Beiträge von Tautunno

    Hallo Christian

    Wenn du den Salonwagen der VZ möchtest, kommst du um Motreno nicht herum. Die Motreno Modelle sind oberhalb des Wagengestells recht ordentlich gemacht, manchmal vielleicht etwas zu stark geätzt, also vom Aussehen her etwas grob. Nicht so fein wie Ferro-Suisse oder Bemo Modelle. Die Inneneinrichtung ist bei FO Wagen eher Fantasie. Gepäckablagen im Fensterlicht gab es beim Vorbild nicht. Die waren darüber.

    Mühsam wird es bei Motreno mit den Fahrgestellen. Bei den 2-Achsern gibt es keine 3-Punkt-Lagerung, was zur Folge hat, dass die Wagen in Kurven oder über Weichen des öfteren ein Rad lüpfen, als müssten sie mal pinkeln. Bei den 4-Achsern sind die Drehgestelle auch starr und nicht beweglich wie beispielsweise bei den FO-Wagen von F-S. Die Drehgestelle können nicht innerhalb der Länsträger drehen. F-S hat das elegant gelöst, indem sie die Längsträger nach aussen versetzt haben. Das fällt nicht auf, wenn man es nicht weiss. Dafür liegt der Ganze Wagenkasten und das Chassis vorbildgerecht tief. Nicht so bei Motreno: Hier hat man den Abstand zwischen Drehgestell und Chassis vergrössert, so dass die Räder unter den Längsträgern zu liegen kommen. Das hat zur Folge, dass die Wagen so hochbeinig aussehen, was jedem sofort auffällt. Die jüngsten Modelle hat Suter von schräg oben fotografiert. Da fällts weniger auf... Die Wagen fallen jedoch im Zugsverband sofort auf, weil auch ihre Wagenkasten / Dächer zu hoch sind.

    Wenn du das beheben willst, musst du also das Chassis abändern und tiefer legen. Also die Längsträger nach aussen versetzen und die Drehgestelle näher an den Wagenboden rücken. Was hast du für Minimalradien auf deiner Anlage?

    Gruss

    Thomas

    Wow - der Geologe könnte bei dem hohen Eisenanteil im Gestein sicher gleich den Steinbruch nennen.:thumbup:

    Verstehe ich das richtig: Du hast von echten Steinen einen Silikonabdruck genommen? Hast du demnach eine Kleinserie deiner Steine im Sinn?;););)

    Die gehören eigentlich in die Rubrik "Modell oder Wirklichkeit"

    Gruss

    Thomas

    Zwei Lösungsansätze:


    Bei den Ferro-Suisse Loks die Radsätze um 0,2 - 0,3 mm abdrehen, dann greifen sie korrekt ins Bemo-Zahnstangengleis ein. Das Ferro-Suisse Zahnstangengleis in H0m ist meines Wissens nicht mehr erhältlich.

    Die ganze Zahnstange gefedert auf den Schwellenrost montieren. Kommt eine Bemo-Lok, drückt diese die Zahnstange durch ihr Gewicht um 3/10 mm nach unten. Für die Ferro-Suisse Lok ist sie in der oberen Stellung am richtigen Ort. Beim Vorbild sind die Zahnstangen ja auf einer Art Reiter montiert. Der Reiter könnte als Stift durch die Schwelle gesteckt werden und das Federli ist zwischen Reiter und Schwelle. Oder man löst es mit einer Art Blattfeder, die längs unter der Zahnstange verläuft. Die Begrenzung nach oben kann durch einen Seegerring am Stühlchenstift unter der Schwelle erfolgen.

    Wer macht's?

    Hoi Pascal

    Diese ganze Steinritzerei ist vermutlich eine ziemlich meditative Angelegenheit. Dein Modell möchte ich zum Anlass nehmen, einmal ein paar grundsätzliche Überlegungen zur Darstellung von Mauerwerk im Modell anzubringen. Von Grosserienherstellern bekommt man meist sehr stereotyp gestaltetes Mauerwerk geliefert. Es ist zwar mittlerweile recht feingliedrig ausgearbeitet, aber trotzdem beschleicht einen immer noch der Eindruck der Unnatürlichkeit. Das gleiche passiert auch bei selbst gestaltetem Mauerwerk. Oft wird versucht, durch recht plastisches Ritzen im Gips eine Darstellung des Mauerwerks, also bis in den letzten Stein zu erreichen.

    In meinem früheren Beruf war ich in der Archäologie tätig, genauer in der Bauanalyse. Hier musste ich oft ganze Brandmauern oder Hauswände steingerecht im Masstab 1:20 zeichnen. Dieser Begriff "steingerecht" ist nicht ganz einfach zu verstehen. Man kann unmöglich jeden Stein in seiner exakten Ausdehnung und Lage erfassen. Aber man kann zunächst einmal beobachten, wie das Mauerwerk aufgebaut wurde. Wurden Lesesteine aus einem Fluss verwendet - diese sind immer abgerundet und haben eine recht unterschiedliche Grösse- oder wurden Bruchsteine verbaut. Es gibt natürlich auch Mischformen. Das Baumateriel wird eigentlich immer in möglichst horizontalen Lagen eingesetzt, wobei man versucht, in einer Lage Steine mit möglichst gleicher Höhe zu verbauen. Also eine Lage mit relativ flachen Sterinen wird dann gefolgt von einer Lage mit gröberen Brocken und diese wiederum vielleicht von einer Lage mit mittelgrossen Schroppen.

    An den Gebäudeecken wird ein Eckverband gemauert. Das ist auch beim Gebäude von Alp Grüm sehr schön zu sehen: Ist der letzte Stein der Lage in dieser Fassade lang, dann ist seine Stirnfläche in der anschliessenden Fassade kurz. Bei der nächsten Lage muss dann unbedingt in der umgekehrten Reihenfolge gemauert werden. Die Lage muss dann mit einem Stein mit kurzer Stirnfläche abgeschlossen werden, dessen lange Kante in die anschliessende Fassade eingreift. Durch diese Bauweise, die schon aus der Römerzeit bekannt ist, entsteht eine gosse Stabilität der Gebäudeecke.

    Das Stationsgebäude von Alp Grüm ist mit einem Bruchsteinmauerwerk erstellt worden. Das Prinzip des Eckverbandes wird auch bei den Fenstergewänden angewandt. Solche Mauerwerke werden ja in Zweischalen-Bauweise erstellt. Aussen und innen hat es eine "Schokoladenseite" und dazwischen wird mit Bruch und Mörtel verfüllt.

    Die Regelmässigkeit der Steinlagen wird oberhalb der Fenster von den Entlastungsbogen "gestört". Der Schlussstein des Bogens ragt dabei ziemlich markant in die nächste oder übernächste Steinlage hinein und ist nebst seiner statischen Funktion auch ein dekoratives Element. Die Tür- und Fensterbogen sind bündig mit der Fassade, also nicht abgesetzt.

    Nach Abschluss der Aufmauerung mit dem Versatzmörtel wurde das Mauerwerk dann noch verputzt. Es wurden also die Fugen mit Verputzmörtel aufgefüllt. Entweder über die Mauersteine hinweg, so dass diese nicht mehr sichtbar sind oder so wie hier bei Alp Grüm, wo nur die Fugen mehr oder weniger aufgefüllt wurden und die "Steinspiegel" frei blieben.

    Du kannst also die Wirkung deines Gebäudes noch erheblich verbessern, indem du den "Rohbau"-Zustand deines Mauerwerks durch teilweises Auffüllen der der Fugen noch verfeinerst. Die Köpfe der Steine sollten dabei aber unbedingt frei bleiben.

    Herzlicher Gruss

    Thomas

    Bei den Ferro-Suisse Loks hat nur die erste Triebachse ein Zahnrad. Die anderen sind über das Gestänge angetrieben. Bei den HG 3/4 ist es gleich. Bei den Modellen mit zwei dargestellten Zahnrädern für den Zahnstangenbetrieb (FO 5 + 6 sowie BFD 1) ist auch nur eine Hälfte des vorderen Zahnrads angetrieben, die anderen sind im Freilauf.

    Deine Modelle gefallen mir sehr gut. Sie erinnern ein bisschen an alte Tinplate Modelleisenbahnen. Es ist sehr erfrischend, auch mal so etwas zu sehen, in einer Welt, die sonst eher nach Perfektion und absoluter Vorbidtreue strebt. Mir war jedenfalls auf den ersten Blick klar, welches Vorbild-Modell du jeweils umgesetzt hast.

    Fantastisch, wie sich deine Oberalpsee-Anlage entwickelt.

    Was die Wagen betrifft: Felix Roth ist daran, einen Umbau der Bemo 4-Achser zu entwickeln, mit den korrekten Drehgestellen, Dächern, Inneneinrichtung und Beschriftungen für die Epoche der 30er Jahre. Eventuell realisiert er auch Wagen mit geschlossenem Übergang. Wenn da zusätzliche Bestellungen ins Haus flattern, dann steigert das vielleicht die Motivation, die Wagen in einer Kleinserie zu realisieren.

    Was hast du da für einen grünen RhB-Wagen in deinem Zug? Ist das ein Motreno-Modell mit tiefer gelegtem Sportfahrwerk oder ein Eigenbau?

    Ferro-Suisse hat die HGe 4/4 der FO in verschiedenen Auflagen in H0m realisiert. Gibt es bei diesen Modellen technische Unterschiede oder Verbesserungen, mal abgesehen von äusserlichen Merkmalen wie Betriebsnummer oder Lokkastenbauweise?

    Vielleicht kann mir hier im Forum jemand darüber Auskunft geben, welche Nummern zu welcher Serie gehören.

    Thomas

    Hallo Christian

    Du hast vermutlich Recht, der Damm hatte am Ende doch eine ordentliche Höhe gegenüber der Bahn und der Passstrasse. Gemäss meiner Postkartensammlung zum Thema stammt der Damm aus der Bauzeit der Bahn. Er ist auf einer am 18. Juli 1919 gelaufenen kolorierten (hier wegen der Dateigrösse sw) Karte gut zu erkennen. So wie es aussieht, war allerdings kein Gleis auf ihm verlegt. Vielleicht hat man einfach abgeräumtes Geröll hier aufgeschüttet und an eine spätere Verlängerungsmöglichkeit für das Stumpengleis gedacht. Der Prellbock war am Ende des Freiverlads, also doch ein ordentliches Stück weg vom Hotel. Für den Baubetrieb der Lawinenschutzgalerie wurde der Damm und auch das Abstellgleis über das Hotel hinaus verlängert. Die oben gepostete Ansichtskarte aus dem Goetz-Verlag ist übrigens im Juni 1930 postalisch gelaufen. Eine andere Ansicht wurde nur wenige Minuten vor oder nach dieser aufgenommen. Die parkierten Autos und der Lastwagen sind noch die selben.
    Auf anderen Aufnahmen gewinnt man den Eindruck, dass die Züge von Andermatt bei Bedarf direkt vor dem Hotel anhielten um Waren auszuladen. Vielleicht hielten sie auch nur für den Fotografen an.

    Gruss

    Thomas

    Ps: Das passende Gartenmöbel-Mobiliar hat übrigens Tom Wäfler, der Betreiber dieses Forums in seinem Programm.

    Wow - ich bin überwältigt! Da bekommt man das Gefühl, man könnte im nächsten Augenblick die Gaststube betreten und einen Kaffee trinken und durchs offene Schiebefenster den Ausflüglern zusehen, die gerade aus dem Gegenzug gestiegen sind. Gibt's auch noch Details oder müssen wir da noch warten, bis die Anlage fertig ist?

    Aber ein Fortschritt ist doch festzustellen: Der fotografische Blickwinkel wurde dermassen optimiert, dass das Offroader-Fahrwerk nicht mehr so zur Geltung kommt! :respekt: