Ge 4/4 I und II, neuer Antrieb

  • Allegra :)

    Anlässlich des Digitalisierens habe ich mir mal die Laufeigenschaften der neuen Antriebe der RhB Ge 4/4 I und II von Bemo etwas genauer angesehen.

    Ich verfüge über 4 Ge 4/4 I und 3 Ge 4/4 II, die mit folgenden Antrieben ausgerüstet sind:
    - 2 Ge 4/4 I mit Antrieben, die ich vor ca. 10 Jahren von sb-Modellbau einbauen liess.
    - 1 Ge 4/4 I mit dem neuen Bemo-Antrieb
    - 3 Ge 4/4 II mit den alten Bemo-Antrieben
    - 1 Ge 4/4 II mit dem neuen Bemo-Antrieb

    In Bezug auf die Laufeigenschaften fällt mir auf:
    a) Die Loks mit den Antrieben von sb-Modellbau laufen seidenfein.
    b) Die Loks mit den alten Antrieben von Bemo laufen einwandfrei, etwas rauh im Geräusch vielleicht, aber sonst tadellos.
    c) Die Loks mit den neuen Bemo-Antrieben befriedigen nicht wirklich, und dies aus zwei Gründen:

    1. In dem Moment, wo die Motorwelle zu drehen beginnt, läuft die Lok schon deutlich an. Die Übersetzung scheint also gering und recht direkt zu sein. Feines Anfahren ist auch digital schwierig, man sieht sozusagen jede Umdrehung der Motorachse, weshalb die Lok im unteren Geschwindigkeitsbereich recht rauh läuft.

    2. Die Getriebe 'schwaddern'. Wie kann man das besser ausdrücken? Sie laufen irgendwie nicht 'rund', man hört nicht ein gleichmässiges, konstantes Summen wie bei den sb-Antrieben. Ob das durch den Kardanantrieb bedingt ist, der Spiel hat?

    Fazit: Ich bin nicht glücklich mit diesen Antrieben.

    Frage: Was sind eure Erfahrungen? Wie kann man evtl. Abhilfe schaffen?

    Amiaivels salüds, Don

    "La viafier retica ho bgeras punts" [= La viafier retica o bdscheras punts] = Die Rhätische Bahn hat viele Brücken

    HOm-Anlage 'Lej da Serra', RhB + MGB, auch Brünig/zb, Analog + Lenz Digital plus

  • Hallo Don

    HAbe alle meine Ge 4/4 II (3 Stück) und beide Ge 4/4 I mit den "neuen Antrieben" (5-Pol Antrieben) ausgestattet. VOn deinen Problemen merke ich nicht viel, die Lok läuft "Seiden" weich an ohne Probleme. Das Schwadern wie du es nennst hatte ich eher bei den alten 3-Pölern. Ich kann zu den neuen nur sagen, die laufen bei mir fast gleich wie eine Ge 4/4 III

    Bahnsinnige Grüsse aus dem schönen Kanton Schwyz
    Michel

  • Hallo Don,

    Zitat

    Wie kann man evtl. Abhilfe schaffen


    Ganz einfach: Faulhi-Antriebe. Man kann die meisten auch selbst installieren, dann ist es nicht soo teuer. Ich habe meine mit Heißkleber fixiert, das hält und wäre trotzdem korrigierbar.
    Gruß
    Egidius

  • Zitat

    Original von lehcim


    Hier mal ein kleines Videos.

    Danke für deine Mühe, Michel!

    Auf dem Filmli kann man allerdings nicht genau genug sehen und hören, wie die Lok läuft. Zwischen sb- und Bemo-Antrieb ist der Unterschied 'in natura' jedenfalls deutlich, wenn man die Lok aus nicht allzu viel Distanz beobachtet.

    Amiaivels salüds, Don

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  • Zitat

    Original von egidius
    Ganz einfach: Faulhi-Antriebe. Man kann die meisten auch selbst installieren, dann ist es nicht soo teuer.

    Hallo Egidius :)

    Danke für den Tipp, gerade auch mit dem Heisskleber!

    Ein Faulhi-Motor reicht aber wohl nicht aus, es braucht wohl schon lokspezifische Bausätze? Wie bist du vorgegangen, damit alles zusammen passt?

    Amiaivels salüds, Don

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  • Hallo Don,

    Die Ge 4/4 II mit Fünfpol-motor sollten eigentlich schon seidenweich anlaufen, vielleicht ist nicht zuviel aber eher zu wenig spiel bei der Kardanwelle.Ist der nicht zufällig krumm? Hab das auch schon erlebt. Ich weiss nicht ob doe Kardanwellen gleich lang sind, bei den Ge 4/4 III jedenfalls nicht, wenn die verkehrt herum eingebaut werden erscheint eben das von dir beschriebene Fahrverhalten!
    Zuerst mal gründlich den gesamten Antrieb nachlaufen, vielleicht klemmt der Motor bei dem letzten anschrauben der E-Platine, ist eben alles möglich. Auch gut einfetten mit Molykote-ähnliches Fett von allen Kardanverbindungen tut manchmal wahre Wunder.
    Und dann: lange einlaufen lassen, mindestens eine halbe Stunde, das alles mal schön warm wird, und alles sich irgendwie anschmiegt.

    Grüsse, Michiel.

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

    Einmal editiert, zuletzt von mwdb (27. Juli 2009 um 21:56)

  • Hallo Don,
    wie Theo schon geschrieben hat, bei sb gibt es für jede Lok einen spezifischen Bausatz. Allerdings muss bei etlichen Loks gefräst werden*) . Wenn du das kannst wirds preisgünstig; wenn du das bei sb machen lässt wirds teuer. Aber in beiden Fällen der optimale Antrieb!
    Gruß
    Egidius
    P.S. Wenn Du weitere Hilfe brauchst, melde Dich!
    *) dabei braucht man nicht einen 13mm Halbrundfräser (den natürlich jeder zuhause hat :D), wie sb vorschlägt. Die beschreiben es extra kompliziert, damit sich keiner traut und es an sb einschickt; da verdienen sie ja auch besser.

  • Zitat

    *) dabei braucht man nicht einen 13mm Halbrundfräser (den natürlich jeder zuhause hat ), wie sb vorschlägt. Die beschreiben es extra kompliziert, damit sich keiner traut und es an sb einschickt; da verdienen sie ja auch besser.


    Man könnte es auch mit einem 1mm Fräser machen, wenn man die nötigen Drehzahlen hinbringt und die nötige Stabilität bei einer Maschine hat ischt dies möglich :)

    Zu diesem Thema muss ich allerdings sagen: Ich find emit den 5-Pölern und dem Decoder der gut eingestellt ist fährt die Lok Seidenweich an.

    Bahnsinnige Grüsse aus dem schönen Kanton Schwyz
    Michel

  • Herzlichen Dank für all die wirklich hilfreichen Tipps! :)

    Bevor ich mir weitere Gedanken mache, nachdem offenbar alle mit dem neusten Bemo-Antrieb für die BoBo I/II überaus zufrieden sind, eine scheue Frage:

    Gab es denn zwischen dem alten Antrieb mit dem saubilligen 'würfelförmigen' 'Weichenantriebmotor' und dem aktuellen 5-Pol-Motor noch einen dreipoligen, der ebenfalls ein Schwungrad hat und auf den ersten Blick aussieht wie ein fünfpoliger? ?(

    Meine beiden Loks mit dem nicht ganz zufriedenstellenden Antrieb sind beide wenige Jahre alt. Als kleine Hilfe für Kenner: die BoBo I 604 Calanda mit Einholmpantos und die BoBo II 626 Malans mit Rechteckscheinwerfern.

    Amiaivels salüds, Don

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  • Zitat

    Man könnte es auch mit einem 1mm Fräser machen,

    Hallo Michel,
    wie viele willst Du denn dabei abbrechen? :K
    Gruß
    Egidius

  • Zitat

    wie viele willst Du denn dabei abbrechen?


    Ich sags ja, mit einer genpgend stabilen Fräsmaschine und einer Fräsmaschine die, die nötigen Drehzahlen hinbringt. Dann geht das, wird im 3D Fräsen vor allem Formenbau auch so gemacht. Da hängt man einfach nur ganz wenig an, z.B. 0.1mm meist aber noch weniger. Durch die grossen Vorschpbe und Drehzahlen ist man meist schneller und genauer als wenn man es mit grossen Fräser machen würde.

    Bahnsinnige Grüsse aus dem schönen Kanton Schwyz
    Michel

  • Hoi zäme,

    ich habe mir vor gut einem Jahr die Ge 4/4 II 620 "Zernez" (siehe Nils: Hoi zäme) gekauft und habe bei der Lok auch das Gefühl, dass sie irgendwie komisch eiert...

    Ein Vergleich im Laden mit einer Ge 4/4 II im neuen Lack, die ja ebenso einen 5-Poler haben müsste, ergab keinen wirklichen Unterschied.

    Meine beiden FO und BVZ Deh laufen hingegen seidenfein...

  • Zitat

    Original von Steuerwagenfahrer

    ich habe mir vor gut einem Jahr die Ge 4/4 II 620 "Zernez" (siehe Nils: Hoi zäme) gekauft und habe bei der Lok auch das Gefühl, dass sie irgendwie komisch eiert...

    Ein Vergleich im Laden mit einer Ge 4/4 II im neuen Lack, die ja ebenso einen 5-Poler haben müsste, ergab keinen wirklichen Unterschied.

    Interessant, interessant.....


    Zitat

    Original von mwdb
    vielleicht ist nicht zuviel aber eher zu wenig spiel bei der Kardanwelle.Ist der nicht zufällig krumm? Hab das auch schon erlebt.

    Meine Lok war inzwischen bei Christian Marugg (Bemo-Service Schweiz). An den Kardanwellen kann es nicht liegen, die sind in Ordnung. Die beim Anfahren nicht ganz rund laufenden Schwungmassen seien auch nicht der Grund, das Getriebe hätte halt etwas Spiel..... Hm.....?


    Zitat


    Zuerst mal gründlich den gesamten Antrieb nachlaufen, vielleicht klemmt der Motor bei dem letzten anschrauben der E-Platine, ist eben alles möglich. Auch gut einfetten mit Molykote-ähnliches Fett von allen Kardanverbindungen tut manchmal wahre Wunder.

    Ja, ja, das kann Wunder wirken, aber das habe ich natürlich bald gemacht, genau so wie das Einlaufen lassen.....


    Das Problem der direkten Untersetzung bleibt so oder so bestehen - die Lok setzt sich sofort gut sichtbar in Bewegung, so bald der Motor zu drehen beginnt!

    Amiaivels salüds, Don

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  • Hallo Nils,

    könnte es an den Radsätzen liegen? Da kommt es nicht nur vor, dass das Radsatzinnenmass nicht stimmt, zuweilen sind auch die Räder schief drauf. Leg die Lock mal auf die Stromabnehmer und lass sie laufen, dann sieht mans am besten.

    Gruß vom Bodensee

    Weichen-Walter

    Linux mint :)


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  • Hallo,

    Das Problem welches Steuerwagenfahrer anspricht tönt stark nach dem üblichen "wackeln" bei vielen BEMO-Loks.

    Stelle die Lok mal auf ein Stück Gleis und schaue ob sie sauber aufliegt, d.h. dass alle Räder sauber auf den Schienen aufliegen. Teilweise gibts BEMO-Loks welche so schiefe Räder haben dass sie auf einem geraden Stück Gleis regelrecht hin und her schaukeln weil nicht alle Räder auf den Schienen aufliegen. Solche schiefen Räder bemerkt man spätestens wenn man die Lok fahren lässt, dann schaukelt sie gut sichtbar auf beide Seiten hin und her. Die beste Lösung sind dann wohl neue Radsätze.

    Ich habe irgendwie das Gefühl dass das obengenannte Problem bei neueren Modellen viel häufiger auftritt als noch vor ein par Jahren, hat hier jemand ähnliche Beobachtungen gemacht?
    Von den letzten 10 Bemo-Loks welche ich gekauft habe waren 6 genau solche "Wackelkandidaten", zuletzt bei der neuen MGB HGe 4/4 II 106 und der RhB Ge 4/4 II 613. :(
    Das Problem ist bei BEMO anscheinend bekannt, mal schauen ob sie dafür irgendwann eine Lösung finden, hoffentlich schon, denn solche wackelnde Loks stellen irgendwie doch ein Ärgerniss dar, und jede zweite neu erworbene Lok zuerst mal dem Reparaturservice einsenden zu müssen kanns ja auch nicht sein... (Einzelne neue Radsätze zum selber tauschen bekommt man anscheinend nicht gratis)

    Gruss
    Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von |Daniel| (28. August 2009 um 23:24)

  • Hallo Daniel


    Zitat

    Ich habe irgendwie das Gefühl dass das obengenannte Problem bei neueren Modellen viel häufiger auftritt als noch vor ein par Jahren, hat hier jemand ähnliche Beobachtungen gemacht?


    Da kann ich dir zustimmen, habe auch bemerkt, dass neuere Bemo Loks eher dazu neigen wackel Kandidaten zu sein als ältere. Eventuell liegt es ja dadran das die Räder auch aus China kommen. Obwohl man äusserlich an den China Modellen nicht sieht, dass die Qualität schlechter ist als bei deutschland Modellen.

    Bahnsinnige Grüsse aus dem schönen Kanton Schwyz
    Michel

  • Hallo,
    nach meiner Erfahrung:
    wenn eine Lok wackelt, stimmt zu 95% das Radsatzmaß nicht, es ist zu eng. Dann läuft die Lok nämlich nicht auf der Radsatz-LAUFFLÄCHE sondern eiert auf der Spurkranzausrundung herum. Natürlich kommen auch schief aufgezogene Räder als Ursache in Betracht.
    Da gibts nur eines bei neuen Loks: als Reklamation einsenden. (Ich zahle für eine mangelhafte Lok ja auch nicht mit Falschgeld.)
    Gruß
    Egidius