Beiträge von Rhätische Bahn

    Hallo zusammen

    Lang lang ist's her...nichts desto Trotz möchte auch ich wieder mal einen Beitrag in diesem Faden leisten, indem ich euch auf eine kleine Reise mitnehme. Geniesst die paar Minuten Fahrt durch das morgendliche Prättigau, die ich vom letzten Herbst noch festgehalten habe. Viel zu tun hatte die Lok 625 wahrlich nicht mit den zwei Wagen, doch das unverkennbare Fahrgeräusch ist dennoch allgegenwärtig.

    Herbststimmung RhB
    Mystisch anmutende Fahrt durch das herbstliche Prättigau mit einer Ge 4/4 II im Herbst 2023.
    www.youtube.com

    Zug 5225 mit Lok 625 von Chur nach Scuol-Tarasp.

    Hallo Willy, hat 649 ein neues Kleid ?

    Hallo zusammen

    Ja, die 649 hat in der Tat eine neue Werbung erhalten und wirbt aktuell für den Engadin Skimarathon. Entgegen diversen Behauptungen im Netz ist nicht vorgesehen, die Werbung nach dem Marathon am 10.März gleich wieder zu entfernen. Es steht kein Datum auf der Lok und nächstes Jahr ist wieder ein Skimarathon vorgesehen ;)

    Die Fotos sind vom Dienstag, da die Lok gestern bereits im planmässigen Einsatz war, darf ich die Fotos hier wohl auch veröffentlichen.

     

    Hoi zäma

    Ich möchte noch einige Korrekturen / Präzisionen anbringen. Die Ge 4/4 der Appenzeller Bahn war tatsächlich zur Gewinnung von Ersatzteilen hier, allerdings für unsere Ge 4/4 III. Die Drehgestelle sind weitestgehend identisch, der Antriebsstrang entsprach jenem einer "halben" BoBo III, also nur ein Stromrichter statt zwei.

    Die MGB 81 enthält Teile, die für die Ge 4/4 II brauchbar sind. Die zweite Tunnellok wurde schon vor mehreren Jahren von der MGB verschrottet.

    Bilder folgen, sofern mir vom Arbeitsalltag her möglich :)

    Hallo Basil

    Die genaue Komposition kann ich dir beim besten Willen nicht mehr sagen. Häufig wurden die Triebwagen mit dem Zug 5152 oder 5172 von Pontresina nach Landquart geschleppt, zurück ging es häufig mit Zug 5113.

    Die Webcams oder das Netz bieten dir sicher Beispiele, wie diese Züge ausgelastet sind.

    Die TW III waren jeweils für Besuche auf der Unterflur-Drehbank in Landquart, ist also ab und zu mal vorgekommen.

    Beste Grüsse

    Riccardo

    Weiter geht der Bilderreigen quer durch die letzten Jahre...

    Links steht TW 54 mit einem Güterzug in Stablini (27.12.2012), rechts hat TW 56 und 55 das Ziel Tirano erreicht (09.05.2010)

    Links TW 52 als eine seltene Einfachtraktion in Pontresina (28.11.2009), rechts ebenfalls selten: TW 54 im Depot Landquart (02.03.2021)

    Links hilft TW 53 der Xrot 9213 durch die Schneemauer (16.01.2010), rechts blickt ein Pärchen TW III einem sonnigen Tag entgegen (15.10.2023)

    Links sehr ihr den komfortablen Arbeitsplatz des Lokführers, rechts das gemütliche 1.Klasse-Abteil vor dem Refit.

    In Alleinfahrt kreuzt der TW 52 den Stazerwald in Richtung St.Moritz (02.06.2012)

    Viel Vergnügen .)

    Ok, sorry - es werden zwei nachfolgende Beiträge.

    Fangen wir mit den Werbetriebwagen an: Die TW III hatten alle zeitweise Vollwerbungen. EInerseits waren es Eigenwerbungen - Unesco Welterbe (TW 51) und 100 Jahre Berninabahn (TW 52) -, andererseits für lokale Unternehmen wie die Veltliner Bank (TW 53) , die Graubündner Kantonalbank (TW 54) oder die RE Power (TW 55 und 56). Von letzteren beiden konnte ich leider keine passablen Fotos finden. Google hilft euch im Zweifelsfall ;)

    Links TW 51 und 52 auf der Alp Grüm (26.03.2011), rechts TW 54 und 56 auf dem Kreisviadukt in Brusio (20.07.2010)

    Links TW 53 und 55 in Pontresina (19.06.2010), rechts TW 51 und 54 in der heute nicht mehr existenten Station Privilasco (10.04.2011)

    Hoi zäma

    Mit dem heutigen Tag endet die Sommersaison bei der RhB und damit verbunden werden die ABe 4/4 III am Bernina ausscheiden. Während diesem Jahr waren sie mit einigen Ausnahmen nur noch für die Bernina-Express zwischen St.Moritz und Tirano im Einsatz, in der kommenden Saison werden diese Züge durch Allegra-Triebzüge geführt.

    Die Nicht-Erfüllung des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes und das Fehlen der Zugsicherung ZSI127 sind als Hauptgründe für die Stilllegung zu nennen. Ab den neuen Jahr ist die Berninalinie durchgehend mit ZSI127 ausgerüstet und netzweit sollen voraussichtlich nur noch Fahrzeuge mit ZSI127 verkehren.

    Der TW55 ist schon länger als Ersatzteilspender in Poschiavo abgestellt, längerfristig auf dem Netz verbleibt TW 54, welcher die ZSI127 erhält und als historisches Fahrzeug einsatzfähig bleibt.

    Da die TW III für mich die Berninatriebwagen schlechthin sind, habe ich mich vergangenes Wochenende aufgemacht um meine letzte Fahrt über den Pass zu "zelebrieren". Wohlig warm fühlte man sich in den kleinen Abteilen, während das konstante Pfeifen und Summer der Umrichter allgegenwärtig ist. Auch die Geräuschkulisse beim Anfahren wird wohl einmalig bleiben. Steigern liess sich die Reise nach Tirano nur noch dadurch, dass ich in den Führerstand eingeladen wurde und - wenn auch nicht länger relevant - die Bedienung der Fahrzeuge erklärt bekam. Letztenendes war es eine kurzweilige Fahrt mit guter Gesellschaft durch die schöne Herbststimmung, wie ihr auf den nachfolgenden Bildern erkennen könnt:

    Die Lärchen sind gelb, und die Strecke führt uns demnächst in die Station Alp Grüm.

    In Stablini kreuzen wir den BEX in die Gegenrichtung, ebenfalls mit einem TW III-Doppel bespannt

    Cadera; Hier hiess es einen verspäteten Gegenzug abzuwarten. Zeit genug, etwas die Füsse zu vertreten und die schmucke Stimmung einzufangen. Bald schon wird uns das Bild fehlen.

    Wieder zu Hause machte ich mich daran, Fotos der für die damalige Zeit hypermodernen Gleichstromtriebwagen im Archiv herauszusuchen. Das Ergebnis war üppiger als erwartet (ja ja, da sammelt sich was über die Jahre....) und einen Teil davon möchte ich mit euch teilen - zum schwelgen, zum staunen, zum geniessen. Ich werde dies im nachfolgenden Beitrag ohne grosse Ausführungen tun.

    Viele Grüsse

    Riccardo

    Gerade bei Kompositionen mit hohem Druckluftverbrauch wie den Glacier Express ist es im Sommer oft zu Überhitzung des Kompressors gekommen, da dieser sehr viel und teils sehr lange am Stück gelaufen ist. Die Temperatur im Maschinenraum der Ge 4/4 II kann bei entsprechender Witterung/Sonneneinstrahlung ohne weiteres mal 55°C erreichen.

    Mit dem nun ergänzten Ansauggitter innerhalb der roten Platte im (ex-)Fenster kann die Zuluft für den Kompressor direkt von aussen angesogen werden, wodurch sich eine Verbesserung eingestellt hat. Ob alle BoBo 2 diese Anpassung erhalten, ist noch unklar.

    Hoi zäma

    Lang lang ist's her...

    Zu zeigen gibt es aber ergänzend zu Willys Bildern aus dem Alltag wieder mal etwas von hinter den Kulissen. Gestern bot sich die Möglichkeit, das Depot Pontresina zu besuchen und mich mit einem Kollegen auszutauschen, der dort an der Dampfschneeschleuder Xrotd 9213 arbeitet. Nebst den langsamen aber stetigen Fortschritten an der Xrotd gab es auch anderes "Alteisen" zu bestaunen. Nicht zuletzt rückte der TW 46 mit seinem Bruder TW 47 noch aus um den Kirow-Schienenkran nach Campocologno zu überführen.

    Wie heisst es so schön? v.l.n.r.: X 9132, R3, Xrotd 9213, Ge 4/4 182

    Die Xrotd ist derzeit von ihrem Tender getrennt, dieser wurde separat in Landquart überholt. An der Maschine selbst hat man grosse Teile der Rauchkammer erneuert, die Achsen und Feder wurden ausgebaut und zur Erneuerung nach Poschiavo (Achsen und Lager) sowie nach Landquart (Federn) verschickt. Nicht zuletzt werden sukzessve alle Armaturen revidiert und vorallem auch optisch ansprechend aufbereitet.

    Hier steht der abgekuppelte Tender zur Wiedervereinigung bereit. Davor liegen die Überhitzer-Bündel, welche mit Wasser abgedrückt wurden um die Dichtigkeit zu prüfen.

    Blick von hinten auf den Heizerstand der Xrotd. Dieser Blick wird in wenigen Wochen wieder verwehrt sein, da dann der Tender an dieser Stelle steht.


    Der zweite künftig verwehrte Blick: Die Kuppelstelle am Tender.

    Das ganze "Nostalgiedepot" wie auf den Bildern ist zeitlich begrenzt: Derzeit finden Erneuerungsarbeiten im Depot statt. So werden die Wände gestrichen, die elektrischen Anlagen erneuert und die Unterhaltsgruben geputzt und aufgefrischt. Daher wurden alle Oldtimer in einen Bereich umgestellt, sodass die Arbeiten in den anderen Gleisen problemlos möglich sind. Sobald es dann wieder dem Winter zu geht, werden eine Schneefräse mit Schalke Gmf 4/4 sowie der Bahndienst wieder Stellung im Depot beziehen.

    Zum Abschluss noch ein Stimmungsbild - schwarzweiss dürft ihr's euch denken ;)

    Viele Grüsse

    Riccardo

    Hoi zäma

    Der verregnete/verschneite Sonntag bietet sich an, euch noch etwas Lesestoff zu generieren ;)

    Ende 2022 bis Anfang 2023 weilte, wie ihr hier schon gesehen habt, die Ge 4/6 353 in Landquart um das schon länger bestehende Problem der warm werdenden Vorlaufachse anzugehen. Die Achse war nie überhitzt oder ausgeschmolzen, aber die Erwärmung war sicherlich ausserhalb des gesunden Masses.

    Somit baute man im Dezember 2022 die Achse im Depot Landquart aus. Zu diesem Zweck kam seit längerer Zeit wieder einmal die Achssenke in der Rotunde zum Einsatz, welche im Boden verbaut ist und schienengebunden zwischen mehreren Gleisen verschiebbar ist.

    Die auszubauende Achse wird dabei angehoben, die Schienenstücke entfernt, die Achse abgesenkt und unter der Lok hervor seitlich verschoben. Dann kann die Achse wieder gehoben und vom Gabelstapler abgeholt werden.

    Bei der 353 kam als besonderer Kniff hinzu, dass die Vorlaufachse ja Teile des Lokkastens mitträgt und die Federung ausserdem über Ausgleichshebel in jene der ersten Kuppelachse eingreift. Wenn wir also nur die Achse ausbauen würde das Bisselgestell einknicken und beachtliche Teile der Federung irreparabel beschädigen. Daher kamen noch Stützen zum Einsatz, die das Bisselgestell für die Zeit der Reparatur direkt auf dem Untergrund lagerten. Die Lok war in dieser Zeit also nicht verschiebbar.

    So sieht es aus, bevor die Achse abgesenkt wird

    An der Achse selbst hat man die Lagersitze überarbeitet und die Radreifen reprofiliert. Die Achslager hingegen waren sehr verschlissen, weshalb sie ausgeschmolzen und neu ausgegossen und ausgeschabt wurden. Erst dann war wieder der Zusammenbau auf dem Programm.

    Alles was eine solche Reparatur über sich ergehen liess, ist anschliessend natürlich Probe zu fahren. Willy hat hierzu ja in diesem Faden schon einige Bilder gezeigt. Auf der ersten Fahrt von Landquart nach Jenaz und zurück haben wir oft angehalten und die Temperaturen des erneuerten Lagers mittels Infrarotkamera überprüft. Für mich war es zugleich die Einschulung zur Bedienung der alten Dame.

    Einige Zeit später erfolgte dann die Lastfahrt nach Serneus, wo Lok 646 als Last hinhalten musste. Eine zweite Lokomotive haben wir auch aus der Überlegung heraus genommen, dass auch bei Talfahrt (im vorliegenden Fall zwischen Küblis und Landquart) Zugkraft ausgeübt und der Antrieb der Stangenlok so belastet und weiter geprüft werden kann.

    Das Wetter liess uns beide Male nicht im Stich....Probefahrten unterhalb Schiers und in Serneus.

    Dann unbebildert einige Kommentare zur Bedienung/Ausbildung der Lok:

    Bevor an Fahrbetrieb zu denken ist, gilt es, die ganze Lok abzuschmieren. Wenn dies mit allen Achs- und Stangenlager, der Federung sowie allen Hilfsapparaten gewissenhaft ausgeführt wird, ist dafür mindestens eine Stunde einzurechnen.

    Nachdem Lok 354 in den 1980er-Jahren einen fatalen elektrischen Defekt erlitt (die Lok ging anschliessend den Weg des alten Eisens) hat man die Elektrische Bremse von 353 dauerhaft ausser Betrieb genommen. Vom Lokführer fordert dies speziell in den steilen Rampen im Prättigau oder am Albula ein gutes Gefühl für die Vakuumbremse - etwas anderes steht nämlich nicht zur Verfügung. Die Lok hat nicht einmal eine auf die Lok wirkende Druckluftbremse wie beispielsweise Lok 222. Um dieses Fahren zu beüben, hat bei unserer Lastfahrt von Serneus bis Küblis die Lok 646 als reine Anhängelast gedient: Meine Aufgabe war es, alleine mit der Vakuumbremse möglichst die Streckengeschwindigkeit halten zu können - nicht zu schnell und nicht zu langsam.

    Ein weiteres Gewöhnen fordert der Stufenschalter beim Auf- und Abschalten. Er sitzt direkt hinter einem der beiden Führerstände und wenn man im Tunnel je nach Last eine Stufe schaltet, blitzt es hinter einem grell blau und je nach geschalteter Last fliegen auch noch kleine glühende Teile aus dem Funkenkamin an die Seitenwand der Lok. Dies ist bei dieser Technik aber normal - nur halt nicht eben gewöhnlich in der heutigen Zeit :)

    Zum Schluss noch eine unterhaltsame Story aus der Ausbildung:

    Um an den Stufenschalter zu gelangen (ja, auch der möchte gelegentlich etwas Schmiermittel sehen) muss man die Lok erden und mit dem Erdungsschlüssel dann den Hochspannungsraum öffnen. Der Stufenschalter sitzt etwa auf Brusthöhe, darunter sind noch Drosselspulen und weitere Bauteile verbarrikadiert. Die Schmierung des Stufenschalters also beübt, Kiste zugemacht und weitergegangen. Kurz darauf hat mein Mentor seine kleine magnetische Taschenlampe vermisst. Nachdem wir sie sonst nirgends gefunden haben, haben wir also die Lok nochmals geerdet und den Hochspannungstrakt nochmals geöffnet und dort weitergesucht. Gerade wollten wir ihn wieder schliessen als ich seitlich hinter dem Stufenschalter in den Spalt gelienzt habe und siehe da: Die Lampe lag dort auf dem Boden. Nur die Zugänglichkeit war etwas dürftig: Zu weit unten um hinlangen zu können, der Stabmagnet, den wir zur Rettung holten hielt überall, nur nicht am Lämpchen und zu guter Letzt war die Lampe auf ihren Magneten gefallen und klammerte sich so an den Lokboden. Es half also nichts, wir mussten tatsächlich Werkzeug auftreiben und eine Verschalung des Hochspannungsraum abschrauben um die Lampe zu bergen. 20 Minuten Zusatzaufwand und kein Mensch wusste, wie die Lampe da hingeraten war....

    Das wär's fürs Erste. Viel Spass und Unterhaltung!

    Beste Grüsse

    Riccardo

    Hoi zäma

    Jaja, die 700er. Knapp habe ich sie verpasst, meine ersten Rangierbewegungen habe ich auf Lok 702 gemacht - zum Streckeneinsatz bin ich nicht mehr gekommen mit ihnen. Die wuchtigen und doch formschönen Maschinen haben das Bild der RhB geprägt, haben sich in die Gedächtnisse der Leute eingebrannt. Na, hört ihr auch gerade das Singen der Getriebe, das Heulen der Motoren? Riecht ihr auch das warme Öl? :)

    Viele Gründe also, auch den vorerst letzten Weg einer Weggefährtin zu dokumentieren und mit euch zu teilen.

    Am 30.März 2023, morgens um 07.00 Uhr begann der Verlad der Lok 702 im Donatsch-Areal in Landquart. Rund zwei Stunden später begab sie sich auf die Reise nach Luzern - über Land durch Landquart und Maienfeld, dann auf der Autobahn nach Gisikon und zuletzt dann wieder auf den Hauptstrassen nach Luzern. Weniger beachtet wurden die Mohrenköpfe, die nun zusammen mit der Lok im House of Energy des Verkehrshauses die Züge zum Kraftwerkbau in den 1960-Jahren dokumentieren.

    Die Ge 6/6 II hatten bekanntlich den geteilten Kasten. Entgegen langläufiger Meinung ist das kein Gelenk für Kurven, sondern eines für die Gefällsbrüche. Es ist in der Tat erstaunlich, wie hartnäckig sich die Gelenk-Meinung hält. Auf dem Bild seht ihr, wie die Lok per Seilwinde auf den Auflieger gezogen wird. Einen solchen Gefällsbruch hat sie wohl zu Betriebszeiten kaum je gesehen...

    Die Schneepflüge sind vorgängig demontiert worden um Beschädigungen zu vermeiden.

    Schnell noch ein Transparent auf jede Seite und schon konnte die Reise beginnen. Hier quetscht sich der Transport in falscher Fahrrichtung durch einen Kreisel. Das Gespann ist - wenn ich es richtig mitbekommen habe - rund 100 Tonnen schwer, die Länge lässt sich anhand der knapp 15m der Lok gut erahnen. Trotzdem beherrschen die geübten Fahrer ihre Fuhre perfekt.

    Etwas weniger knifflig ist es mit den Mohrenköpfen, hier ist das Gespann wesentlich kürzer. Jeder Mohrenkopf trug noch einen der Schneepflüge der Lok mit.

    Keine Angst, ich bin nicht selbst gefahren. Meine Partnerin konnte sich für die Jagd - äh... - den Ausflug begeistern und hat mich herumkutschiert.

    Kleiner Fakt nebenbei: Auch bei ihr war Lok 702 die erste Rangierbewegung, das fanden wir aber erst viel später heraus.

    Viel Spass mit den Bildern und beste Grüsse

    Riccardo

    Hoi zäma

    Ich habe bei mir zwei Sb-v von Bemo, die je einen Cargo Container tragen:

    Da ich selbst ab und zu die Engadiner Güterzüge fahre, möchte ich mir einen solchen möglichst originalgetreu nachbilden, inkl. der Container, die ich jeweils dabei habe.

    Hat daher jemand einen Container von Frisco, Coop, Spar, Volg oder Migros, den er gegen einen Cargo-Container tauschen würde? Oder allenfalls einen von Gfeller Holzwerkstoffe, Casty oder Gasser?

    Vielen Dank und Gruss

    Riccardo

    Bildquelle: Homepage BEMO

    Wie kann ein Lokführer einen Seitenspiegel abrasieren? War er neben der Spur? Dreischienengleis erwischt?

    In konkretem Fall war es die Schotter-Verladerampe in Fideris, welche sehr nahe am Gleis gebaut war. So war es möglich, den Schotter direkt von Lastwagen in die Fad-Schotterwagen zu kippen. Für den Rückspiegel hatte es dort keinen Platz mehr.

    Ebenfalls ist die Rotunde in Landquart prädestiniert dafür, manchmal einen Spiegel "liegenzulassen".

    Hoi zäma

    Heute mal absolut nicht technisch, keine tollen Streckenfotos, keine Innenaufnahmen von Loks. Aber trotzdem einmalig.

    Am 06.Januar 2023 hat unser Haus und Hof-Fotograf Willy seinen allerletzten Zug geführt. Nun ist er offiziell Rentner.

    Mit Zug 5246 ist Willy kurz vor 16.00 Uhr in Landquart eingetroffen, schon erwartet von der Geaf mit Blinklicht sowie vielen ehemaligen MItarbeitern, aktiven RhB-lern und natürlich Freunden und Familie.

    Hier seht ihr die Ankunft des Zuges, der auf Willys Wunsch mit den Ge 4/4 II 615 und 626 bespannt war.

    Oft erkannte man Willy scherzhaft daran, dass er stets die Warnweste trug, auch während der Fahrt. Die Kollegen haben ihm hierzu passend eine für die letzte Fahrt gestaltet:

    Nach Übergabe der Lok zur Weiterfahrt nach Chur durfte Willy noch ein letztes Mal eine C'C' fahren, wozu er seine Jungschar eingesammelt und mit auf die Lok genommen hat:

    Winke winke, oder so. Willy fährt ins Ziel:

    Selbst der RhB Direktor, Renato Fasciati, war nach Landquart gekommen um sich für den jahrelangen Einsatz zu bedanken und sich zu verabschieden.:

    Und was macht Willy nun ohne tägliches Fahren auf unserem Netz? Richtig, er geniesst die Tage mit seiner Familie und speziell mit seinem Enkel.

    (Ja, sie müssen noch etwas in unsere Warnwesten hineinwachsen ;) )

    Tja, das wars doch eigentlich, oder?

    Ach nein, da war ja noch das Abschiedsgeschenk, das dank toller Zusammenarbeit von Instandhaltung und Lokpersonal entstanden ist, und das Willy so unerwartet wie amüsant fand.

    Im Sommer 2003 hatte es Willy geschafft, einen Rückspiegel der Lok 706 abzufahren. Dieser musste dann mühsam repariert werden. Nun hat er als Erinnerung eben einen solchen Rückspiegel - ein Original - mit auf den Weg bekommen. Gespendet hat diesen die Lok 704 bevor sie auf die letzte Reise ging. Es konnte sogar der damals noch handgeschriebene Fehlerbericht aufgetrieben und eine Kopie davon beigelegt werden.

    Zitat von Willy: "Rückspiegel eingehängt und verbogen" Als Sofortmassnahme von Willy vermerkt: "Rückspiegel demontiert".

    Das Depot hat dann am Abend als Ursache vermerkt: "Lokführer hat nicht daran gedacht..."

    Das wars nun aber wirklich. Vielen Dank nochmals an dich Willy und deine Familie für den tollen Abend. Mach's gut im nächsten Abschnitt und lass dich mal blicken :)

    Beste Grüsse

    Riccardo

    Mit der blauen Scheibe wurde seit der Dampflokzeit ein Rangierfahrzeug gekennzeichnet. Blaue Scheibe gesteckt => Rangierdienst.

    Das rote Licht oben ist das sogenannte Tagfahrlicht. Die genaue Definition/Einsatz entzieht sich bislang leider meiner Kenntnis, vielleicht kommt hier noch Schwarmwissen dazu? :)

    Hoi zäma

    Seit langer Zeit mein erster Beitrag in diesem Faden. Dafür habe ich ein tolles Thema herausgesucht :thumbup:

    Die Lok Ge 2/4 222 war seit längerem ein Problemkandidat. Der rotierende Umformer, welcher auch die Erregung für die Elektrische Bremse bringt, wurde oftmals viel zu heiss. Teilweise überhitzte auch der Fahrmotor, weshalb sie etliche Male zur Untersuchung in Landquart weilte. Schlussendlich fand sich der Übeltäter am Ampère-Meter, das dem Lokpersonal den Fahr- und Bremsstrom anzeigt. Es zeigte schlicht zu wenig an, somit überlastete das Lokpersonal die Antriebselektrik ständig, und dies ohne Absicht und ohne es zu wissen.

    Der Teufel steckt bekanntlich im Detail: So galt es letztlich, ein Kabel zum Messinstrument zu verlegen, welches in sich noch den korrekten Widerstand hat (0,035 Ohm waren gesucht).

    Diesen Meilenstein erst einmal erreicht, war die Reparatur natürlich zu überprüfen. Mit einer modernen Stromzange, welche den aktuellen Stromwert über Bluetooth ans Mobiltelefon sendet, glichen wir die Werte auf einer Leerfahrt von Landquart nach Fuchsenwinkel und zurück ständig ab.

    Die Lok präsentiert sich auf der ersten Probefahrt im Morgenlicht in Fuchsenwinkel.

    Der übersichtliche Führerstand der kleinen Lok. Die Instrumente sind auf beide Säulen verteilt.

    Da die erste Probefahrt zufriedenstellend verlief, ordneten wir eine Lastfahrt an, um die Plausibilität auch in den hohen Stromwerten zu prüfen. Diese Lastfahrt bedeutete mit den 43t Anhängelast quasi Volllast und führte am 16.Dezember von Landquart nach Serneus und zurück, mit stilechtem Rollmaterial als Last. Diese Fahrt war zugleich meine Instruktionsfahrt, bei der ich die Bedienung der Maschine erlernte.

    Fast fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt, als die Loks ihre Streckendienste im Engadin leisteten.

    Beide Fahrten waren absolut zufriedenstellend, sodass die Lok wieder für den Betrieb freigegeben wird. "Leider" wird sie im Januar wieder nach Samedan überführt und von dort aus betrieben. Ihren Platz in Landquart nimmt die nächste Patientin ein ;)

    Noch ein Blick in den Maschinenraum: Wir sehen oben den Kolbenkompressor, welcher mit Heissdampföl geschmiert wird. Gleich darunter sitzt die Vakuumpumpe: Speziell daran ist, dass sie eine der einzigen Kolbenpumpen der RhB ist/war. Alle anderen Loks haben rotierende Pumpen verbaut.

    Links unten ist die Wendewalze angebracht, dahinter sitzt der rotierende Umformer.

    Viel Spass beim Betrachten und beste Grüsse

    Riccardo