länge von 193.73m sowie einer Last von ziemlich genau 200t (die vorderen 5 Wagen sind keine Uah sondern Uac). Für eine Kreuzung kommen zwischen dem Baustellenbahnhof Las Rueras und Disentis nur die Stationen Mompé Tujetsch und Segnas in Frage, beide wären für eine Kreuzung genügend lang.
    Der abgebildete Zemenzzug hat den Regio aber ohnehin im Bahnhof Disentis "gekreuzt" (Ankunft Güterzug ca. 16:12h, Abfahrt Regio 16:14h).

    Wie bereits richtig gesagt wurde, sieht es in der Gegenrichtung etwas anders aus, am Morgen waren ganze 3 Fahrten notwendig um die ganze Last zur Baustelle zu befördern.
    Eine HGe 4/4 II kann auf dem Abschnitt bis zur NEAT-Baustelle (max. 70?) bis zu 230t befördern (HGe 4/4 I -> bis 130t).

    Am Nachmittag waren wegen der grossen Menge an Güterlast für diesen Tag ebenfalls 3 Fahrten notwendig, die Streckensperrung in Valendas vom Montag wird das ihre dazu beigetragen haben.

    Gruss
    Daniel

    2 Mal editiert, zuletzt von |Daniel| (14. September 2011 um 23:56)

  • Hallo Fans

    wie sieht es bei den Zementzügen eigentlich mit der Bremserei auf der MGB-Strecke aus ?

    Die Zufahrt zur NEAT-Baustelle ist ja auch mit Zahnstange ausgerüstet, die Güterwagen haben aber allesamt kein Bremszahnrad, soweit ich weiss.

    Wie sehen das die Spezialisten ?

    Beste Grüsse

    Till

  • wie sieht es bei den Zementzügen eigentlich mit der Bremserei auf der MGB-Strecke aus ?

    Die Zufahrt zur NEAT-Baustelle ist ja auch mit Zahnstange ausgerüstet, die Güterwagen haben aber allesamt kein Bremszahnrad, soweit ich weiss.


    Das BAV schreibt bei Neigungen bis zu 70 Promille kein Bremszahnrad vor 8)

    Der ursprüngliche Tunnel zwischen Disentis und Acla da Fontauna wurde mit NEAT-Geldern in einer weiteren Kurve mit 70 anstatt 90 Promille neu gebaut, damit es keine Bremszahnräder mehr braucht.

    'Theoretisch' könnte also eine Ge 6/6 II ihren Zug direkt zur NEAT-Baustelle schleppen, weil bis 70 Promille auch keine Tzf mit Zahnrädern vorgeschrieben sind. Nebst der Lastgrenze wäre aber zu beachten, dass sie einen Stromabnehmer mit schmalerer Wippe haben müsste. Ausschnitte im Pflug, damit dieser nicht mit der Zahnstange kollidiert, haben die RhB-Tfz, die bis Disentis gelangen. Eine andere Frage wäre die Adhäsion bei schwierigen Verhältnissen wie im Herbst mit Laub und Lärchennadeln.

    Amiaivels salüds, Don

    "La viafier retica ho bgeras punts" [= La viafier retica o bdscheras punts] = Die Rhätische Bahn hat viele Brücken

    HOm-Anlage 'Lej da Serra', RhB + MGB, auch Brünig/zb, Analog + Lenz Digital plus

  • Das BAV schreibt dafür bei Neigungen ab 60 Promille eine sogenannte Sicherheitsbremse vor. Dies kann eine Zahnradbremse oder eine Magnetschienenbremse sein. Bei der RhB sind bei diversen Fahrzeugen Magnetschienenbremsen eingebaut.
    Das mit dem Ausschnitt im Pflug ist mir neu. Zum Umfahren in Disentis wäre ein solcher aber nicht notwendig, da die Pflüge genügend hoch montiert sind.

  • Amiaivels salüds, Don

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  • Hallo Bastian,

    ich gehe davon aus dass dieser Wagen der RhB gehören, weil es sind Zementzügen zum Gotthardtunnelbaustelle, und die fahren ab Untervaz, es können aber einige Mohrköpfe der MGB dabei sein, der FO hatte früher ja auch einige, weiviel weiss ich nicht. Schöner Foto und Züge jedenfalls.

    Aad

  • Jetzt fällt er mir auch auf, vielen Dank für die Bilder. Mag sicher gewisse Vorteile beim Umfahren bringen.


    Anzi! *

    Früher gab es noch andere Probleme: Es mag in den Siebziger Jahren gewesen sein, da wurde ein RhB-Lf (der mir ein verständnisvoller väterlicher Freund war - ich denke immer wieder dankbar an ihn) angewiesen, mit seiner BoBo I in den FO-Tunnel hinein zu umfahren. Kaum richtig im Tunnel drin, krachte es unter der Lok - und der Sicherheitsapparat war weg, Zahnstange sei Dank! 8|

    Er war später nicht mehr dazu zu bringen, mit RhB-Tfz in den Tunnel hineinzufahren... 8)


    * gern geschehen

    Amiaivels salüds, Don

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  • Vielen Dank an alle für die detaillierten Informationen.

    70 Promille ohne Bremszahnrad - na Mahlzeit.

    Das eine Bild mit dem langen Güterzug ist schon sehr eindrücklich.

    Ich glaube, ich muss da mal wieder hin. solange noch solcher Güterverkehr herrscht.

    Beste Grüsse

    Till

  • Damals, als die Curnera-Staumauer (gegen den Oberalpass hin 'links') gebaut wurde, galt ein anderes Konzept:

    Die RhB-Uce wurden stets mit den FO-Uce gepaart auf die Reise von Disentis bis zum Anschlussgleis der Curnera-Staumauer geschickt, denn ab der 'Zahnweh-Kapelle' (oberhalb Dieni) steigt die Strecke mit 110 Promille. Oft wurden diese Pärchen einem Regionalzug mitgegeben. Im Notfall wäre also der RhB-Uce durch einen FO-Uce gebremst worden. ;)

    Amiaivels salüds, Don

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  • Hallo Bemofahrer.
    Deine Aussage dass es in Disentis keine Pflüge brauch mit Ausschnitt ist falsch.
    Wieso hat dann die RhB bei vielen (nicht allen Fahrzeugen) die Pflüge abgeändert.
    Des Rätsels Lösung : Wir fahren im MGB Tunnel zeitweise in den Zahnstangenbereich hinein.
    Viele Grüsse
    Willy

    "Das isch ünscheri Bahn,die hem mir gebue"
    Dialektaussage eines alten Prättigauers im Zusammenhang mit dem Bau der Landquart-Davos Bahn

  • @Willy
    Man hat aber auch schon Fahrzeuge über den Oberalp überführt mit Pflug und ohne Ausschnitt. Darum meine Aussage er sei nicht notwendig. Da es aber ohne Ausschnitt eng wird und er darum seine Berechtigung hat, streite ich nicht ab.

  • Hallo Bemofahrer.
    Könntest du mir nähere Informationen geben über diese Fahrzeuge...
    Mir sind einige solcher Überführungen bekannt,scheinbar nicht alle.
    Gruss
    Willy

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  • Die Zahnstangenhöhe sollte eigentlich ca 65mm ab Schienenoberkante sein. Die Pflüge der RhB sind im Normalfall auf ca 100mm ab Schienenoberkante eingestellt. Also sollte es mit langsamer Fahrt gehen.
    Wenn man nun den Pflug noch in die oberste Position stellt gehts ganz bestimmt.

    Ich kenne jetzt nur die Überfuhren von Ge 4/4 II in den 80er Jahren und am 14.4.2005 von der Ge 4/4 III 651 auf den Oberalppass. Da waren die Pflüge montiert. Ge 4/4 III 651.

  • Hallo zusammen.

    Mann sieht sehr wohl dass bei der 651 der Pflug am Anschlag des Wagenkastens ist.
    Somit wäre auch erwiesen dass ohne Abänderung eine Zahnstangenfahrt eher heikel wird.
    Gruss
    Willy

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  • Hallo Willy, Haribu und Alle anderen,

    habe ich das richtig verstanden, das die Pflüge der Loks (relativ leicht) höhenverstellbar sind?
    Ist das verstellen nur in der Werkstatt oder auch im Betrieb bspw. an einem Wendebahnhof möglich und wieso, abgesehen von Ausflügen auf die MGB, sind die Pflüge überhaupt verstellbar, sie könnten doch immer auf einer höhe eingestellt sein?
    Ich weiß eine ganze Menge Laienhafter Fragen ;) aber trotzdem schon mal danke fürs Antworten.

    Viele Grüße
    Jona

  • Hallo Jona.
    So laienhaft ist deine Frage nicht...
    Durch die Abnützung der Räder kommt der Lokkasten den Schienen immer näher.
    Was meinst du würde passieren wenn der Plug nicht nachgestellt werden könnte??
    Normalerweise werden die Pflüge so eimgestellt das ein Spalt von 10 cm bleibt.
    Diese Arbeit wird anlässlich des "Ausserdienstes " vorgenommen.

    Viele Grüsse

    Willy

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  • Hallo Willy,

    danke für deine Antwort, dass die Abnutzung der Räder so ins Gewicht fällt hätte ich nicht gedacht. Ich hätte gedacht, das sich die Unterschiede im Raddurchmesser nicht so stark auswirken, dass man den Pflug nachstellen muss.

    Viele Grüße
    Jona