Frage an Betriebspraktiker: sind die Steigungen i.O.?

  • Hallo Betriebspraktiker,

    damit ich etwas mehr Strecke als meine 2 x 50 cm Gleisstumpen bekomme, habe ich ein Modul/Segment mit einer Gleiswendel geplant.

    Die Wendel an sich wird voraussichtlich 2 gleisig:
    Innenradius 520 mm Außenradius 560 mm, Steigung 3 %

    Die erste Kurven (ca. 1,5m lang) die in die Wendel einmünden, müßten nach meiner jetzigen Planung aber etwas "schärfere" Verhältnisse haben:

    Innenradius 450 mm mit 3% Steigung
    Außenradius 520 mm mit 4% Steigung

    Gefahren werden soll mit Zügen bis zu 1,5m Länge (z.B. GEX mit max. 6 Panos)

    Ist das es aus Sicht der Betriebspraktiker unter euch i.O.?


    Grüße
    Volker


    P.S.: die Hinweise auf evtl. verhakende Zurüstteile und längere Kupplungen für den GEX habe ich gelesen. Aber vielleicht gibt es ja noch andere Dinge anzumerken, bevor ich Holz kaufen gehe ....;)

  • Hallo Volker,

    Ob ich mich zu den Betriebspraktiker zählen sollte weiss ich nicht, aber auf meiner Anlage wird manchmal viel gefahren. Wie an andere Stelle schon mal genannt sind meiner Grenzwerte bezüglich Gleisradien und -steigungen wie folgt anzugeben: Mindestradius 380mm ( auch, bzw. speziell im Wendel) und Maximalsteigung 3%
    Die 380mm ist damals aus unerfahrenheit festgelegt worden (schön kompakt), hat sich aber den Betriebssicherheit wegen bei mir bestens bewährt. Aber im wendel hät's dann aber auch nur 2,6% Steigung, das ergibt etwa 58mm freie höhe pro Windung, sorgfältige gleisverlegung voausgesetzt! Es gibt also ebenfalls einen Draht am unterseite der darüberliegende Windung um den ausgefahrenen Pantografen zu führen, sonst geht das nicht.
    Diese Konfiguration ermöglicht es mir um richtige Albula-GEX-Kompositionen von bis zu 14 Reisezugwagen mit einem Bobo III auf Reise zu schicken. Auch einen Bobo II schafft das noch ohne sichtbare mühe.
    Würde heute aber mehr zu 450mm Mindestradius neigen, denn Reisezugwagen müssen bei mir leider ohne, oder zumindestens mit angepasste Zurüstteile fahren.
    Ich würde aber ohne ansicht der Radius abraten von 4% oder mehr, sieht auch nicht mehr so gut aus und die belastung der Loks nimmt ungemein zu.

    Hoffe du kannst etwas damit anfangen. :]

    Grüsse, Michiel.

    Filisur 2.0 - St.Moritz und weiter nach Alp Grüm / H0m-Doppelstock-Segmentanlage /Selbstbauweichen/ Peco-Gleis / DCC /Xpressnet

  • Hallo Michiel,

    danke für Deine Antwort, klar kann ich damit etwas anfangen ... ;) .

    Gibt es vielleicht jemanden im Forum, der Radius 520 mm mit 4% schon einmal ausprobiert hat?
    (Dürfte auch für Bernies neueste Planung von Interesse sein.)

    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker,

    ich bin zwar auch (noch) kein Betriebspraktiker, aber ich hatte zur Planung meiner Anlage eine Gleiswendel zu solchen Fahrversuchen aufgebaut - allerdings mit 380mm bzw. auch als Oval mit 380mm und 1000mm Gerade.
    Einstellung der Steigung erfolgte über Gewindestangen. Damit habe ich diverse Fahrversuche von 2,5% (Oval) - 7% (Kreis) gemacht (Garnituren Ge4/4II o. III mit bis zu 10 Wagen, div.Güterzüge bis zu BEX mit Doppeltraktion ABe4/4II und 6 Wagen). Obwohl alle 'sinnvollen' Garnituren die Steigungen befahren konnten ('nicht-sinnvoll' ist z.B. BEX mit ABe4/4II und 10 Wagen, der bei 7% nicht mehr weiter wollte), habe ich auf Anraten mehrerer Kollegen den Mindestradius auf 500mm erhöht.
    Ich meine, dass Du mit mind. 500mm und 4% wohl keine Probleme mit 6-Wagen-Garnituren haben.

    (Anbei ein schlechtes Foto (Handy) von Gem4/4 + ABe4/4II in der 7%-Wendel)

    H0m: RhB (+FO), Zeit ca.1985-2003 [Zimo, BiDiB und multiMAUS, RocRail]: "Zwischen Oberalp und Bernina" Bautagebuch und Diskussionen

    H0: DB (+SBB,+ÖBB), Ep.III-V, Steuerung G+R

  • hmm, was soll man da schreiben ?

    Bei meiner HO Anlage hab ich den Mindestradius bei 60 cm festgelegt. Die Steigung ist dann durch die Durchfahrhöhe gegeben.
    Ich glaub, dass sie so ca. bei 2,5 % liegt. Allerdings kann man Roco Loks nicht direkt mit Bemo vergleichen.

    Bei meiner Modulanlage hab ich in der "Wendel" 33 cm Radien eingebaut. Einerseits, weil ich nicht mehr Platz habe (80 cm zwischen den Modulen), und weil ich so die Kurven aus den Bemo Anfangspackungen sinnvoll brauchen konnte. In den Kurven ist die Steigung fast = 0, bei den ca. 5 m langen geraden Abschnitten teils sehr hoch (kann ca. 6-7 % sein - nach Auge eingestellt).
    Auf dem Foto sieht sie gewaltiger aus, als sie ist:
    http://www.polier.ch/images/versch/…11/DSC02130.JPG

    Warum ist das nicht so schlimm ? Wenn die Anlage mal fertig sein wird, fahren nur Maggiatalzüge über diese Strecke, somit Triebwagen, 1-2 Personenwagen und noch vielleicht 1-2 Güterwagen. Ein paar tipysche Zugskompositionen kann man auf den Fotos von Michel Grandguillaume sehen:
    http://www.polier.ch/page/archiv/va…-CH/FART.04.htm

    Zudem fahren die beladenen Güterwagen nur bergab (Steine und Holz nach Locarno). Diesen Winter soll es mit dem Bau weitergehen, dann werde ich auch erstmals diese Strecke ganz befahren, seit 2 Jahren habe ich sie nicht mehr befahren (oben in Ponte Brolla Vallemaggia hatte ich sie nie angeschlossen, und unten in Ponte Brolla Centovalli ist die Weiche schon lange wieder rausgerissen worden, da ich sie im Bhf S.Antonio brauchte) ... Dann kann ich mehr sagen.

    Normalerweise gilt: lieber grössere Radien (auf den Modulen hab ich 50 cm), und kleinere Steigungen (2-3 % sollte gut sein).

    ciao Maurizio

    Tessiner Bahnen in 1:87

    Einmal editiert, zuletzt von mapo (20. August 2008 um 12:47)

  • Hallo Spotty,
    Hallo Maurizio,

    danke für Eure Antworten! :]

    Ich habe meine Planung angepaßt.

    Die Wendel erhält Radius 520 mm und 3% Steigung.
    Nur der ersten Gleisbogen (90°), der in die Wendel führt, wird Radius 450 mm erhalten, ebenfalls mit 3 % Steigung.

    Grüße
    Volker

    P.S.: falls es noch "Gegenstimmen" geben sollte, nur zu .......bis jetzt müßte ich nur Papier ändern.... ;)

  • Ich wärme mal das Thema auf.

    Z.Z. bin ich an der Planung unserer H0/H0m-Anlage in der U-Bauform.
    Wendel soll es an beiden Enden geben, die je nach Ebene auch von beiden Spurweiten (H0 in Doppelspur) befahren werden sollen. Das ganze sieht dann so aus:

    Jetzt mein Problem: Wenn ich pro 360° die 10cm für die lichte Höhe mit Pantograf erreichen will, ergibt das für das H0m-Gleis eine Steigung von 4.3%. Wie sieht da so die Erfahrung aus, hat das jemand?
    Züge sind in der Regel 4-5 Wagen-Züge. Es gibt zwar Ausnahmen mit bis zu 8 Wagen, da die aber von einer BoBo3 gezogen werden mach ich mir weniger Sorgen.
    Die Alternative wäre 3.3% mit 8cm lichter Höhe, was aber für H0 mit C-Gleis schon arg eng wird, auch wenn für den Panto ein "Fahrdraht" eingezogen wird.

  • Also mein Vater hat in seiner H0-Wendel eine eigenständige H0m-Wendel hineingebaut (liegt daran dass diese nachträglich geplant wurde nachdem die normalspurige fertig war) welche in den engsten Windungen eine Steigung von 3,8% aufweist. Dort sind 6 Wagen für die meisten Fahrzeuge kein Problem, nur bei den Bernina-TW kann ich das nicht sagen, die fahren ja wenn dann vorbildbedingt sowieso als Doppel...
    Auf jeden Fall zieht der Allegra dort ganz brav seine 6 Panoramawagen hinauf und die BoBo III schafft es sogar mit einem 11-Wagen Zug ohne Probleme (der passt zwar dann in keinen Bahnhof aber der Versuch musste sein :thumbup: ).

    Gruß
    Sebastian

  • Ich hatte auf der alten Anlage mit 4% gebaut und wenig Probleme zu verzeichnen. Neu habe ich 3,2 bis max 3,5% Steigungen, resp Gefälle, denn die meisten Probleme entstehen bei der Talfahrt, wenn die Wagen so richtig gegen die Lok, resp. Kupplungen drücken und Radien unter 400 mm befahren werden sollen.